CPM für robustes großes Outdoormesser - aber welchen? 3V / S45 VN oder S 35 VN?

Marcus_H

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Guten Tag!

Ich bin seit längerer Zeit mal wieder hier unterwegs, da ich darüber nachdenke mir ein großes robustes Outdoormesser anfertigen zu lassen. Nun darf es diesmal mit mehr Budget ruhig etwas kosten und ich möchte mal ein bisschen in die Vollen gehen :).

Ich habe mich hier schon fleissig eingelesen und auch im Stahlarchiv von messerworld fleissig gelesen.

Besonders spannend fand ich den Threat aus 2020 mit der Schnitthaltigkeitstabelle in Kombination mit den Zähigkeitswerten, wo man schön sehen kann, dass das eben invers korreliert.

Dennoch kann man gut erkennen, dass diese neuen Highend-Stähle durchaus ein klein bisschen mehr leisten als die Klassiker - oder interpretiere ich das falsch?

Früher hätte ich für ein großes robustes Outdoormesser mit dicker Klinge (die Maße stehen noch nicht fest) vermutlich zu A2 gegriffen, ist auch immernoch eine Alternative.

A2 hatte nach der Tabelle 330 cuts an Schnitthaltigkeit bei einem Zähigkeitswert von 15 (60RHC) da sehe ich S35 VN mit 525/9 etwas besser, oder sehr ihr das anders? Bei sind ja recht rostträge. CPM S45 VN kommt mir da etwas weniger überzeugend daher, da nur unwesentlich schnitthaltiger, aber weniger zäh und weniger rostfest.

Nun liebäugle ich aber eigentlich noch mehr mit dem CPM 3V, denn auch der toppt den A2 mit 470 bei der Schnitthaltigkeit und ist in Sachen Zähigkeit mit 40 ja seine fast schon eigene Liga!

Der wäre natürlich wiederum auch weniger rostträge, aber ja immernoch besser als z.B. 1095.

vielleicht hat hier ja Jemand das entscheidende Argument, oder einen Überraschungskandidaten den ich übersehen habe?


Grüße
 
Also ich würde zu 3v raten aber Aebl mit 60 plus Rockwell wäre auch sehr gut.
Die Frage ist soll es mehr Hacken oder schneiden? Wie dick? Wenn du die klinge dicker machst 5mm und aufwärts dann kann man auch Stähle mir geringerer Zähigkeit nehmen.
Am Ende darf man auch die Schneiden Geometrie nicht vergessen!
Bin gespannt was andere so denken. Viel Erfolg und zeig Bilder wenn fertig.
 
@Marcus_H +1 für den 3V. Mach dir keine Gedanken wegen dem Rost. Dieser Stahl ist nicht ganz rostfrei, aber rosträge. Ich hatte das Böker Bronco eine Woche bei Dauerregen dabei und konnte keine rostigen Stellen finden.

Und ja, zeig dann dein neues Messer. Ich bin gespannt was du dir gekauft hast.

Gruss Ulli
 
Zunächst wäre tatsächlich interessant wofür das Messer eingesetzt wird. Wenn die Klinge nicht – wie z.B. beim Hacken oder Batonieren – Schockbelastung ausgesetzt ist, spielt die Zähigkeit evtl. garkeine so große Rolle.

Relevant wäre außerdem ob das Messer ggf. auch mit einfachen Mitteln – etwa im Feld – scharfgehalten werden muss und welche Erfahrungen du diesbezüglich hast. Hier sind einfachere Stähle wie 52100, 80CrV2, 1.2442 oder auch der genannte A2 sicherlich gnädiger als ein CPM 3V mit ausgereizter Wärmebehandlung.
 
PM- Klingen sind gewaltig von WB abhängig und bringen dementsprechend unterschiedliche Leistung je nach WB und mechanische Bearbeitung. Damit kann man hacken, die Verschleißbestendigkeit kann schon enorm sein.

Natürlich wenn Du damit Steine triffst (beim Hacken)- da wird jede Klinge stumpf. Und hier wäre C- Stahl einfacher nachzuschärfen.

Wenn eine Klinge unzerbrechlich sein sollte, dann außer passender Geometrie würde ich Qualitätsstahl mit um 1 Prozent Si und ca. 0,9 C auswählen.
 
Ist der 3V soviel schwieriger zu schärfen? Weil ich dachte da er nicht soooo wesentlich schnitthaltiger ist, müsste auch das Schärfen noch halbwegs gehen? Oder ist das grundsätzlich ein Problem PMS?

Ja Hacken muss schon gehen, ich dachte der 3V wäre sozusagen nah dran an "unzerbrechich".

In einem wilden Moment hatte ich ja schon überlegt echt was ganz ganz dickes herstellen zu lassen und dann Wolframcarbit zu nehmen :D Nach dem Motto "wenn dick genug bricht ja nicht", aber ist freilich Quatsch, weil die Klinge ja um schwarf zu sein doch wieder dünner wird und dann beim Hacken dort ausbricht. Naja und Nachschärfen hat sich dann in jeder Hinsicht auch erledigt :D.
 
Schärfen ist für mich auch Rex121 einfach, obs für andere so ist?

Die zweite Sache- Umgang mit Messer.

Wenn Du Winkel nicht anpassen kannst, nicht immer treffen kannst beim Hacken, dann wird es um umschärfen oder sogar um Umschleifen gehen.

Und qualitativ hochwertig cpm umzuschleifen ist auch für mich schwierig.
 
@Marcus_H Der 3V Stahl hält eine ganze Menge aus. Hacken und Batoning sind problemlos machbar. Für Batoning ist die Klinge mit 11.5 cm vielleicht ein bisschen kurz.

Tja, schleifen resp. umschleifen das ist eine schwierige Frage. Wenn du Hacken und Batonieren willst, kann macht es keinen Sinn, einen Phasenwinkel von 17 Grad zu schleifen. Lass den Winkel bei ca. 20 Grad und gut ist. Für Food-prep. wirst du wohl noch ein anderes, kleineres Messer dabei haben. Und ja, es braucht mehr Zeit die Klinge zu schleifen. Aber mit den richtigen Steinen geht auch das ganz gut.

Gruss Ulli
 
Ist der 3V soviel schwieriger zu schärfen?
Das lässt sich pauschal nicht sagen. Hängt von deinem know-how, den verwendeten Schleifmitteln, der Wärmebehandlung und der Materialstärke über der Schneidkante ab (je mehr Material desto mehr muss weg wenn der Schneidenwinkel nicht größer werden soll).

Meine Frage zielte darauf ab, ob du deine Messer auch draußen mit einfachsten Mitteln schärfen können möchtest, falls dir unterwegs mal ein Malheur mit der Schneidkante passiert und du auf ein funktionsfähiges Werkzeug angewiesen bist. Niedriglegierte Kohlenstoffstähle lassen sich eben auch mit dem sprichwörtlichen Flusskiesel schärfen.
 
Wie Bukowski schon sagt kommt darauf an was du willst. 3V ist super, ebenso vanadis 4E oder der pgk von Lohmann (in cpm wäre das dann Cruwear) der letztere wäre am wenigsten zäh, hält dafür die Schärfe länger.
Mein meistgebutztes Hackmesser ist allerdings aus 9260 und ich bin sehr glücklich damit.

Kommt eben wirklich darauf an was genau deine Vorstellungen sind
 
Ich habe gestern mit einem Ontario SP-8 (ja massiv), das auf konvex ungeschliffen ist, 2 Eichenpfähle, mit ca 25cm Durchmesser batoniert und. zerlegt.
Das sind alte Zaunpfähle und schon etwas angegriffen, dadrin Nägel und Steinchen.
Als ich mit beiden fertig war (ja hat etwas gedauert, beide 1,50 lang) hatte das Messer am Spiegel deutliche Benutzungspuren, die Fase war immer noch gut, kaum pits!
Dazu noch gut scharf, ok konvex halt.
Dann abends echt lange ein Lionsteel M5 die fase unten konvex geschliffen.
Das hat echt lange gedauert,
Ich weiß nicht, wie Lionsteel den gehärtet hat, jedoch bin ich mit meinen Bechmades mit S900V schneller fertig.

Der 3V ist verdammt gut für Outdoor.
 
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