Bushcraft/Outdoor Entscheidungshilfe für Grillstelle und kleine Waldwanderung

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mrmercury

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* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Jap

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
feststehend

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Outdoor/Bushcraft bei kleinen Tagesausflügen. Food Prep, Späne für Feuer machen oder kleine Äste in Stücke hacken, Feuer entfachen mit Feuerstahl*. Einfach ein kleines Multitalent für die Grillstelle und bei kleinen Wanderungen im Wald.

*kein muss, aber gerne mit :)

* Von welcher Preisspanne reden wir?
50-110€

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
10-12cm

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Holz oder Horn muss nicht sein, lieber robuste und pflegeleichte Kunsstofe wie G10. Micarta ist auch gut.

*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Keine Präferenz, aber es sollte eines davon dabei sein, oder ich kaufe extra eins solange das Gesamtbudget nicht überstiegen wird

* Welcher Stahl darf es sein?
Rostträge präferiert. Sollte mit dem Sharpmaker "kompatibel" sein. Zumindest "scharf-halten-können".

* Klinge und Schliff?
Keine Präferenz bei der Klingenform. Wenn beschichtet, dann so, dass beim Einsatz vom Feuerstahl nicht gleich alles runter ist. Gegen Patina hab ich nichts, aber wenn das dann so Bicolor ist, weiss ich nicht :p: ...
Schliff ist ja durch den Einsatzbereich schon etwas definiert. Weiss nicht ob Skandi jetzt arg schlimm wäre wenn man Fleisch oder nen Apfel schneidet. Und Hohlschliff wäre etwas ungünstig zum Hacken kleiner Äste. Ansonsten eben Ballig / Flachschliff ... Da kennt ihr euch besser aus :)

* Linkshänder?
Nein

* Bezugsquelle?
Webshop - Inland (D)

* Verschiedenes?
Über die SuFu fand ich bereits folgende Messer, die ich mir gut vorstellen könnte und auch optisch dem entsprechen was mir gefällt. Ausserdem ist in dem Preisbereich für den Anwendungsbereich 14c38n wohl auch standard.
- Schnitzel Tri
- Real Steel Bushcraft Plus Convex
- Ein Mora Garberg find ich auch nicht schlecht, aber nicht so schön wie die beiden oberen
 
Schnitzel Tri ist in meinen Augen eine sehr gute Wahl, ich habe es selbst. Die beiden anderen von Dir genannten hatte ich auch, habe sie aber verkauft. Nicht weil sie schlecht gewesen wären, sondern weil das Tri insgesamt etwas kleiner ist und man damit viele Aufgaben erledigen kann. Das Mora finde ich für das, was es bietet, zu teuer, und es ist zwar stabil, aber der Scandischliff schränkt mich zu sehr ein.
Dann lieber das nicht ganz so stabile Kansbol.
Das Convex Real Steel ist eigentlich klasse, mit der Scheide aber ganz schön groß. Ansonsten erfüllt dieses Messer alle Anforderungen sehr gut, vor allem wegen des balligen Anschliffs. Gute Verarbeitung, aber die Gesamtästhetik hat mich nicht so sehr befriedigt. Drum hab ich ja das Schnitzel Tri behalten.
Ich halte alle drei für gute Messer, und wenn man das Bushcrafting (beim Tragen des Messers im Rucksack oder so) an die erste Priorität stellt, dann wäre es das Real Steel, für "fast schon EDC" wäre es das Schnitzel, auch weil es gefällig daherkommt, danach das Garberg.
Du hast schon einen gute Vorauswahl getroffen.
 
Für die multiplen Anwendung, die Du so beschreibst, wäre ein Tracker-Typ vom Konzept her gedacht. Allerdings fordert dieses Konzept eigentlich eine gewisse Länge. Der Mini-Tracker von Böker+ im Wenger-Design wäre satt im Budget drin und passt auch zu Deinem Katalog, bis auf die Klingenläge, die etwas drüber liegt. Wenn das für Dich wesentlich ist, könntest Du ein paar Wochen warten, bis die Micro-Version dazu kommt, bei der ich mir allerdings nicht sicher wäre, ob die vielleicht zu klein für dieses Konzept ist. Kompakt zum mitführen wäre sie aber dafür ...
Beide sind allerdings nicht aus rostträgem Stahl sondern nur beschichteter Stahl, aber bei elastischem rostträgem Stahl wird es mit dem Budget eng bzw. liegen die aus solchem oft deutlich drüber. Dafür ist der Stahl mit dem Sharpmaker einfach und ohne Schwielen+Tennisarm scharf zu halten.
Ebenfalls aus beschichtetem Stahl aber für Deine Anwendungen gedacht und im Budget und in Deinen Parametern ist das Little Rok von Böker+ mit Helm-Design, das weniger extrem und gefälliger daher kommt.
In eine ähnliche Richtung wie das Little Rok aber mit Lederscheide geht das Manly Crafter D2, ist allerdings auch nicht sehr rostträge.
 
@herbert
dann nehm ich mal das Garberg raus aus der Liste. Hatte mir optisch ja auch von den dreien am wenigsten gefallen. Das Messer wird in der Tat im Rucksack transportiert, als EDC hab ich ein Viper Key ... das ist mir aber zu schade für Outdoor.

@polaris1977
Das Manly Crafter D2 schau ich mir mal genauer an, das gefällt mir! Ein wenig Ballistol auf die Klinge nach jedem Einsatz (sowieso nur bei gutem Wetter) und dann wäre das Thema Rost auch erledigt... Ist ne überlegung wert. Das Little Rok ist optisch auch ansprechend, aber wenn ich eben die Wahl zwischen G10 und Micarta hab dann ersteres. Der Tracker kommt mir ein wenig martialisch vor :p: ...

Das Tri wird in Deutschland hergestellt, Böker und Real Steel werden in China produziert und das Manly in Bulgarien? Stimmt das so? Ist das ein Qualitätsmerkmal für die finale Entscheidung οder ist das Stahlrohmaterial sowieso alles aus China?
 
! Ein wenig Ballistol auf die Klinge nach jedem Einsatz (sowieso nur bei gutem Wetter) und dann wäre das Thema Rost auch erledigt... I
Ich weiß nicht, ob regelmäßig Ballistol so gut für die Beschichtung und das Kydex ist. Problem is ja bei beschichtetem Stahl oder semi-rostträgem Stahl eher die Schneidphase als die Restklinge. Da würde ich weniger aggressives und anhaftendes nehmen, im Zweifel Salami oder Bacon. Ich ziehe solche Schneiden auch gerne durch einen Bienenwachkerzenstummel, bevor ich sie länger weglege.
G10 ziehe ich Micarta eigentlich auch vor, aber bei beiden Materialien ist die Bandbreite recht groß und das Oberflächenfinish auch, da nähert sich teilweise stark an. Da gehe ich dann nach Grifform.
Martialisch ist ein weiter Begriff, ich denke dabei eher an z.B. sowas (innerhalb des Budgets) als an Mini-Tracker. Die sind halt funktionell für besonders Vielfältig mit einem Hang zum Groben i.S.v. Holz, Knochen u.ä. bei akzeptablen Schneidfähigkeiten für bestimmte Aufgaben. EDC hast Du ja ...

Wo heute was genau zu welchen Anteilen gefertigt und von wo Material oder Halbzeug kommen und wo Bauteile für Scheiden herkommen und verbaut werden :confused:
Wo z.B. Schnitzel fertigt oder fertigen lässt weiß ich schlicht nich.
 
In der gesetzten Preisspanne kann ich die genannten Messer nur empfehlen, die sollten ideal sein und sind qualitativ einwandfrei.

das Schnitzel Tri ist klasse, habe das für den Sohn meiner Freundin besorgt, da würde mich nur der kantige Griff stören. Aber wenn man damit klarkommt ist man sowas von gut bedient… 👌🏻

Manly und Real Steel sind auch oft genannte Messer und immer einen Blick wert. Das Garberg ist sicher nicht schlecht, aber allein optisch machen die anderen viel mehr her, und das Auge isst auch mit. Und bei den gewünschten Aufgaben sehe ich das Garberg auch nicht ganz vorne mit dabei…

Auch wenn ich für meinen Bedarf preislich etwas höher gegangen bin schließe ich mich den Empfehlungen hier ausdrücklich an.
 
@polaris1977 … alles klar, dann ist der „Made in „ wohl kein Auswahlkriterium für die hier genannte Messer :) … Und ja, der Dolch ist noch mal ne Steigerung von „martialisch“ 😂 … Aber der Funke will einfach nicht überspringen beim Tracker, auch wenn ich absolut verstehe warum du ihn empfohlen hast.
Werd mich mal schlau machen bezüglich Pflege für die nicht rostträgen Stähle. Wie schaut’s bei denen eigentlich aus wenn ich am Rücken den Feuerstein verwende, geht dann auch nicht da die Beschichtung flöten?

@hard2handle was wäre „etwas höher“? Also zu meinen Favoriten gehören zB M4 oder M5 von Lionsteel … aber etwas über 180 ist mir für diesen Einsatzzweck einfach zu viel. Ich gehe davon aus, dass ich in den Sommermonaten etwa 1-2x im Monat das Messer verwenden werde. Im privaten Verkaufsbereich würde es sogar ein M4 G10 für 120 geben …
 
@hard2handle was wäre „etwas höher“? Also zu meinen Favoriten gehören zB M4 oder M5 von Lionsteel … aber etwas über 180 ist mir für diesen Einsatzzweck einfach zu viel. Ich gehe davon aus, dass ich in den Sommermonaten etwa 1-2x im Monat das Messer verwenden werde. Im privaten Verkaufsbereich würde es sogar ein M4 G10 für 120 geben …
Ich selbst habe mich für das Rokka Korpisoturi entschieden, das genau denselben Anwendungsbereich abdeckt und bei mir sogar den Platz des EDC eingenommen hat. Das gibt es auch für etwa 170€ in N690-Stahl, wobei ich den differentiell gehärteten Carbonstahl lieben gelernt habe…

Aber, und das sei hier explizit betont: die oben genannten Messer passen toll auf Deine Anforderungen, da muss jeder seinen Favoriten finden…
 
Wie schaut’s bei denen eigentlich aus wenn ich am Rücken den Feuerstein verwende, geht dann auch nicht da die Beschichtung flöten?
Auf die Dauer schon, aber an den Stellen, wo die Beschichtung beim Benutzen und natürlich auch Scheidenkontakt abgetragen wird, ist sie Korrosionsschutzmäßig auch nicht wirklich nötig.

Ich will Dich ja nicht zu Trackern drängeln, aber bei Deiner Suche hatte das dazu einfach bei mir geklingelt. Vorher hatte ich noch an das Böker+/Fitz Exodus gedacht, aber das ist leider aus der Produktion raus und nur noch antiquarisch oder gebraucht erhältlich, und meines rücke ich nicht raus!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also zu meinen Favoriten gehören zB M4 oder M5 von Lionsteel … aber etwas über 180 ist mir für diesen Einsatzzweck einfach zu viel. Ich gehe davon aus, dass ich in den Sommermonaten etwa 1-2x im Monat das Messer verwenden werde. Im privaten Verkaufsbereich würde es sogar ein M4 G10 für 120 geben …
Ganz so teuer müssen die Lionsteels nicht sein. Wenn man die Augen offen hält, kriegt man die in Aktionen z.B. bei K&T immer mal deutlich günstiger. Mein M5 in Olivenholz, was ich verschenkt habe, hatte ich dort für 125€ erstanden und vor ein paar Wochen ist es als Micarta Version für 135€ wieder bei mir eingezogen. Mein M4 Micarta hatte Amazon als Verkäufer für 140€ im Angebot.

Wenn ich deine Angaben: "Kleine Wanderungen, Grillstelle, Foodprep, klein Äste hacken" nehme, dann könnte auch ein M4 von der Größe reichen. Das M5 taugt hingegen durchaus auch als Haumesser. Der leichte Hohlschliff tut dem keinen Abbruch, eher bei der Essenzubereitung finde ich den Hohlschliff unpassend. Aber ich habe sowohl schon mit dem M5 in der Küche geschnippelt als auch mit dem M4 Feuerholz gespalten. Feuerstahl geht mit beiden.

Es hängt auch von der Größe deiner Hände ab. Der Griff des M5 ist z.B. eher was für größere Hände, mir passt mit Handschuhgröße 8,5/9 das M4 deutlich besser. Für mich ist das M4 der bessere Allrounder.

Beim M4 hätte es etwas weniger Material hinter der Fase und/oder ein spitzerer Schneidwinkel sein können, da muss man IMHO eine flachere Fase aufziehen, was beim M390 etwas Geduld erfordert. Beim M5 muss das nicht zwingend sein und hier geht das Schleifen auch etwas leichter. Der Sleipner Stahl ist nicht ganz so trostträge aber ziemlich zäh. Der wird ja immer wieder als modifizierter D2 bezeichnet, was ich allerdings für Unsinn halt, die Stähle haben nicht viel gemeinsam.

Für "kleinere Äste" könnte auch ein B35 mit nur 9cm Klinge reichen, das taugt dann wieder mehr zur Essenzubereitung.
 
also, ich werde mich wohl für das Schnitzel Tri entscheiden.

Zum Real Steel Bushcraft Plus Convex, wie auch zum Schnitzel, liest man fast durchgängig positives, deswegen habe ich es jetzt mal nur aufgrund der Optik aussortiert. Es war einfach das hässlichste :p: ...

Noch schöner als das Tri ist zwar das Manly Crafter D2, habe es dann aber doch nur wegen dem Stahl aussortiert. Muss mir also keine Gedanken wegen Rost machen. Nicht unbedingt an der Schneide, aber eventuell auf Dauer, und vor allem wenn es mehrere Monate im Herbst/Winter nicht verwendet wird, an den Stellen zwischen Griff und Metall ... Man muss ja irgendwie eine pro-contra Liste erstellen um am Ende eine Entscheidung zu treffen. Beim Crafter besteht allerdings noch die Gefahr, dass ich mich spontan umentscheide :p: ...

Das Schnitzel und Manly liegen deutlich unter 100 Euro und eventuell genau richtig für mich um mal etwas gröber damit umzugehen und zu üben. Wer weiss, eventuell ist das ja dann nur ein Übergang zu etwas deutlich teurerem nachdem ich erste Erfahrungen gemacht habe und auf den Geschmack gekommen bin. Das Rokka hat mir zum Beispiel auch optisch sehr zugesagt! Eventuell sehe ich dann auch am Anwendungsprofil ob ich doch eher mehr Food-Prep mache oder mehr Hacke oder Holz-Spalte ...

Übrigens ... Ich war kurz davor mich doch für den Mini-Tracker von Böker zu entscheiden. Hatte mir auf YouTube noch nen paar Videos dazu angeschaut. Allerdings will ich dann doch lieber auf <12cm. Das kann ich dann ohne jegliche Gedanken führen. Hab da einfach keine Lust im Hinterkopf immer daran zu denken nen Schloss am Rucksack-Reisverschluss zu haben oder generell mir immer Gedanken machen zu müssen wie die Behörden das je nach Mondphase auslegen :p: . Vielleicht sehe ich das zu tragisch, aber wie gesagt, ich will gar nicht erst solche Gedanken haben müssen ... Trotzdem, in Zukunft, wenn ich nach einiger Zeit mein Anwendungsprofil selber besser kenne, ein heisser Kandidat für später.
 
Du hast sicher eine gute Wahl getroffen. Was das Rokka angeht, so nutze ich es auch täglich, aber nach Deinem Eingangspost wollte ich dieses von hard2handle und mir sehr geschätzte Messer wegen des nicht rostfreien Stahls und des doch hohen Preises nicht mehr vorschlagen. Die Tauglichkeit ist hoch.

Sammle Erfahrungen mit dem Schnitzel Tri (eventuell käme das Rokka später mal infrage).
Hältst Du uns auf dem Laufenden? Wäre schön.
Gruß
Herbert
 
@mrmercury

Das Tri ist sicher eine gute Wahl, und solltest Du Dich doch einmal für ein anderes Messer entscheiden bekommst you noch gutes Geld dafür, da es sehr gesucht ist. Ach ja, meines Wissens sind die Schnitzel-Messer aus D2.

Das Rokka Korpisoturi gibt es auch als N690, aber es scheint dann nicht differentiell gehärtet zu sein, allerdings fehlen mir da jegliche Erfahrungswerte zu. Das Rokka in N690 kann ich Dir daher also nicht guten Gewissens empfehlen, auch wenn ich davon ausgehe dass die Jungs von Rokka wissen was sie tun…
 
Danke, top. Dann waren das Unu und das Du aus D2. 👍🏻
Ebenfalls falsch. Das Du ist auch aus 14C28N
Das Unu ist aus 8Cr13Mov.
Laut Reviews waren die auch nie aus einem anderen Stahl.
D2 erscheint mir für ein Outdoormesser für die angepeilte Zielgruppe als eine seltsame Wahl, wobei ich nur ein sehr begrenzt Wissen über dieses haben.
 
Ok, irgendwie hatte ich das im Kopf, sorry und danke für die Korrektur! Nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil... 😉
 
Auch wenn die Entscheidung bereits gefallen ist, möchte ich noch die Messer von Joker erwähnen. Die gibt es mit Holz- und Mircata Griffschalen und diversen Stahlsorten (incl. 14C28N) ebenfalls für unter 100 Euro. Die Messer stammen aus Spanien und viele Modelle taugen sehr gut als robuste Begleiter im Outdoorbereich. Es sind keine Schneidteufel wie z.B. die manly Messer, dafür sind sie aber auch entsprechend robust. Meine Favoriten sind u.a. die Modelle Ember, Campero, Trampero und Canadiense. Aber auch die Puukkos sind einen Blick wert.
Was mir bei Joker auch richtig gut gefällt, ist, dass man man diverse Modelle nicht nur in zwei Stahlsorten, sondern oft auch wahlweise mit Scandi oder Flachschliff bekommt. So ist für fast jeden Geschmack das passende Messer im Sortiment.
 
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