Cronidur

roman

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hab ein wenig die Entwicklung der Duckaufgestickten Stähle begleitet und find das zeug recht spannend für messerklingen. hab schon zwei messer daraus gemacht (geschmiedet) und letztes jahr in solingen vorgestellt, doch die prozeßführung ist noch nicht ganz ausgereift. Prof. Dr. Ing. F. Krafft von der FH München arbeitet seit einiger zeit daran. Ich arbeite gelegndlich daran mit. Denke wenn das mit dem umformen gelößt ist und mit noch so ein paar verwunderlichen dingen die dabei passieren dann wirds richtig interessant für die messerproduktion. als reines stockremoval material ist es aber heute schon geeignet und mit der richtigen wärmebehandlung auch ein material mit hohem druckschnittpotential
gruß roman
 
Hallo, Roman,
gut, daß Du wieder da bist. Die Frage nach Cronidur interessiert mich auch. Das sind doch im Prinzip gängige Stähle bestimmter Zusammensetzung, die zusätzlich aufgestickt werden, oder? So regulär erhältlich sind sie doch nicht?
Und was hat es mit dem X-15 TN auf sich, TN steht wohl für Treated with Nitrogen, oder wie soll ich das lesen, und die Bezeichnung X-15 kenne ich so nicht.
Kannst Du und da weiterhelfen, bzw. auf dem Laufenden halten?

Gruß
 
Hallo Roman,

was passiert den da an verwunderlichen Dingen beim Umformen der druckaufgestickten stähle.
Würde mich interessieren.

Hallo Herbert,
ich vermute mal in Anlehnung an die Stahldefinitionen das es sich dabei um einen hochlegierten stahl ( X ) mit 0,15% C ( 15 ) handelt.
Wenn dem so ist, wäre es interessant zu wissen wo der stahl seine härte hernimmt.
zur Martensitbildung ist ja nicht sehr viel C vorhanden.
Die Stickstoffbehandlung kenne ich vom nitrieren als Oberflächenbehandlung.
Bilden sich dann im Stahl sozusagen nitride ?
kannst du mich da schlaumachen roman ?
;)

Peter
 
Hallo
ich bin durch Zufall nun eher beruflich als hobbymäßig auf den Cronidur 30 (1.4108) gestoßen. Je mehr ich mich aber in die recht wenigen Infos die es darüber gibt einlese, umso interessanter wird dieser Stahl für mich. Was ich bisher noch nicht verstanden habe bzw. auch durch eigene Erfahrung noch nicht lernen konnte ist das Verhalten des Stahls bei Schmiedetemperatur. In den Datenblättern die es gibt wird eine Temperaturspanne von 1000-1220°C fürs Umformen empfohlen.
Für hohe Temperaturen wird eine spezielle Atmosphäre mit einem hohen Stickstoffpartialdruck empfohlen um ein Entsticken der Oberfläche zu vermeiden. Dies ist natürlich beim Umformen schwer zu realisieren !
Wer kann mir zu den folgenden Fragen etwas sagen?
1.) Was passiert mit der Oberfläche bei diesen Temperaturen wenn die Umformtemperatur nicht exakt nach oben eingehalten werden kann ?
2.) Welchen Einfluß hat eine Entstickung der Oberfläche auf die Eigenschaften (Härteannahme, Rissempfindlichkeit) ?
3.) Bis zu welcher Tiefe kann mit einer Entstickung gerechnet werden ?
4.) Ist die Entstickungsgeschwindigkeit vergleichbar mit der Entkohlungsgeschwindigkeit?
5.) Ist ein mehrstufiges Schmieden (mit Zwischenwärmen) empfehlenswert?

Ok. viele spezielle Fragen. Aber ich habe die Hoffnung, dass ich im Messerforum mit den kopetentesten Antworten rechnen kann.

LG Klaus
 
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