Cold Work Tool Steel - BHK Bushcrafter & BRKT IMP

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Boas,

“Rust Never Sleeps” - so heißt ein Album von Neil Young und Crazy Horse. Das paßt hinten und vorne. Denn das Blinde Pferd, was uns da in den Stall galoppiert ist, hat eine Klinge aus O1 Tool Steel - und der rostet, daß es eine wahre Freude ist.

Erfreulicherweise aber nicht nur. Er schneidet ebenso. Wir lieben diesen Stahl. Er nimmt bereits Schärfe an, wenn sich ein Sinter oder Ähnliches in unmittelbarer Umgebung aufhält. Absolut höllisch dieses Material. Und mittlerweile an drei unserer Messer zugegen :): L.T.W.K. Maverick Colt, SplinterS von MLL Knives und nun Blind Horse Knives Bushcrafter.

Wir wollten immer eins - ein Blind Horse Knife - konnten irgendwie keins kriegen und haben dann kürzlich beim nahen Verwandten, dem Maverick Colt zugegriffen. Nur Stunden später erschien das Blinde Pferd im Forum. Wie schon „Steely Dan“ hatte es auf uns gewartet. Ohne Zögern haben wir zugegriffen - Blind Horse, O1 und Scandi Grind - wir mußten. Was sollte auch schiefgehen …

Es ist nix schiefgegangen. Messerkauf-technisch gesehen sind wir in letzter Zeit von einer hocherfreulichen Glücksträhne befallen. Wir kommen aus dem Freuen nicht heraus. Und aus dem Schwärmen. Also los!

Das Gewicht des Pakets, das wir vom Postamt geholt haben, hatte schon angedeutet, daß es sich wohl um ein Brauereipferd - einen Kaltblüter - handeln dürfte. Das „Sattelzeug“ machte schon mal einen fantastischen Eindruck. Sattes, schweres Leder von hochwertiger Anmutung. Wild Wild West! Ein erdbraunes D-Ring Leather Dangler Sheath. So cool!! Mit Firesteel Loop - Steel inklusive …

Ausgepackt liegt ein aufs Äußerste perfekt handschmeichelnder Micarta-Griff genau passend in unserer Hand. Die 4 mm (ehrlich gemessene 3,95 mm) Full Tang sind mit den Micarta-Schalen eins! Pins - zwei je Seite - dito. Entweder liegt der Zeigefinger in der Fingermulde (Vierfingergriff) oder - wenn man kurz greifen möchte - der Mittelfinger, der Zeigefinger ruht dann langgestreckt auf der Klinge. Reverse läßt sich der Daumen dort parken. Nicht ganz so bequem.

Es ist ein Brecheisen, das steht fest! Und ein rattenscharfes. Out of the Paket sehr scharf - genau drei Züge je Seite über den Sinter - und der Angstschweiß bricht aus. Hatten wir schon erwähnt, daß wir O1 mögen :glgl: … Zehn Zentimeter heißes Eisen, davon 9,8 cm scharf - die Schneidfase entlang gemessen - sind genau die Länge Messer, bei der unsereiner nicht das Gefühl hat, zu kurz zu kommen, wenn es dabei ist.

Daß ihm irgendetwas zustoßen könnte, wenn man es benutzt, ist eher unwahrscheinlich. Viel robuster kann man eine 4-mm-Klinge inkl. Spitze kaum designen - es sei denn, man schneidet vorne kurzerhand gerade ab :eek:! Wir waren auf Anhieb per Du mit dem Gaul. Und haben ihm sogleich Futter vorgeworfen. Schilfrohr, was auch sonst. Der Strand ist übersäht mit angespültem Material in diesen harten algarvischen Winterzeiten ;). Man setzt schräg an - und schneidet in einem Rutsch voll durchs Rohr. Keine Fragen. Allzuviel haben wir ihm nicht zugemutet. Warum auch. Wir wissen, was O1 aushält. Und wenn nötig, wie schnell es wieder erbärmlich scharf ist.

Wir haben uns dann erstmal aufs Fotografieren konzentriert. Die momentanen Wetterverhältnisse - klarer blauer Himmel und strahlender Sonnenschein - lassen kein Fotografenauge trocken. Die Klinge tut, was sie kann. Sie strahlt, glänzt und glimmert bläulich-goldgelb bis rötlich vor sich hin. Man kann nicht genug bekommen. Und eins zwei drei - liegen noch das Maverick Colt und ein drittes Messer auf dem Tresen. Ein BRKT IMP. Im Prinzip gebührt ihm ein eigener Bericht. Den hat es definitiv verdient.

Aber die Ereignisse hatten sich derart überstürzt, daß es einfach hierhin gehört, das kleine Biest. Wir hatten nämlich gerade das Blinde Pferd geordert, als das IMP auftauchte. Und da wir momentan - keine Ahnung, was mit uns los ist - neben „nix hinter der Wate, ballig auf Null“ auch noch auf dem Trip kleiner Fixed sind. Und wir noch überhaupt gar kein BRKT Knife haben (Gunny wollten wir immer). Und dieses rostfähige Zeug so mögen - das IMP hat eine Klinge aus A2 Tool Steel. Da haben wir das auch noch bestellt.

Das BHK war am 01. Dezember hier in Monte Gordo, das andere einen Tag später. Und da die drei Schätzchen so exzellent harmonieren, was Charakter und Stahl anbetrifft und ihre Klingen so nett in der Sonne glimmern, liegen sie schön zusammen auf dem Tresen. Trio Infernale.


Mal in die Hand nehmen

Zudem war es für uns ausgesprochen interessant, die beiden „Konkurrenten“ BHK und BRKT gemeinsam in der Hand zu halten und zu fühlen, was Tinte ist. In vielen Recherchen hatten wir „Glaubensbekenntnisse“ von einer Vielzahl Fans beider Gattungen gelesen. Unser knappes Urteil: Ebenbürtig! Denn auch die Klinge und die Verarbeitung des kleinen IMP sind outstanding, wie der moderne Europäer zu formulieren pflegt. An der Scheide von Sharpshooter Sheath Systems - über deren Qualitäten im Netzt an vielen Stellen gegiftet wird - haben wir nichts auszusetzen. Das Leder ist hinreichend solide, das IMP sitzt fest „im Sattel“.

Ein herziges kleines Bürschchen, der Wonneproppen. Die 4 mm (ehrlich gemessene 4,15 mm) Full Tang gehen ballig auf Null :hehe:. Ein mächtiger Auftritt und ebenso grundsolide wie das BHK. Es wurde 2007 von Mike Stewart für den Eigengebrauch entworfen. Wie man liest, wird das IMP von Bogenschützen gerne genutzt, um Pfeilspitzen auszugraben. Glauben wir gerne. Alles ist smooth und handschmeichelnd. Keine Ecken, keine Kanten! Und genau 4-Finger-Griff für die kleine Hand - vorwärts und rückwärts. Wir wollten es gar nicht mehr weglegen.

Na das wird was werden. Sehen schon kommen, wie sich das BHK und das Maverick Colt anzicken, weil einer zu Hause bleiben muß. Denn wir haben festgestellt, daß das Zugegensein eines kleinen Fixed dieser Art und Klinge für den täglichen Schnitzdienst eine Offenbarung ist. Klappmesser durchleiden zur Zeit eine kleine - vermutlich aber nur vorübergehende - Durststrecke.

Die Klinge des IMP ist 6 cm lang, 6,3 cm die scharfe Schneide an der Fase entlang gemessen. Gesamtlänge 15,9 cm und damit prima taschentauglich. Gürtel ist nicht unsere Sache. Das Colt spielt mit 15,7 cm längenmäßig in der gleichen Liga, die Klinge ist dagegen von ganz anderem - schlankerem - Kaliber. Und spürbar leichter. Inklusive Scheide bringt das Colt 16,5 cm aufs Bandmaß, das IMP 18,5. Dafür läßt es sich einfacher ziehen. Wir werden mal gegenchecken.


Auch Gebrauchswert?

Was den Gebrauchswert der beiden neuen Exemplare angeht - Apfelschälen eher weniger. Außendienst ist hier das Gebot der Stunde. Somit bleibt uns hier und jetzt das ganze Salatgedöns erspart. Euch auch :emmersed:! Das Bushcrafter hatten wir ja kurz schon mal zu unserer vollsten Zufriedenheit mit einem Schilfrohr konfrontiert.

Das IMP haben wir anderentags auf einen fingerdicken Zweig eines Eukalyptus angesetzt. Zum Abschälen der Rinde - neben Schilfrohr bearbeiten eine unserer Lieblingsbeschäftigungen beim morgendlichen „Ausritt“ mit Johnny. Das Abschälen ist mit dem IMP ein absolutes Vergnügen, da die gut ballige und sauscharfe Klinge sehr flaches Abheben des Materials erlaubt. Von der Größe dem Colt ebenbürtig, ist es beim Rindewegschälen und Feinpolieren eines Hölzchens durch seine Geometrie gefühlt im Vorteil. Die Handlage - das sei noch einmal ausdrücklich betont - ist dabei erstklassig und ermüdungsfrei.

Am 03. Dezember haben wir eine „Dienstreise“ ins Alentejo unternommen. 115 km nordwärts in die Kälte, um dort auf der Quinta Risca Grande Bio-Olivenöl für das Jahr 2015 einzukaufen - für den Salat, die Spaghetti „Aglio in Olio“ und natürlich zur Messerpflege :super:. Auf der Rückfahrt über das weite Farm-Gelände haben wir dann mal Halt gemacht an einem Haufen abgeschnittener Olivenäste und -zweige.

Die Messer mal ins Gras gelegt neben zwei netten Pilzen zum Ablichten und dann geschnitten. Oder besser gesagt geschnitten und gehauen. Auf einen auf einem Reisighaufen frei liegenden soliden Olivenholzzweig mit dem Bushcrafter einhändig solange eingewirkt, bis er durch war. Er hing dabei frei in der Luft und federte auf und ab. Am Ende gab es eine bewundernswert glatte, schräge Schnittkante.

Dem Bushcrafter war nichts anzusehen und zu -fühlen - O1 Toolsteel! Man sollte dabei auch wissen, daß Olivenholz eine Brinellhärte von 51 aufweist (Kiefer 19, Nußbaum 32, Eukalyptus, Eiche und Buche 34 und Bambus 40). Dem Bushcrafter ist das wurscht. Ein grandioser Performer. Das kleine IMP haben wir mit Schneiden beschäftigt. Wurscht. Keine Spuren, keine Fragen - A2 Toolsteel! Auch die Wärmebehandlung hat man definitiv in beiden Lagern gut im Griff :super:

Wie wir mit mächtig viel Freude festgestellt haben, ist unser Repertoire an schärfstem fixen Schneidgerät aufs Allerfeinste expandiert. Zwei neue ultrascharfe Präzisionsflachstähle on bord :cool:!!


Am Ende ein Exkurs - Cold Work Tool Steel oder auch Kaltarbeitswerkzeugstahl

Wir lieben Toolsteel. Über O1 haben wir ja schon oft genug lamentiert. Rostet, daß es eine Freude ist, aber schneidet dafür ohnegleichen. Nimmt eine hochfeine Schneide an und ist extrem leicht zu schärfen. Sowas mögen wir!!

O1 gehört zur Gruppe der Werkzeugstähle wie auch A2 oder D2


Weil wir British Steel mögen, haben wir dort mal nachgesehen und zitieren hier kurz beispielhaft aus den Eigenschaften von A2 (http://www.steelexpress.co.uk/toolsteel/A2-Steel-properties.html)

A2 is an air hardening, cold work, tool steel. A 5% Chromium steel which provides high hardness after heat treatment with good dimensional stability. It is heat treatable and will offer a hardness in the range 57-62 HRC. A2 delivers good toughness with medium wear resistance and is relatively easy to machine. Used in many applications which require good wear resistance as well as good toughness.


Und hier zur Unterscheidung:

A2 - An air-hardening tool steel containing five percent chromium. Replaces the oil hardening (O1 type) when safer hardening, less distortion and increased wear-resistance are required. Provides an intermediate grade between the oil hardening and the high carbon, high chromium (D2) types (http://www.alro.com/datacatalog/014-toolsteel.pdf).


Genaueres über die Zusammensetzung der drei Werkzeugstähle bei Böhler

Cold Work Tool Steels oder auch Kaltarbeitsstähle (http://www.bohler.de/german/503.php)
O1 / 1.2510: C: 0,95 Si: 0,25 Mn: 1,10 Cr: 0,55 W: 0,55 V: 0,1
A2 / 1.2363: C: 1,0 Si: 0,3 Mn: 0,55 Cr: 5,2 Mo: 1,10 V: 0,25
D2 / 1.2379: C: 1,55 Si: 0,30 Mn: 0,30 Cr: 11,3 Mo: 0,75 V: 0,75


Und eine sehr schöne Gegenüberstellung von O1 und A2 - worum es ja bei unseren beiden Messern konkret geht - fanden wir hier: http://www.hocktools.com/A2.htm

For our “high carbon” steel blades, HOCK TOOLS uses AISI (American Iron and Steel Institute) O1, a simple high carbon tool steel with very little added to the iron/steel alloy other than 1.1% manganese. That pinch of Mn allows the steel to harden with an oil quench (the “O” in O1 stands for Oil.) Oil removes heat more slowly than water, reducing the thermal shock that occurs when orange-hot steel is plunged into water. Reducing that thermal shock minimizes the risk of cracking or distortion in the hardened piece. With an alloy as simple as O1, containing so few alloying elements, the hardened grain structure is as fine as possible which allows honing to the sharpest possible edge.

AISI A2 differs from O1 with the addition of 5% chromium and 1.1% molybdenum, allowing it to quench in still air (“A” for Air.) While “stainless” amounts of chromium (12% or more) make tool steel “gummy” and hard to sharpen, the modest amount of chromium in A2 improves its toughness and abrasion resistance, but imparts only a slight measure of corrosion resistance (like high carbon steel, it will rust and appropriate preventative care must be taken.) But there is a trade off. During heat treatment the chromium addition combines with some of the carbon in the alloy to form chromium carbides – tough, hard particles dispersed through the steel. These carbides are the primary contributors to A2’s celebrated edge retention. However, during heat treatment, the chromium carbides can grow quite large – large enough to affect your ability to hone the edge as close to zero-radius as you may want. And these carbides are held in place with less strength than the rest of the steel matrix which can allow them to pop out under the stress of honing or cutting leaving a small gap in the edge. To strengthen the edge we recommend a larger bevel angle for A2 than we would use for O1. For a bench plane iron, try your A2 blade at about 30° or 33°. A chisel or block plane blade can be even steeper; try 35° or so and see if edge retention is improved.

A2 is one of the steels that respond well to cryogenic treatment. This extreme cold treatment (-320°F) essentially finishes the original quench, increasing the steel’s toughness without any decrease in hardness. You get increased wear resistance without any increase in brittleness so a cryogenically treated blade will hold its edge longer. You can keep working instead of sharpening. A2 is a great steel that offers a real improvement in edge retention. O1, on the other hand, is still preferred by many for its relative ease of sharpening and its ability to get sharper.


Das Allerletzte

Genau darin liegt unsere Leidenschaft für O1 begründet !!! A2 ist standfester. Nicht so entscheidend für uns. D2 ist ein noch härterer Hund. Und macht uns als Banksteinverweigerer schon etwas Streß beim Schärfen. Für O1 reicht im Ernstfall ein Blatt Sandpapier :). Seitdem wir den Sinter haben, hat sich das auch erledigt :lechz:.


Die Ausmaße und Daten des BHK Bushcrafter (BRKT IMP in Klammern)

Gesamtlänge: 21,5 cm, 23 cm mit Scheide (15,9 cm, 18,5 mit Scheide)
Klinge: 3,95 mm O1 / 1.2510 Tool Steel, Scandi Grind, Spear Point, Full Tang, 57-59 HRC (4,15 mm A2 / 1.2363 Tool steel, Full Convex Grind, Spear Point, Full Tang, 58 HRC)
Klingenlänge: 10 cm, 9,8 cm scharfe Schneidfase, 6 mm Ricasso (6 cm, 6,3 cm scharfe Schneidfase, 2 mm Ricasso)
Klingenhöhe: 20,5 mm abnehmend auf Null (17,7 mm abnehmend auf Null)
Griffdicke: 16,5 mm auf 11 mm am Griff zulaufend (14 mm auf 9,65 mm am Griff zulaufend)
Griffhöhe: 20,5 mm, 14,8 mm in der „Fingerbucht“ (von 15,5 mm an Anfang und Ende über überwiegende 11,5 mm)
Griffmaterial: Green Canvas Micarta (Black Canvas Micarta)
Lanyard-Hole: 5 mm (4 mm)
Gewicht: 230 Gramm (125 Gramm) - jeweils ohne Scheide
D-Ring Leather Dangler Sheath in erdbraun mit Firesteel Loop und Firesteel sowie Gürtelschlaufe bis 5 mm (Sharpshooter Lederscheide mittelbraun mit Gürtelschlaufe bis 5 mm)


Wen die Geschichte der Blind Horse Knives - die nicht mehr produziert werden - und seines Erbauers L.T. Wright mit den Nachfolge-Produkten interessiert, kann hier nachlesen, wie es damit steht: http://www.messerforum.net/showthre...he-LTWK-Maverick-Colt&highlight=maverick+colt


Die Delinquenten

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Aus der Jukebox Neil Young & Crazy Horse at Austin City Limits - Ramada Inn (ACL 2012): https://www.youtube.com/watch?v=H6P07hpRNNA


Aus Monte Gordo

Johnny & Rock’n’Roll
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt mal ehrlich, verlangst du schon Eintritt für Deine Messersammlung?

Immer wieder schön Deine Berichte zu lesen:super:
 
@Lichtblick

Überlegenswerter Gedanke - hatte ich noch gar nicht ins Kalkül gezogen: Messer-Museum Monte Gordo :p. Von dem Eintritt finanziert sich die Obsession dann ja von allein. Damit nicht unberücksichtigt bleibt, was man mit den beiden hier besprochenen Messerchen so zur Hand nimmt, noch die aufklärenden Bildchen.

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Gruß R'n'R
 
Boas,

wir waren nicht sicher, ob die beiden Neuerwerbungen auch wirklich allen Anforderungen gewachsen sein würden. Outdoor-Aktivität ist das Eine - Ernährung das Andere! Also stellte sich uns - wie immer, letztlich doch die Frage: Apfelschälen - ja oder nein??

Wir haben es gerade eben ausprobiert und möchten Euch die Ergebnisse nicht vorenthalten :eek:

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Nach geschmacklich einwandfreiem Frühstück

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Apfelschälen - ja oder nein??
Wir haben es gerade eben ausprobiert und möchten Euch die Ergebnisse nicht vorenthalten :eek:

Na immer noch besser als die "Kubus-Schälmethode" :D

Wieder ein schöner Bericht! Vielleicht probiere ich es doch auch einmal mit einem Scandi-Schliff. Meine Sichtweise wandelt sich da gerade von Ablehnung zu "könnte man schon mal probieren"...
 
@porcupine

Genau dieses schöne Messerchen steht seit langer Zeit - neben dem Gunny - auf der Warteliste. Anfangs - schon lang ist‘s her - wollten wir ein Bravo 1 mit Rampe. Freund Smith von der Tankstelle ebenso. Wir haben bestellt - bei einem Dealer in der Schweiz für einen mordsmäßig guten Tarif.

Nach 4 Monaten hatten wir die Nase voll und haben storniert. Dann war irgendwie Sendepause. Es rückte das Gunny ins Visier. Aber es kamen andere Messer und irgendwie waren Fixed dann nicht mehr so relevant. Im Rahmen unserer Küchen-Aufrüstung haben wir dann das Bird and Trout entdeckt. Doch kamen wieder andere Prioritäten und Messer dazwischen und wir haben uns wieder davon abbringen lassen.

Ein Fehler. Entspricht es doch mit seiner Geometrie und dem Stahl genau unseren Vorstellungen. Deshalb gut, daß Du uns hier noch einmal mit der Nase drauf stößt. Das Bird and Trout kommt auf die Prioritätenliste. Und - bevor jemand mit dem Hinweis um die Ecke kommt - wir bestellen das dann auch nicht noch einmal in der Schweiz ;).

Man kommt einfach nicht zur Ruhe hier :D


@klingler

Den Scandi solltest Du nicht an Dir vorübergehen lassen. Hat Biß und - wenn wir mal mit balligen Klinge wie z.B. Fällkniven F1 vergleichen - machen momentan auch das Bushcrafter und das MLL beim Holzschneiden mächtig Spaß. Wir hatten btw schon mal an die Schnitzmesser von Roselli gedacht. Zum risikolosen Antesten geht ja allemal auch ein preiswertes Mora.

Ein sehr schönes Scandi ist natürlich auch das Spyderco Bushcraft. Wäre es fast geworden. Aber - mal sehen :steirer:

Grüße aus sunny Monte Gordo

R’n’R & Johnny
 
Das kleine Lanzebrechen

Es wäre da noch was anzumerken - betreffend das BRKT IMP. Wir hatten ja bereits erwähnt, daß es einen eigenen Bericht verdient. Das bestätigt sich zunehmend. Und deshalb ergänzen wir hier, was auf den Nägeln brennt. Wir haben es jetzt den 3. Tag in der Tasche - bzw. eigentlich mehr in der Hand - und schneiden entspannt vor uns hin. Hölzchen von ihrer Rinde befreien, schön polieren, kleine Verästelungen säuberlich entfernen. Ein Mordsvergnügen mit diesem kleinen Kobold.

Der Griff sitzt wie in die Hand gegossen. Durch die vorne und hinten zunehmende Höhe absolut abrutschsicher. Direkt ab dem smoothen Micarta-Griff - und darauf stehen wir definitiv :super::super: - beginnt Klinge. Kurze, scharfe, fette Klinge - ballig auf Null. A2 Tool Steel, sehr standfest bisher, nicht reaktiv, wie das Apfelbrechen vom heutigen Morgen gezeigt hat. Zum Schnitzen absolut DAS Messer. Sehr flach über ein Holz gleiten - und dabei auch schneiden! Bei vielen unserer Folder, die sauscharf sind, wird das nichts. Wir haben aus Frust schon mal mühsam - ohne Banksteine :lechz::emmersed: - eine M390-Klinge von mehr als 40 auf unter 40 Grad „umgearbeitet“, weil wir beim Schnitzen (Rinde abheben) mit dem Messerchen ständig abgerutscht sind.

Mit dem IMP - wie natürlich mit anderen balligen Klingen auch - ist flach Programm! Was aber hier besonders ins Gewicht fällt (ok, Gewicht reichen wir gleich noch nach), ist die kurze, stabile Klinge, die dazu direkt ab Griff verfügbar ist. Sie ist dadurch ungeheuer präsent. D.h., man hat das Gefühl sehr sicherer Handhabung und jederzeit Gewalt über Messer und Klinge. Um es anders auszudrücken - es ist sehr führig und man ist stets Herr der Lage. Genau die Länge Klinge, die unsereiner in der Regel so braucht fürs tägliche "Kleinholz". Wir wissen nicht, was Mike Stewart im Sinn hatte, als er für sich diesen Entwurf realisiert hat im Jahr 2007. Jedenfalls ist was Feines für uns dabei rausgekommen :)!

Interessant wäre jetzt noch eine direkte Gegenüberstellung mit einem dezidierten Scandi-Schnitzmesser - einem Roselli Carpenter beispielsweise! Keine Ahnung, wer das übernehmen könnte :D

Beim Verlassen von Augustos Kneipe stießen wir noch auf eine Übersicht von diversen Fischen und Meeresfrüchtchen, die ein Holländer dort liegengelassen hat. Uns kam auf Anhieb der Gedanke, daß man das IMP auch gut als Muschel-Aufbrecher nutzen könnte. Ob die Klinge für Austern reichen würde - wir gehen mal davon aus.

Zum Schluß noch eine weitere gute Nachricht. Während das BHK Bushcrafter am Apfel nicht sonderlich überzeugend unterwegs war heute Morgen, hat es sich in der Mittagspause am Käse gelabt. Das geht gut durch und auch ab. War eh klar. Null sperrig - null Problemo! Reaktiv isses. Schon der Apfel hatte Spuren hinterlassen. Der Senf zum Käse erst recht …


Handlage des fabelhaften BRKT IMP und alles Käse oder was …

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Ach ja, Gewicht: Wir waren in der Markthalle von Monte Gordo. Wenn Messer dabei sind, bestellen wir immer erst eine Knoblauchknolle - oder zwei. Dann ein Bund Coentros (Koriander). Die alte Dame muß sich zu ihrem Regal umdrehen, um zuzulangen. Diese Momente nutzen wir, um ein Messer auf ihre digitale Waage zu legen. In der Regel bekommt sie es nicht mit. Wäre bei dem Bushcraft-Klopper heute ja auch nicht nötig. Hinterher kommt sie noch ins Grübeln …

Das BRKT IMP bringt genaue 125 Gramm und das BHK Bushcraft 230 Gramm auf die Waage. Haben wir oben ergänzt.


Gewogene Grüße aus Monte Gordo

Johnny & R’n‘R
 
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Boas tardes,

das ist ja hier nicht der Möhrenthread - aber porcupine hatte im Zusammenhang mit dem Bird and Trout das Stichwort gegeben: „Dafür bräuchtest du noch ein BRKT Bird & Trout, das geht mit 1,5 mm balliger Klinge durch Äpfel (und natürlich Möhren) wie nix.“

Neugierde ist eine echte Last. Wir haben also aus den Tiefen unseres Bordkühlers eine dicke Möhre geholt - und mit Buschkraft einen tiefen Einschnitt gemacht. So sah der auch aus. Geklungen hat er auch so :D!

Wir hatten das Bird and Trout schon so gut wie bestellt ;) - eben noch ein letzter Test mit dem BRKT IMP. Und erneut haben wir abgeschnallt. Dieselben 4 mm Klinge wie beim Bushcraft reißen die Möhre nicht auseinander und es knallt auch nix aufs Brett.

Nee, das kleine Biest schneidet saubere, glatte Stücke von der Möhre und gleitet hindurch. Erstens wird uns das Messer immer lieber und zweitens bestätigt sich hier aufs Neue die im Möhrenthread gemachte Erfahrung: Ballige Klingen sind möhrentechnisch gesehen absolut der Bringer. Definitiv!!

Das IMP geht gefühlt kaum schlechter durch als Eckhard Schmolls Damastfolder mit deutlich schlankerer balliger Klinge. Die Möhrenstücke haben eine vollkommen plane Oberfläche. Bei 4mm Klinge der Länge 6 cm fett ballig auf Null.


Die Möhren

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Morgen gibt’s Rettich

Gruß Johnny & R’n‘R
 
Einer geht noch

Stellen wir kurz noch die zwei Paare gegenüber, die sich auf den Bildern und im Rahmen dieser Präsentation wiederfinden - die beiden Bushcrafter von BHK und MLL und das Maverick Colt sowie das BRKT IMP.

Beide Bushcrafter haben eine Klinge aus O1 Tool Steel und einen Scandi Grind. Das MLL einen Griff aus portugiesischer Steineiche, das BHK aus Micarta. Beide fühlen sich gut an, beide schneiden vorzüglich, die Eigenschaften des Stahls sind identisch. Er nimmt eine sehr feine Schneide an und ist schnell und einfach schärfbar. Während das BHK als ausbalanciert angesehen werden kann, ist das MLL kopflastig, hat eine längere Klinge und eignet sich vorzüglich als Haumesser.

Die beiden Kleinen haben Micarta-Griffe, sind aber ansonsten so unterschiedlich, wie es nur sein kann. Während das Colt einen kurzen Griff mit einer vergleichsweise langen und schlanken Klinge hat, ist es beim IMP genau umgekehrt. Der Griff ist handfüllend, die Klinge kurz, fett und breit. Das Colt ist flachgeschliffen, das IMP ballig auf Null. Jedes hat seine Qualitäten. Die des Colt sind mehr universell, das IMP ist ein Brecher - und ein erstklassiges Schnitzmesser. Äpfel kann das Colt besser, Möhren können beide :p ...

Wir wollen nicht unerwähnt lassen, daß das IMP und der Bushcrafter nach 3 Tagen diversen mittleren Gebrauchs (schneiden, schnitzen, Olivenzweig durchhacken, beim Möhren-Cutting aufs Brett „knallen“) noch rasieren.


Hier die direkte Gegenüberstellung im Bild

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Zum Wochenende eine leichte Rockmusik - AC/DC mit „Rock’n’Roll Train“:
https://www.youtube.com/watch?v=RHpClGAAvpg

Johnny & R’n‘R
 
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Boas,

wo wir gerade so schön im Barkie-Fieber sind, hier ein aktueller Blick auf das IMP. Wir haben es heute mal als "Single" mit auf den Weg genommen. Und erneut festgestellt, was für ein astreines Messer das ist. Es ist ja schon ein älteres Modell, das wir hier im Forum erworben haben. Da geht der ballige Schliff der Klinge tatsächlich runter bis auf Null. Extrem satte Handlage. Keine Grooves, die schlecht in irgendeine Hand passen könnten. Fabelhafte Klingengeometrie. Und fällt neben einer Tasse Espresso fast gar nicht auf :drunk: ...

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Greetz R'n'R
 
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