Chloroform zum Entfetten [aus "richtig Kleben"]

RenoRulez

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Noch etwas:

Ich ziehe mir immer Handschuhe an (so Op-Dinger), und entfette mit Chloroform.
Ich gebe zu bedenken, dass das Zeugs:

1.) Flüchtig wie Sau ist
2.) Explosive Gase bildet
3.) Den Handschuh nach ca. 2 Minuten zum Reißen bringt
4.) High - und süchtig - macht

Dennoch, das Mittel der Wahl zum entfetten. Hatte mal testweise eine Klinge verölt, und dann mit Chlorophorm sauber gemacht - da konnte man, egal wie man sich angestrengt hat, nichts von Öl oder Fett erkennen. Bis ich mit meinem Finger wieder ran bin.

Gruß,
reno
 
AW: Richtig kleben

ich würde es mal mit schwerem wasser probieren.
bekommst du günstig in jedem kernkraftwerk.
einfach mal beim portier nachfragen.
 
AW: Richtig kleben

ich würde es mal mit schwerem wasser probieren.
bekommst du günstig in jedem kernkraftwerk.
einfach mal beim portier nachfragen.

:confused:Mensch ich hatte eben hier aus´m Zahnarztlabor (k.p warum die das haben, denke entfetten von Kronen) das Zeugs zur Hand. Wurde mir so empfohlen, und funktioniert 1A. Das frisst schon keinem die Hand weg,...so wild ist es auch nicht.

Will ja nur auf die Gefahren hinweisen, sonst wird gleich wieder mit dem Finger auf einen gezeigt...:staun:

gruß,
reno
 
AW: Richtig kleben

... Ich ziehe mir immer Handschuhe an (so Op-Dinger), und entfette mit Chloroform ...
2.) Explosive Gase bildet
...

Aha. Seit wann ist Chloroform denn brennbar? Das isses nämlich definitv nicht. Ich hab sogar schon mal einen Labor-Flüssigkeitsbrand gelöscht, indem ich eine Glasflasche voll Chloroform mitten ins Feuer geworfen habe - und hinterher tagelang gelüftet werden musste (das war aber noch in den Zeiten vor so 30 Jahren, als man keine Angst vor Chemikalien und Rumpanscherei hatte - heutzutage haben selbst die Laboranten Angst davor, geringere Mengen simplen Acetons wegzukippen, als sie bei einmal Pinkeln in den Kanal entlassen).

Ansonsten sind die Aussagen aber alle zutreffend - speziell der Suchtfaktor macht sich, wenn man öfters oder sogar regelmäßig damit arbeitet, ganz schnell bemerkbar. Deshalb möglichst Finger weg von allen halogenierten Kohlenwasserstoffen (z.B. Tetra, Trichlorethylen, Methylenchlorid und eben auch Chloroform mal beispielhaft genannt), da die auch ganz schnell die Leber kaputtmachen - schneller als es selbst Alkohol vermag.

Und das wäre mir der Messerbau oder die Perfektion im Ergebnis nicht wert, ZUMAL es gesündere Reinigungsmethoden gibt, welche auch noch im Ergebnis besser sind...

-ZiLi-
 
....und wenn man's nicht richtig lagert, Luft und Sonnenlicht dran lässt, bildet sich u.a. Phosgen.....:staun:
Im 1.Weltkrieg auch "Grünkreuz" genannt....
 
mhh warum nutzt niemand einfaches Toluol, wesentlich ungiftiger als chloroform ... und auch wesentlich angenehmer zu handhaben!
 
mhh warum nutzt niemand einfaches Toluol, wesentlich ungiftiger als chloroform ... und auch wesentlich angenehmer zu handhaben!

Toluol ist wassergefährdend. Für den Haushaltseinsatz als Lösungsmittel kann ich eigentlich nur Aceton, Spiritus, Methanol, Waschbenzin empfehlen - und soweit die Entsorgung sichergestellt ist, eben auch so Sachen wie Nitroverdünnung, Terpentinersatz und andere, mit Sorgfalt eingesetzt wenigstens halbwegs harmlose Sauereien, die man auch im Baumarkt bekommt und nicht ein Labor, Apotheke oder Chemikalienhandel zur Beschaffung braucht.

Halogenierte Kohlenwasserstoffe und Aromaten wiegen mit ihren geringen Vorteilen die Nachteile einfach nicht auf und deshalb verwende ich sie nicht, zumindest nicht zum Vorbereiten von Klebestellen. Und ich bin, trotz jahrelanger Praxis im Umgang mit Lösungsmitteln verschiedenster Art (hab halt mal Laborant gelernt) mittlerweile sehr zurückhaltend im Umgang damit geworden.

Edit: Meine Leberwerte haben übrigens, nachdem ich den Beruf gewechselt habe und nun nix mehr mit Labor am Hut habe, einige Jahre gebraucht, um wieder als normal bezeichnet werden zu dürfen.

-ZiLi-
 
Zuletzt bearbeitet:
Chloroform ist nicht nur wassergefährdend, sondern es wird auch noch kanzerogenität vermutet. Dichlormethan wirkt gleich, ist weniger toxisch, würde es aber auch nicht nehmen.

Aceton, Methylethylketon, etc. gehen auch, machen ebenfalls süchtig, sind aber wesentlich weniger toxisch und weniger problematsich für die Umwelt.

Bei uns im Labor verzichten wir schon lange auf halogenierte KW, wo es halt geht!

Grizzly

PS; da Chlorform sehr lipophil ist, geht es mir nix, dir nix durch die Haut!
 
Wo wir hier gerade bei Lösungsmitteln, etc. sind:

Wenn mit solchen Dingen (regelmäßig) gearbeitet wird, sollte man sich ruhig ein paar vernünftige Nitrilhandschuhe gönnen: Kosten nicht die Welt (1 - 2€ das Paar) und bieten sicheren Schutz im Vergleich zu diesen "Einmal-Arzt-Handschuhen". Nitrilhandschuhe reißen auch nicht plötzlich unter Lösemittelexposition.
Wo die Grenze für gesundheitliche Risiken liegt muss jeder für sich selber festlegen - ich hab mir mittlerweile angewöhnt einigermaßen sorgfältig und vorsichtig mit solchen Mitteln zu arbeiten - der organischen Chemie wegen (denn welchen Lösungsmittel(konzentrationen) man dort ausgesetzt ist kann einfach nicht mehr gesund sein).
 
Jungs, machts Euch nicht so kompliziert!
Aceton gibts in jedem Baumarkt und ich hab damit schon einige Qudratmeter entfettet.
 
@ ZiLi: Auch Waschbenzin wird als wassergefährdend eingestuft, außerdem enthält es häufig geringe Mengen an gelösten Fetten/Ölen.

Meine Mittel der Wahl zur Entfettung von Stahlteilen sind Aceton oder Schlämmkreide. Für Holzteile verwende ich außerdem gerne Essigsäureethylester (kurz Essigester, wird auch im Nagellackentferner verwendet). Nagellackentferner funktioniert leider nicht, da er rückfettende Substanzen enthält.

Ein einfacher Test, ob die Lösungsmittel sauber sind:
Einige Tropfen davon auf einen sauberen Spiegel, ablüften lassen und dann schauen ob es noch Rückstände gibt. Falls ja - ungeeignet zum Entfetten.
 
Mir wurde gesagt, dass das Zeugs u.U explosive Dämpfe bilden kann. Chlorophorm "reinst" steht drauf.

Klar, Aceton geht auch, finde Chlorophorm in der Wirkung aber stärker.

Das löst das Fett nicht nur wenn man drüber wischt, es ist schwer zu beschreiben, das Fett verdampft direkt mit dem Zeug.

Hier hat doch niemand gesagt, dass man stundenlang über einer Wanne Chlorophorm hängen soll.

Wurden nicht vor Jahren sogar Menschen damit schlafen geschickt?

Ursprünglich ging es doch darum, wie man richtig klebt, und welche Tricks und Kniffe es gibt. Ich habe gesagt was ich weis und auf die Risiken verwiesen.

Nicht umsonst verwendet dieses Labor das Zeugs zum Entfetten, die sind auch nicht scharf drauf, sich den Gestank anzutun. Ich mag den Geruch nicht - Suchtwirkung hin oder her.

Wo ist das Problem? Ich wollte hier keine Diskussion und weiß auch nicht warum das einen neuen Thread gibt?

Wenn´s keiner wissen will und das nur wieder Diskussion wird, Thread bitte rückstandfrei entfernen. Danke.


Gruß
reno
 
Jungs, machts Euch nicht so kompliziert!
Aceton gibts in jedem Baumarkt und ich hab damit schon einige Qudratmeter entfettet.


Im Baumarkt:confused::confused::confused:

In welcher Abteilung? Malerbedarf??
Also bei uns in den Baumärkten hab ich da noch nichts gefunden.
Ich nehme immer den Nagellackentferner meiner Frau. Ist nämlich auch Aceton.

Gruß Klaus
 
Bauspezi und Globus haben Aceton Deutschlandweit im Programm. Aceton ist auch mein primerer Entfetter. Es funktioniert einfach.

Was allerdings die Extrememethoden á la Chloroform betrifft:
vieleicht versucht ihr mal konzentrierte Perchlorsäure... soll Wunder wirken!

Ich möchte bestimmt niemanden kritisieren aber wieso macht
ihr es euch immer so schwer und kompliziert? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Ursprünglich ging es doch darum, wie man richtig klebt, und welche Tricks und Kniffe es gibt. Ich habe gesagt was ich weis und auf die Risiken verwiesen.

Nicht umsonst verwendet dieses Labor das Zeugs zum Entfetten,
Wo ist das Problem? Ich wollte hier keine Diskussion und weiß auch nicht warum das einen neuen Thread gibt?
Die Probleme sind:
1. der thread hies richtig Kleben, und nicht "suspekte Tricks und Kniffe aus dem Labor für die Werkstatt" - das wird auch durch Deine "Sicherheitshinweise" nicht besser...
2. Wenn das ausschließlich im Labor für medizinische oder forschungstechnische Zwecke verwendet wird, wird das seine Gründe haben, und dort hat man entsprechende Sicherheitsvorschriften.
3. Ich hätte das auch in den Darwin-thread verschieben können, da würde er u.U. besser hinpassen, nachdem die Kenner der Materie sich zu Wort gemeldet haben

Was gibts daran zu bemängeln ? - selbst Schuld...
 
@RenoRulez:
a) Da hat man Dir schlicht und ergreifend Quatsch erzählt - vermutlich wusste es der Erzählende selbst nicht besser - Chloroform IST unbrennbar - und das ist nahezu der einzige unleugbare Vorteil, den viele Halogenkohlenwasserstoffe besitzen.
b) Dass Chloroform besser Fett löst als Aceton, stimmt aber.
c) Dass Fett mit dem Chloroform wegdampft, ist wiederum ins Reich der Sagen und Mythen zu verweisen - es verteilt das Fett nur aufgrund der hohen Lösekraft besser, bzw. bringt es bei saugenden Materialien besser IN DIESE ein, so dass man es nicht mehr sieht.
d) es reicht schon eine seltene geringe Exposition aus, um deutliche Schäden zu verursachen, und das nicht unerhebliche Suchtpotenzial ist auch da gegeben, vielleicht beim Gelegenheitsnutzer sogar noch mehr als bei einem beruflich damit tätigen, der entsprechende Sicherheitsmassnahmen zur Verfügung hat.
e) ja, es war ein gutes Betäubungsmittel (ist es auch heute noch, wurde aber gerade wegen der Exposition der damit Arbeitenden aus diesem Arbeitsbereich entfernt).
f) Stimmt - Chloroform KANN man zum Vorbereiten von Klebestellen verwenden. Es gibt aber besseres UND gesünderes. Und wie man an Deinem (meines Erachtens gefährlichen, aber bei vielen Leuten anzutreffenden) Halbwissen sieht, hat es schon seine Berechtigung, den Zugang normalerweise nur denjenigen zu gestatten, die auch damit umzugehen gelernt haben.
g) Die Zeiten, wo man das als einen der üblichen Labor-Entfetter genommen hat, liegen ein Vierteljarhundert in der Vergangenheit. Heutzutage wird man, wenn immer möglich, darauf in dieser Rolle verzichten - die Zeit der grossen Rumpanscherei ist einfach vorbei.
h) Das Problem liegt darin, dass Leute wider besseres Wissen an gesundheitsgefährdenden Methoden festhalten, welche schlicht überholt sind, oder für die es (entweder schon 'immer' oder auch erst neuerdings) gleichwertige oder auch z.T. bessere Alternativmethoden ohne diese Risiken gibt. Und da bin ich (auch aus eigener böser Erfahrung mit dem Zeug) zu sehr viel Überzeugungsarbeit bereit.

-ZiLi-
 
Zuletzt bearbeitet:
mhh warum nutzt niemand einfaches Toluol, wesentlich ungiftiger als chloroform ... und auch wesentlich angenehmer zu handhaben!

Das habe ich aber anders im Hinterkopf.

Zitat aus Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Toluol

...Toluol verursacht Nerven-, Nieren- und möglicherweise auch Leberschäden. Toluol ist fortpflanzungsgefährdend sowie fruchtschädigend. Die Inhalation von Toluoldämpfen kann zu unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Unwohlsein, Empfindungsstörungen, Störungen der Bewegungskoordination und Bewusstseinverlust führen. Bei regelmäßigem Kontakt kann es zu einer Toluolsucht kommen, die mit Heiterkeits- und Erregungsräuschen einhergeht. Toluoldämpfe haben eine narkotisierende Wirkung und reizen die Augen und Atmungsorgane schwer, allergische Reaktionen auf Toluol sind möglich. Toluol sollte an gut belüfteten Orten aufbewahrt werden.
Toluol ist selbst in geringen Mengen, obwohl es nicht wasserlöslich ist, wassergefährdend (WGK 2). Es ist biologisch leicht abbaubar. Zwischen einem Luftvolumenanteil von 1,1 bis 7,8 Prozent bildet es explosive Gemische....
 
Wenn ich jetzt 3 Flaschen Nitroverdünnung und eine Flasche Toluol zusammenkippe, Kriege ich dann Trinitrotoluol?

Das entfettet auch ganz gut. Man sollte es aber nicht bei empfindlicheren Werkstücken anwenden.

Aber ernsthaft: Was spricht dagegen, allgemein eingeführte, verhältnismäßig ungefährliche Sachen wie Aceton zu verwenden? Meinetwegen auch was auf Orangenöl-Basis oder Bremsenreiniger oder sonstwas. Ich verstehe nicht ganz, warum sich diese Diskussion überhaupt entwickelt hat...

-Walter
 
Wenn ich jetzt 3 Flaschen Nitroverdünnung und eine Flasche Toluol zusammenkippe, Kriege ich dann Trinitrotoluol?

Der war gut...:super::D

Aber ernsthaft: Was spricht dagegen, allgemein eingeführte, verhältnismäßig ungefährliche Sachen wie Aceton zu verwenden? Meinetwegen auch was auf Orangenöl-Basis oder Bremsenreiniger oder sonstwas. Ich verstehe nicht ganz, warum sich diese Diskussion überhaupt entwickelt hat...

Ich denke mal das kommt daher das es eben Leute gibt die mal eben was für's Hobby brauchen - meist ohne irgendwelches chem. Hintergrundwissen, und eben die, die vielleicht berufsmässig Umgang mit dem Zeug haben und weit aus mehr sensibilisiert sind.
Da zuckt man schon mal zusammen wenn die ein oder andere Vorgehensweise (bezogen auf die verwendeten Chemikalien) geschildert wird. Wenn man dann seinen Senf dazu gibt meint man's ja eigentlich gut.:)
Klar gibt's bei Laboranten/Chemikanten auch den in Drachenblut gebadeten Typus :" ....kann man trinken...".:glgl:
....erledigt sich aber meist vor der Rente von selbst.:haemisch:

Wer schon mal ein Lösemittelekzem hatte weiss Bescheid.....:(


.....nochwas...

Die Gefahrenhinweise auf den Flaschen und in den Merkblättern sind nicht der Weisheit letzter Schluss.
Was heute als gesundheitsgefährdend eingestuft ist kann nächstes Jahr schon bei den Giften stehen....:ahaa:
 
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