TimM.
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Am Freitag kam mein Camp Tramp an...und ich war sofort ziemlich begeistert!
Nachdem ich den Karton geöffnet hatte und das Messer aus der Scheide gezogen hatte, fühlte ich mich fast als hätte ich den heiligen Gral gefunden: ein wuchtiges Messer mit 6 mm Rückenstärke ist wohl nicht jedermanns Sache, meine aber schon und die hohen Erwartungen, die ich an die Swamp Rat hatte, wurden nicht enttäuscht.
Erster Eindruck
Ein wirklich massives, solides Teil! Ich wage zu bezweifeln, dass man ohne mechanische Hilfsmittel in der Lage ist, dieses Messer zu zerstören.
Verarbeitung
Das Camp Tramp ist sehr gut gefinisht, der Griff ist sauber und stabil an den Erl angebracht, die Schneide ist gut abgezogen (shaving sharp) - was will man mehr! Im Vergleich zu Allmendigers Busse Badger Attack (das ich beim Forumstreffen befingern durfte) kann ich persönlich keinen Unterschied bezüglich der Verarbeitungsqualität erkennen.
Handling
Der Griff ist selbst für meine ziemlich großen Hände mehr als ausreichend dimensioniert, liegt solide in der Hand und bietet guten Halt. Für sehr kleine Hände könnte der Griff vielleicht etwas zu wuchtig sein, aber ich bin absolut zufrieden mit den Abmessungen.
Man kann das Messer im Prinzip in drei Stellungen greifen:
- mit dem Finger in der Zeigefingermulde für feine Arbeiten,
- normal und
- mit zwei Fingern am unteren Ende des Griffes zum Hacken.
Letztere Griffvariante beschert einen erstaunlichen sicheren Grip, aber wenn es ans schwere Hacken geht, sollte man sicherheitshalber doch aufpassen, dass nichts passieren kann, wenn das CT wider Erwarten doch mal aus der Hand gleiten sollte.
Trotz der leichten Klingenlastigkeit - der Schwerpunkt liegt bei normalem Griff etwa 2 - 3 cm über dem Zeigefinger - und des hohen Gewichtes wirkt das Messer keinesfalls schwerfällig. Vielleicht liegt´s an der gelungenen Griffgestaltung.
Resiprene C ist deutlich härter als Kraton und weniger anfällig für Kratzer, sowie offenbar abriebfester. Trotz der Härte absorbiert es den größten Teil des beim Hacken auftretenden Schocks. Auch wenn ich erst kurz mit dem CT gehackt habe, bin ich mir sicher, dass auch längeres Hacken ziemlich ermüdungsfrei erledigt werden kann. Tolles Griffmaterial, das sich nicht nach "billigem Gummi" sondern einfach hochwertig anfühlt!
Performance
Einigen kleinen Tests habe ich das Messer auch schon unterzogen: neben der obligatorischen Verringerung meiner Arm- und Beinbehaarung überzeugte das Messer trotz seiner Dicke auch bei anderen leichten Arbeiten wie dem Zerteilen des Kartons, in dem es geliefert wurde und drückenden Schnitten durch Papier.
Die oben genannte Zeigefingeraussparung hilft sehr bei feinen Arbeiten und verlegt den Schwerpunkt des ansonsten etwas klingenlastigen Messers in Höhe des Zeigefingers. Klar, ein handlicher Folder mit einer halb so dicken Klinge hätte in diesem Bereich deutliche Vorteile, aber mit einem solchen liesse sich der folgende Test wohl nur sehr schwer durchführen.
Ein etwa armdicker Ast aus dem Garten (aussen etwas feucht, innen knochentrocken) wurde mit relativ wenigen festen Schlägen zerteilt, um die hierbei erwünschte Klingenlastigkeit noch zu erhöhen, hilft der "Zweifingergriff" - siehe oben.
Nachdem das CT diese Aufgabe bestanden hat, war meine Körperbehaarung ein weiteres mal gefragt.
Und siehe da! Immer noch rattenscharf (no pun intended) - ich konnte keinerlei Unterschied zur vorherigen Schärfe feststellen.
Das nenn ich Schnitthaltigkeit!
Die Schneide ist absolut unbeschädigt geblieben.
Falls jetzt jemand meint, dieser Test wäre nicht hart genug für ein "hard use"-Messer gewesen: möglicherweise richtig, aber eigentlich sollte dies nur ein schneller Performance-Check und nicht unbedingt ein ausgiebiger, extrem harter Test sein. Wenn mein CT mal ausgiebig für Schwerstarbeiten benutzt wird, lass ich euch die Resultate wissen.
Coating
Das crinkle coating ist wirklich extrem abriebfest. Ich habe nach dem Astzerteilen keinen Schaden an der Beschichtung finden können. Allerdings bleibt in der rauen Oberfläche ziemlich viel Schmutz hängen, der jedoch schnell beseitigt ist.
Die Scheide
Der einzige negative Punkt ist die - zu Recht wie ich finde - viel kritisierte Scheide. Die Verarbeitung ist im Vergleich zum Messer recht bescheiden: die Nieten sind nicht richtig nebeneinander, sondern relativ willkürlich ins Cordura eingelassen, die Nähte sind schief und unsauber, das eingeklebte Kydexinlay hält das Messer nur mäßig fest, aber es gibt ja einen (abnehmbaren, obwohl ich ihn im Interesse eines sicher festgehaltenen Messers dranlassen würde) Druckknopfverschluss.
Die Materialien an sich sind natürlich gut.
Die aufgesetzte Tasche ist praktisch und wird, wenn sie leer ist, durch einen Gummizug flach gehalten.
Insgesamt ist die Scheide ausreichend, allerdings hat das tolle Messer wirklich was besseres verdient.
IMO sollte man das Geld für Werners Kydexscheide einkalkulieren, ich werde sie mir in nächster Zeit nachbestellen.
Service
Fragen zu den Swamp Rats kann man hier oder in einem der beiden amerikanischen Foren (auf der Swamp Rat USA-Website und auf BFC unter "Makers and Manufacturers Forums") stellen.
Dirk ist ein freundlicher und kompetenter Ansprechpartner für Fragen, sowohl am Telefon als auch per Mail.
Fazit
Das Camp Tramp ist also - wenn man die mit Sicherheit in bekannter Lütteckenqualität gefertigte Kydexscheide dazubestellt - uneingeschränkt empfehlenswert für jeden, der das Geld für ein Busse oder Strider nicht ausgeben will. Ich bezweifle, dass eine dieser beiden Topmarken oder Mad Dog, Mission und wie sie alle heißen deutlich mehr Performance im Bereich der "Heavy Duty"-Messer bieten können.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist klasse.
Nachdem ich den Karton geöffnet hatte und das Messer aus der Scheide gezogen hatte, fühlte ich mich fast als hätte ich den heiligen Gral gefunden: ein wuchtiges Messer mit 6 mm Rückenstärke ist wohl nicht jedermanns Sache, meine aber schon und die hohen Erwartungen, die ich an die Swamp Rat hatte, wurden nicht enttäuscht.
Erster Eindruck
Ein wirklich massives, solides Teil! Ich wage zu bezweifeln, dass man ohne mechanische Hilfsmittel in der Lage ist, dieses Messer zu zerstören.
Verarbeitung
Das Camp Tramp ist sehr gut gefinisht, der Griff ist sauber und stabil an den Erl angebracht, die Schneide ist gut abgezogen (shaving sharp) - was will man mehr! Im Vergleich zu Allmendigers Busse Badger Attack (das ich beim Forumstreffen befingern durfte) kann ich persönlich keinen Unterschied bezüglich der Verarbeitungsqualität erkennen.
Handling
Der Griff ist selbst für meine ziemlich großen Hände mehr als ausreichend dimensioniert, liegt solide in der Hand und bietet guten Halt. Für sehr kleine Hände könnte der Griff vielleicht etwas zu wuchtig sein, aber ich bin absolut zufrieden mit den Abmessungen.
Man kann das Messer im Prinzip in drei Stellungen greifen:
- mit dem Finger in der Zeigefingermulde für feine Arbeiten,
- normal und
- mit zwei Fingern am unteren Ende des Griffes zum Hacken.
Letztere Griffvariante beschert einen erstaunlichen sicheren Grip, aber wenn es ans schwere Hacken geht, sollte man sicherheitshalber doch aufpassen, dass nichts passieren kann, wenn das CT wider Erwarten doch mal aus der Hand gleiten sollte.
Trotz der leichten Klingenlastigkeit - der Schwerpunkt liegt bei normalem Griff etwa 2 - 3 cm über dem Zeigefinger - und des hohen Gewichtes wirkt das Messer keinesfalls schwerfällig. Vielleicht liegt´s an der gelungenen Griffgestaltung.
Resiprene C ist deutlich härter als Kraton und weniger anfällig für Kratzer, sowie offenbar abriebfester. Trotz der Härte absorbiert es den größten Teil des beim Hacken auftretenden Schocks. Auch wenn ich erst kurz mit dem CT gehackt habe, bin ich mir sicher, dass auch längeres Hacken ziemlich ermüdungsfrei erledigt werden kann. Tolles Griffmaterial, das sich nicht nach "billigem Gummi" sondern einfach hochwertig anfühlt!
Performance
Einigen kleinen Tests habe ich das Messer auch schon unterzogen: neben der obligatorischen Verringerung meiner Arm- und Beinbehaarung überzeugte das Messer trotz seiner Dicke auch bei anderen leichten Arbeiten wie dem Zerteilen des Kartons, in dem es geliefert wurde und drückenden Schnitten durch Papier.
Die oben genannte Zeigefingeraussparung hilft sehr bei feinen Arbeiten und verlegt den Schwerpunkt des ansonsten etwas klingenlastigen Messers in Höhe des Zeigefingers. Klar, ein handlicher Folder mit einer halb so dicken Klinge hätte in diesem Bereich deutliche Vorteile, aber mit einem solchen liesse sich der folgende Test wohl nur sehr schwer durchführen.
Ein etwa armdicker Ast aus dem Garten (aussen etwas feucht, innen knochentrocken) wurde mit relativ wenigen festen Schlägen zerteilt, um die hierbei erwünschte Klingenlastigkeit noch zu erhöhen, hilft der "Zweifingergriff" - siehe oben.
Nachdem das CT diese Aufgabe bestanden hat, war meine Körperbehaarung ein weiteres mal gefragt.
Und siehe da! Immer noch rattenscharf (no pun intended) - ich konnte keinerlei Unterschied zur vorherigen Schärfe feststellen.
Das nenn ich Schnitthaltigkeit!
Die Schneide ist absolut unbeschädigt geblieben.
Falls jetzt jemand meint, dieser Test wäre nicht hart genug für ein "hard use"-Messer gewesen: möglicherweise richtig, aber eigentlich sollte dies nur ein schneller Performance-Check und nicht unbedingt ein ausgiebiger, extrem harter Test sein. Wenn mein CT mal ausgiebig für Schwerstarbeiten benutzt wird, lass ich euch die Resultate wissen.
Coating
Das crinkle coating ist wirklich extrem abriebfest. Ich habe nach dem Astzerteilen keinen Schaden an der Beschichtung finden können. Allerdings bleibt in der rauen Oberfläche ziemlich viel Schmutz hängen, der jedoch schnell beseitigt ist.
Die Scheide
Der einzige negative Punkt ist die - zu Recht wie ich finde - viel kritisierte Scheide. Die Verarbeitung ist im Vergleich zum Messer recht bescheiden: die Nieten sind nicht richtig nebeneinander, sondern relativ willkürlich ins Cordura eingelassen, die Nähte sind schief und unsauber, das eingeklebte Kydexinlay hält das Messer nur mäßig fest, aber es gibt ja einen (abnehmbaren, obwohl ich ihn im Interesse eines sicher festgehaltenen Messers dranlassen würde) Druckknopfverschluss.
Die Materialien an sich sind natürlich gut.
Die aufgesetzte Tasche ist praktisch und wird, wenn sie leer ist, durch einen Gummizug flach gehalten.
Insgesamt ist die Scheide ausreichend, allerdings hat das tolle Messer wirklich was besseres verdient.
IMO sollte man das Geld für Werners Kydexscheide einkalkulieren, ich werde sie mir in nächster Zeit nachbestellen.
Service
Fragen zu den Swamp Rats kann man hier oder in einem der beiden amerikanischen Foren (auf der Swamp Rat USA-Website und auf BFC unter "Makers and Manufacturers Forums") stellen.
Dirk ist ein freundlicher und kompetenter Ansprechpartner für Fragen, sowohl am Telefon als auch per Mail.
Fazit
Das Camp Tramp ist also - wenn man die mit Sicherheit in bekannter Lütteckenqualität gefertigte Kydexscheide dazubestellt - uneingeschränkt empfehlenswert für jeden, der das Geld für ein Busse oder Strider nicht ausgeben will. Ich bezweifle, dass eine dieser beiden Topmarken oder Mad Dog, Mission und wie sie alle heißen deutlich mehr Performance im Bereich der "Heavy Duty"-Messer bieten können.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist klasse.
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