Hallo!
Ich hatte mich vor geraumer Zeit auch mal über "Klever Schnellbrünierung" informieren wollen. Damals hatte ich mich schriftlich an die Firma Klever gewandt. Hier mal deren Antwort:
P.S. Habe mir erlaubt die ganze Mail zu posten und wichtige Stellen fett zu markieren.
Gruß Consi
Ich hatte mich vor geraumer Zeit auch mal über "Klever Schnellbrünierung" informieren wollen. Damals hatte ich mich schriftlich an die Firma Klever gewandt. Hier mal deren Antwort:
vielen Dank für Ihre Mail vom 26.02.07. Gerne versuchen wir Ihre Fragen zu beantworten. Unsere Schnellbrünierung ist eine Kaltbrünierung, d.h. Sie verursacht auf chemischem Wege eine Oberflächenreaktion mit dem Eisen. Es Entsteht eine dünne, festanhaftende Oxidschicht, bei der andere Metallionen mit eingebaut werden. Dies führt zu der gewünschten Schwarzfärbung. Hintergrund ist neben einem optischen Effekt, dass die brünierten Teile nicht mehr rosten, da die Brünierschicht das Eisen vor weiterer Oxidation schützt.
Wie Sie sicherlich wissen, kann man Eisen bis zu einem maximalen Chromgehalt von 3% kaltbrünieren, rostfreie Stähle eignen sich somit nicht zum Brünieren. Der von Ihnen angegebene Stahl enthält nach unserer Kenntnis nur einen geringen Anteil von Chrom, allerdings 1,75% Wolfram. Wir können leider nicht einschätzen, ob der Anteil der Legierungselemente in Summe eine Brünierung ermöglicht. Evtl. können Sie dies an einer kleinen Stelle, z.B. der Messerspitze testen, sollte keine gleichmäßige Schwarzfärbung eintreten, ist der Stahl leider nicht brünierbar.
Lässt er sich brünieren, würden wir keine Bedenken haben die brünierten Teile auch mit Lebensmitteln in Kontakt zu bringen. Allerdings wird aufgrund eines mechanischen Abriebs bei starker Beanspruchung im Laufe der Zeit eine dünne Schicht abgetragen, so dass möglicherweise nach einiger Zeit neu brüniert werden muss. Das bedeutet, je härter der Gegenstand ist, der geschnitten wird, desto mehr Reibung und desto mehr Abrieb wird erzeugt. Somit sollte es bei den meisten zu schneidenden Gegenständen zu keinen Problemen kommen. Die Schicht jedoch besteht aus Metallionen, die für sich genommen ungesund bis giftig sind.
Das Thema Unbedenklichkeit ist bei allen Stoffen eine Frage der Konzentration. Wie sie sicherlich wissen ist in großen Mengen auch Kochsalz giftig, in mittleren Mengen schon Vitamine und Alkohol. In geringeren Mengen auch Eisen, Zink und Selen. Trotzdem sind dies alles Stoffe die man bedenkenlos konsumiert bzw. die der Körper sogar benötigt (die einzige Ausnahme der genannten Beispiele bildet der Alkohol).
Hier würden wir an Ihren Menschensachverstand appellieren. Sollte das Schnittgut schwarze Spuren der Messeroberfläche aufweisen, oder das brünierte Messer bereits nach wenigen Schnittvorgängen wieder blank sein, raten wir von einem Verzehr der geschnittenen Nahrungsmittel ab. Wenn die Oberfläche nach wie vor eine satte Schwarzfärbung aufweist, dann ist sicherlich der Genuss von einer halben Bier ein vielfaches schädlicher.
Bitte lassen Sie das Messer nach erfolgter Brünierung und dem Einölen mit Ballistol vor Gebrauch mind. ein Nacht aushärten.
Wir hoffen Ihre Fragen umfassend beantwortet zu haben und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Dr. Christian Zettler
F.W. KLEVER GmbH
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Gruß Consi