Hallo Messerfreunde,
nachdem ich schon lange einmal anderes Material als nur meinen geschätzen 1. 2842 ausprobieren wollte, habe ich mir bei Peter Abel ein Stück Ck60 besorgt.
Daraus wurde eine etwas größere Messerklinge, mein Augenmerk lag auf der Belastbarkeit, also keine Sollbruchstellen etc.
Ich härtete trotz einiger Bedenken nur differentiell in Öl, etwa die Hälfte der Klinge ist hart, zum Rücken hin nimmt die Härte kontinuierlich ab. Um die Härtebehandlung und das Material zu testen habe ich wie üblich meinen 2m Betonfalltest (Spitze voran) gemacht.Trotz der 430 (!) g war keine Besonderheit festzustellen.
Danach kam das Durchhacken meines Testdrahtseiles:
Man erkennt die minimale Scharte in der Bildmitte. An dieser Stelle ist die Klingenstärke bei der "Fase" 3 Zehntel stark.Am sweet spot also im Schlagbereich der Klinge ist mehr "Fleisch" hier ist die Klinge noch 8 Zehntel stark.Hier war trotz energischem Schlagen keine Macke festzustellen.
Ermutigt von der Festigkeit habe ich dann die Klinge mit Konzentration und viel Energie etwa 12 mal Spitze voran auf den Beton geschleudert. Etwa so wie man beim messerwerfen ein Messer aus sehr kurzer Distanz in einen Baumstumpf wirft.
Das war das Ergebnis:
Spannend war zu sehen, wie die Klinge die enorme Energie aufgefangen hat. Nach jedem Wurf sprang die Klinge wieder hoch in die Luft, stark vibrierend.
Da die Klinge das gut ausgehalten hat, kam der 90 ° Biegetest.
Dazu habe ich eine Rohrzange gebraucht.
Danach sah die Klinge so aus:
Ich habe die Klinge wieder gerichtet (Holzknüppel, Holzunterlage) sie ist jetzt nicht mehr 100% gerade aber es reicht für den Gebrauch.
Die Verformung an der Klingenspitze ließ sich mit dem Kugelhammer auf Stahl wieder "ausdellen"!
Meine Eindrücke vom Stahl:
Ich bin sehr beeindruckt! Im Vergleich zu 1.2842 bei meinen Standarttests keine Unterschiede, vom Gefühl her würde ich sagen etwas duktiler.Hier spielt natürlich die jeweilige WB herein, entsprechend ist das nur ein persönliches Urteil.
Zur WB:
Ich hätte wohl einen größeren Bereich der Klinge (voll) härten können ohne Bruchversagen bei Biegebelastung.Aber das ist Erfahrungssache, es war meine erste C 60 Klinge deshalb war ich lieber auf der sicheren Seite.
Sehr überrascht hat mich wie gering die Leistungsunterschiede zu 1.2842 für mich auszumachen waren. Liegen die Gründe für die Legierungsbestandteile bei den modernen Werkzeugstählen vieleicht eher in der höheren Einhärtetiefe etc und nicht so sehr bei der Festigkeitsleistung?
Der zweite Gedanke:
So ein C 60 Material hatten ja im Prinzip schon unsere Vorfahren .Die Leistung der Klingen war also damals prinzipiell abolut ebenbürtig mit unseren modernen Klingen!
Jedenfalls ein sehr schönes und beeindruckendes Material!
Ich hoffe Ihr habt Spass beim Ansehen.
less
nachdem ich schon lange einmal anderes Material als nur meinen geschätzen 1. 2842 ausprobieren wollte, habe ich mir bei Peter Abel ein Stück Ck60 besorgt.
Daraus wurde eine etwas größere Messerklinge, mein Augenmerk lag auf der Belastbarkeit, also keine Sollbruchstellen etc.
Ich härtete trotz einiger Bedenken nur differentiell in Öl, etwa die Hälfte der Klinge ist hart, zum Rücken hin nimmt die Härte kontinuierlich ab. Um die Härtebehandlung und das Material zu testen habe ich wie üblich meinen 2m Betonfalltest (Spitze voran) gemacht.Trotz der 430 (!) g war keine Besonderheit festzustellen.
Danach kam das Durchhacken meines Testdrahtseiles:

Man erkennt die minimale Scharte in der Bildmitte. An dieser Stelle ist die Klingenstärke bei der "Fase" 3 Zehntel stark.Am sweet spot also im Schlagbereich der Klinge ist mehr "Fleisch" hier ist die Klinge noch 8 Zehntel stark.Hier war trotz energischem Schlagen keine Macke festzustellen.
Ermutigt von der Festigkeit habe ich dann die Klinge mit Konzentration und viel Energie etwa 12 mal Spitze voran auf den Beton geschleudert. Etwa so wie man beim messerwerfen ein Messer aus sehr kurzer Distanz in einen Baumstumpf wirft.
Das war das Ergebnis:


Spannend war zu sehen, wie die Klinge die enorme Energie aufgefangen hat. Nach jedem Wurf sprang die Klinge wieder hoch in die Luft, stark vibrierend.
Da die Klinge das gut ausgehalten hat, kam der 90 ° Biegetest.
Dazu habe ich eine Rohrzange gebraucht.
Danach sah die Klinge so aus:



Ich habe die Klinge wieder gerichtet (Holzknüppel, Holzunterlage) sie ist jetzt nicht mehr 100% gerade aber es reicht für den Gebrauch.
Die Verformung an der Klingenspitze ließ sich mit dem Kugelhammer auf Stahl wieder "ausdellen"!
Meine Eindrücke vom Stahl:
Ich bin sehr beeindruckt! Im Vergleich zu 1.2842 bei meinen Standarttests keine Unterschiede, vom Gefühl her würde ich sagen etwas duktiler.Hier spielt natürlich die jeweilige WB herein, entsprechend ist das nur ein persönliches Urteil.
Zur WB:
Ich hätte wohl einen größeren Bereich der Klinge (voll) härten können ohne Bruchversagen bei Biegebelastung.Aber das ist Erfahrungssache, es war meine erste C 60 Klinge deshalb war ich lieber auf der sicheren Seite.
Sehr überrascht hat mich wie gering die Leistungsunterschiede zu 1.2842 für mich auszumachen waren. Liegen die Gründe für die Legierungsbestandteile bei den modernen Werkzeugstählen vieleicht eher in der höheren Einhärtetiefe etc und nicht so sehr bei der Festigkeitsleistung?
Der zweite Gedanke:
So ein C 60 Material hatten ja im Prinzip schon unsere Vorfahren .Die Leistung der Klingen war also damals prinzipiell abolut ebenbürtig mit unseren modernen Klingen!
Jedenfalls ein sehr schönes und beeindruckendes Material!
Ich hoffe Ihr habt Spass beim Ansehen.
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