Brauchen: nein. Aber haben wollen

adauda

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Hallo zusammen!
Ich bin vor ein paar Monaten zufällig auf das Forum gestoßen. Nach einigen Wochen war klar, dass ich hier die nette Kaufberatung in Anspruch nehmen werde. Und obwohl ich akkut kein Messer brauche, wurde das "haben wollen" Gefühl in den letzten Wochen immer stärker und ich ertappte mich dabei, dass ich das Forum fast täglich besuchte oder im Online-Shops die Messer betrachtete. So ganz verstehe ich nicht, was das für ein Sog ist und warum das überhaupt ein Ding ist, aber es bereitet mir Freude zu kochen also schiebe ich es darauf.
Kochen tue ich nämlich täglich für die Familie. Ich hatte vor ein paar Jahren einen Giesser Messer (8420) gekauft, mit dem ich ganz gut zurecht kam. Musste ihn bisher nicht schleifen. Wetzen mit Dick Saphirzug reicht immer noch. Dann schenkte mir ein Verwandter einen gehämmerten Damastmesser () ohne Branding o.ä, welche er wohl in eignem Namen in der Vergangenheit verkauft hatte. "China", das sagte er mir noch, mehr wollte ich nicht fragen um ihn evtl. nicht in Verlegenheit zu bringen. Erst nach mehreren Wochen der seltenen Nutzung ist es mittlerweile zu meinem Hauptmesser geworden. Über den Saphirzug gewetzt kann er heute noch rasieren.
Ich brauche also nicht wirklich ein neues Messer, aber das dachte ich auch beim Giesser. Aber was mir klar ist, das ich ein Messer suche, welches ich entweder vorzugsweise Wetzen kann, oder mit dem Simple Sharp: SIMPLE-Sharp DMT Diamant Durchziehschärfer (fein) - SCHMIEDEGLUT Me, 55,00 €. Habe aber noch Streichleder hier, wobei die Ergebnisse beim Wetzen für mich besser waren. Ich habe zwar auch einen günstigen Schleifstein und habe es an einem billigen Messer (Folge: runder Schliff) ausprobiert, werde es aber - falls nötig - eher mit einem ruixin versuchen.
Ich suche also ein Messer, wo der Pflegeaufwand im Vergleich zur Nutzung gering ist und das Messer mir seine Dienste erweist und nicht anders herum. Das Messer nach Nutzung waschen und abtrocknen zähle ich aber nicht zum Aufwand.
Prioritätsliste:
1. Wetzbar bzw. Simple Sharp
2. Schnitthaltigkeit
3. Schärfe - So scharf es geht ;)


*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erweiterung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
Privat

*Soll es ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
Nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Eher gerade Klinge

*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?


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*Falls ja, bitte diese hier angeben:
Mache kaum den Wiegeschnitt, sonder eher nach vorne unten (französisch?). Koche täglich und schneide zu 95% Gemüse.

Küchenmesser-/set, welcher Stil?
Mich sprechen zwar die Japaner generell beim anschauen eher an, aber mir ist die Nützlichkeit wichtiger. Beim Griff liegt mir der japanische besser in der Hand


*Welche Bauform und ca. Länge?
Möglichst unter 20 cm

*Welcher Stahl?
Auch hier zählt Nützlichkeit für mich. Damast sieht zwar schöner aus, aber wie ich verstanden habe, neigt dieser eher zu Brüchen(?)
Ich Wasche meine Messer direkt nach Nutzung und trockne sie ab. Falls das und das Ölen der einzige Mehraufwand beim rostenden sein soll, so habe ich kein Problem damit.


*Welches Budget steht zur Verfügung?
150 Euro

*Bezugsquelle?
Online


*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Eden Kanso Aogami Santoku, 18 cm
 
Herder K5 oder Santoku (oder 1922 oder kChef beide sind aber sauteuer) ist sehr gut wetzbar. Die Herder Messer sind optimal wetzbar.
Das Eden kanso Aogami ist mit 63 Hrc nicht mehr so gut wetzbar. Vielleicht wäre auch das Sabun Gyuto noch was für dich. Rostende Messer muss man nicht ölen, wenn sie täglich in Gebrauch sind. Sorfortiges abwischen und abtrocknen reicht. Ölen muss man höchstens einen Holzgriff ab und zu oder wenn man ein Messer zum Lagern verstaut, dann kann man es zur Sicherheit ölen, damit man beim Hervorholen keine Überraschung erlebt.
 
Vielen Dank erstmal für die Vorschläge.
An die Herder hatte ich auch gedacht, aber gefühlt gehen die Meinungen da sehr auseinander. Der Sabun macht aber einen sehr guten Eindruck.
Mein Problem allerdings mit beiden ist der Griff. Ich halte die Klinge oben mit Daumen und Zeigefinger und da ist mir ein rundlicher Griff lieber als ein "ergonomischer".
Von der Klingenform her gefallen mir aber beide sehr. Hmmm.... werde die Tage nochmal den Giesser nutzen um wegen dem Griff zu schauen.
Beim Sabun kommen aber nochmal die Einfuhrsteuer und der Zoll oben drauf, richtig? Weißt du zufällig, wo man dann landet?
Du schreibst, dass der Eden nicht gut wetzbar ist. Wie ist es mit dem Eden und dem Simple Sharp?
 
Zoll erst ab 150€. Versand ist laut der Web-Seite 14 € mit Japanpost. Also 84+14=98 und darauf noch die Einfuhrumsatzsteuer.
Schärfe ist übrigens ein vorübergehender Pflegezustand. Was du kaufst an Schärfe hält vielleicht 2 Wochen und ist dann weg. Ein scharfes Messer haben zu wollen ist ungefähr so, wie bei einem Auto den vollen Tank zum Kaufkriterium zu machen. Was du wahrscheinlich meinst ist nicht Schärfe, sondern Schneidfähigkeit.
Die Schneidfähigkeit hängt von der Geometrie der Klinge ab. Mit anderen Worten, das Messer muss hinter der Wate dünn genug sein. Die meisten deutschen Messer die man kauft sind zu dick, mit Ausnahme der Herder Messer. Man kann ein Messer aber von einem erfahrenen Schleifer/Messermacher auch ausdünnen lassen. z.B. von Jürgen Schanz. Also könntest du dein Chinamesser, wenn du mit dem ansonsten zufrieden bist auch an Jürgen Schanz schicken. Oder du suchst dir ein neues bei Aliexpress und schickst das zu Jürgen Schanz. Aber Achtung, wenn ein Damastmesser auf den Bandschleifer kommt, verschwindet die Damastzeichnung fast ganz. Man müsste dann neu ätzen. Ist aber sowieso bloß Optik.
 
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