Carbonfaser-Röhrchen schleifen?

Erka

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Hallo,
ich möchte eine Fangriemenhülse im Griff mit einem 6mm-Röhrchen aus Carbonfaser machen.
Beim Ablängen mit einem feinen Sägeblatt habe ich schon festgestellt, dass man ziemlich aufpassen muss, dass einem gegen Ende des Schnitts keine Fasern aus dem Verbund herausbrechen, damit das Material nicht (ähnlich wie Holz) ausfasert.
Nun frage ich mich, wie sich das Material verhält, wenn ich das eingeklebte Röhrchen mit dem Griff schleifen. Normalerweise, also wenn ich ein VA-Röhrchen einklebe, dann gehe ich zuerst am Bandschleifer mit relativ groben Korn an den Griff, bevor ich von Hand und mit feineren Körnungen weiter machen.
Muss ich mir Sorgen machen, dass dabei Fasern des Röhrchens zum Rohrinneren hin absplittern?
Habt ihr hierzu Erfahrungen / Tipps zur Vermeidung?
Die Carbonfasern des Röhrchens scheinen hier unidirektional nur in Längsrichtung zu verlaufen.

Grüße und Danke
Rainer
 
Hallo Rainer

Mit diesen Trennscheiben sollte es gehen...
Sind nicht billig, kann man aber in der Bucht recht preiswert schiessen.
Und sie halten EWIG. In der Zahntechnik haben wir früher die "normalen" Trennscheiben benutzt. Eine Scheibe pro Schnitt zum abtrennen von 4mm Eingusskanal Gold war die Regel. Heute machst du 20-30 Schnitte mit den Glasfaser verstärkten...
Also sind sie sehr preiswert.

Gruss Bobby
 
Steck doch einfach, solange du schleifst, einen genau passenden Holz- oder Metallstab in das eingeklebte Rohrchen. Dann können schonmal keine Fasern nach innen herausbrechen. Nach dem Schleifen nimmst du den Stab dann wieder raus...

Gruß Jannis
 
Hi,

für dieses mal kann ich dir nicht weiterhelfen, aber wenn du mal wieder so was machst,
frag bei Bogensporthändlern nach Pfeilabschnitten,
diese sind wegen der Biegefestigkeit und zum verhindern von Splittern bei Bruch über Kreuz verklebt.

Ich hab Pfeile schon am Schleifbock gekürzt und abgeschliffen ohne das es gesplittert hätte.
Ablängen geht auch mit den kleinen Trennschieben vom Dremel, oder ähnlichem Gerät.

Nimm bitte eine Atemmaske wenn du das Zeug schleifst.
 
Guten Morgen!

Um ein Absplittern am Ende des Schnittes von Hand zu verhindern, kann man die Stelle mit Klebeband schützen, ähnlich dem Procedere beim Stahlseil-kürzen...

Beim Verschleifen am Bandschleifer ist es mir schon passiert, dass die Hitze einen Brand der Fasern bewirkt hat, der sich dann einmal durch das Röhrchen gezogen hat, ein mühsames Ausbohren und abkratzen der Reste war dann die Folge... :mad:

Wenn man aber sachte dran geht und nicht zu stark drückt, funktioniert´s...

Als Pin- und Rohrmaterial nehme ich übrigens gerne Drachengestänge, das es günstig in unterschiedlichsten Durchmessern als Meterware gibt... :cool:


Schöne Grüße vom Bodensee,
Dom
 
Danke für alle Tipps und Hinweise.

Atemschutz bei solchen Materialien ist klar, wobei das Problem (ohne professionelle Absaugung) immer bleibt, dass die Fasern nun mal im Raum sind und da munter wieder aufgewirbelt werden.
Ich weiß schon, warum ich sonst lieber VA verwende...
Zum fertig Schleifen am Griff werde ich wohl wie von Jannis vorgeschlagen das Röhrchen von innen stabilisieren. Ich klebe jetzt mal einen Dummy und teste das, denn ich möchte keine verhunzte Hülse herausbohren müssen.

Grüße
Rainer
 
......Zum fertig Schleifen am Griff werde ich wohl wie von Jannis vorgeschlagen das Röhrchen von innen stabilisieren. Ich klebe jetzt mal einen Dummy und teste das, denn ich möchte keine verhunzte Hülse herausbohren müssen.....
Generell zu empfehlen ist das Versiegeln der 'offenen' Faserenden mit Sekundenkleber (ich nehme den dünnflüssigen 02 von STARBOND). Das verhindert einmal das Aufsplittern, andererseits aber auch den Zutritt von Sauerstoff, der dem Vernehmen nach der Faser nicht gut tut, weil er eine Alterung bewirkt. So verfährt man z.B. im Fahrradrahmenbau, wo es um Dauerhaltbarkeit und damit um die Sicherheit geht.

Gruß

sanjuro
 
So, ich habe nun einen Dummy mit zwei Varianten gemacht: einmal ohne Stabilisierungsmaßnahmen von innen verklebt (aber die Faserenden mit dem überschüssigen Epoxidkleber versiegelt), und einmal innen mit Gips ausgefüllt.
Beide haben beim Probeschliff mit 60'er Band die Behandlung gut überstanden.
Für den inzwischen fertiggestellten Messergriff habe ich dennoch vorsichtshalber die "gefüllte" Variante bevorzugt, was wie zu erwarten auch ohne Absplitterungen funktioniert hat.
Schleifen ist problemlos, nur spanabhebende Bearbeitung (hier mit dem Kegelsenker) ist keine Freude für das Werkzeug, Und die Innenseite der Röhrchen ist auch nicht wirklich ebenmäßig und besch..eiden zu finishen.
Wie gesagt, VA ist mir als Material lieber, aber in dem Fall wollte ich für einen Flacherl-Griff ohne sichtbare Pins in dunklem Grenadil eine "unauffällige" Lösung. Dafür hat es gut getaugt.

Grüße
Rainer
 
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