Bronzeklingen?

eisensack

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Als ich am wochenende auf den Flohmarkt war habe ich zwei kleine Messer mit Bronzeklinge entdeckt und habe die ganze zeit überlegt für was die gut waren.Die Teile sahen so alt aus als stammten sie aus der zeit um der Jahrhundertwende.
Hat vielleicht ein Forummitglied die zeit durchgemacht und kann mir sagen was für ein sinn so einen Klinge hat?:D
Vergoldete Klingen bei Gärtnermesser kenne ich und Massivgoldene Klingen bei alten Taschenmesser habe ich auch schon gesehen,aber Bronze?
Die Klingenlänge war nur ca. 70mm und der Griff war noch kleiner,vom ganzen Erscheinungsbild würde ich sagen die messer waren für Lebensmittel gedacht.
 
Hi eisensack,

habe einge Vorschläge:

-Bronze ist absolut korrosionsbeständig, war DAS Tauchermesser bevor es Titan gab.

-Bronze schlägt keine Funken wie Stahl. In einem explosionsgefährdeten Bereich werden auch heute noch alle Metallgegenstände aus Stahl gegen solche aus Bronze ausgetauscht, gilt auch für Uhren etc.

- denke noch ......
 
Habe ich mir schon fast gedacht.
Nicht rostfreie verändern wohl den geschmack und laufen an.
Was ich seltsam finde ist das es zwei sind(und bestimmt mal mehr waren).
Ein Obstgang bei einen Menü?
Und gab es wirklich keine Rostfreie?
 
Hallo eisensack!

Ich habe mir mal so ein Set (Gabel und Messer) bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** als Beigabe mitersteigert. Dort wurde es als Obstmesserset verkauft. Aber die Klinge war schon leicht verbogen, ist wohl nicht allzu stabil die Bronze als Messer.

Soweit ich weiss wurden rostfreie härtbare Stähle erst im letzten Jahrhundert (bzw. Jahrtausend ;) ) entwickelt.
Gruß Leo.
 
Hm ja, rostfreie gibts noch nicht sooo lange. Und Camig, die rostfreien (die normalen, 420er und so, ) die schlagen auch keine Funken. da brauchts reichlich C. Ich hab einen Feuerschlagstahl aus einer alten Vierkantfeile. das haut richtig rein.

Und das mit dem Obst stimmt.

Und nicht vergessen, die Bronzedinger haben was. Im Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen am Bodensee verkaufen sie Nachbildungen davon. Gar nicht mal so schlecht.
Auch die Römer haben noch lange, nachdem Eisenschwerter bekannt waren, an Bronzeschwertern festgehalten. Sie waren leicht zu recyceln, einfach einschmelzen und neu gießen. Bei Stahl war die Sache ja komplizierter, wegen der hÄrte. Und man konnte die Bronzedinger noch prima kaltverfestigen.

Schon Polybius schreibt, dass die eisernen Schwerter der Gallier bei ersten Hieb ganz schön schlimm waren, aber da die Dinger weich waren, mußten sie meist schon nach dem ersten ernstgemeinten Hieb unter dem Fuß gerichtet werden. Das ist im Gefecht leicht unangenehm, meine ich, obwohl ich zugegebenermaßen kaum Gefechtserfahrung habe. Muß aber lästig sein. Das war mit den Bronzedingern nicht der Fall.
 
Original geschrieben von herbert
Und Camig, die rostfreien (die normalen, 420er und so, ) die schlagen auch keine Funken. da brauchts reichlich C.
C hin oder her, in explosionsgefährdeten Bereichen ist nur funkenfreies Werkzeug erlaubt. Und dieses ist aus Bronze. Ich kann da ein Lied von singen ... weisst Du wie beschi***en so ein Bronzeschraubendreher oder -schlüssel ist, um festsitzende Schrauben zu lösen? Da kommt Dir das Zeug weich wie Butter vor ...
 
@coolcat: genau. Im Bergbau werden noch Stähle eingesetzt die auch nicht funken dürfen. Die sind dann aus einem Stahl mit C < 0.02.
Manchmal muß es eben Stahl sein. Aber der ist dann weicher als Bronze, wenn es nicht gerade ein Maraging Stahl ist, der ist schon sehr hart, der würde auch so manchem Messerfreund die Tränen in die Augen treiben. Kriegt seine Härte durch intermetallische Phase, völlig ohne C, einfach durch auslagern bei so um die 400°, je nach Sorte. Ultrafort (1.6355 X2 NiCoMo 18-12) z.B. ist so ein Zeug.
 
mehr!

hi herbert,
erzähl doch bitte mehr von diesen komischen C-freien-und-trotzdem-harten stählen!
 
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