Bushcraft-Messer für den Waldspaziergang

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Danke für eure Einschätzungen, pocke210 und pitter. Damit ist mein Favorit nun das Spyderco.

So ganz überzeugt bin ich aber noch nicht. Kennt sich wer mit Holz aus? Mit anfänglichen kleinen Rissen und deren Auffüllen kann ich leben, aber wie hoch wird das Risiko sein, dass sich nach Monaten oder gar Jahren noch neue Risse auftun? Mein Bauchgefühl sagt mir, gegen Null, oder?
 
So ganz überzeugt bin ich aber noch nicht. Kennt sich wer mit Holz aus? Mit anfänglichen kleinen Rissen und deren Auffüllen kann ich leben, aber wie hoch wird das Risiko sein, dass sich nach Monaten oder gar Jahren noch neue Risse auftun? Mein Bauchgefühl sagt mir, gegen Null, oder?

Es ist Holz. Wenn das nicht zu 100% sauber stabilisiert ist - wobei man dann kein Holz mehr hat, sondern Kunststoff :rolleyes: - geht die Chance, dass das Holz nach Jahren Risse bekommt oder schrumpft gegen 1, so man es nicht pflegt, immer schön feucht hält und unterschiedlichen Temperaturen aussetzt ;) Ich würde da selbst bei Wüsteneisenholz nicht dagegen wetten.

Und die Chance geht gegen Null, wenn man das Messer häufig benutzt, den Griff von Zeit zu Zeit mal einölt oder wachst.

Und falls der Griff wirklich mal neue Risse bekommt, pappt man die zu und schleift drüber. Und falls er ganz unansehnlich wird, - ja, dann macht man halt nen neuen drauf, oder lässt machen. Mach Dir da mal keinen Kopp.

Wer zu 100% sicher gehen will, dass ein Griff sich kein µ ändert, der nehme kein Holz, sondern Carbon, Micarta, G10....

Pitter
 
Durch die Muss-Kriterien "Scandischliff" und Full Tang wird das Angebot schon sehr dünn. Denke mal, die in Frage kommenden Messer wurden bereits genannt.

Die empfohlenen Puukkos weichen im Prinzip ja schon davon ab. Nichtsdestotrotz möcht ich noch die Eräpuukkos von Lapin P. erwähnen. Robuste Arbeitsmesser, bewährte sauscharfe Klingen, verglw. günstig (wenn man mit rund 60 EU für ne 10-EU-Lauriklinge + Holzgriff leben kann).
Selbst hab ich das Eräpuukko 90 und benutzte es sicher öfter, wäre der Griff nicht so fett - oder meine Hände so klein, je nachdem.
Für dich käme evtl. auch das Eräpuukko 145 in Betracht: http://www.nordisches-handwerk.de/shop/wbc.php?sid=7345ffe023&tpl=produktdetail.html&pid=367&rid=44&recno=5
Haben halt keinen Handschutz, die Dinger. Und da kommen dann auch 876 andere skandinavische Messer in die Wahl. :rolleyes:



Davon ab: Mir erschließt sich nicht so ganz, warum ein Bushcraftmesser "Scandischliff" tragen muss. (Gut, mein Wissen über Bushcraft ist begrenzt.) :confused: Die Theorie ist mir klar, denk ich. Oder doch nicht? Geschmack etc. darf ja auch mitspielen. Mal ein Link dazu: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=73765&highlight=bushcraft

Was z.B. das einfachere Nachschärfen angeht
...Scandi ist ein Muss; ich will mich nicht groß an der Einhaltung des richtigen Winkels aufhalten, sollte das Nachschleifen im Wald mal notwendig werden. Einfach auf'n Stein legen und losschleifen, jippie...
müsste man gucken, ein wirklich auf Null geschliffenes Teil zu bekommen. Die Klingen von Lauri und Roselli etwa sind es nicht (Beispiele s.u.). Bei Karesuando (im Übrigen auch empfehlenswert) hat man mir auf Nachfrage gesagt, dass die Klingen eine 2. Phase erhalten. Bei Brisa/Enzo hat man immerhin die Wahl zwischen "Scandi zero Trapper knives", "Flat" + "Scandi with a secondary bevel, Camper knives".
 

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Scandi with a secondary bevel

Das ergibt imo überhaupt keinen Sinn. ;-)

Hast schon recht, auf Null geschliffen muss es sein. Zur Erklärung, warum ich das so möchte: Es geht mir darum, das Messer auch outdoors ganz einfach nachschleifen zu können ohne gleich mit dem Edding anzufangen. Zu Hause arbeite ich mit Wassersteinen, aber noch nicht lange, und bekomme perfekte Ergebnisse auch nur, wenn ich mich wirklich anstrenge. Nicht, dass ich den Winkel nicht halten könnte, aber ihn erstmal rauszubekommen und nicht jedes Mal einen neuen anzusetzen mit dem gröbsten Stein angefangen, da fehlt mir noch etwas Übung (oder die Adleraugen). Nach draußen würde ich einen einfachen Trocken-Kombistein (evtl. was diamantmäßiges auf der groben Seite) mitnehmen wollen, bisher habe ich dafür das Lanskyset ausprobiert; liefert tolle Ergebnisse, aber wenn's schnell gehen soll ist es zu umständlich, so dass man doch ab und zu mit 'ner „halbscharfen“ Klinge rumwerkelt, und außerdem auch mehr zu tragen. Deshalb möchte ich den - auf Null geschliffenen - Scandi an meinem neuen Wald- und Wiesenmesser.

Und die Chance geht gegen Null, wenn man das Messer häufig benutzt, den Griff von Zeit zu Zeit mal einölt oder wachst.

Ob es allzu häufig benutzt wird? Ich hoffe ich finde die Zeit dazu. Aber pflegen tue ich alle meine Messer sorgfältig. Danke nochmal für deine Einschätzung.

Zwischenstand: Ich glaube mich schon so gut wie entschieden zu haben, für das Spyderco.

Die Puukkos sehen mir durch die Bank brauchbar aus (mal abgesehen von denen mit zweiter Fase), und auch nicht unhübsch, aber irgendwie vermitteln sie mir nicht so das Haben-wollen-Gefühl.
 
Oh, die Frage war eher allgemein gehalten. Warum du nach Scandi suchst, hattest du ja schon geschrieben.
Mein Eindruck, ich mag mich aber täuschen, ist einfach, dass Messer, die für Bushcraft feilgeboten werden, ganz überwiegend diesen Schliff haben. Geht es dabei primär um das leichte Nachschärfen draußen? Um Robustheit?
Weil, robust sind auch andere Designs. Und für den Schärfvorteil des Scandischliffs muss ich einen entsprechend flachen Stein mitführen (wie du´s ja vorhast). Oder? Draußen geworbene Schleifmedien, Kieselstein od. wasweißich, sind doch kaum eben.
Deshalb meine Anmerkung, dass da wohl auch eine gehörige Portion Ansichtssache im Spiel ist. Ist ja nicht verkehrt. :steirer:

Aber egal. Das führt hier wohl zu weit ab.
 
Och nööö! Jetzt wollte ich gerade das Spyderco bestellen und da steht "out of stock".

:jammer:

Was nun? Vom Noble habt ihr mich abgebracht, die Puukkos sind nicht so meins. Wer kennt Alternativen?

Oder gibt es noch eine andere Bezugsquelle für das Sypderco? Habe mich gerade gedanklich sooo damit angefreundet.

:jammer:
 
@equest

also ich finde es nur mehr zum doppelten, bis dreifachen Preis, zu dem ich es damals direkt bei Spyderco gekauft habe.
Da wird der Zug wohl abgefahren sein :(
 
Und wenn du dich nochmal bei Bark River umschaust? Bravo 1 hattest du ja erwähnt.
Hier gibts z.B. einige anzugucken: http://www.knivesshipfree.com/
Die Preise sind gut, denk ich, wenn auch höher als angepeilt. Versand ist günstig, hab dort vor 3 Monaten was gekauft.
Aurora, Kepharts, Liten Bror gehen in die Richtung.
 
Echt schade mit dem Spyderco. Werde mich später mal auf Knivesshipfree umsehen, die Seite kannte ich noch nicht.

War auch heute nochmal in unserem Messerladen. Das Angebot ist zwar leider nicht sehr umfangreich, aber die Bedienung umso netter. Außerdem hatte ich die Gelegenheit zu einem ausführlichen und sehr angenehmen Gespräch mit einem Kunden, der ein Messer zu loben wusste, welches mir auf Anhieb recht gut gefiel - auch wenn meine selbst definierten Vorgaben nicht so ganz zutreffen.

Es geht um das Eka Nordic W11. Das Messer könnte dort auch auf Null geschliffen werden. Ich suche jetzt mal nach dem einen oder anderen Testbericht dazu. Falls jemand etwas zu dem Messer sagen kann: bitte sehr gerne!
 
Mit dem F1 war ich schon hier und da mal am liebäugeln. Aber ach, ich hab mich schon so auf das Spyderco eingestellt, mir gefällt gerade kein anderes Messer. Menno.

Das W11 scheint auch nicht das Gelbe vom Ei zu sein, nach allem, was ich bis jetzt gelesen habe (alles, was ich finden konnte). Ich werde es nächste Woche aber wohl noch mal begrabbeln gehen und mehr Augenmerk auf die schwächeren Eigenschaften richten, von denen ich gelesen habe. Vielleicht kann ich mich ja damit arrangieren.
 
Moin equest,
wenn es wirklich ein "typisches" Bushcraftmesser sein soll, kannst Du Dich ja mal hier umschauen
http://www.driftwoodwalker.co.uk
http://parianblade.blademakers.com

Im Allgemeinen sind die Bushcrafter und Woodlores und wie sie alle heißen bein unseren Freunden auf der Insel sehr verbreitet. Der Spyderco Bushcrafter wurde ja auch unter Beteiligung Englischer Bushcraft-Foren konzipert. Das Englische Pfund war zwar schon mal billiger aber man kann trotzdem gute Sachen zu einem vernünftigem Preis bekommen.

LG
Jörg
 
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Also, was es letzten Endes geworden ist? Ein gebrauchsfertig konfektioniertes Enzo Trapper in D2, Griffe: Olive. Von Brisa als Second.

Hier im Größenvergleich mit dem Buck Vantage Folder:

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War heute ein paar Stunden mit meiner Familie im Wald (Ostereier für den Kleinen verstecken), und habe bei der Gelegenheit zwei schöne dicke Haselnussstöcke abgehackt und zuerst ge-, dann zerschnitzt. Das Messer habe ich danach nicht als weniger scharf empfunden wie zuvor.

Es liegt super in der Hand, Gewicht und dessen Verteilung sind für mein Gefühl ideal, genauso die Klingenlänge. Die Klinge samt Spitze ist so richtig schön stabil, für die feinsten Schneidarbeiten deshalb weniger geeignet. Es hat zum Mittag- und Abendessen dennoch getaugt, aber immer wollte ich das nicht mit so einem Messer. Nichtsdestotrotz ein top Fast-Alleskönner ohne wirkliche Nachteile. Auch der (so gut wie) fehlende Handschutz hat sich bisher nicht negativ bemerkbar gemacht, sondern bietet sogar ergonomische Vorteile.

Apropos Ergonomie: auf dem Rücken gibt es keine Riffelung für den Daumen. Finde ich gleichfalls bequem, so drückt sich auch nichts ins Fleisch.

Was ich übrigens beim Vantage genauo bemerkt habe wie beim Trapper ist, dass, wenn ich das Messer quer halte (mit dem Daumen auf dem Spiegel; neudeutsch: Chest Lever Grip), dann dürfte der Griff einen halben Zentimeter länger sein. Das liegt aber eindeutig an meinen großen Flutschen und nicht am Messer.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin mit dem Messer äußerst zufrieden und bin froh, dass ich nicht viel mehr Geld für irgendein anderes verbraten habe. Obwohl, ein F1 kommt sicher mit der Zeit auch noch ... :rolleyes:

Ach ja, zur Scheide. Also die erfüllt ganz hervorragend ihren Zweck, das Messer sitzt beliebig fest, je nachdem, wie fest man es eben reindrückt. Das war's auch schon. Besonders hochwertig ist sie nicht, besonders schön auch nicht. Das Leder war auch ganz schön trocken und spröde (habe ich eben mal „einbalsamiert“). Da werde ich mir früher oder später Ersatz beschaffen.

Noch ein Foto; das Opinel zum Vergleich ist eine Nummer 8:

enzoimg6588.jpg


Abschließend möchte ich mich bei allen für die tolle Kaufberatung bedanken!
 
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