Chinesisches Kamelienöl - meine schlechten Erfahrungen!

2000wolf

Mitglied
Messages
79
Hallo zusammen,

vielleicht bin ich auch nur ein Pechvogel und nur ich bin betroffen, aber der Umstieg von Ballistol auf Chinesisches Kamelienöl, konkret http://www.dick.biz/dick/product/705280/detail.jsf , bereitet mir heftigen Ärger:

Ich hatte bis vor ein paar Monaten meine Messer (Stahlsorten Fällkniven VG10 Laminat, Cold Steel San Mai III, D2, 440C), die in ihrer Lederscheide lagern, immer vorher mit Ballistol eingesprüht. Nach dem Motto "Auch bei rostträgen / "rostfreien" Stahlsorten ist Vorbeugen besser als Rost-Entfernen..."


Nach Lektüre diverser Threads hier im Forum bin ich auf das o. g. Kamelienöl umgestiegen. Es schmiert ja auch nicht so wie Ballistol, ist dünnflüssiger, riecht weniger etc.

Mir war allerdings aufgefallen, dass sich nach ein paar Wochen Lagerung die Ölschicht zu kleinen Tröpfchen zusammenzieht. Hat mich bis heute nicht gestört.

Aber heute mußte ich feststellen, dass unter den Kamelienöl-Tröpfchen Flecken zurückbleiben, die sich nicht einfach wegwischen lassen!:staun:

Ich könnte mich sonstwohin beissen und hoffe momentan, dass sich hier nichts in den Stahl eingeätzt hat, wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass das Öl zu scharfe Bestandteile hat.

Habe dann sofort alle betroffenen Messer mit Ballistol eingesprüht und nach 4 Stunden scheinen die Flecken schwächer zu werden, wenn man das Ballistol abwischt. Weg sind sie aber noch nicht :jammer: !

Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Kamelienöl ... und was soll ich machen, wenn Ballistol nicht hilft?
 
hi wolf, ich bewahre meine messer grundsätzlich nicht in der scheide auf. aber den besten schutz gegen die böse gerbsäure bietet wohl nelkenöl. habe ich oft benutzt, und nie ärger damit gehabt. hat als nebenwirkung halt nur einen sehr starken duft, den wohl nicht jeder mag. das sich das öl auf glatten flächen zusammenzieht ist ja wohl auch normal. irgendwann wird es vom leder aufgenommen und es bleiben die kontaktpunkte als fleck zurück.

grüße uwe;)
 
Hallo 2000wolf

Ich Pflege meine Klingen schon länger mit Kamelienöl von Dick, und habe bis her keine Probleme damit.
Es sind allerdings Damastklingen, wo ich bei einigen den Eindruck habe, daß sie das Öl richtig aufsaugen...;)

Bei einer Monostahlklinge habe ich die Tröpfchenbildung allerdings auch festgestellt, abgewischt und gut ist.

Ein Fehler könnte auch in der Lagerung der Klingen in der Lederscheide liegen (Reaktion der Gerbsubstanzen mit dem Öl?).
Die Flecken lassen sich eventuell mit Autopolitur oder ähnlichem wegpolieren.

Servus
Gottfried
 
Hi,

ich fand ähnliche Flecken auf einer Moraklinge, die ich mit Kamelienöl eingepinselt und dann in ein Ölpapier eingeschlagen längere Zeit weggelegt habe. Das ganze roch dann beim auspacken auch noch sehr streng nach ranzigem Fett.

Das Öl hat sich - vermutlich durch seine Oberflächenspannung - zu Tropfen zusammengezogen und größere Teile ungeschützt gelassen. An den Aussenrändern dieser Tropfen sind dann braune Kringel entstanden.

Da ich dachte, dass diese Kringel Rost wären, habe ich sie mit feiner Stahlwolle wegpoliert.

Ausserdem würde ich sagen, dass das Kamelienöl nach längerer Zeit an der Luft verharzt. Ich meine dies festgestellt zu haben durch den ranzigen Geruch und dadurch dass einige Klappmessern, deren Klingenachse ich mit Kamelienöl geschmiert habe, nach längerer Zeit des Nichtbenutzens festsaßen.

Da hilft wohl nur, dass man die Teile öfters abwischt und neues Öl aufträgt oder generell anderes Öl benutzt.

Gruß

BMW_Buddy
 
Last edited:
Danke Euch für die schnelle Hilfe und die Tipps!

Dann fange ich mal mit dem harmlosen Spülmittel an und hoffe, nicht zur Politur übergehen zu müssen.

Bin grad am Überlegen, wie ich die Messer ohne Scheide so lagere, dass sie nicht verkratzen und ich mich nicht verletze.
Mir fällt gerade das rote oder grüne "Filz-Zeug" ein, mit dem man Besteck in Schubladen lagert.
Interessanterweise hatte ich mit kräftig Ballistol trotz Lederscheide keine Probleme.
Hmm... Vielleicht neutralisiert Ballistol die Gerbsäure der Lederscheide besser als das Kamelienöl ...
 
Nachtrag:

Der Abend ist gerettet, der Tipp von SeanRogerPierce mit dem Spülmittel hat gewirkt, die Flecken sind weg. Jetzt blitzt meine kleine Sammlung wieder. :super:

(Ihr könnt sicher nachvollziehen, dass ich ganz schön erschrocken war, als ich anfangs merkte, dass nicht mal Ballistol die Flecken lösen konnte...)
 
Ich nutze Kamelienöl für meine Rasiermesser und habe daher diese Flecken bei längerer Lagerung auf den Klingen. Nach der Rasur und dem reinigen ist es wie gesagt rückstandslos weg.
 
......den besten Schutz gegen die böse Gerbsäure bietet wohl Nelkenöl.......Hat als Nebenwirkung halt nur einen sehr starken Duft
Falls Du von ätherischem Nelkenöl (aus der Apotheke) schreibst: das ist völlig ungeeignet zur Metallkonservierung! Während es auf nichtrostenden Stählen keinen Schaden anrichtet, verfärbt es Kohlenstoffstähle, wobei sich das Öl rötlich färbt.

Als Korrosionsschutz ist japanisches Nelkenöl geeignet. Es hat praktisch keinen Geruch, ist ein fettes, sehr langsam verharzendes Öl und wird traditionell für klassische japanische Blankwaffen verwendet.

Es ist generell ungünstig, eine gefettete Klinge in eine Scheide zu stecken - Staub wird im Öl gebunden und verkratzt langfristig die Klinge.

Gruß

sanjuro
 
Und benutzt Du wieder Ballistol? Oder bleibst bei dem Kamelienöl?

Also bei U8a, 440C, D2, VG10 Laminat und San Mai III bleibe ich wieder bei Ballistol.

Bei den Klingen von japanischen Outdoor- und Küchenmessern setze ich weiter das Kamelienöl ein; da habe ich interessanterweise auch keine Flecken festgestellt.
 
Last edited by a moderator:
Back