Carbonstähle für feststehendes Puukko-ähnliches Messer

Tassilo

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Ich hoffe niemanden auf die Zehen zu steigen, wenn ich ein häufiges Thema erneut anschneide.

Ich habe das Buch von Roman Landes gelesen, jetzt ist es verborgt&vermutlich so bald nicht mehr in meinem Regal.

In Buchform habe ich noch einen Katalog der Fa. Böhler "Edelstahl", vor ein paar Jahren geschenkt bekommen von der "Wiener Klinge".

Ich will, zumindest vorerst, nicht selber Messerbauen.

Mir ist bewußt, daß optimale Wärmebehandlung und die Klingengeometrie für das Ergebnis, also die langfristige Zufriedenheit des Benutzers bei Verwendung des Messers im vorgesehenen Anwendungsbereich sehr oft wichtiger ist als die Materialwahl.

Konkret geht es um das optimale Klingenmaterial für ein feststehendes Messer mit einer Klingenlänge von 9 bis 12 cm, einer Klingenbreite von knapp 3 cm, das eine (eher flache) Drop-Point-Form haben soll. Also ein etwas breiteres Puukko, in etwa.
Die Klingenstärke am geraden Rücken sollte etwa 4 mm betragen.

Rostbeständigkeit ist nicht erforderlich und nicht erwünscht (Patina!).
Die Klinge sollte aber jedenfalls geschmiedet sein!

Das Messer sollte einen Flachschliff aufweisen, der in etwa 1 cm vom Klingenrücken "beginnt" und mit minimaler Phase zur Schneide führt.

Eine selektive Härtung wäre eine (wünschenwerte) Option, zwecks Erhöhung der Bruchsicherheit.

Beim Griff denke ich an einen Puukko-Griff mit Messing-Zwinge und ohne Fingerschutz, auch keine Aussparung für den Zeigefinger, ausreichend dimensionierter Spitzerl erscheint mir nicht zu schwach, sollte durch den ganze Griff gehen.

Das Messer soll bei anständigem Schliff und guter Pflege auf allerhöchste Schärfe gebracht werden können, und mit Lederriemen (eventuell mit schleifpaste), einem uralten Abzugseisen aus meinem Besitz und, bei größeren "schäden" mit meinem kleinen Lansky-Keramikschärfer (blaue Kunststoffenden, dreieckiger Querschnitt) oder den DMT-Klapptools (ich habe blau, grün und rot) oder meinem japanischen Wasserstein Körnung 300/1000 den gewünschten Schärfegrad wiedererreichen. Eventuell würde ich auch die Anschaffung eines feineren Wassersteins in Betracht ziehen, obwohl ich derzeit mit dem Stein noch nicht perfekt umgehen kann.

Anwendung: Alles, was mit Brotzeit zu tun hat. Holz aller Art (heimisch) schnitzen, einen Fisch ausnehmen und filetieren, Kleinholz zum Feuermachen präparieren, sollte ich dereinst dem Waidwerk frönen kommt das Verarbeiten des Wildbrets hinzu. Die Klinge sollte aber gewisse Sicherheitsreserven bieten und bei gröberer Belastung als bisher geschildert, nicht ausbrechen.
Nach Landes also eher Druckleistung als Zuleistung, sofern ich richtig verstanden habe.

Nun zur Frage:

Welcher der zahllosen Carbonstähle wäre für ein solches Messer erste Wahl?
Ergänzung: der Stahl sollte einen hohen Reinheitsgrad aufweisen und von einem renommierten Hersteller stammen.

Mir als Anfänger fallen ein:

1095, 1.2211, W1, eventuell A2 und O1, 1.2510,1.2842

Danke für Tips!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der einzige wirkliche "Carbonstahl" in Deiner Aufzählung ist der 1095. Und das ist übrigens eine amerikanische Bezeichnung, mit der Du in Deutschland im Stahlhandel nicht allzuviel finden wirst.

Alle anderen von Dir genannten Stähle sind niedrig- und mittellegierte Werkzeugstähle. Die Bezeichnungen sind zum Teil ebenfalls amerikanisch. So ist O1 = 1.2510, den haste also doppelt genannt. A2 ist 1.2363.

Am Rande bemerkt, wie wäre es mit einem hochreinen C145 für so ein Messer? :D
 
Der einzige wirkliche "Carbonstahl" in Deiner Aufzählung ist der 1095. Und das ist übrigens eine amerikanische Bezeichnung, mit der Du in Deutschland im Stahlhandel nicht allzuviel finden wirst.

Alle anderen von Dir genannten Stähle sind niedrig- und mittellegierte Werkzeugstähle. Die Bezeichnungen sind zum Teil ebenfalls amerikanisch. So ist O1 = 1.2510, den haste also doppelt genannt. A2 ist 1.2363.

Am Rande bemerkt, wie wäre es mit einem hochreinen C145 für so ein Messer? :D

danke für den Hinweis!
Gehe gleich Stahltabellen abklappern nach dem mir bislang unbekannten Wesen.
 
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