Rock'n'Roll
MF Ehrenmitglied
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Boas,
da der Küchendienst emotional sehr anstrengend ist , brauchten wir mal wieder was grundsolides Einfaches zur Erdung. Wir haben es uns echt besorgt - bzw. Gerd hat das für uns erledigt. Das ultimativ Räudige wollten wir. Und haben es bekommen!!
Zum Einstimmen in den thread ein paar Zitate vom Meister im Endstadium des Fertigungsprozesses:
19. Februar: „..ein brutales Ding. Ich habe es noch nicht geschärft, dennoch rasiert es schon ohne zu rupfen...“
20. Februar: „…Gerd, blutend“
Wir durften also hoffen …
Hasenfüße haben wir schon ein paar. Stücker 6 an der Zahl. Jeder eine Freude für sich. Alle mit irgendeiner besonderen Eigenart. Größe, Klinge, Funktionalität, Griffschalen …
Am liebsten haben wir „Red Rock“ in einer der Jackentaschen - das SBH mit der Klinge aus SB1. Dazu im Wechsel mit dem Small Regular Sebenza BG42 in der Gesäßtasche das kleine SBH „Lil‘ Devil“. An ihm haben wir einen regelrechten Narren gefressen. Nachdem wir ihm die blaue Anodisierung abgetrotzt hatten und die Strukturen des Titan so herrlich an die Oberfläche getreten waren, können wir uns nicht sattsehen an dem kleinen Biest. Ganz abgesehen davon, daß es mit seiner Klinge aus Böhler M390 hervorragend und nachhaltig schneidet.
Mitte vergangenen Jahres gerieten wir wieder verstärkt in den Einflußbereich und folgend auch den Genuß von Carbonstahl. „Leo 3“ von Eckhard Schmoll, Attila Kovacs Slipjoint. Diverse Fixed von MLL Knives mit dem hochexzellenten O1 hatten wir schon länger im Gebrauch. Das Buch von Roman Landes über die Schneidfähigkeit von Messerklingen geriet in unsere Hände. Ballig auf Null begann Besitz von unseren Gedanken zu ergreifen. Wir kannten die Vorzüge aus unserer Küche. Herder Carbonstahl leicht ballig auf Null. Und aus dem Landes-Buch hatten wir behalten: Je feiner das Gefüge des Stahls, umso feiner der potentiell mögliche Schnitt …
Irgendwie fügten sich die Dinge zu einem Gesamtbild zusammen und im Oktober 2014 haben wir Gerd Haslauer gefragt. Wir wollten ein SBH. Mit Titanschalen, grob verarbeitet mit noch sichtbarer Struktur. Eine Klinge aus Carbonstahl. Diese ballig auf Null. Ohne Fase. Und Carbonstahl vom Feinsten - Shirogami :highly_amused:!! Gerd hat JA gesagt! Warum nicht! Das erste SBH mit einer Klinge aus Kohlenstoffstahl aus dem Hause Haslauer. Er hatte Gefallen an diesem Gedanken. Und wir unseren Spaß!!
Bissi was hat’s gedauert mit der Vorfreude. Jetzt isses da, das „Schmutzstück“. So der Arbeitstitel, vermittels dessen wir die produktionsbegleitende Kommunikation geführt haben. Inzwischen hat es als großer Bruder von „Lil‘ Devil“ seinen endgültigen Namen: NICHT „The Devil“ - wie man annehmen könnte - sondern „Gray“, abgeleitet vom „Gray Wolf“. Denn so sieht es aus, das wilde Biest. Und so gebärdet es sich auch !
Es gab noch weitere Sonderwünsche bei Auftragsvergabe. Das kleine SBH „Lil‘ Devil“ hat ja Titanschalen von besonderer Couleur. Das ent-anodisierte Titan ist nicht einfach grau, wie das Rohmaterial, sondern es hat einen dunkleren Touch, der bei Sonnenlicht in ein undefinierbares Tiefdunkelblau changiert. Das liegt an der ehemaligen Anodisierung, die sich nicht durch Überschleifen ganz wieder entfernen läßt. Sie ist tief in die Poren eingedrungen.
Das wollten wir genauso auch beim „Gray“. Aber wir hatten keine Lust, wieder die blaue Anodisierung per Hand runterzuschleifen. Und haben Gerd gebeten, die Titanschalen blau zu anodisieren und anschließend wieder zu überschleifen. Hat er gemacht. Das Ergebnis: Einfach großes Kino!!
Vor uns auf dem Tisch liegt ein schmuddelig graues, undefinierbar schillerndes, ultrascharfes Taschenmesser mit einer konvexen - auf Null laufenden - Klinge aus Shirogami-#2-Carbonstahl. Der ultimative Shiro-Steirer !!!
Die Klinge wollten wir sehr schlank. Gerade 3 mm mit Titanschalen zu je 4 mm. Mit 11 mm sollte das Messer insgesamt in der Hand liegen - wie der Haslauer-Flipper „Slow Rider“ und das Large Regular Sebenza. Das hat sich bewährt bei unserer Handgröße. Gerd hat uns Mitte Dezember umgestimmt. 3 mm Titanschalen und 4 mm Klinge sind es geworden. Solide eben. Ein Haslauer .
Und das ist auch gut so. Das schlanke Gegenstück hat ja dann wenig später Jürgen Schanz mit seinem „Old School“ geliefert. Mit der superdünn ausgeschliffenen 3-mm-Klinge aus SB1. Zwei Partner für die Jacke. Rechte Tasche, linke Tasche: Rechte für’s Wurstbrot, linke für’s Lagerfeuer ….We will have a lot of fun!
About Shirogami
Shirogami #2: C 1,1 - 1,2%, Si 0,1 - 0,2%, P <0,025%, S <0,004%
U.Gerfin schrieb hier im messerforum das Folgende:
„Shirogami ist kein hierzulande unbekanntes Wundermaterial, sondern entspricht in der Legierung ungefähr unseren Stählen 1.1545 oder 1.1654.
Wenn die Angaben bei Dick stimmen, ist der Stahl von Hitachi nicht erschmolzen(???), sondern aus Eisensand reduziert und gesintert- ähnlich wie tamahagane.
Dies würde bedeuten, daß er gegenüber unseren Stählen deutlich legierungsfreier ist. Das nennt man dann aus Reklamegründen "reiner". Das bedeutet nicht, daß der Stahl besser ist als weniger "reiner " Stahl. Er ist auf Grund der fehlenden Legierungselemente umwandlungsfreudiger und muß schärfer abgeschreckt werden, um Martensit zu bilden. Außerdem ist er mit fein verteilten Oxydchen übersäet.
Ob das ein Vorteil ist, sei dahingestellt. Ist der Stahl erschmolzen, so bestehen keine wesentlichen Unterschiede zu den oben genannten deutschen Stählen.
Die Ansprunghärte bei so kleinen Teilen wie Messerklingen kann in beiden Fällen bei reinen C-Stählen bei 67 HRC und darüber liegen. Gegen einen Einsatz mit 64 HRC wäre nichts einzuwenden.
Die feinkörnigen C-Stähle vertragen auch Schneidenwinkel von unter 30 Grad, bei vernünftigem Einsatz sind auch 20 Grad möglich. Dies und die feinkörnige Struktur ermöglichen höchste Schärfen mit relativ guter Stabilität. Das ist eigentlich ein ausgestandenes Thema. Wenn man sich die Gefügeaufnahmen in Romans Buch-2. Auflage- anschaut, wird das klar. Solche Stähle sind also relativ einfach auf die extreme Schärfe zu bringen, die für die Prüfungen: Fallendes Blatt, Stehendes Blatt, frei gehaltenes Haar und feines Nackenhaar erforderlich ist.
Mit der guten Gebrauchsschärfe, die etwa durch die "Abkratzschärfe" für die Unterarme gekennzeichnet ist, hat das nichts zu tun. Im einen Fall handelt es sich um Schärfen im Bereich um 1 my, im andern Fall wird die Größenordnung um den Faktor 10 höher liegen. Es muß aber dem Anwender klar sein, daß die extreme Schärfe im 1-my-Bereich empfindlicher ist, als die robuste übliche gute Gebrauchsschärfe.
Es ist auch ein Irrtum zu glauben, die höhere Härte der reinen C-Stähle führe automatisch zu besseren Verschleißfestigkeiten gegenüber hochlegierten Stählen. Die Verschleißfestigkeit ist weit mehr von den nach dem Härten zurückbleibenden Karbiden abhängig, als von der Härte. Wer also mit einem Messer mit einer robusten Schneide um 40 Grad und "Armkratzschärfe" zufrieden ist, für den gibt es keinen Grund, von den bewährten Stählen 1.4116 oder 1.4034 abzuweichen.
Der Einsatz von ultascharfen Messern ist nicht wirklich notwendig, macht aber Spaß und den sollte man sich gönnen. Dazu gehört allerdings auch der gekonnte Umgang mit so feinen Werkzeugen.
Freundliche Grüße
U. Gerfin“
Back to „Gray“
Heute ist der Wolf im Postamt Monte Gordo eingelaufen. Wir haben ausgepackt, angepackt und abgeschnallt. Was für ein herrliches Messer!! Dann fotografiert. In Papier geschnitten. Furchterregend! Und unverschämt - wenn es die Klinge rausstreckt …
Geschnitten haben wir sonst noch nix. Den Glanz der Klinge noch für einen kurzen Moment einfrieren und auf Bilder bannen. Dann sehen wir weiter. Ach so - rasiert ohne zu rupfen …
Zur Pflege und Aufrechterhaltung der Schneidfreude dieses konvexen White-Paper-Boliden haben wir ja erfreulicherweise unseren erweiterten Bestand an Schleifmittelchen zur Verfügung: Schleifpapier der Körnungen 40 bis 2000, Micro-Mesh® von 1500 bis 12000. Diamantpaste 1 Micron und Chromoxid 0,3 Micron (Kremer grün stumpf) - sorgfältig auf Leder aufgebracht. Das sollte im Prinzip ausreichen! Für den leichten „Nachdruck“ steht der Sinter zur Verfügung.
Und - nicht zuletzt für die übrigen Messerchen, insbesondere unsere sensiblen Japaner, die für den Küchendienst zuständig sind - haben wir ja jetzt auch die Shapton Glass-Stones liegen …
Full Convex Shirogami SBH “Gray” - Haslauer Knives
Länge geöffnet: 214 mm
Länge geschlossen: 119 mm
Klingenlänge: 95 mm (davon 91 mm exorbitant scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 30 mm, nach vorne auf Null zulaufend
Klingenstärke: 4 mm
Klingenform: Droppoint, Daumenrampe
Klingenschliff: ballig auf Null
Klingenmaterial: Shirogami (YSS White Paper) 2 by Hitachi (aka Shiro-Ko 2), gehärtet auf 58-59 HRC (Finish: poliert)
Klingenachse: 8 mm, Teflonwasher
Durchmesser Anschlagpin: 5 mm in 4-mm-Bohrung
Achsschraube: Kaliber M5, Inbus 3.0
Alle anderen Schrauben: Kaliber M3, Torx T10
Achse, Anschlagpin, Spacer, Clipspacer, ThumbStud und alle Schrauben aus V4A
Frame: Titan Grade 5 (6AL4V)
Arretierung: Framelock
Griffstärke: 11 mm (?? mm an der Achsschraube und ??-?? mm max. inkl. Clip)
Griffhöhe: 31,65 mm max. (Griffende), Griffmitte 31,3 mm
Klinge-Griff-Verhältnis: 1:1,25 (aufgerundet nach eigener Messung)
Gewicht: 136 Gramm
Lanyardhole: länglich oval (8 x 3 mm)
Clip: DCC (Deeper Carry Clip); Titan Grade 5 (6AL4V), Tip Up (Gewinde für Tip-Down-Montage vorhanden)
Clipspacer geteilt aus V4A
Detent Ball: Gehärteter rostfreier Stahl
Einzelteile: 22 inklusive Detent Ball
Various Shades of “Gray”
To be continued …
Aus der Jukebox Havana Black „Lone Wolf“
Shirogami
Johnny & Rock’n’Roll
da der Küchendienst emotional sehr anstrengend ist , brauchten wir mal wieder was grundsolides Einfaches zur Erdung. Wir haben es uns echt besorgt - bzw. Gerd hat das für uns erledigt. Das ultimativ Räudige wollten wir. Und haben es bekommen!!
Zum Einstimmen in den thread ein paar Zitate vom Meister im Endstadium des Fertigungsprozesses:
19. Februar: „..ein brutales Ding. Ich habe es noch nicht geschärft, dennoch rasiert es schon ohne zu rupfen...“
20. Februar: „…Gerd, blutend“
Wir durften also hoffen …
Hasenfüße haben wir schon ein paar. Stücker 6 an der Zahl. Jeder eine Freude für sich. Alle mit irgendeiner besonderen Eigenart. Größe, Klinge, Funktionalität, Griffschalen …
Am liebsten haben wir „Red Rock“ in einer der Jackentaschen - das SBH mit der Klinge aus SB1. Dazu im Wechsel mit dem Small Regular Sebenza BG42 in der Gesäßtasche das kleine SBH „Lil‘ Devil“. An ihm haben wir einen regelrechten Narren gefressen. Nachdem wir ihm die blaue Anodisierung abgetrotzt hatten und die Strukturen des Titan so herrlich an die Oberfläche getreten waren, können wir uns nicht sattsehen an dem kleinen Biest. Ganz abgesehen davon, daß es mit seiner Klinge aus Böhler M390 hervorragend und nachhaltig schneidet.
Mitte vergangenen Jahres gerieten wir wieder verstärkt in den Einflußbereich und folgend auch den Genuß von Carbonstahl. „Leo 3“ von Eckhard Schmoll, Attila Kovacs Slipjoint. Diverse Fixed von MLL Knives mit dem hochexzellenten O1 hatten wir schon länger im Gebrauch. Das Buch von Roman Landes über die Schneidfähigkeit von Messerklingen geriet in unsere Hände. Ballig auf Null begann Besitz von unseren Gedanken zu ergreifen. Wir kannten die Vorzüge aus unserer Küche. Herder Carbonstahl leicht ballig auf Null. Und aus dem Landes-Buch hatten wir behalten: Je feiner das Gefüge des Stahls, umso feiner der potentiell mögliche Schnitt …
Irgendwie fügten sich die Dinge zu einem Gesamtbild zusammen und im Oktober 2014 haben wir Gerd Haslauer gefragt. Wir wollten ein SBH. Mit Titanschalen, grob verarbeitet mit noch sichtbarer Struktur. Eine Klinge aus Carbonstahl. Diese ballig auf Null. Ohne Fase. Und Carbonstahl vom Feinsten - Shirogami :highly_amused:!! Gerd hat JA gesagt! Warum nicht! Das erste SBH mit einer Klinge aus Kohlenstoffstahl aus dem Hause Haslauer. Er hatte Gefallen an diesem Gedanken. Und wir unseren Spaß!!
Bissi was hat’s gedauert mit der Vorfreude. Jetzt isses da, das „Schmutzstück“. So der Arbeitstitel, vermittels dessen wir die produktionsbegleitende Kommunikation geführt haben. Inzwischen hat es als großer Bruder von „Lil‘ Devil“ seinen endgültigen Namen: NICHT „The Devil“ - wie man annehmen könnte - sondern „Gray“, abgeleitet vom „Gray Wolf“. Denn so sieht es aus, das wilde Biest. Und so gebärdet es sich auch !
Es gab noch weitere Sonderwünsche bei Auftragsvergabe. Das kleine SBH „Lil‘ Devil“ hat ja Titanschalen von besonderer Couleur. Das ent-anodisierte Titan ist nicht einfach grau, wie das Rohmaterial, sondern es hat einen dunkleren Touch, der bei Sonnenlicht in ein undefinierbares Tiefdunkelblau changiert. Das liegt an der ehemaligen Anodisierung, die sich nicht durch Überschleifen ganz wieder entfernen läßt. Sie ist tief in die Poren eingedrungen.
Das wollten wir genauso auch beim „Gray“. Aber wir hatten keine Lust, wieder die blaue Anodisierung per Hand runterzuschleifen. Und haben Gerd gebeten, die Titanschalen blau zu anodisieren und anschließend wieder zu überschleifen. Hat er gemacht. Das Ergebnis: Einfach großes Kino!!
Vor uns auf dem Tisch liegt ein schmuddelig graues, undefinierbar schillerndes, ultrascharfes Taschenmesser mit einer konvexen - auf Null laufenden - Klinge aus Shirogami-#2-Carbonstahl. Der ultimative Shiro-Steirer !!!
Die Klinge wollten wir sehr schlank. Gerade 3 mm mit Titanschalen zu je 4 mm. Mit 11 mm sollte das Messer insgesamt in der Hand liegen - wie der Haslauer-Flipper „Slow Rider“ und das Large Regular Sebenza. Das hat sich bewährt bei unserer Handgröße. Gerd hat uns Mitte Dezember umgestimmt. 3 mm Titanschalen und 4 mm Klinge sind es geworden. Solide eben. Ein Haslauer .
Und das ist auch gut so. Das schlanke Gegenstück hat ja dann wenig später Jürgen Schanz mit seinem „Old School“ geliefert. Mit der superdünn ausgeschliffenen 3-mm-Klinge aus SB1. Zwei Partner für die Jacke. Rechte Tasche, linke Tasche: Rechte für’s Wurstbrot, linke für’s Lagerfeuer ….We will have a lot of fun!
About Shirogami
Shirogami #2: C 1,1 - 1,2%, Si 0,1 - 0,2%, P <0,025%, S <0,004%
U.Gerfin schrieb hier im messerforum das Folgende:
„Shirogami ist kein hierzulande unbekanntes Wundermaterial, sondern entspricht in der Legierung ungefähr unseren Stählen 1.1545 oder 1.1654.
Wenn die Angaben bei Dick stimmen, ist der Stahl von Hitachi nicht erschmolzen(???), sondern aus Eisensand reduziert und gesintert- ähnlich wie tamahagane.
Dies würde bedeuten, daß er gegenüber unseren Stählen deutlich legierungsfreier ist. Das nennt man dann aus Reklamegründen "reiner". Das bedeutet nicht, daß der Stahl besser ist als weniger "reiner " Stahl. Er ist auf Grund der fehlenden Legierungselemente umwandlungsfreudiger und muß schärfer abgeschreckt werden, um Martensit zu bilden. Außerdem ist er mit fein verteilten Oxydchen übersäet.
Ob das ein Vorteil ist, sei dahingestellt. Ist der Stahl erschmolzen, so bestehen keine wesentlichen Unterschiede zu den oben genannten deutschen Stählen.
Die Ansprunghärte bei so kleinen Teilen wie Messerklingen kann in beiden Fällen bei reinen C-Stählen bei 67 HRC und darüber liegen. Gegen einen Einsatz mit 64 HRC wäre nichts einzuwenden.
Die feinkörnigen C-Stähle vertragen auch Schneidenwinkel von unter 30 Grad, bei vernünftigem Einsatz sind auch 20 Grad möglich. Dies und die feinkörnige Struktur ermöglichen höchste Schärfen mit relativ guter Stabilität. Das ist eigentlich ein ausgestandenes Thema. Wenn man sich die Gefügeaufnahmen in Romans Buch-2. Auflage- anschaut, wird das klar. Solche Stähle sind also relativ einfach auf die extreme Schärfe zu bringen, die für die Prüfungen: Fallendes Blatt, Stehendes Blatt, frei gehaltenes Haar und feines Nackenhaar erforderlich ist.
Mit der guten Gebrauchsschärfe, die etwa durch die "Abkratzschärfe" für die Unterarme gekennzeichnet ist, hat das nichts zu tun. Im einen Fall handelt es sich um Schärfen im Bereich um 1 my, im andern Fall wird die Größenordnung um den Faktor 10 höher liegen. Es muß aber dem Anwender klar sein, daß die extreme Schärfe im 1-my-Bereich empfindlicher ist, als die robuste übliche gute Gebrauchsschärfe.
Es ist auch ein Irrtum zu glauben, die höhere Härte der reinen C-Stähle führe automatisch zu besseren Verschleißfestigkeiten gegenüber hochlegierten Stählen. Die Verschleißfestigkeit ist weit mehr von den nach dem Härten zurückbleibenden Karbiden abhängig, als von der Härte. Wer also mit einem Messer mit einer robusten Schneide um 40 Grad und "Armkratzschärfe" zufrieden ist, für den gibt es keinen Grund, von den bewährten Stählen 1.4116 oder 1.4034 abzuweichen.
Der Einsatz von ultascharfen Messern ist nicht wirklich notwendig, macht aber Spaß und den sollte man sich gönnen. Dazu gehört allerdings auch der gekonnte Umgang mit so feinen Werkzeugen.
Freundliche Grüße
U. Gerfin“
Back to „Gray“
Heute ist der Wolf im Postamt Monte Gordo eingelaufen. Wir haben ausgepackt, angepackt und abgeschnallt. Was für ein herrliches Messer!! Dann fotografiert. In Papier geschnitten. Furchterregend! Und unverschämt - wenn es die Klinge rausstreckt …
Geschnitten haben wir sonst noch nix. Den Glanz der Klinge noch für einen kurzen Moment einfrieren und auf Bilder bannen. Dann sehen wir weiter. Ach so - rasiert ohne zu rupfen …
Zur Pflege und Aufrechterhaltung der Schneidfreude dieses konvexen White-Paper-Boliden haben wir ja erfreulicherweise unseren erweiterten Bestand an Schleifmittelchen zur Verfügung: Schleifpapier der Körnungen 40 bis 2000, Micro-Mesh® von 1500 bis 12000. Diamantpaste 1 Micron und Chromoxid 0,3 Micron (Kremer grün stumpf) - sorgfältig auf Leder aufgebracht. Das sollte im Prinzip ausreichen! Für den leichten „Nachdruck“ steht der Sinter zur Verfügung.
Und - nicht zuletzt für die übrigen Messerchen, insbesondere unsere sensiblen Japaner, die für den Küchendienst zuständig sind - haben wir ja jetzt auch die Shapton Glass-Stones liegen …
Full Convex Shirogami SBH “Gray” - Haslauer Knives
Länge geöffnet: 214 mm
Länge geschlossen: 119 mm
Klingenlänge: 95 mm (davon 91 mm exorbitant scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 30 mm, nach vorne auf Null zulaufend
Klingenstärke: 4 mm
Klingenform: Droppoint, Daumenrampe
Klingenschliff: ballig auf Null
Klingenmaterial: Shirogami (YSS White Paper) 2 by Hitachi (aka Shiro-Ko 2), gehärtet auf 58-59 HRC (Finish: poliert)
Klingenachse: 8 mm, Teflonwasher
Durchmesser Anschlagpin: 5 mm in 4-mm-Bohrung
Achsschraube: Kaliber M5, Inbus 3.0
Alle anderen Schrauben: Kaliber M3, Torx T10
Achse, Anschlagpin, Spacer, Clipspacer, ThumbStud und alle Schrauben aus V4A
Frame: Titan Grade 5 (6AL4V)
Arretierung: Framelock
Griffstärke: 11 mm (?? mm an der Achsschraube und ??-?? mm max. inkl. Clip)
Griffhöhe: 31,65 mm max. (Griffende), Griffmitte 31,3 mm
Klinge-Griff-Verhältnis: 1:1,25 (aufgerundet nach eigener Messung)
Gewicht: 136 Gramm
Lanyardhole: länglich oval (8 x 3 mm)
Clip: DCC (Deeper Carry Clip); Titan Grade 5 (6AL4V), Tip Up (Gewinde für Tip-Down-Montage vorhanden)
Clipspacer geteilt aus V4A
Detent Ball: Gehärteter rostfreier Stahl
Einzelteile: 22 inklusive Detent Ball
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To be continued …
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