Also,
das Manufactum Böker kam gestern an (Sonntag bestellt), da ich aber zum Fußball unterwegs war habe ich erst heute morgen gesehen und daher nur kurz ausgepackt und angeschaut.
Ist ein sehr schönes, sehr traditionell anmutendens Messer. Leicht genug um überall mithingenommen zu werden und groß genug um auch beim üblichen Apfel schneiden oder Brötchen schmieren genug Klinge zu haben.
Die Neusilberbacken passen sehr gut zu dem milchkaffeebraunen Micarta , nur Puristen würden die Farbdifferenzen zwischen den Messinglinern und den Neusilberbacken beanstanden. Ich warte mal ab, wie das aussieht, wenn das Messer ein bischen Patina hat.
Die Verarbeitung ist auf den ersten Blick sehr gut, ich habe zwar noch keine genauen Untersuchungen angestellt, aber erstmal stört nichts, alles ist entgratet, fasst sich gut und werting an, die Klinge sitzt mittig und Klingenspiel gibt es nicht.
Die Rückenfeder hält die Klinge auch im göffneten Zustand sehr gut, eher vergleichbar mit den Laguioles, als mit den Victorinox.
Nur könnte die Klinge etwas schärfer sein; die Nagelprobe besteht sie, aber rasieren tut sie nicht. Was allerdings bei dem Stahl kein Problem sein sollte. Selbst ich kriege mittlerweile meine Messer (insbesondere meine aus C-Stahl) nur mit Hilfe des Sharpmakers und der ultrafeinen Stäbe zum rasieren.
Von der Größe her ist es mit einem Laguiole oder Opinel Nr. 7 vergleichbar. Es ist deutlich flacher als die Franzosen und deutlich leichter als ein Laguiole mit Holzgriff, dabei nicht so viel schwerer als ein Opinel. Für die Hosentasche also prima geeignet.
Für wen ist das Messerchen jetzt was: Für all diejenigen, die ein einklingiges Taschemesser mit Carbonstahlkinge suchen, welches absolut untaktisch ist, dadurch überall mit hingenommen werden kann, nur zum Schneiden eingesetzt werden soll und dadurch auf einen Feststellmechanismus verzichten können.
Eine echte Alternative zum Laguiole.
Bilder reiche ich heute Abend nach, hatte heute Morgen keine Zeit mehr dazu...
Take care