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Das Eros ist - neben dem Ripple - das zweite Modell, das CRKT nach einem Handmade Modell des Messermachers Ken Onion auf den Markt gebracht hat. Zum Ripple habe ich ja hier schon was geschrieben http://www.messerforum.net/showthread.php?t=91284 und dort auch das IKBS System gezeigt.
Erstmal wieder die technischen Daten des Eros und Eros1:
Hoppersl, die wiegen ja nix. Selbst das große Modell mit immerhin 76mm Klingenlänge merk ich nach ein paar Minuten in der Hemdtasche nicht mehr. Das kleine finde ich dagegen beinahe nicht mehr
Hier mal beide im Vergleich:
Das geringe Gewicht erreicht CRKT durch Titan als Material für die Platinen, die zusätzlichen Aussparungen und Ausfräsungen; und natürlich auch durch insgesamt für ein Gentleman-Messer passende Dimensionen. Die Klinge ist mit 2mm recht schlank gehalten, mit der feinen Spitze und dem weit hochgezogenen Hohlschliff gibt das sehr gute Schneidgenschaften. Wie das Ripple, war auch das Eros ab Werk einigermaßen scharf geschliffen; ich habs troztzdem erstmal abgezogen. Bringt spürbar mehr Schärfe. Und schon ist das Eros ein wirklich "schnittiges" feines Messer. Mir haben die dünne Klinge und die sehr fein ausgeschliffene Spitze sehr gut gefallen. Man muss halt a bisserl mit Verstand damit umgehen, und nicht mit der Spitze rumhebeln, dafür ists nicht gemacht. Aber mal schnell fein Papier und Verpackungsbänder schneiden, geht wunderbar.
In seinen Abmessungen liegt das große Eros in etwa zwischen Ripple und Ripple 2 - jedenfalls bekam ich meine Finger noch unter und hatte es richtig gut in der Hand. Die gefrästen Riffelungen und die perlgestrahlte Oberfläche geben genug Grip.
Mit dem Eros2 konnte ich mich nicht so recht anfreunden, ist mir einfach zu klein. Aber so als "Notmesser" im Sacko kann ichs mir gut vorstellen.
Geöffnet wird auch das Eros - typisch für Ken Onion Messer - mit einem Flipper. Im Gegensatz zum Ripple drücken Titanliner und Detentball nicht so stark auf die Klinge; das Öffnen geht leichter, aber hat auch nicht soviel Schmackes, wie beim Ripple. Detentball und Klinge sind sauber einander angepasst; beim Schließen wird die Klinge in den Rahmen gezogen und hält dort spielfrei und ausreichend stark.
Der Anschlag ist, wie beim Ripple, innenliegend. Ein Anschlagpin wird in einen gefrästen Radius am Klingenfuß geführt. Mir gefällt das konstruktiv sehr gut. Und beim Design hat man mehr Freiheiten, weil man nicht überlegen muss, wie man den Flipper am Stoppin vorbei führt.
Verriegelt wird die Klinge des Eros mit einem Integral Lock, der sehr sauber ausgeführt ist. Der Lock sitzt im ersten Drittel der Klingenrampe; selbst mit viel Druck bekommt man den nicht über die Hälfte geschoben. Für so ein leichtes und eher zierliches Messer ist das ne saubere Leistung. Der Lock bedient sich auch wunderbar,man kommt bequem mit dem Daumen an den Liner, der Lock verbeißt sich nicht an der Rampe; auch die Spannung passt - er sitzt, und ist trotzdem nicht zu fest. Die Verschlußfeder hat übrigens durchgängig die volle Stärke, wurde also nicht am Ende ausgefräst, wie man es bei dickeren Platinen meistens macht.
Ein nettes Detail - wie übrigens auch beim Ripple, aber da hab ichs vergessen, dazu zu schreiben
- ist, dass der Liner sehr dünn, und auch auf einem Radius entlang der gefrästen Struktur in der Platine geschnitten ist. Da muss man schon zweimal hinsehen, bis man den Schnitt für die Feder überhaupt erkennt.
Hier passt auch der Clip zum Messer. Schön schlank, strukturiert wie der Griff. Und er hält sogar das Messer fest in der Hosentasche
Auch beim Eros verschwindet die Klinge beim Schließen komplett im Rahmen, keine Kante die noch herausragt - ok, bis auf den Flipper. Das ist bei Flippern so
Summasumarum finde ich am CRKT Eros nichts zu kritisieren. Ein flottes Design, dass Ken Onion mit CRKT als Serienmesser umgesetzt hat. Superleicht. Mit einer fürs meiste, was im Alltag zum Schneiden anfällt, ausreichend dimensionierten Klinge (zumindest beim großen Modell). Mit Flipper und IKBS technisch interessant, Titanframelock (so viele gibts da ja eh nicht). Ein hübsches Gentlemanmesser, wenn mans eher schlicht und technisch, als edel verspielt mag. Sauber verarbeitet, Skalpellartige Klinge, abgerundeter Klingenrücken - alles sehr nett gemacht.
Das einzige was mich stört, ist der Preis. Ich habe noch keinen aktuellen UVP in Deutschland gefunden. MSRP in den USA sind 200USD fürs große, 150USD fürs kleine Modell; ich geh mal davon aus, das wird 1:1 in EUR der UVP hier. Das ist schon üppig. Ok, Titanframelocks mit Flipper und IKBS gibts - soweit ich das im Moment im Blick habe - nur das Eros. Aber Titan hin oder her, das ist ne Stange Geld für so ein kleines Messer. Und der Acuto+ ist sicher in Ordnung für ein Gebrauchsmesser, aber als Preisargument taugt er nicht. A bisserl günstiger wäre schon nett.
Wen einen der Preis nicht stört; wer was kleines, feines taktisches möchte - dem kann ich das Eros uneingeschränkt empfehlen.
Pitter
Erstmal wieder die technischen Daten des Eros und Eros1:
- Klinge: Stahl Acuto+ , 59-60HRC
- Klingenstärke: 2,0mm
- Klingenlänge: 76mm (51mm)
- Länge offen: 178mm (127mm)
- Grifflänge: 102mm (76mm)
- Griff: Titan 6AL4V, Finish perlgestrahlt
- Verschluß: Integrallock
- Ausstattung: Flipper, IKBS, Clip
- Gewicht: 43g (24g)
- Preis: circa 200 Euro (150 Euro)
Hoppersl, die wiegen ja nix. Selbst das große Modell mit immerhin 76mm Klingenlänge merk ich nach ein paar Minuten in der Hemdtasche nicht mehr. Das kleine finde ich dagegen beinahe nicht mehr
Hier mal beide im Vergleich:

Das geringe Gewicht erreicht CRKT durch Titan als Material für die Platinen, die zusätzlichen Aussparungen und Ausfräsungen; und natürlich auch durch insgesamt für ein Gentleman-Messer passende Dimensionen. Die Klinge ist mit 2mm recht schlank gehalten, mit der feinen Spitze und dem weit hochgezogenen Hohlschliff gibt das sehr gute Schneidgenschaften. Wie das Ripple, war auch das Eros ab Werk einigermaßen scharf geschliffen; ich habs troztzdem erstmal abgezogen. Bringt spürbar mehr Schärfe. Und schon ist das Eros ein wirklich "schnittiges" feines Messer. Mir haben die dünne Klinge und die sehr fein ausgeschliffene Spitze sehr gut gefallen. Man muss halt a bisserl mit Verstand damit umgehen, und nicht mit der Spitze rumhebeln, dafür ists nicht gemacht. Aber mal schnell fein Papier und Verpackungsbänder schneiden, geht wunderbar.
In seinen Abmessungen liegt das große Eros in etwa zwischen Ripple und Ripple 2 - jedenfalls bekam ich meine Finger noch unter und hatte es richtig gut in der Hand. Die gefrästen Riffelungen und die perlgestrahlte Oberfläche geben genug Grip.

Mit dem Eros2 konnte ich mich nicht so recht anfreunden, ist mir einfach zu klein. Aber so als "Notmesser" im Sacko kann ichs mir gut vorstellen.

Geöffnet wird auch das Eros - typisch für Ken Onion Messer - mit einem Flipper. Im Gegensatz zum Ripple drücken Titanliner und Detentball nicht so stark auf die Klinge; das Öffnen geht leichter, aber hat auch nicht soviel Schmackes, wie beim Ripple. Detentball und Klinge sind sauber einander angepasst; beim Schließen wird die Klinge in den Rahmen gezogen und hält dort spielfrei und ausreichend stark.
Der Anschlag ist, wie beim Ripple, innenliegend. Ein Anschlagpin wird in einen gefrästen Radius am Klingenfuß geführt. Mir gefällt das konstruktiv sehr gut. Und beim Design hat man mehr Freiheiten, weil man nicht überlegen muss, wie man den Flipper am Stoppin vorbei führt.
Verriegelt wird die Klinge des Eros mit einem Integral Lock, der sehr sauber ausgeführt ist. Der Lock sitzt im ersten Drittel der Klingenrampe; selbst mit viel Druck bekommt man den nicht über die Hälfte geschoben. Für so ein leichtes und eher zierliches Messer ist das ne saubere Leistung. Der Lock bedient sich auch wunderbar,man kommt bequem mit dem Daumen an den Liner, der Lock verbeißt sich nicht an der Rampe; auch die Spannung passt - er sitzt, und ist trotzdem nicht zu fest. Die Verschlußfeder hat übrigens durchgängig die volle Stärke, wurde also nicht am Ende ausgefräst, wie man es bei dickeren Platinen meistens macht.

Ein nettes Detail - wie übrigens auch beim Ripple, aber da hab ichs vergessen, dazu zu schreiben

Hier passt auch der Clip zum Messer. Schön schlank, strukturiert wie der Griff. Und er hält sogar das Messer fest in der Hosentasche


Auch beim Eros verschwindet die Klinge beim Schließen komplett im Rahmen, keine Kante die noch herausragt - ok, bis auf den Flipper. Das ist bei Flippern so


Summasumarum finde ich am CRKT Eros nichts zu kritisieren. Ein flottes Design, dass Ken Onion mit CRKT als Serienmesser umgesetzt hat. Superleicht. Mit einer fürs meiste, was im Alltag zum Schneiden anfällt, ausreichend dimensionierten Klinge (zumindest beim großen Modell). Mit Flipper und IKBS technisch interessant, Titanframelock (so viele gibts da ja eh nicht). Ein hübsches Gentlemanmesser, wenn mans eher schlicht und technisch, als edel verspielt mag. Sauber verarbeitet, Skalpellartige Klinge, abgerundeter Klingenrücken - alles sehr nett gemacht.
Das einzige was mich stört, ist der Preis. Ich habe noch keinen aktuellen UVP in Deutschland gefunden. MSRP in den USA sind 200USD fürs große, 150USD fürs kleine Modell; ich geh mal davon aus, das wird 1:1 in EUR der UVP hier. Das ist schon üppig. Ok, Titanframelocks mit Flipper und IKBS gibts - soweit ich das im Moment im Blick habe - nur das Eros. Aber Titan hin oder her, das ist ne Stange Geld für so ein kleines Messer. Und der Acuto+ ist sicher in Ordnung für ein Gebrauchsmesser, aber als Preisargument taugt er nicht. A bisserl günstiger wäre schon nett.
Wen einen der Preis nicht stört; wer was kleines, feines taktisches möchte - dem kann ich das Eros uneingeschränkt empfehlen.

Pitter