Condor Bushlore: Erster Eindruck; Messergriff und Scheide ölen, fetten?

Waldelb3

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Hallo,

Ich habe mir soeben ein Condor Bushlore gekauft.
Ich hatte ja schon versprochen, euch einen Bericht dazu zu schreiben, und kann schonmal meinen ersten Eindruck schildern: (Bitte bedenkt dabei, dass es sich bei mir um einen absoluten Messerneuling handelt - wenn ich also "gut verarbeitet" schreibe, ist das mein subjektives Empfinden :D )

Zunächst einmal sieht das Teil extrem geil aus:



Messer und Scheide sind sehr gut verarbeitet, Griffschalen und Erl gehen nahtlos ineinander über - man bleibt nirgendwo hängen. Lediglich eine Niete steht ganz leicht vor, sodass man beim drüberfühlen eine leichte Kante spürt. Wenn man das Messer allerdings normal in der Hand hält, merkt man davon nichts. Die Scheide wirkt ebenfalls sehr hochwertig.
Die Klinge ist entgegen einigen Behauptungen ca. 3mm dick, besitzt einen Skandi-Schliff auf null, und kommt mit Rasierschärfe aus der Box.
Ausserdem ist sie grau lackiert - vermutlich gegen Rost. Das Messer sitzt fest in der Scheide.

Vom Papier lassen sich sehr einfach feinste Streifen schneiden.
Mehr habe ich noch nicht getestet, weil ich das Messer vorher noch behandeln möchte. Der Griff ist nämlich unbehandelt.

Und genau da ist meine Frage: Wie mache ich das am besten? Ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass man den Griff in Leinöl einlegen, oder mit feiner Stahlwolle einreiben sollte.
Wie genau macht man das? Stinkt das nicht, weil Leinöl wird doch relativ schnell ranzig?
Ausserdem möchte ich meine Scheide noch etwas schützen. Ich habe da von Möbelwachs gelesen? Hat irgendwer Tipps, was man da machen kann, und wie?

Sorry für so viel doofe Fragen auf einmal, aber ich hab sowas noch nie gemacht :glgl:

Viele Grüße,
Waldelb
 
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Zum Griff kann ich nicht viel sagen - habe nur ein einziges Holzgriff-Messer, ein Ilves-Puukko mit Birkengriff und Lederscheide. Das Messer ist über 40 Jahre alt, der Griff lackiert und hält sich noch wie neu obwohl er nie irgendwie gepflegt wurde. Für die Lederscheide gilt das Gleiche. Sie wurde auch einige Male richtig nass und hat die Dusche unbeschadet überstanden. Viel Pflege braucht eine Lederscheide allerdings auch nicht. Sie arbeitet nicht wie ein Schuh. Flüssiges Lederwachs ist gut (vllt. 1-2 Mal pro Jährchen), Fett lieber nicht verwenden, denn dadurch kann das Leder evtl. aufweichen.

Es ist viel wichtiger, dass Leder korrekt aufbewahrt wird. Es sollte gegen Austrocknen geschützt werden. Der Wassergehalt im Leder beträgt ca. 15%. Wird es zu schnell getrocknet (Heizung, Sonne, Lagerfeuer) sinkt dieser auf etwa 6-7%. Das ist noch ok, denn die "verlorenen" Prozente holt sich das Leder aus der Umgebung. Sind allerdings die letzten 6-7% auch weg (warme und trockene Lagerung, Sonnenstrahlung) dann "verkleben" die Kollagenfasern und das war's. Das Leder ist steif wie ein Brett, trocken wie Asche und darf gebrochen werden. Diese 6-7% wieder hinein zu bekommen ist fast unmöglich. Aber keine Angst, diese endgültige Trocknung dauert sehr lange und einige Tage oder Wochen am Gürtel der Sonne ausgesetzt machen nichts.

Ich wäre jetzt geneigt zu sagen, benutze das Messer doch erst mal ein Weilchen und schau, ob es gepflegt werden muss. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das Holz komplett unbehandelt ist und bloß keine Gedanken über die Scheide machen. Aber mein Wort soll nun wirklich nicht das letzte sein ;)

EDIT: Ich habe noch etwas vergessen...

Glückwunsch zum neuen Messer, und es sei dir gedankt für die Vorstellung. Mir gefällt das Condor, ist ein echtes Arbeitstier, das auch zum Arbeiten einlädt.
 
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Laut den Aussagen einiger "Messerkenner" aus anderen Foren ist das Messer tatsächlich unbehandelt. Ebenso die Scheide.

Ich hab es jetzt mal mit Leinöl bestrichen, und die Scheide mit Lederfett. Das Resultat ist bis jetzt zufriedenstellend. Das Holz ist ein bischen dunkler geworden, und besitzt jetzt einen seidenmatten Glanz.
Mal schauen, wie es sich weiterentwickelt :)
 
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Einen wunderschönen Sonntagmittag

....Ich habe mir soeben ein Condor Bushlore gekauft.

Mhhh.... wie das?

Von Condor gibt es nur ein Bushslore als komplettes Messer mit Schalen und Scheide : http://www.condortk.com/productos-detalle.php?producto=87&cat=71

Möchte man ein Bushlore von Condor, dann muss man die Schalen und die Scheide selbermachen/machen lassen: http://www.condortk.com/productos-detalle.php?producto=95&cat=72

Ich verkneife mir da jetzt mal einen Kommentar...... ist ja hier auch alles schon niedergeschrieben: http://www.messerforum.net/showthread.php?103898-Condor-Bushslore-II-Generation.


wenn ich also "gut verarbeitet" schreibe, ist das mein subjektives Empfinden

Zuerst... in allem Ernst: ich finde es gut, dass du dich traust, hier dein neues Messer vorzustellen.
Das Forum lebt vor allem von Berichten.

Ich höre es gerne, dass man sich bei Condor scheinbar mehr Mühe mit dem Finish der Griffe gibt.
Das der Anschliff nicht gleichmäßig ist, sehe ich aber auch auf dem unscharfen Bild.

Zur Pflege der Griffschalen stehen hier Romane. Schmeiß einfach die Suchfunktion an.
Ich nehme mittlerweile hauptsächlich das Paraffinöl von Ikea.


Ausserdem möchte ich meine Scheide noch etwas schützen. Ich habe da von Möbelwachs gelesen? Hat irgendwer Tipps, was man da machen kann, und wie?

Das ist immer noch beschichtetes Spaltleder.

Die kannst du lackieren, in Öl schmeißen, mit Vaseline zuschmieren, Wachsen, nen Schrumpfschlauch drüberföhnen..... völlig egal.

Sowas bekommt im Laufe der Benutzung irgendwann Risse und leiert aus. Egal was du machst.
Bis dahin hast du aber noch ein paar Jahre Zeit.
Also mach dir keinen Kopf und benutze das Messer.

Interessant wäre, ob die Herren (und Damen?) bei Condor mittlerweile den Stahl vom Bushslore einigermaßen gehärtet bekommen.


Gruß
chamenos
 
Sorry, aber wenn du versuchst BushSlore einzugeben, korrigiert dich sogar google. ;)

Ich habe mir das Messer jetzt nochmal genau angeschaut, und auf der einen Seite ist die Schneide tatsächlich ca. einen virtel Millimeter weiter bis an den Griff rangezogen.

Im Schliff vom Griff kann man auch zwei minimale Dellen erkennen - aber sorry, was willst du für 50€ erwarten?

Den Stahl werde ich jetzt auf jeden Fall noch testen, und euch dann meine Erfahrung mitteilen ;)

Aber so schlecht verarbeiten, wie das von dir aufgeführte Review vermuten lassen könnte, ist das Bushlore definitiv nicht. Ich habe keine Ahnung, was für ein Messer der da bekommen hat, aber meines sieht definitiv anders aus :D

Wenn Interesse besteht, mach ich noch ein paar Fotos von allen Seiten bei besserer Beleuchtung...

Btw: Ist es normal, dass Lederkrümel an der Klinge hängen, wenn ich das Messer aus der Scheide ziehe? :staun: Kann das vom Lederfett kommen?
 
Moin
Sorry, aber wenn du versuchst BushSlore einzugeben, korrigiert dich sogar google. ;)

Du brauchst dich nicht entschuldigen, - nur weil ich Recht habe;)

Ich hatte sogar den Link zur Herstellerseite beigefügt.
Das Messermodell heißt Bushslore.

Und nur weil fast alle es falsch schreiben (Google geht nach Häufigkeit, - nicht nach Richtigkeit) wird es leider nicht korrekt.

Ich habe mir das Messer jetzt nochmal genau angeschaut, und auf der einen Seite ist die Schneide tatsächlich ca. einen virtel Millimeter weiter bis an den Griff rangezogen.

Der Anschliff ist ungleichmäßig breit. Am Ricasso und an der Spitze ist er breiter als in der Mitte..... dafür braucht man da nicht genau hinschauen

Im Schliff vom Griff kann man auch zwei minimale Dellen erkennen - aber sorry, was willst du für 50€ erwarten?

Ich kenne keinen Hersteller von Messern für 50,-€ .... wirklich keinen, der einen so unsauberen Anschliff macht.

Für 50,-€..... aus nem Niedriglohnland.... ich erwarte nix in Relation zum Preis. Ich erwarte was in Relation zum Produkt.

Aus Deutschland bekomme ich sowas für 30,-€ : GÜDE Matrosen- und Bootsmesser

Aus Finnland für 42,50 sowas: Iisakki Hunting 8224

Die Schweden bringen einen sauberen Anschliff ab 6,-€ zustande: Mora Messer Craftline Q 511 Carbonstahl




Btw: Ist es normal, dass Lederkrümel an der Klinge hängen, wenn ich das Messer aus der Scheide ziehe? :staun: Kann das vom Lederfett kommen?

Ja, - das ist bei miesem Leder normal. Und nein, - das kommt nicht vom Lederfett.

Das passiert auch bei gutem Leder, wenn am Griff eine scharfe Kante ist, oder am Ricasso. Die "hobelt" dann jedesmal beim Versorgen ein paar Fransen vom Keder/ der Scheidenwand.

Dagegen hilft alle scharfen Kanten brechen und das Leder innendrin mit einer wäßrigen Weißleimlösung auspinseln

Gruß
chamenos
 
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