Cold Steel SRK CarbonV gebrochen

Jetzt wäre mal interessant, was CS dazu sagt.

@less: Du meinst also, heutzutage wird die Wärmebehandlung nicht auf den Stahl abgestimmt durchgeführt?
 
Hallo typo,
ich sehe einfach dass aus den Stählen nicht das Beste herausgeholt wird. Für mich ist eine differenzielle Härtebehandlung für ein robustes Outdoormesser die WB der Wahl.Ich habe bis jetzt nichts robusteres gefunden. Die einfachen Stähle geben das ja ohne Probleme her.Es wäre nur ein zusätzlicher Arbeitsschritt in der Herstellung.
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Die einfachen Stähle geben das ja ohne Probleme her.Es wäre nur ein zusätzlicher Arbeitsschritt in der Herstellung.
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Hast Du auch den damit verbundenen Mehraufwand berücksichtigt, der sich zwangsläufig im Preis auswirkt ?
Nur ein zusätzlicher Arbeitsschritt, das sagt sich so einfach - für sich betrachtet ist es das vllt., aber ist er es das wirklich ?
Das muss auch erst ermittelt, überprüft und getestet werden, bevor das als Standardverfahren in der Massenfertigung zuverlässig angewandt werden kann.

Da dieses, wie viele andere Messer industriell gefertigt ist/wird, hängen da in der Praxis mehrere einzelne Arbeitschritte dran. Industrielle Fertigung bedeutet nunmal Reproduzierbarkeit in großer Stückzahl bei "gleichbleibender Qualität", und die ist bei Handmessern nun mal nicht mit "normalem Maschinenbau" vergleichbar, weil der menschliche Verbraucher eben keine Maschine mit festgelegten Betriebsgrenzen ist, der Mensch als Benutzer irgendwelcher Produkte ist unberechenbar.

Gruß Andreas
 
Hallo Luftauge,
ich würde dafür gerne 10€ mehr zahlen. Und da wäre ich wohl nicht der einzige.Ich verstehe auch nicht warum es die Hersteller nicht anbieten, es wäre ganz einfach:

Cold Steel SRK rostfrei (AUS-8?): 150€
Cold Steel SRK CarbonV: 130€
Cold Steel SRK CarbonV differenziell härtebehandelt: 140€

Das könnte doch ein Geschäftsmodell sein? Will den niemand mehr Geld verdienen?

Ich habe mir gerade ein Schrade (ROC) Special Forces bei Wolfster gekauft und (Wärme)nachbehandelt. Ich denke, das ist jetzt ein stabiles Messer.
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Ich verstehe auch nicht warum es die Hersteller nicht anbieten, es wäre ganz einfach:
Das könnte doch ein Geschäftsmodell sein? Will den niemand mehr Geld verdienen?

Ich habe mir gerade ein Schrade (ROC) Special Forces bei Wolfster gekauft und (Wärme)nachbehandelt. Ich denke, das ist jetzt ein stabiles Messer.
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Ganz so einfach ist das leider nicht. Ich spiel das nur mal kurz durch: Das SRK wird momentan dort produziert, wo es keinen SK-5 oder 1055 für die Umstellung der Produktion gibt. Den 1055 "sitzt" in China, der SK-5 neuerdings in Taiwan. Eine Verlagerung der Produktion wäre notwendig, neue WB muss entwickelt etc. Das frisst Zeit und Geld, und LCT denkt definitiv ans Geldverdienen.

Das mit der veränderten WB bei dem Schrade/Reeve-Lookalike würde mich echt interessieren, bzw. wie Du das angegangen bist. EDIT: Neuen Thread grad entdeckt!

Gruß,
Carsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Morales,
ich habe gerade einen Beitrag dazu eingestellt, dort sind auch einige Bilder.
Das Anlassen ist nicht schwierig: Das Messer zu einem drittel bis zur Hälfte (je nachdem) in einer Wanne mit feuchter Erde eingraben und mit einer Gasflamme den Rücken erhitzen. Ich mache das zwei bis dreimal, nach jedem Abkühlen zeigt ein Feilenstrich über den Rücken wie hart die Klinge dort noch ist. Mit etwa Übung spürt man das sehr gut.
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AW: Cold Steel SRK CarbonV gebrochen !!!

Hallo Speisesalz,
du kannst dich natürlich auf dein Messr stellen wie der tapfere Scheinsoldat im CS Werbeclip, wahrscheinlich wird es auch nicht brechen. Wenn allerdings bereits ein Haarriss vorliegt wird es wahrscheinlich doch brechen.Dann kannst du nur hoffen, daß Du dich nicht verletzt.Falls doch kannst du auf dem Krankenlager darüber nachdenken ob sich die Investition von 130 € gelohnt hat, und ob CS wirklich so gute Messer macht.

Ich will Dir ja nicht Dein hübsches Messer madig machen.Das SRK ist ja eins der besseren.

Worauf ich hinaus will ist die Tatsache, dass die Industriemesser (einfache Stähle) durch klügere WB unabbrechbar (vom Ermüdungsbruch einmal abgesehen), sehr belastbar und mit einer harten Schneide hergestellt werden können.
Das ist kein Hexenwerk, das ist nicht teuer, es wird einfach nicht gemacht.
Im normalen Maschinenbau sind solche angepassten Wärmebehandlungen/Materialkombinationen selbstverständlich.

Aus diesem Grund sind diese Messer leider bei weitem nicht so gut wie sie sein könnten.

Was CS eben gut kann ist die Werbung.
Ich würde mich in Extremsituationen nicht auf ein CS verlassen, ebensowenig auf ein CR.Solche Messser dürfen nicht brechen!

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PS.:
Hallo adearus,
Man kann wirklich aus ein paar Bildern viel lesen. In vorindustrieller Zeit war das für einen Schmied die einzige Möglichkeit eine Klinge im Herstellungsprozess zu beurteilen. Und damals waren die Schneidwaren deutlich besser (nicht alle), weil Sie eben auch benutzt wurden.

Also wenn ein Messer keine diffentielle WB hat, dann bricht es ab oder was?

Anders gefragt: sind Messer mit einer solchen WB automatisch besser und unabbrechbar?
Was ist, wenn hier ein Haarriss auftritt?

Dass Haarrisse bei Messer nicht die Regel sind, muss ich dir wohl nicht sagen, oder?

Also nochmal, wenn ich mich auf mein Messer stelle und es nicht abbricht dann liegt es deiner Meinung nach daran, dass es keinen Haarriss hat, oder ?
Nun, damit kann ich leben^^
 
Hallo Speisesalz,
ich hatte so einen Fall noch nie, würde aber folgendes erwarten:
Ein durchgehärtetes Messer mit Haarriss macht "pling" und bricht glatt durch (das hatte ich allerdings schon).
Ein differenziell gehärtetes Messer mit etwa 1/3 hart (Schneide), 1/3 federhart, der Rücken etwas unter federhart sollte nicht glatt brechen.Es sollte sich mit großem Widerstand biegen lassen.Dh. hier als Trittstufe: Wenn man draufsteht merkt man wie es langsam nachgibt.Danach sollte man es wieder zurückbiegen können und ohne Schwierigkeiten damit weiterarbeiten können.
Ich habe so etwas bei einem meiner Messer noch nicht erlebt, ich hänge auch zu sehr an Ihnen um einen Zerstörungstest zu machen.
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Das beantwortet mir immernoch nicht meine Frage. Was ist, wenn ein differtiell gehärtetes Messer einen Haarriss hat?
Ich meine es wird ja wohl kaum unabbrechbar sein.

Du bist also davon überzeugt, dass bei einem Großteil aller Messer sich Haarrisse vorfinden lassen?
Oder nur bei Cold Steel, oder nur bei Messerserien bei denen mal eins abbricht oder sehe ich das jez ganz falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Luftauge,
ich würde dafür gerne 10€ mehr zahlen. Und da wäre ich wohl nicht der einzige.Ich verstehe auch nicht warum es die Hersteller nicht anbieten, es wäre ganz einfach:

Cold Steel SRK rostfrei (AUS-8?): 150€
Cold Steel SRK CarbonV: 130€
Cold Steel SRK CarbonV differenziell härtebehandelt: 140€

Das könnte doch ein Geschäftsmodell sein? Will den niemand mehr Geld verdienen?

Doch. Im Gegensatz zu Dir wird allerdings üblicherweise in Firmen nicht nur was hingeschrieben, sondern auch gerechnet. Viel Geschisse bei der WB schlägt beim Endkunden halt nicht mit 10EUR auf. 1EUR mehr Fertigungskosten ist 10EUR mehr beim Kunden. So mal als Vorstellung. Das ist das eine.

Das andere ist - ich lese dieses Forum ja schon einigermassen lange, so als Mitglied Nummer 36. Gebrochene 5mm Klingen kann ich locker an zwei Händen abzählen. Wer anhand dieser Tatsache mehr in WB investiert, ist ein Idiot und geht pleite.

Pitter
 
hallo Speisesalz,

Das beantwortet mir immernoch nicht meine Frage. Was ist, wenn ein differtiell gehärtetes Messer einen Haarriss hat?
Ich meine es wird ja wohl kaum unabbrechbar sein.

Du bist also davon überzeugt, dass bei einem Großteil aller Messer sich Haarrisse vorfinden lassen?
Oder nur bei Cold Steel, oder nur bei Messerserien bei denen mal eins abbricht oder sehe ich das jez ganz falsch?

Das sind zwei ganz verschiedene Sachen:
1:Haarrisse kommen immer wieder mal vor, gerade nach Wärmebehandlung oder starker mechanischer Belastung.Das hat nichts damit zu tun ob differenzielle WB oder nicht.
2:Bei vorhandenem Haarriss in einer Klinge mit dif.WB würde ich ein anderes Bruchverhalten erwarten als bei durchgehärteten Klingen. Der Bruch sollte in den weicheren, zäheren Schichten der Klinge "hängenbleiben".

Hallo Pitter,
Das andere ist - ich lese dieses Forum ja schon einigermassen lange, so als Mitglied Nummer 36. Gebrochene 5mm Klingen kann ich locker an zwei Händen abzählen. Wer anhand dieser Tatsache mehr in WB investiert, ist ein Idiot und geht pleite.
Warum so wenige Messer kaputtgehen hatten wir hier schon, ich denke es liegt daran dass die wenigsten Messer wirklich genutzt werden.
Das die Hersteller den Gewinn Maximieren wollen ist mir klar.

Ich suche nach dem besseren Messer!​

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Warum so wenige Messer kaputtgehen hatten wir hier schon, ich denke es liegt daran dass die wenigsten Messer wirklich genutzt werden.
Ich suche nach dem besseren Messer!​
Hast du belege für deine These? Hast du zahlen? "Denken" ist noch keine Grundlage für so eine Behauptung.

Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Wenns danach gehen würde, bräuchten wir ja keine 5mm Messer, weil die eh keiner ausschöpft, aber es ist doch nunmal so, dass manch einer Spass dran hat, und es hin und wieder schon braucht, die 5mm. Ist ähnlich mit Sportwagen, >200km/h Spitze braucht keiner, aber es macht trotzdem Spass.

Das bessere Messer für den Spezialanwender mit besonderen Wünschen und Vorlieben wird wohl immer ein nach den Bedürfnissen handgemachtes sein. Aber das kostet. Und bezahlen wills nicht jeder.

Grüße
Micha
 
Im Gegensatz zu Dir wird allerdings üblicherweise in Firmen nicht nur was hingeschrieben, sondern auch gerechnet
Gibt es einen bestimmten Grund für diesen verletzenden Ton?

Inhaltlich:
Die Wärmebehandlungskosten machen nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten aus:
Messer 100€ Ladenpreis
Zuschlag des Händlers auf seinen Einkaufspreis 20-100% wir nehmen 50%:
Es bleiben 66€ (Händler) Einkaufspreis.
Diese beinhalten die Gewinnmarge des Herstellers: 20-100% wr nehmen 50%: Bleiben 44€ Selbstkosten des Herstellers.
Davon ziehen wir pauschal 20% Gemeinkostenanteil ab (Marketing,Verwaltung...) bleiben:35,2€
Jetzt machen wir es ganz grob, es geht nur um die Größenordnung: Maschinen, Kapitalkosten,Lager, Versand, QM, Entwicklung lassen wir einfach weg.Die gesamten 35,2€ sind echte Herstellkosten.
Materialkosten: 5€, bleiben 30.
Werkzeug, verbrauch: 5€, bleiben 25.
Was wird alles gemacht?
Ausschneiden, Schleifen, WB, Oberflächenbehandlung, Montage.
Davon die WB mit 5€ anzusetzen halte ich für sehr viel aber die Größenordnung sollte etwa hinkommen.
Wenn diese Kosten auf 10€ verdoppelt werden erhöht das den Gesamtpreis nur marginal.
Die Rückrechnerei erspar ich mit jetzt.
Ich halte die von mir geschätzen 140€ für ein dif. WB Messer für sehr realistisch.Dabei spreche ich noch nicht einmal von Fernostfertigung, hier liegen die Gewinnmargen deutlich (!) höher.

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Ein Messer ist aus Gründen gebrochen. Diese wurden alle ausführlich behandelt und meist auch schlüssig dargelegt. Und du entflammst für differenzielles Härten. Thema verfehlt. Vllt. will ToFu der Schlacht um Zehnerpotenzen in Verkaufspreisen nicht mehr beiwohnen.
Mich interessiert eine mögliche Antwort von CS, so er sie denn mit dem Thema konfrontierte.
 
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