BW Bundeswehr/Marine Fernglas

hightower

Mitglied
Beiträge
48
Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Fernglas und habe die Threads im Forum gelesen und auch im Web gesucht.
Sind die BW Gläser eine Alternative? Ich habe z.B. bei Waffen Hof http://www.waffen-hof.de/optischegeraete.php gebrauchte Gläser gefunden: ein 8x30 für 200,- EUR bzw. ein Marineglas 10x50 für 240,- EUR: Hersteller Hensolt/Zeiss; sehr guter bzw. noch sehr guter Zustand (ja, es gibt sicherlich günstigere Quellen, aber dies ist ein Händler).
Aktuelle Zeiss Gläser kosten heute das mehrfache...

Hat jemand Erfahrungen mit diesen Gläsern und kann die Qualität einschätzen? Sind die Gläser ihr Geld wert und für Brillenträger geeignet?

Gruß

Hightower
 
Hallo,

also ich arbeite oft mit diesen Ferngläsern und finde sie robust und zweckmäßig! Das Absehen ist für eine zivile Nutzung vielleicht störend aber zur Entfernungsbestimmung gut geeignet!
Ich bin Brillenträger, setze sie aber immer ab wenn durch sehe! Ein Nachteil der Gläser ist, dass der Gummi um die Okulare leicht spröde wird und reissen kann also guck sie Dir vorher besser an!
Abschließend möchte ich sagen, dass ich für die Gläser keine 200€ ausgeben würde!
Ich hoffe das hilft Dir

Gruß Erik
 
Ich habe auch schon viel mit denen gearbeitet und fand sie immer ganz o.k., besser als irgend ein günstiger Chinaschrott allemal.
Den Preis für ein 8 x 30 /gebraucht find ich allerdings relativ happig, ich habe für meine Steiner 8 x 30 (nagelneue Depotware) unter 100€ bezahlt, damals zwar auch ein Schnäppchen, aber bis 200€ würde ich nicht gehen.
Die Hensoldts sollen optisch etwas besser sein, die Steiner sind handlicher (passen z.B. in alle möglichen Feldflaschen/ Canteen Taschen).
Robust sind sie beide, Gebrauchte würde ich allerdings nicht unbedingt bestellen ohne sie vorher mal in der Hand gehabt zu haben, naturgemäß gibt es nunmal genügend die beim Bund ganz schön gelitten haben :D.
Grüße
Jens
 
Ich würde die Gläser auf keinen Fall mit einem modernen Zeiss vergleichen, aber teilweise bekommt man aus BW-Beständen anständige Gebrauchsgläser.
Ich persönlich würde aber eher zu einem schönen Carl Zeiss Jena greifen. In der Ebucht gibts genug davon zu anständigen Preisen.
Wenn damit was nicht stimmt kann man sie preisgünstig bei http://www.optixxx.de/ reparieren oder justieren lassen. Selber justieren ist bis zu einem bestimmten Ausmaß auch gut in Eigenregie zu bewerkstelligen, durch exzentrische Lagerung der Objektive.
Ein 7x50 würde ich nicht unbedingt nehmen wegen dem engen Sichtfeld, aber ein 10x50 oder ein kompakteres 8x30 ist sehr praktisch.

Wenn du mehr über CZJ-Gläser wissen möchtest, kann ich auch die Seite von Holger Merlitz empfehlen.

Bei Astronomie.de im Verkaufsforum gibt es auch immer wieder gute Angebote.

Wenn du etwas im Preisbereich von 300-500€ suchst, kann ich wieder was anderes empfehlen.
 
Die dort angebotenen Hensoldt-Gläser sind beide nicht für Brillenträger geeignet. Da ich selber Brillenträger bin, weiss ich, wovon ich rede... Das aktuelle BW-Fernglas, das Hensoldt FERO-D16 8x30, ist begrenzt geeignet. Gute Vergleichstests der BW-Ferngläser findet man unter www.holgermerlitz.de - dort wird auch auf die Eignung für Brillenträger eingegangen.

Allgemein ist zu Militär-FG zu sagen, dass sie durchweg mit Einzelokular-Einstellung versehen sind. Das bedeutet, dass man das Bild an jedem Auge separat scharfstellen muss, nicht gemeinsam am Mitteltrieb. (Der Grund ist, dass solche Gläser wasserdicht gebaut werden können; bei Mitteltrieb ist das schwieriger.) Wenn man - wie der Name Fernglas sagt :) - vorwiegend in die Ferne schaut, ist das unproblematisch, da ab 30 oder 50 m eine einmalige Einstellung genügt. Wenn man aber oft nähere Objekte betrachten will, ist der Einzelfokus ziemlich nervig.

Falls das kein Problem ist und es ein robustes Militär-FG sein soll, rate ich zum DF 7x40 der ehemaligen NVA, einem Produkt von Carl Zeiss Jena. Es ist voll brillenträger-geeignet und für 200 Euro sollte man ein gutes Exemplar finden können. Hauptnachteil: es ist relativ schwer (1.2 kg).

Hans-Georg
 
Hallo,

schau mal bei Vegaoptics nach. Dort gibt es die Steiner Military Ferngläser, allerdings nur für Behörden. Nachfragen kann man ja mal.

Hier der Link zu den STEINER FERNGLAS
 
Ein Bekannter hat sich das Marineglas gekauft und ich habe es natürlich ausprobiert. Es ist nicht für Brillenträger geeignet-ohne Brille gefiel mir das Glas allerdings gut.

Gruß

Hightower
 
Wenn Du ein Fernglas haben willst, mit dem Du als Brillenträger auch was anfangen kannst, dann würde ich von Militärgläsern die Finger lassen.

Ansonsten kann ich Dir nur raten einen Fachhändler aufzusuchen und Dir einige Ferngläser mit Brille auszuprobieren.
 
Für mein Hensold 8x30 in akzeptablem Zustand hatte ich 95.- Euro bezahlt. Es geht aber auch günstiger!

Mehr würde ich keinesfalls dafür ausgeben!

Bin mit dem Teil sehr zufrieden. :cool:
 
Wenn Du Dich mit Ferngläsern nicht gut auskennst wäre ich sehr vorsichtig ein gebrauchtes Glas zu kaufen. Die alten Hensoldt BW-Gläser sind qualitativ sehr gut, aber Sie müssen halt in Ordnung sein (Justierung). Vor allem mußt Du Dich erstmal selbst fragen, für was Du das Glas verwenden willst. Ein 8x30 ist ein sehr gutes Allroundglas bei Tageslicht (8-fache Vergrößerung und 30mm Objektivdurchmesser). Mit dem Glas siehst Du aber bei schlechtem Licht (Dämmerung, Nacht) nicht mehr viel. Vorteil, es ist sehr leicht und man verwackelt das Bild nicht. Ein 10x50 hat 10-fache Vergrößerung und 50mm Objektive, ist eher ein Glas für die Dämmerung wenn man sitzt und das Glas auflegen kann (sonst verwackelst Du das Bild aufgrund der Vergrößerung und des höheren Gewichts). Das ist aber nicht das Marineglas (Beschreibung von dem Händler ist Quatsch, auf Schiffen werden 7x50 benutzt) sondern das sogenannte Kommandantenglas (Panzerbesatzung).
Ich würde mir an Deiner Stelle für EUR 200 in der Bucht ein Nikon 8x36 Monarch kaufen. Dann hast Du ein neues Allroundglas mit Garantie, welches auch in der Dämmerung noch einigermaßen taugt und das Glas hat Brillenträgerokulare.
Bei den Gebrauchtangeboten kannst Du natürlich auch ein Schnäppchen machen, aber dafür muß man ein bißchen Fachwissen haben. Ist das gebrauchte Glas innen verschmutzt (kann allein schon aufgrund des Alters vorkommen) oder dejustiert kostet eine fachmännische Instandsetzung mindestens 200 Euros. Selbst rumbasteln ist totaler Quatsch.
Grüße,
Andreas
:steirer::steirer::steirer:
 
Mal eine Frage zur "Dejustage": worauf bezieht sich das? Ich hatte mal ein BW-Glas von Steiner (8x30, Fixfocus) mit am Ende gebrochener Mittelachse. Da hat man mir auch vom "Heim-Austausch" abgeraten, weil ich es damit dejustieren könnte. Die Mittelachse ist aber konisch und somit in meinen Augen selbstzentrierend, eine Dejustagemöglichkeit konnte ich nicht erkennen (und auch mit dem Auge beim Durchblick nicht sehen). Was also ist damit gemeint?
 
Zur Dejustierung.
Bei einem Fernglas muß der Lichtstrahl durch beide Hälften (Tubuse) absolut parallel laufen. D.H. in horizontaler (von links nach rechts) und in vertikaler (von oben nach unten) Richtung. Die Einstellung wird normalerweise durch Verschiebung der Prismen im Glas vorgenommen. Wenn ein Glas stark dejustiert ist, merkt man das sofort weil sozusagen das linke Auge woanders hinschaut als das rechte Auge. Eine leichte Dejustierung ist nicht gleich bemerkbar. Aber spätestens wenn man das Glas mal 5-10 min. ununterbrochen ans Auge hält bekommt man Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl:irre:. Das Gehirn gleicht nämlich eine leichte Dejustierung am Anfang aus, später bekommt man aber die genannten Probleme.
Die Einstellung/Justierung ist aber was für absolute Profies.
Grüße,
Andreas
:steirer::steirer::steirer:
 
Mal eine Frage zur "Dejustage": worauf bezieht sich das? Ich hatte mal ein BW-Glas von Steiner (8x30, Fixfocus) mit am Ende gebrochener Mittelachse. Da hat man mir auch vom "Heim-Austausch" abgeraten, weil ich es damit dejustieren könnte. Die Mittelachse ist aber konisch und somit in meinen Augen selbstzentrierend, eine Dejustagemöglichkeit konnte ich nicht erkennen (und auch mit dem Auge beim Durchblick nicht sehen). Was also ist damit gemeint?

Habe gerade leider nicht exakt auf Deine Frage geantwortet.
Wir sprechen bei einer Dejustierung von Toleranzen, die im 1/100 mm Bereich liegen. Da kann man beim Austausch der Brückenachse schon um Welten daneben liegen.
Grüße,
Andreas
 
Ok, Deine Antwort (die zweite, in der ersten steht für mich nix neues) beantwortet aber immer noch meine Frage nicht: wieso? Da die Mittelachse konisch ist, sollte sie beim Anzug der Mutter selbstzentrierend sein. (Ich hoffe, Du kennst den Aufbau des genannten Steiner). Ansonsten würde die Parallelität ja bei jeder Anpassung an den Augenabstand "flöten gehen", weil sich die Mittelachse minimal bewegt bzw. alle drei Teile (linke Seite, Achse, rechte Seite) zueinander verdreht werden. Die Mittelachse (Du nennst sie Brückenachse, ist das der korrekte Fachbegriff?) ist ja nunmal nur eine Achse., kein wabbeliges Gummiteil oder sowas.
 
Um nochmal auf die Frage "was ist Dejustage?" zurückzukommen: Die Prismen können sich bei einem Stoß verrücken, womit die Justage flöten geht und beide Augen ein anderes Bild sehen. Hat mit der Mittelachse nichts zutun.

Bis zu einem gewissen Grad kann man das über Exzenterringe wieder richten. Ansonsten hilft nur das justieren der Prismen, was ungleich komplizierter ist.
 
Zurück