Vor kurzem habe ich mir einen "kleinen" Traum erfüllt und mir ein erstes Messer von Chris Reeve gegönnt. Es ist - dank der Unterstützung eines sehr freundlichen Forumskollegen - ein Mnandi mit Cocobolo Inlays geworden. Eine kleine Schönheit, ohne Frage!
Wenn man ein wenig über das Messer liest, trägt es häufig Beinamen wie "Gentlemanfolder" oder "Anzugmesser". Soll wohl heißen: Ein Messer für besondere, feine Gelegenheiten.
Nun hatte ich ein Problem! Weder bin ich ein Gentleman noch trage ich regelmäßig Anzüge. Ca. einmal im Jahr benutze ich diese Form der Herrenbekleidung. Der Rest ist Jeans, Baumwolle und Leder. Eigentlich bin ich also kein "Mnandi-Typ".
Da aber das Messer nun bei mir war, und meine Messer nicht nur in der Vitrine liegen, sondern auch benutzt werden, habe ich einen einwöchigen Selbstversuch gestartet. Das Mnandi wurde für 7 Tage zu meinem ständigen und einzigen Schneidwerkzeug um zu sehen, ob es sich auch unter Werktagsbedingungen schlagen kann, wo es ja eher um Praktikabilität als um schickes Outfit geht (zumindest in meinen Werktagen).
Ein wenig Überwindung hats am ersten Tag gebraucht! Schließlich ist das Mnandi kein "Schnäppchen" und ich wills ja auch nicht ruinieren. Andererseits: Gerade weil es seinen Wert hat, muß es ja wohl auch im zivilen Alltag bestehen können - so sagte ich mir.
Die zweite Hürde, die ich überwinden mußte, war die "Größe" des Messers. Mit 7cm Klingenlänge und 16cm Gesamtlänge ist es doch wesentlich kleiner als die Messer, die ich sonst bei mir habe. Ich war also gespannt.
In der Hand (ich habe Handschuhgröße 8,5) liegt mir das Mnandi trotz seiner zierlichen Ausmaße gut. Häufig stellte sich der Griff mit dem Finger auf dem Klingenrücken als nützlich heraus; beim Schnippeln von Obst, Wurst, Brötchen etc.
Gartenarbeit fiel bei dem miesen Wetter in der Probezeit nicht an. Allerdings hätte ich das vermutlich auch nicht übers Herz gebracht, mit dem Mnandi "ins Gehölz" zu gehen. Davon abgesehen erledigte das Messer alle anfallenden Alltagsjobs zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Da es ein absolutes Leichtgewicht ist, hatte ich anfangs öfter den Impuls nochmal an der Tasche zu fühlen, ob es an seinem Platz ist. Dankenswerterweise - auch das ein Zeichen der Alltagstauglichkeit des Mnandi - ist der Titanclip nicht nur ein Designerstück sondern hält das Messer absolut sicher in der Hosentasche. Sowohl beim Ein- als auch beim Ausclippen muß ein spürbarer Widerstand überwunden werden, das vermittelt Sicherheit!
Was ich zuerst auf den Bildern für eine "Nagelrille" hielt, ist doch eine deutliche Vertiefung auf beiden Seiten der Klinge.
Genau hier setzt der einzige negativ auffallende Kritikpunkt im Laufe meiner kleinen Testphase an. Die Vertiefungen neigen stark dazu, sich mit Schnittgut oder dessen Resten zu befüllen. Anfangs habe ich dem Messer an dieser Stelle keine besondere Aufmerksamkeit beim Reinigen zugemessen, bis..... na ja, Ihr könnts Euch denken. Seither reinige ich das Messer vor allem nach Gebrauch in der Küche an diesen Stellen sorgfältiger. Ich habe mal versucht, die entsprechende Stelle ins Bild zu setzen (da zeigt sich spätestens die fehlende "Meisterschaft" im Umgang mit einer Kamera )
Ganz in seinem Element war das Mnandi dieser Tage bei einer kleinen Bastelaktion. Schon seit längerem grübele ich darüber, wie ich meine Surefire LX2 alltagstauglich transportieren könnte.
Ich finde die Lampe toll, bin allerdings mit keiner Tragevorrichtung bislang richtig glücklich geworden. Alle Holster, die ich ausprobiert habe, von Surefire über NitIze bis zu MaxPed tragen mir zu sehr auf, so dass ich immer mit ner Beule unterm Hemd rumlaufen müßte. Gesucht habe ich nach einer horizontalen Trageweise, wurde aber bislang nicht fündig.
Jetzt kam mir die Idee, ein ungenutztes Microtech-Holster umzufunktionieren. Und siehe da: Das ist es! Seit drei Tagen trägt sich die LX2 unauffällig am Gürtel. Das Mnandi hat mit feiner Spitze und scharfer Klinge die nötigen "Durchbrüche" am Holster sauber bewältigt.
Was bleibt am Ende meiner Testwoche?
Erstens: Die ersten kleinen Abschürfungen am Titan des Mnandi. Gut so! Das verringert die Schwelle zur weiteren Nutzung.
Zweitens: Die Erkenntnis, dass ein so kleines und leichtes Messer tatsächlich in meinem Alltag ausreichend ist.
Drittens: Die Freude darüber, dass ich auch größere Messer in meiner edc-Rotation habe . Denn auch danach steht mir oft der Sinn.....
Was fehlt noch: Na ja, die üblichen Bemerkungen über die herausragende Qualität eines Reeve Messers. Das schenke ich mir mal und merke nur an, dass ich das vollstens unterstützen kann.
Das Messer zu kaufen, war eine gute (wenn auch für mich angesichts der Summe keine leichte) Entscheidung. Es ist schick, schön, stabil und alltagstauglich.
Interessant wäre vielleicht nochmal ein direkter Vergleich zu einem Small Sebenza (aber bitte nur mit Inlays ). Das ist minimal größer, vielleicht noch ein bißchen "griffiger" als das Mnandi? Aber das ist Zukunftsmusik.
Abschließend hoffe ich, dass Ihr ein wenig Spaß beim Lesen meines kleinen Berichtes hattet. Zum Abschluß noch ein paar Bilder, u.a. das Mnandi im Vergleich zu einem Minos und einem großen Bradley Alias, das, wenn ichs recht weiß, die Maße eines großen Sebenza hat.
Gruß! Thomas
Wenn man ein wenig über das Messer liest, trägt es häufig Beinamen wie "Gentlemanfolder" oder "Anzugmesser". Soll wohl heißen: Ein Messer für besondere, feine Gelegenheiten.
Nun hatte ich ein Problem! Weder bin ich ein Gentleman noch trage ich regelmäßig Anzüge. Ca. einmal im Jahr benutze ich diese Form der Herrenbekleidung. Der Rest ist Jeans, Baumwolle und Leder. Eigentlich bin ich also kein "Mnandi-Typ".
Da aber das Messer nun bei mir war, und meine Messer nicht nur in der Vitrine liegen, sondern auch benutzt werden, habe ich einen einwöchigen Selbstversuch gestartet. Das Mnandi wurde für 7 Tage zu meinem ständigen und einzigen Schneidwerkzeug um zu sehen, ob es sich auch unter Werktagsbedingungen schlagen kann, wo es ja eher um Praktikabilität als um schickes Outfit geht (zumindest in meinen Werktagen).
Ein wenig Überwindung hats am ersten Tag gebraucht! Schließlich ist das Mnandi kein "Schnäppchen" und ich wills ja auch nicht ruinieren. Andererseits: Gerade weil es seinen Wert hat, muß es ja wohl auch im zivilen Alltag bestehen können - so sagte ich mir.
Die zweite Hürde, die ich überwinden mußte, war die "Größe" des Messers. Mit 7cm Klingenlänge und 16cm Gesamtlänge ist es doch wesentlich kleiner als die Messer, die ich sonst bei mir habe. Ich war also gespannt.
In der Hand (ich habe Handschuhgröße 8,5) liegt mir das Mnandi trotz seiner zierlichen Ausmaße gut. Häufig stellte sich der Griff mit dem Finger auf dem Klingenrücken als nützlich heraus; beim Schnippeln von Obst, Wurst, Brötchen etc.
Gartenarbeit fiel bei dem miesen Wetter in der Probezeit nicht an. Allerdings hätte ich das vermutlich auch nicht übers Herz gebracht, mit dem Mnandi "ins Gehölz" zu gehen. Davon abgesehen erledigte das Messer alle anfallenden Alltagsjobs zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Da es ein absolutes Leichtgewicht ist, hatte ich anfangs öfter den Impuls nochmal an der Tasche zu fühlen, ob es an seinem Platz ist. Dankenswerterweise - auch das ein Zeichen der Alltagstauglichkeit des Mnandi - ist der Titanclip nicht nur ein Designerstück sondern hält das Messer absolut sicher in der Hosentasche. Sowohl beim Ein- als auch beim Ausclippen muß ein spürbarer Widerstand überwunden werden, das vermittelt Sicherheit!
Was ich zuerst auf den Bildern für eine "Nagelrille" hielt, ist doch eine deutliche Vertiefung auf beiden Seiten der Klinge.
Genau hier setzt der einzige negativ auffallende Kritikpunkt im Laufe meiner kleinen Testphase an. Die Vertiefungen neigen stark dazu, sich mit Schnittgut oder dessen Resten zu befüllen. Anfangs habe ich dem Messer an dieser Stelle keine besondere Aufmerksamkeit beim Reinigen zugemessen, bis..... na ja, Ihr könnts Euch denken. Seither reinige ich das Messer vor allem nach Gebrauch in der Küche an diesen Stellen sorgfältiger. Ich habe mal versucht, die entsprechende Stelle ins Bild zu setzen (da zeigt sich spätestens die fehlende "Meisterschaft" im Umgang mit einer Kamera )
Ganz in seinem Element war das Mnandi dieser Tage bei einer kleinen Bastelaktion. Schon seit längerem grübele ich darüber, wie ich meine Surefire LX2 alltagstauglich transportieren könnte.
Ich finde die Lampe toll, bin allerdings mit keiner Tragevorrichtung bislang richtig glücklich geworden. Alle Holster, die ich ausprobiert habe, von Surefire über NitIze bis zu MaxPed tragen mir zu sehr auf, so dass ich immer mit ner Beule unterm Hemd rumlaufen müßte. Gesucht habe ich nach einer horizontalen Trageweise, wurde aber bislang nicht fündig.
Jetzt kam mir die Idee, ein ungenutztes Microtech-Holster umzufunktionieren. Und siehe da: Das ist es! Seit drei Tagen trägt sich die LX2 unauffällig am Gürtel. Das Mnandi hat mit feiner Spitze und scharfer Klinge die nötigen "Durchbrüche" am Holster sauber bewältigt.
Was bleibt am Ende meiner Testwoche?
Erstens: Die ersten kleinen Abschürfungen am Titan des Mnandi. Gut so! Das verringert die Schwelle zur weiteren Nutzung.
Zweitens: Die Erkenntnis, dass ein so kleines und leichtes Messer tatsächlich in meinem Alltag ausreichend ist.
Drittens: Die Freude darüber, dass ich auch größere Messer in meiner edc-Rotation habe . Denn auch danach steht mir oft der Sinn.....
Was fehlt noch: Na ja, die üblichen Bemerkungen über die herausragende Qualität eines Reeve Messers. Das schenke ich mir mal und merke nur an, dass ich das vollstens unterstützen kann.
Das Messer zu kaufen, war eine gute (wenn auch für mich angesichts der Summe keine leichte) Entscheidung. Es ist schick, schön, stabil und alltagstauglich.
Interessant wäre vielleicht nochmal ein direkter Vergleich zu einem Small Sebenza (aber bitte nur mit Inlays ). Das ist minimal größer, vielleicht noch ein bißchen "griffiger" als das Mnandi? Aber das ist Zukunftsmusik.
Abschließend hoffe ich, dass Ihr ein wenig Spaß beim Lesen meines kleinen Berichtes hattet. Zum Abschluß noch ein paar Bilder, u.a. das Mnandi im Vergleich zu einem Minos und einem großen Bradley Alias, das, wenn ichs recht weiß, die Maße eines großen Sebenza hat.
Gruß! Thomas
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