Brotmesser schneidet schräg durch Wellenschliff. Umschleifen?

mikromeister

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Hallo,

praktisch alle Wellenschliffmesser z.B. mein Solicut Brotmesser haben den Anschliff nur von einer Seite.
Das führt beim Brotschneiden dazu, dass sich das Messer um die Längsachse wegdrehen will und ich eine Torsionsbelastung auf den Griff bekomme wenn ich 25 cm lang gerade schneiden will.
Das gibt keine geraden Scheiben und mein ordinäres Chefmesser schneidet bei gut schneidbarem Brot präziser.

Spricht was dagegen, den Wellenschliff beidseitig auszuführen?
Das heisst jede Welle ist von zwei Seiten geschliffen, so dass die Schneide in Klingenmitte bleibt.
Das macht zwar mehr Arbeit und ist sicherlich nicht einfach symetrisch hinzubekommen, aber die Abdrift sollte behoben sein?

Hat schon mal jemand sowas gemacht?
 
Hallo,

Spricht was dagegen, den Wellenschliff beidseitig auszuführen?
Das heisst jede Welle ist von zwei Seiten geschliffen, so dass die Schneide in Klingenmitte bleibt.
Das macht zwar mehr Arbeit und ist sicherlich nicht einfach symetrisch hinzubekommen, aber die Abdrift sollte behoben sein?

Hat schon mal jemand sowas gemacht?

Hallo,
Dagegen spricht vor allem der erhöhte handwerkliche Aufwand und der daraus resultiernde Preis.
Ich habe hier auch diverse Brotmesser, ich konnte jedoch nie solche starken Torsionskräfte erfahren, als das ich sie nicht durch Gegenhalten hätte kompensieren können, d.h. meine Brotschreiben sind grade. Habs eben mit einem 10€ Teil probiert, ist einseitig "gesägt" und da tordiert nix.

Gruß
 
Hallo Mikromeister,

mir persönlich - aber auch meiner Frau - sind bei der Verwendung
einer Zwilling-Brotsäge bisher keine Torsionskräfte aufgefallen und
unsere Brotscheiben könnten auch mit der Maschine kaum besser
geschnitten werden.

Und "Ja", auf die Idee sind auch schon andere gekommen.
In einer Ferienwohnung sind wir mal mit so einer Brotsäge
beglückt worden, die beidseitig angeschliffen war.
Irgend so ein Superduperprodukt von einem Wochenmarkt.

Nuja, da hätten wir auch ein Handbeil nehmen können um
Krümel herzustellen. Dieses Ding hielt aber überhaupt keine
Linie, wir haben dann eine billige "Normalversion" gekauft und
in der Ferienwohnung gelassen.

Vielleicht liegt es ja an der Übung?
 
Servus mikromeister,

ich kenne das von Dir beschriebene Problem eigentlich auch nur von minderwertigen Brotsägen oder wenn man eben, wie schon beschrieben, als Linkshänder ein Messer mit rechtem Anschliff oder umgekehrt benutzt. Ich selbst benutze seit etwa einem Jahr das Brotmesser von KIWAMI und kann behaupten, dass auch eine Brotmaschine keine geraderen und gleichmäßigeren Scheiben schneiden kann. Da verdreht sich aber auch gar nichts, ganz gerader, sauberer Schnitt.

Viele Grüße

Erich
 
Weder sollte das Solicut ein billiges minderwertiges Brotmesser sein, noch bin ich Linkshänder.
Daran liegt es nicht.
Die Tendenz krumm zu schneiden ist ja auch ganz logisch. Wie bei einem Stecheisen eben.

Ich sage auch nicht, es wäre nicht möglich eine gerade Scheibe zu schneiden, aber es ist eben schwerer als mit meinem ordinären F-Dick Chefmesser, das dünner, breiter und schärfer ist.

Vielleicht liegt es ja auch am Brot.
Bei Kastenbrot oder Baguette habe ich kein großes Problem, wenngleich sich auch dort die Schnittfläche nach ein paar Scheiben immer weiter zum Brett hin neigt wenn man nicht bewusst gegenhält.
Ein richtiger Schwäbischer Bauernlaib hat 30 cm Durchmesser und da fordert der Effekt eindeutig nach spätestens der halben Strecke eine Korrektur und schon ist die Scheibe bucklig.

Einseitg flach dagegenschleifen ist sicherlich eine schnelle und einfache Lösung. Aber damit schleife ich ja den halben Wellenschliff raus und kann gleich ein normales Messer verwenden.
 
Einseitg flach dagegenschleifen ist sicherlich eine schnelle und einfache Lösung. Aber damit schleife ich ja den halben Wellenschliff raus und kann gleich ein normales Messer verwenden.
Nana, so nicht. :p
Der Wellenschliff ist bei meinem noch dran.
Schau doch mal, ob die glatte Seite überall wirklich glatt ist.

Ansonsten hat es vielleicht wirklich mit Übung und Routine zu tun.
Nobody is perfect.

Steffen
 
Ein richtiger Schwäbischer Bauernlaib hat 30 cm Durchmesser und da fordert der Effekt eindeutig nach spätestens der halben Strecke eine Korrektur und schon ist die Scheibe bucklig.
Vielleicht hilft ihn auch so zu halten wie sich das gehört. Also vor die Brust klemmen und dann frei schneiden.

Meine Oma machte das noch so wenn es schnellgehen sollte oder sie wegen einer Scheibe nicht die Brotschneidemaschine (die zum Kurbeln) aufbauen wollte.

Gruß, Bernhard
 
Ich sag jetzt mal ganz provokant: "Brot schneiden ist halt Übungssache".

Rein mathematisch betrachtet, gestehe ich dem Brotmesser einen Verlauf der Schnittlinie zu, weil ich es bei Messern mit einseitigem Schliff über die gesamte Klingenhöhe auch schon erlebt habe. Da bekam die erste Salamischeibe eine interessante Anrampung. Aber bei dem geringen Bereich des einseitigen Schliffes an der Welle fällt es mir in der Praxis entweder gar nicht auf oder ich kompensiere das schon automatisch - zumindest beim Herder-Windmühlen-Brotmesser. Auch mein "Vollwelle-Endura", ebenfalls einseitiger Wellenschliff - hier jedoch links, sägt sich 90° durch den Apfel, ohne dass da was "schief" geht, gerade probiert.

Die zuvor erwähnte "Brot vor die Brust klemmen und lossäbeln"-Technik, die auch meine Großmutter noch beherrscht hat, war mir schon immer etwas suspekt. Ich brauch für perfekte Scheiben ein Schneidbrett, wobei das mit gaaaanz frischem Brot auch so eine Sache ist...

Für ein besseres Gelingen kann ich nur den superklugen Oberlehrersatz: "Üben, üben, üben!" zitieren in Verbindung mit dem anderen Schlaumeierspruch: "Der Mensch gewöhnt sich an Alles/Vieles" :hmpf: (Stimmt auch nicht immer, hilft hier aber vielleicht weiter).
 
Ein richtiger Schwäbischer Bauernlaib hat 30 cm Durchmesser und da fordert der Effekt eindeutig nach spätestens der halben Strecke eine Korrektur und schon ist die Scheibe bucklig.
die 30cm hat auch ein fränkisches Bauernbrot, und trotzdem muss man keine 30cm lang schneiden.

Brot flach auf ein Brett legen, von oben über die ganze Länge schneiden und nach 1-3 Zügen bist du durch. Wenn das Messer gerade ist wird die Scheibe dabei auch :)
 
Vielleicht hilft ihn auch so zu halten wie sich das gehört. Also vor die Brust klemmen und dann frei schneiden.

Meine Oma machte das noch so wenn es schnellgehen sollte oder sie wegen einer Scheibe nicht die Brotschneidemaschine (die zum Kurbeln) aufbauen wollte.

Gruß, Bernhard

Jau, hat meine Oma auch so gemacht.
(Sie hatte dannach immer Mehl auf der ''Kiddlschätz'' :D )
Aber ihr Messer war kein massives Brotschwert mit Wellenschliff, sondern ein dünner Säbel aus Carbonstahl.

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14.06.2009 auf dem Flohmarkt (Berlin, Straße des 17. Juni) wieder-gefunden; 8 €.
Brotmesser.jpg

Klingenbeschriftung: "Bruder Sohn Solingen ROSTFREI" ('rostfrei', hmpf...)
Klingenlänge ca. 18 cm
 
Zuletzt bearbeitet:
Eure Tipps in Ehren, aber es ist ja nicht so, dass ich noch nie ein gerade Scheibe Brot geschnitten hätte.

Ich bin halt nur enttäuscht, dass ich für einiges Geld ein hier gelobtes, gutes und solides Brotmesser gekauft habe und das Ergebnis ist ein Kampf mit der geraden Linie.

Millionen Brotmesser mit Wellenschliff scheinen gerade zu schneiden und nur Steffen, Knifemaniac und ich haben den Rundschnitt-Effekt bemerkt?
Da ist doch was oberfaul!

Ein spezielles Brotmesser, mit dem das Schneiden von sauberen Brotscheiben viel schwieriger ist als mit einem ordinären Küchensäbel ist meines Erachtens eine Fehlkonstruktion.
Solicut ist hier durchgefallen.

Ich will doch nicht einen speziellen Gegenhalte-Kursus und Unterarmtrainig machen um Brotlaibe fachgerecht zerteilen zu können.
Im Übrigen glaube ich auch nicht dass das einer der zufriedenen Brotmesserkunden gemacht hat.

Ich denke ich werde das Messer umschleifen.
Klinge dünner, Wellenschliff symetrisch, Griffposition vielleicht etwas drehen.
Allerdings hätte ich da auch fast schon selber eines bauen können.
 
Ich denke ich werde das Messer umschleifen.
Klinge dünner, Wellenschliff symetrisch, Griffposition vielleicht etwas drehen.

Moin.

Klinge dünner und symmetrischer Wellenschliff widerspricht sich aber.
Schon ein einseitiger Wellenschliff verlangt nach einer angemessenen Klingendicke.

Für mich klingt es einfach so, als hättest Du Dir das falsche Werkzeug gekauft. Deine Schneidtechnik und die Klingengeometrie harmonieren halt nicht miteinander. Da Du nicht bereit bist, Dich auf das Messer einzustellen würde ich es an Deiner Stelle verschenken, verkaufen oder, wenn das noch geht wieder zurück geben und mir eins besorgen das passt.

Deine Pläne, das Messer umzuschleifen werden mMn nur teuren Abfall produzieren.

Gruß
chamenos
 
P.S.
Das vor der Brust schneiden hat noch einen weiteren Vorteil. Man braucht auch bei den großen Bauernlaiben kein riesiges "Schwert" von Brotmesser. Das Messer muss nämlich nicht die komplette Breite können, sondern nur die Höhe des Laibes. Und je kürzer das Messer ist desto leichter lässt es sich beherrschen.

(Ich war auch nie glücklich mit der Methode Messer und Brettchen. Ob es mehr das Ungeschick war oder das Billigstmesser weiß ich nicht. Ich habe mir jedenfalls vom ersten selbst verdienten Geld so ein elektrisches Teil geholt. - Eigentlich hätte ich gerne die alte Kurbelmaschine meiner Eltern gehabt. Doch die hatten die leider weggeworfen.)
 
Ich habe also auf der Tormek von beiden Seiten symetrisch in recht spitzem Winkel drübergeschliffen.
Auf der glatten Seite gibt es jetzt eine durchgehende kleine Fase, auf der Wellenseite sind davon nur die Stege zwischen den Tälern betroffen.
Die Wellen insgesamt sind durch die Reduktion der Spitzen ca. 1/4 kleiner als vorher. Fällt also kaum auf.

Bis jetzt hatte ich noch kein wirklich übel hartes Brot aber in normalen Laiben schneidet es jetzt deutlich gerader.
 
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