Buck 420HC vs. S30V?

bad pucki

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Hallo zusammen,


ich bin am überlegen, mir im Buck Custom Knife Shop ein 501 zu bestellen.
Ich schwanke aber noch zwischen 420HC und S30V als Klingenmaterial.

Grundsätzlich bin ich von der Qualität bzw. Schärfe und Schnitthaltigkeit des 420HC sehr zufrieden,
mich interessiert trotzdem wer Erfahrungen mit dem S30V von Buck im direkten Vergleich zum 420HC hat.

Lohnt sicher der Aufpreis oder hat evtl. der S30V sogar Nachteile?

PS: Ich nutze meine Messer als EDC (Briefe, Kartons und Blisterverpackungen aus Kunststoff öffnen, Lebensmittelzubereitung, auch mal im Wald Holz schnitzen, usw.)


Vielen Dank und Grüße
Pucki
 
Moin,

ich würde zum 420HC raten. Mein 112 hält sich außerordentlich gut. Kenne zwar den S30V von Buck nicht, aber diverse andere Messer mit diesem Stahl überzeugen mich nicht wirklich. Neigt zu Microausbrüchen :blue: ...

R'n'R
 
[...]Kenne zwar den S30V von Buck nicht [...]Neigt zu Microausbrüchen :blue: ...
Ich fasse zusammen:
Du kennst den CPM S30V von Buck nicht, aber rätst davon ab, weil du bei CPM S30V eines oder mehrerer anderer Messeranbieter (vermutlich Spyderco mit dabei) bei deiner Verwendung (rumschnitzen auf trockenen portugiesischen Hölzern, gefunden am Strand oder sonstwo) Microausbrüche festgestellt hast. Die verschiedenen Klingencharakteristiken und Schleifwinkel lass ich jetzt mal sogar außen vor.

Ob das dem Fragesteller wirklich hilfreich ist :confused:
 
N´abend-
die Antwort? Sorry, Glaubensfrage.
Ich habe Bucks in beiden Stahlvarianten und kann-Hand aufs Herz- kaum Qualitätsunterschiede feststellen.
Dies mag an der wirklich ausgezeichneten Wärmebehandlung bei Buck bzw. Bos liegen.

Entscheide nach dem Herzen-sorry, Der Ball liegt eneut in Deinem Feld;)

Gruß
Excalibur
 
@peter1960

Die Vermutungen über von mir gemachte Erfahrungen klingen abfällig. Ich muß insofern korrigieren, daß ich zum Vergleich der Eignung von Klngenstählen in der Regel Eukalytus verwende. Baumschnitt. Und über reichlich Material (Messer und Schnittgut) und Erfahrung verfüge. Daß S30V zu Ausbrüchen neigt, stellt man bei Vitrinenmessern eher selten fest. Wenn man damit arbeitet - härtere Astfortsätze wegschneidet, die Klinge ungewollt oder gewollt etwas verkantet, kann es zu Ausbrüchen kommen. Die Messermarken lassen wir mal außen vor.

S35VN sieht da deutlich besser aus. Z.B. - wenn Du Spyderco ansprichst - das Native S35VN hält sich sehr gut und hat bisher keine Probleme gemacht.

Mein Buck 112 mit der nach Paul Bos gehärteten Klinge aus 420HC hat selbst rüden Kontakt mit der Stahlseele eines Schiffstaus ohne Blessur überstanden. Kann man hier nachlesen.

Ganz unabhängig vom Messer würde ich den 420HC vorziehen. Daß der S30V nicht so überzeugend ist - wenn man auf Toughness (Zähigkeit) abhebt - pfeifen die Spatzen ja im übrigen von den Forendächern. Nicht zuletzt deshalb hat Crucible auf Drängen der Messermacher (z.B. Chris Reeve) den S35VN entwickelt.

Es kommt natürlich darauf an, was der TO mit dem Messer vorhat. Brötchen schneiden und Paket aufmachen sind nicht das Problem. Sollte er aber des öfteren schnitzen wollen, kann etwas mehr Zähigkeit nur von Vorteil sein.

Ich wüßte im übrigen überhaupt nicht, warum meine Erfahrungen mit Klingenstählen nicht in irgendeiner Weise zu einer sinnvollen Entscheidung beitragen könnten. Buck hat den S30V wohl eher nicht neu erfunden :courage: ...

Daß Dir meine Beiträge nicht gefallen, ist bedauerlich ...

R'n'R
 
„Die verschiedenen Klingencharakteristiken und Schleifwinkel lass ich jetzt mal sogar außen vor.“

Ich ziehe hier zur Beurteilung durchaus Klingen mit vergleichbarer Charakteristik heran:

Beispiel Spydies:

Die Klingen der Spydies z.B. haben Flachschliff, distal tapered blade, kommen aus dem gleichen „Haus“ ….

Military S30V, Military 52100, Para Military S30V, Para Military S110V, Para Military 2 CRU-WEAR, Para Military M4, Native S35VN, Caly 3.5 ZDP-189, Caly 3.5 Super Blue

ODER:

Strider SNG CC S30V, Blade Tech Pro Hunter S30V

Chris Reeve Small Regular Sebenza BG-42, Small Sebenza 21 S30V, Large Sebenza S30V

Ich verfüge über eine reichhaltige Erfahrung mit robustem Gebrauch meiner Messer. Gerade auch mit Klingen aus S30V.
Meine Präferenz geht aufgrund dieser Erfahrung - ganz abgesehen von meiner Vorliebe zu Carbon - zu anderen rostträgen Stählen.

Was wäre denn hilfreich für den TO?? Jemand müßte ein Buck 501 in S30V und eines in 420HC zur Hand haben und mit beiden Messern die gleichen Schneidarbeiten unter vergleichbaren Bedingungen durchführen, das gleiche / besser dasselbe Holzstück mit denselben Astfortsätzen schnitzen, Cardboard schneiden, Seilchen schneiden etc. pp
Ansonsten laufen doch wohl alle Erfahrungen in irgendeiner Weise auf dasselbe raus. Oder münden in einer Aussage wie:

„die Antwort? Sorry, Glaubensfrage.
Ich … kann-Hand aufs Herz- kaum Qualitätsunterschiede feststellen.“

Klar kann man sagen. Oder auch: Alles Klamauk! Kann man sagen. Muß man aber nicht :afro: ...

Was noch anzumerken wäre: Der 420HC bleibt nicht so lange scharf wie der S30V, ist dafür aber sehr einfach und schnell wieder auf Leistung und nimmt eine exzellent scharfe Schneide an.


R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Der S30V von Buck ist ein guter Stahl. Wie R&R schreibt übertrifft dessen
Schnitthaltigkeit die des 420 HC. Der Unterschied ist da, aber nicht groß (gefühlt).
Dafür ist der Buck'sche S30V so zäh, dass er nur schlecht zu schärfen ist. Man
schleift sich einen Wolf und darüber hinaus, dass einem die Lust vergeht. Nach
meiner Exkursion zum S30V nehme ich mittlerweile lieber Messer mit 420HC-Klinge.

Zusammengefasst: Wer gelegentlich mal einen kleinen Schnitt mach und sich an der
Schärfe des S30V freut, soll den nehmen. Wer ein Messer viel nutzt wird sich über
die einfachere Schärfbarkeit des Klingenstahls bei hoher Schärfe und gleichzeitig hoher
Standzeit freuen.

Haebbie
 
Ich denke das ist vor allem eine Frage Deiner Schärfmöglichkeiten. Für S30V brauchst Du bei einm EDC entweder Zeit und Disziplin, um es nie wirklich stumpf werden zu lassen. Also mehrmals die Woche über den Riemen oder ggf. den Sharpmaker. Oder Du braucht viel Zeit und Energie, um es mit Bordmitteln mal wieder scharf zu kriegen. Beim 420HC ist das einfacher und geht auch mit eher simplem Equipment, selbst wenn man wenig handwerkliche Fähigkeiten hat, selbst ich hab das früher mit meinen EDC-Bucks immer einigermaßen hingekriegt auch bevor ich den Sharpmaker hatte.
 
Ich denke das ist vor allem eine Frage Deiner Schärfmöglichkeiten ...

Hmmm, eher nicht. Eher ist das ((bei mir)) eine Frage der Geduld. Mein EDC muss nach ein paar Strichen über den Schärfhut oder Sharpmaker oder was auch immer wieder scharf sein. Wenn ich dreimal ansetzen muss und bin mit der Schärfe immer noch nicht zufrieden bin werde ich ganz schnell ungeduldig. Dann verschwindet ein Messer auch mal ganz schnell wieder in der Schublade. Das Ätschebätsch!!! von meinem EDC, wenn es denn reden könnte, gegenüber High-Grade-Stahl-Messern klingt fast in meinen Ohren.

Haebbie
 
Also ich habe auch eher schlechte Erfahrung mit dem S30V gemacht.
Bei meinem Spyderco Military mit S30V hatte ich schon nach einmaligem schnitzen Ausbrüche in der Schneide, was mich sehr geärgert hat.
Dagegen mit 420HC beim 110 und 112 hatte ich noch nie Probleme. Hab schon alles mögliche damit geschnitten und bin auch schon in eine Metallplatte abgerutscht - ohne Ausbrüche. Heute kaufe ich kein Messer mehr mit S30V Klingenstahl.
Ich würde bei Buck immer nur den 420HC (am liebsten poliert) nehmen.
 
Moin

Ich hab ein Buck110 in 420 und eins in SV30

Und ich sage ...nimm 420

- Weil er fast genau dieselbe Standzeit hat....wirklich maginal
-einfacher zu schärfen ist....
- Maximalschärfe bei einem Gebrauchsmesser...blödsinn ist...hält 2 Schnitte ist dann weg
insbesondere wenn Du Pappe schneidest

Ausbrüche hatte ich bei SV 30 bisher noch nicht...weder bei spyderco noch ZT und co
aber...Buck hat den 420 stahl dermassen gut im Griff....das ich gerade von dieser Firma immer dazu raten würde

gruss

knifeaddict
 
Moin zusammen,

gern trage ich noch etwas zur Diskussion bei. Was den S30V angeht. Bei dem es ja - wie bei Stahl grundsätzlich - erheblich auf den oder die „Wärmebehandler“ ankommt. Und da gehe ich mal ganz locker davon aus, daß die großen Hersteller wie z.B. Buck, Reeve, Spyderco, Strider die Behandlung im Griff haben.

Denn das Schleifen: Hand, Maschine etc. ,wird heiß, zu heiß, Anlaßtemperatur wird erreicht und sonstwas. Spielt alles eine Rolle. Bei einem geht es gut, beim anderen in die Hose. Bei den Profis dürfte die Hose im Schrank bleiben.

Dann aber kommt ein ganz grundsätzlicher Unterschied zwischen "einfachen" und hochlegierten Stählen zum Tragen. Was ist drin! Und da zitiere ich mal - wie schon so oft und ausgesprochen gern - aus einem Wikipedia-Artikel Roman Landes, der das in seinem Buch sehr schön zusammengefaßt und auf den Punkt gebracht hat:

„Verschleißfeste Werkstoffe (Dt. Werkstoffnummer/AISI z. B. 1.2379=D2; 1.4125=440C; CPM S30V; etc.) eignen sich aufgrund ihrer meist derben Werkstoffstruktur (viele oder auch große und grobe Carbide) eher für den ziehenden Schnitt, dessen Qualitätsniveau bedeutend geringer ist als die des drückenden Schnittes. Trotzdem sind diese Werkstoffe natürlich für Messer einsetzbar und werden auch genutzt. Ein typisches und auch noch sinnvolles Anwendungsfeld sind die klassischen Jagdmesser. Die oft stark mit Sand und Erdreich verschmutzten Tierfelle wirken sehr verschleißend auf die Schneide von Klingen. Die große Anzahl von Carbiden hilft hier, im ziehenden Schnitt eine zwar mäßig scharfe aber lang anhaltende offene Schneide zu bewahren.

Der Mechanismus hierbei ist, dass die hoch legierten Werkstoffe aufgrund von stetig mehr werdenden Ausbrüchen von feinen Partikeln an der Schneidkante eine eher „offene“ raue Schneide bieten. Die Schneide gleicht nach kurzer Zeit einer Mikrosäge, die sich dann auf einem mäßigen Schärfe- und Qualitätsniveau stabilisiert. Dieses Niveau wird von vielen Anwendern als ausreichend wahrgenommen; damit erklärt sich auch die Empfindung langer Schneidhaltigkeit von Klingen mit hoch legierten Werkstoffen. Zusätzlicher Nachteil dieser Werkstoffe ist, dass Klingen daraus sich relativ schlecht schärfen lassen und nur derbe Schneiden mit groben Winkeln stabil annehmen.“


Bom fim de semana

R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm, eher nicht. Eher ist das ((bei mir)) eine Frage der Geduld. Mein EDC muss nach ein paar Strichen über den Schärfhut oder Sharpmaker oder was auch immer wieder scharf sein. Wenn ich dreimal ansetzen muss und bin mit der Schärfe immer noch nicht zufrieden bin werde ich ganz schnell ungeduldig. Dann verschwindet ein Messer auch mal ganz schnell wieder in der Schublade. Das Ätschebätsch!!! von meinem EDC, wenn es denn reden könnte, gegenüber High-Grade-Stahl-Messern klingt fast in meinen Ohren.

Haebbie

Genau das funktioniert bei mir auch mit EDCs auch D2 oder S30V, also am Ende des Tages <5 Striche über den Riemen oder den Sharpmaker. Mehr Geduld braucht es nicht, man muß es halt nur immer rechtzeitig machen. Bei 420HC und 440c geht zwar einfacher wenn sie schon stumpfer sind, aber man muß das halt viel öfter machen und dabei dann die nötige Geduld aufbringen, v.a. bei solchen EDCs, die öfter mal Papier o.ä. abrasives Schnittgut zu bewältigen haben.
 
Genau das funktioniert bei mir auch mit EDCs auch D2 oder S30V ... Bei 420HC und 440c geht zwar einfacher wenn sie schon stumpfer sind ... aber man muß das halt viel öfter machen ...

D2 ist was ganz anderes als S30V. D2 ist wesentlich angenehmer zu Schärfen als S30V. Und VIEL öfters? Nein. So taff ist der S30V nun auch wieder nicht. Aber das Schleifverhalten von dem Stahl ist sch...

Haebbie
 
Da die Diskussion ja grundsätzlich sehr interessant ist bezüglich des S30V, hier die Erfahrung von Mike Stewart zu dem Thema:

"Nobody - including Crucible - said that S35VN holds an edge as long as S30V. They Said that is has more Toughness and holds an edge longer than CPM154. They specifically said it does NOT have the same Edge Holding as S30V. Test away gents - it appears you are proving Crucible Correct. S35VN is far less likely to micro chip and it will ROLL before it Chips. Again - You Seem to be proving them correct.

You might not want to hear about S30V being hard to sharpen but the Rest of us DO care about that. A Super Steel knife that is Dull in the Field is just another thing to throw in the weeds. The problem with S30V is that if you can't get it perfectly sharp - It is a Nightmare for MOST people. Don't You tell ME about Diamond hones - they just compound the problem.

The introduction of S35VN was to specifically overcome the working - sharpening and chipping problems by having great edge holding and having it easier to sharpen for CUSTOMERS of the knife makers. They never said S35VN held an edge longer than a properly sharpened S30v Blade. The problem is finding an average customer with a properly sharpened S30V blade.

Mike"
 
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