Britische Pfadfinder geben Messer ab

Also der Mann hat nicht primär mit einer Zeitung gesprochen, sondern hat für das Scouting Journal (PDF, der Artikel ist irgendwo in den 50er Seiten) die Lage zusammengefasst.

Seine eigene Meinung macht er beispielsweise so deutlich:
I have always firmly believed that the scouts are just the kids that we shouldn’t worry about their conduct when carrying or using knives!

Außerdem geht er davon aus, dass legales Messertragen auch bei den Pfadfindern legal ist, und nur für die Messer, die allgemein nicht legal getragen werden dürfen, eine Lösung gefunden werden muss.

(Mal davon abgesehen, dass früher Pfadfinder in England mit Messern reindurften, wo Pfadfinder in Deutschland schon die Messer ablegen mussten, eigentlich ist also das Ansehen der Pfadis in GB sehr hoch, wie man auch an den Kommentaren der Daily Mail zu dem Thema sieht.)
 
In der Bibel eines jeden Pfadfinders ("Scouting for Boys" 1908 von einem Britischen General geschrieben) steht klar drin, was sich in der Hosentasche eines Pfadfinders zu finden hat.
Und da ist neben dem Stück Schnur und einem Stofftaschentuch natürlich auch das Taschenmesser bei.

Einem Pfadfinder ist das Messer ungefähr so heilig wie das Halstuch.
Wenn man das abgibt, dann ist das ein symbolischer Akt.

Hier nochmal ein Artikel in der WELT, der sich mit der Thematik beschäftigt.

http://www.welt.de/vermischtes/article4489877/Die-braven-Pfadfinder-sind-nun-ihr-Messer-los.html

Allerdings hört es sich nicht so an, als wäre dies ein Akt passiven Widerstands.

„Messer gehören bereits seit 1968 nicht mehr zur Uniform.“ Sie werden nur ausgeteilt, wenn sie bei Zusammenkünften gebraucht werden. Nur hat das in den letzten vierzig Jahren keiner zur Kenntnis genommen. Man habe lediglich die Richtlinien aktualisiert.
 
Einfach unglaublich... wie man glauben kann, durch verbieten eines Werkzeugs, die Gesellschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen.

Es kommt noch dicker... Ich arbeite jetzt seit Anfang 2006 in Liverpool.
Einige meiner Freunde dort arbeiten auf'm Bau und haben Cuttermesser mit diesen kleinen Trapezklingen in der Tasche. Also ein Werkzeug.
Wenn man sich nach der Arbeit (die Buben noch in Arbeitskleidung was es noch ersichtlicher macht das dieses Teil als Werkzeug genutzt wird)
im Pub trifft und die Ordnungshüter schauen rein, was in letzter Zeit relativ häufig passiert, und das pöse pöse Messer wird entdeckt hagelt es ne Anzeige :staun:
Aber England hat ja Gott sei dank keine anderen Probleme...

lg
Ralf
 
...und haben Cuttermesser mit diesen kleinen Trapezklingen in der Tasche. Also ein Werkzeug...

...das pöse pöse Messer wird entdeckt hagelt es ne Anzeige :staun:

Aber England hat ja Gott sei dank keine anderen Probleme...

Naja, die englischen pösen Puben haben ja auch immer einen Cutter dabei, wie man hier ab ca. Minute 2:25 ganz deutlich sehen kann!

(Wunderbarer britischer Humor, passend zum Thema. ;) Wegen der folgenden Szene besser nicht mit kleinen Kindern anschauen... )
 
Interessanter Artikel Propaghandi, danke!

Nur aus „religiösen Gründen“ dürfe ein Messer zur Uniform getragen werden, heißt es aus Rücksicht auf die britischen Sikhs, zu deren Tradition ein Dolch gehört.(Die Welt)

Ich lebte die letzten zwei Jahre in Schottland. Habe mir natuerlich auch einen richtigen Kilt mit allem drum und dran gekauft und dazu gehoert nun mal auch ein Sgian Dubh (traditionelles schottisches Messer, auch „Strumpf-Dolch“ genannt. Quelle: Wikipedia)

Es ist also ebenfalls erlaubt mit einem solchen Sgian Dubh, wenn der Kilt getragen wird, herumzulaufen. Also nicht nur religioese Gruende werden beachtet sondern auch traditionelle, was ich sehr anstaendig finde.

Das hier nur zur Info, dachte es koennte interessieren.
 
Vorgestern waren meine Cousine und ihr Mann aus Newcastle/Sunderland zu Besuch. Nach dem, was ich sonst noch erfahren konnte, müssten die Insulaner eigentlich auch demonstrativ ihre Pässe abgeben.
Was man hier aus den Medien zur dortigen Lage erfährt, scheint nicht mal die Hälfte dessen zu sein, was dort wirklich tagtäglich abläuft :argw:

Gruß Andreas
 
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