Britische Pfadfinder geben Messer ab

Woz

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Die Anti-Messer Welle macht offenbar auch vor denen nicht Halt, die man am ehesten als Bastion des verantwortungsvollen Messertragens vermutet hätte. Die Scouts sollen (dürfen?) bei Pfadfinderaktivitäten keine Messer mehr tragen, es sei denn sie sind unbedingt nötig - dann könnten Gruppenführer Messer ausgeben und danach wieder einsammeln. Vorbei die Zeiten der Pfadfindermesser im Königreich, wie weit das Motto "Be prepared" nun noch stimmt...?

Hier der Link: KLICK
 
[ironie]Ja, 'entwaffnet' die Pfadfinder; das wird die Welt bestimmt ein großes Stück sicherer machen...[/ironie]:argw:

Einfach unglaublich... wie man glauben kann, durch verbieten eines Werkzeugs, die Gesellschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen.
Das mit den Pfadfindern, setzt dem ganzen 'Murks' dann noch die Krone der Absurdität auf.:kopfschüttel:
 
Schön wenn jemand konsequent ist....
Aber das ist doch der größte Quatsch den ich je gehört habe.:irre:

Wenn sowas auch in "Good Old Germany" kommt, ist es Zeit auszuwandern.

Die zwei Jahre, halte ich auch noch durch:(

ein deprimierter,
rufuss
 
Ich kann mich dem allgemeinen ungläubigen Kopfschütteln nur anschließen.
Das ist eine Schande für den gesunden Menschenverstand!
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Wie ist das zu verstehen? Sollen die die messer zu Hause lassen, weil sie nicht wissen, obs erlaubt ist? Ich verstehe den text nämlich so, dass wegen der Aktualität von Messerstechereien bei den Gesetzen es besser wäre die Dinger dahein zu lassen. Oder verstehe ich das falsch?

Viel Hoffnung auf deutsche Pfadfinder habe ich nicht.

Bei einer Googlesuche zum Thema Waffenrecht und §42a in Deutschland stolperte ich über eine Pfadi - Site, die empfahl, wegen unklarer Rechtslage Messer daheim zu lassen.

OK, wer will schon Kinder zu OWIS auffordern, aber ein bisschen mehr Profil?!
 
Also wenn Pfadis kein berechtigtes Intresse haben, dann weiss ich auch nicht......

Da gebe ich dir zwar mit dem Herzen recht, doch ob ein Polizist das ebeso sieht, dafür gibt es eben leider keine Rechtssicherheit. In so fern hat die Warnung im Interesse der Jugendlichen durchaus Sinn - warum man aber nicht einfach sagt welche Messer jedenfalls OK sind (Also Slipjoints oder kleine Fixed) ist im Fall der erwähnten deutschen Seite eher dir Frage.
Bei den Briten sieht die Rechtslage wieder anderes aus, da landet man mit dem flaschen Messer in der Tasche wenn es sehr blöd läuft vorm Richter. Strafrecht, nicht bloss Ordnungswidrigkeit.
 
Wie schon gesagt, ist zwar konsequent, aber auch konsequent sinnfrei!

Aber wer denn auch den aus dem Golf- und anderen Kriegen heimkehrenden Soldaten ihre Messer abnimmt... :glgl:


Eigentlich wird es Zeit, auch die Bobbys wieder zu Gummiknüppel und Trillerpfeife zurückkehren zu lassen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einer Googlesuche zum Thema Waffenrecht und §42a in Deutschland stolperte ich über eine Pfadi - Site, die empfahl, wegen unklarer Rechtslage Messer daheim zu lassen.

OK, wer will schon Kinder zu OWIS auffordern, aber ein bisschen mehr Profil?!

Moin.

Glaubst Du wirklich, dass man öffentlich auf einer Homepage verkündet, dass die Messer wie gehabt geführt werden?

Ich weiß dass das Thema in den meisten großen Bünden heiß diskutiert wurde. Und natürlich wurde beschlossen wie man mit dem neuen WaffG auf Lagern und Fahrt verfährt.

Wir leben in Deutschland. Hast Du eine ungefähre Ahnung gegen wieviele Gesetze und Verordnungen Du verstößt, wenn Du so ein Pfadfinderlager veranstaltest?:steirer:
Da kommt es auf eins mehr oder weniger echt nicht mehr an.

Es ist bündische Tradition in Deutschland dass man nicht viel diskutiert oder Energie in öffentliche Auftritte verschwendet sondern einfach macht.
Es gibt über 250.000 aktive Pfadfinder in Deutschland.
Die öffentliche Förderung geht gegen Null.
Die gesellschaftliche Akzeptanz ist eher mies.

Da ist weder Geld noch Zeit für Lobbyarbeit.

Das sieht in GB schon anders aus. Und ich verstehe die Entscheidung der Britischen Pfadfinder als eine Form des passiven Widerstandes.

Mal sehen ob es was bringt.

Gruß
chamenos
 
Und ich verstehe die Entscheidung der Britischen Pfadfinder als eine Form des passiven Widerstandes.

Na, ich interpretiere das eher als vorauseilenden Gehorsam. Und vor allem Wasser auf die Mühlen der Befürworter dieses Blödsinns.

Ich sehe schon die Argumentation: "Wenn sogar die Pfadfinder ohne Messer auskommen, wozu braucht dann überhaupt jemand eines? Geht doch!" Manchmal könnte ich kot...!

Und der Artikel ist ja noch einigermaßen brauchbar geschrieben und verteufelt nicht per se das Tragen von Messern.
 
Genau darum hoffe ich, dass die Intention der Aktion tatsächlich eine Art des Widerstandes darstellt.

Es handelt sich ja nicht um eine Verordnung oder ein Gesetz, sondern eine Reaktion der Pfadfinder.

Auf der anderen Seite läuft die Diskussion (und die Praxis) in GB mittlerweile dermaßen pervertiert ab, dass ich befürchte, das Ganze ist bitterer Ernst...
 
Das ist so lächerlich, da fällt mit rein gar nix zu ein, BP dürfte in seinem Grab liegen und kot...
Ich habe in den letzten Jahren wirklich nie Problem mit der englischen Polizei gehabt,trotz Grohmann Survival am Gürtel. Nur dieses Jahr bin ich mal geflogen und wegen der Flughafenkontrolle habe ich mich erst gar nicht getraut mehr als ein SAK einzupacken.
Naja so wie es aussieht werde ich auch ohne Werzeug so schnell nicht wieder nach England reisen wollen, kommen die englischen Pfadfinder halt zu uns.
 
Über die Sinnhaftigkeit ist ja schon genug geschrieben wurden.

Man sollte dem Ganzen trotzdem etwas positives abgewinnen, so lernen die britischen Pfadfinder mehr Techniken und arbeiten kreativer. Zur Not muss es ja auch ohne Messer gehen.
 
Sorry, aber dem kann ich nun mal überhaupt nichts positives abgewinnen. Und diese Einstellung dazu finde ich falsch, das ist faktisch aufgegeben.
 
Hallo,

wir waren in den Ferien in London.
Stehen beim London Eye (das große Riesenrad) in der unvermeidlichen Schlangen - hinter uns eine Gruppe Pfadfinder (ich glaube aus Kanada oder so). Als wir endlich dachten, jetzt haben wir's bald geschafft, auch hier wieder die obligatorisch Rucksackvisite und die Frage "any sharp objects". Nach den Erfahrungen im Naturhistorischen Museum und dem Tower hab ich kein Messer dabei gehabt und konnte durch. Aber hinter uns plötzlich ein Schrei "Security". Der Chef der Pfadfindergruppe hatte ein wirklich sehr kleines und sehr altes Taschenmesser dabei (Klingenlänge würd ich mal auf 5 cm schätzen; dem Aussehen nach ein Slipjoint).
Sofort wird es hektisch und aus allen Richtungen kommen die Uniformierten.
Der gute Mann mußte dann sein Messer bei den Security-Leuten deponieren, hat ein Zettelchen mit einer Nummer bekommen und durfte sich das Teil nach der Fahrt wahrscheinlich wieder abholen.

Bei allen Attraktionen war das so. Obligatorische Schlange und am Ende dann Rucksackinspektion. Teilweise nur optisch, fast überall auch mit Metalldetektor. Du kommst dir vor wie am Flughafen.

Hätte man aber irgendwas am Körper getragen, keiner hätte was mitbekommen.

Hauptsache irgendeine Art von Aktionismus vortäuschen.

Bin mal gespannt, wie lange die das durchhalten auf der Insel.

Viele Grüße
Ludger
 
Sorry, aber dem kann ich nun mal überhaupt nichts positives abgewinnen. Und diese Einstellung dazu finde ich falsch, das ist faktisch aufgegeben.

Ja, ich weiss, aber was willst du machen wenn einem die Lobby fehlt und man in England weiter leben möchte. Das geht ja auch an die Nerven, wenn man keine andere Wahl hat muss man sich das positive suchen. :/

@ludger
Das ist ja echt krass. Das hätte ich in dieser Form nicht gedacht.
 
@ludger:
Ich bin des Öfteren in London, und habe auch meine Erfahrung am London Eye gemacht. Wenn man morgens um 9 Uhr dort ist, hast Du übrigens keine Schlangen vor Dir. Mein Vic Champ samt Etui habe ich bereits vor der Kontrolle in der Hand gehabt und es gezeigt. Ich habe es selbstverständlich und ohne Bedenken abgegeben, eben den besagten Zettel in die Hand bekommen, und es nach dem "Flight" natürlich wieder zurückbekommen.
Die ganze Sache lief äußerst freundlich ab, so, wie ich es in London gewöhnt bin. Von dem fairen, höflichen und respektvollen Verhalten in Alltagssituationen könnten sich manche Deutsche eine ganz dicke Scheibe von den englischen Bobbies und Sicherheitsleuten abschneiden.

Außerdem: London steckt voller symbolischer Ziele, mit denen man prima weltweite Aufmerksamkeit erregen kann. Pfadis im Wald sind natürlich etwas Anderes.

Gruß,
Herr Esch
 
Das sieht in GB schon anders aus. Und ich verstehe die Entscheidung der Britischen Pfadfinder als eine Form des passiven Widerstandes.

Mal sehen ob es was bringt.

Gruß
chamenos

"Mit den Wölfen heulen, nur lauter!" meinst Du das? Interessanter Ansatz.

Mit der Begründung, es wäre das Sicherste, die Messer daheim zu lassen, kann ich den Widerstand nicht erkennen.

Erklär mal, wie Du darauf kommst.
 
"Mit den Wölfen heulen, nur lauter!" meinst Du das? Interessanter Ansatz.
Mit der Begründung, es wäre das Sicherste, die Messer daheim zu lassen, kann ich den Widerstand nicht erkennen.

Moin.

Ich war mit meinen Jungs so ziemlich überall in Europa unterwegs.
Aber nirgendwo wurde uns der Hintern derart vergoldet wie in GB und in Frankreich.
Pfandfinder genießen in den beiden Ländern in fast allem einen Freibrief.

Und wenn dann ein Ausbilder bei den britischen Pfadfindern sagt, dass es eben häufiger für einen Pfadfinder Situationen gibt, wo er ein Messer braucht, es aber gerade mächtige Unsicherheiten gibt, wann er eins tragen darf, - dann ist es , in Anbetracht der in den Medien große Beachtung findenden Messerstechereine, wohl am sichersten, wenn er es nicht trägt.

Das kann man nun auf zweierlei Art deuten:
Entweder ist der Kerl ein kompletter Idiot, freut sich, dass er in die Zeitung kommt und blubbert vor sich hin...
oder (und das ist das was ich vermute, denn der Knabe bildet Jungs im richtigen und verantwortungsvollen Umgang mit Messern aus)
er hat sich diesen Text gut überlegt und sagt duch die Blume: Ihr da oben habt wohl eine Vollklatsche. Weil ihr die Kids auf der Straße nicht in den Griff bekommt macht ihr ordentliche Jugendarbeit zu einem Wagnis, - ohne uns!

In der Bibel eines jeden Pfadfinders ("Scouting for Boys" 1908 von einem Britischen General geschrieben) steht klar drin, was sich in der Hosentasche eines Pfadfinders zu finden hat.
Und da ist neben dem Stück Schnur und einem Stofftaschentuch natürlich auch das Taschenmesser bei.

Einem Pfadfinder ist das Messer ungefähr so heilig wie das Halstuch.
Wenn man das abgibt, dann ist das ein symbolischer Akt.

Gruß
chamenos
 
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