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Hallo Achim,
....Die aufwärtsdiffusion klingt interessant. geht es hier um die hohe Affinität mancher Legierungselemente zu Kohlenstoff? Wodurch eine diffusion richtung dieser Elemente mit anschließender Karbidausscheidung stattfindet? Anders kann ich es mir kaum vorstellen.
mfg
Ulrik
Vielleicht ist das mit der schnellen Diffusion des Kohlenstoffs aus dem Martensit/Ferrit gemeint.
Könnte der Kohlenstoff sich im Ferrit in nennenswerter Geschwindigkeit bewegen, so müßte unter AC 1 sowohl Aufkohlung wie Entkohlung möglich sein. Dazu sagt Haufe S. 11, wie alle sonstigen Stahlmonographien: "Eine merkliche Entkohlung von Werkzeugstahl tritt erst oberhalb der A1 Umwandlung auf ".
Die Befürchtung, daß Stähle mit Sonderkarbidbildnern- in zunehmender
Stärke- Chrom, Wolfram, Molybdän und Vanadium- aus den Nachbarschichten Kohlenstoff zu sich herüberziehen könnten, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Man kann sie aber rechnerisch abschätzen. Der stärkste Karbidbildner-Vanadium- bindet im Vanadiumkarbid ca 0,16 % C pro 1 % Vanadium.
Aus diesem Grunde hat man bei der Entwicklung des Stahls PM 10 V auf der Basis des 1.2363 den C- Gehalt des 1.2363 von ca.1 % auf ca. 2,6 % angehoben, um die 10 % Vanadium zu binden und um noch genug C für die Härtung zur Verfügung zu haben. Molybdän bindet etwa halb soviel C im Karbid wie Vanadium, Wolfram etwa 1/6, Chrom noch weniger.
Daraus läßt sich ableiten, daß der in den Sonderkarbiden gebundene Anteil des Kohlenstoffs bei den von uns im Damast verwendeten Stählen relativ gering ist. Selbst 3 % Wolfram- etwa im Riffelstahl 1.2562- würden nur 0,08 % C im Karbid binden.
Liegen die Sonderkarbidbildner aber als Karbid gebunden vor, können sie keinen weiteren Kohlenstoff an sich ziehen, wären also im Sinne des "Aussaugens" der Nachbarlagen unschädlich gemacht.
Hier droht also keine Gefahr von heimlich erweichten Schichten.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
Original U. Gerfin:
Das ist alles ziemlich kompliziert.