Hallo, alle zusammen!
Ich weiß, dass das Thema "Bruchflächen" hier schon öfter durchgenommen wurde, aber ich finde auf meine Fragen keine Antwort und hoffe auf die Experten hier.
Fallbeispiel: Ich schmiede gern Klingen aus Kuggellagern. Dabei schaffe ich es auch mit recht einfachen Wärmebehandlungen direkt nach dem Schmieden (Normalisieren, 2x Härten), sehr gutes Gefüge einzustellen. Ich breche bei Klingen fast immer eine kleine Spitze ab und beurteile die Bruchfläche. Kugellagerklingen sind meistens sofort sehr zufriedenstellend mit einem sehr feinkörnigen Bruchbild. Auch Härte und Zähigkeit im Betreib sind sehr gut. Dass sehr große Klingen aus dem Material Verzug-Probleme machen und dann eine kompliziertere WBH verlangen, ist ein anders Thema.
Anders sieht es bei Feilen aus. Hier schaffe ich fast nie, eine ähnliche Bruchfläche zu erhalten. Immer ist ein Hauch Grobkorn dabei. Die Eigenschaften der Klingen sind trotzdem super, ich kann die Schneiden bei Kochmessern hauchdünn schleifen, Flextest kein Problem. Scharf bleiben sie fast ewig.
Worauf ich hinauswill: Ist die Beurteilung von Bruchflächen hier überhaupt ein aussagekräftiges Mittel um über die Qualität der WBH zu entscheiden?
Ich habe auch Tests mit den Ausgangsteilen gemacht. Alte Qualitätsfeilen zeigen of etwas gröberes Härtegefüge, obwohl sie zuvor jahrelang gute Dienste geleistet haben. Auch gebrochene Kugellager sind selten so fein Strukturiert, wie ich die Klingen daraus nach dem Härten habe. Ich denke mir: Man kann davon ausgehen, dass z.B. SKF das draufhat, denn gerade die Lagerbelastungen verlangen eh dem Stahl das Maximum ab, Stichwort Pitting.
Wie wichtig ist das also alles tatsächlich?
Ich bin momentan höchst Kritisch bei diesen Beurteilungen und führe oft einen kompletten Zyklus an Behandlungen erneut durch. Es ändert sich aber selten etwas. An falschen Temperaturen liegts wohl kaum, auf im E-Ofen habe ich die gleichen Probleme. Ich denke, dass ich zumindest dadurch aus ausschließen kann, dass das Beschriebene an einer Überhitzung der Klingenspitze (die ich ja überprüfe) liegt. Bis jetz brachte ich es noch nie übers Herz, eine Klinge mir "grober" Spitze in der Mitte zu brechen.
Der Vergleich Kugellager/Feile beschäftigt mich momentan konkret, aber steht nur exemplarisch da. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie zuverlässig ist die Beurteilung von Bruchflächen? Ist das alles Nörgeln auf hohem Niveau?
Wäre schön, wenn einer der üblichen Experten (aber natürlich gern auch andere) Licht in die Sache bringen könnten oder zumindest Erfahrungen berichten möchten.
LG, Oliver
Nachtrag: Morgen werde ich noch ein Detailfoto der letzten Feilenklinge nachreichen, damit ihr seht, wie das etwa aussieht, wenn ich unzufreiden bin.
Ich weiß, dass das Thema "Bruchflächen" hier schon öfter durchgenommen wurde, aber ich finde auf meine Fragen keine Antwort und hoffe auf die Experten hier.
Fallbeispiel: Ich schmiede gern Klingen aus Kuggellagern. Dabei schaffe ich es auch mit recht einfachen Wärmebehandlungen direkt nach dem Schmieden (Normalisieren, 2x Härten), sehr gutes Gefüge einzustellen. Ich breche bei Klingen fast immer eine kleine Spitze ab und beurteile die Bruchfläche. Kugellagerklingen sind meistens sofort sehr zufriedenstellend mit einem sehr feinkörnigen Bruchbild. Auch Härte und Zähigkeit im Betreib sind sehr gut. Dass sehr große Klingen aus dem Material Verzug-Probleme machen und dann eine kompliziertere WBH verlangen, ist ein anders Thema.
Anders sieht es bei Feilen aus. Hier schaffe ich fast nie, eine ähnliche Bruchfläche zu erhalten. Immer ist ein Hauch Grobkorn dabei. Die Eigenschaften der Klingen sind trotzdem super, ich kann die Schneiden bei Kochmessern hauchdünn schleifen, Flextest kein Problem. Scharf bleiben sie fast ewig.
Worauf ich hinauswill: Ist die Beurteilung von Bruchflächen hier überhaupt ein aussagekräftiges Mittel um über die Qualität der WBH zu entscheiden?
Ich habe auch Tests mit den Ausgangsteilen gemacht. Alte Qualitätsfeilen zeigen of etwas gröberes Härtegefüge, obwohl sie zuvor jahrelang gute Dienste geleistet haben. Auch gebrochene Kugellager sind selten so fein Strukturiert, wie ich die Klingen daraus nach dem Härten habe. Ich denke mir: Man kann davon ausgehen, dass z.B. SKF das draufhat, denn gerade die Lagerbelastungen verlangen eh dem Stahl das Maximum ab, Stichwort Pitting.
Wie wichtig ist das also alles tatsächlich?
Ich bin momentan höchst Kritisch bei diesen Beurteilungen und führe oft einen kompletten Zyklus an Behandlungen erneut durch. Es ändert sich aber selten etwas. An falschen Temperaturen liegts wohl kaum, auf im E-Ofen habe ich die gleichen Probleme. Ich denke, dass ich zumindest dadurch aus ausschließen kann, dass das Beschriebene an einer Überhitzung der Klingenspitze (die ich ja überprüfe) liegt. Bis jetz brachte ich es noch nie übers Herz, eine Klinge mir "grober" Spitze in der Mitte zu brechen.
Der Vergleich Kugellager/Feile beschäftigt mich momentan konkret, aber steht nur exemplarisch da. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie zuverlässig ist die Beurteilung von Bruchflächen? Ist das alles Nörgeln auf hohem Niveau?
Wäre schön, wenn einer der üblichen Experten (aber natürlich gern auch andere) Licht in die Sache bringen könnten oder zumindest Erfahrungen berichten möchten.
LG, Oliver
Nachtrag: Morgen werde ich noch ein Detailfoto der letzten Feilenklinge nachreichen, damit ihr seht, wie das etwa aussieht, wenn ich unzufreiden bin.
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