Dieses Jahr hatte ich das Glück einen Ausflug in die schöne Stadt Málaga unternehmen zu können. Bei meiner Erkundungstour kam ich an einer kleinen Cuchilleria vorbei, die im Schaufenster sehr ordentlich verarbeitete Messer aus spanischer Produktion ausgestellt hatte. Nicht nur die Qualität der Messer wusste zu beeindrucken, sondern auch die dafür aufgerufenen Preise machten die Sache recht interessant. Mit spanischen Messern hatte ich bisher wenig Erfahrungen gesammelt, doch war ich immer mal wieder über sehr positives Feedback zu Messern wie dem MT1 bzw. MT5 von Cudeman gestolpert. Spätestens mit der Entdeckung des Modells 251 aus Böhler N690 Stahl war mir klar, dass ich dieses Messer einmal ausprobieren möchte.
Das Cudeman 251 gehört zu den Messern, die mich bereits beim ersten Anblick angesprochen haben. Auch wenn es letztlich zweit- oder drittrangig sein sollte, spielt das Aussehen eines Messers bei mir immer noch eine große Rolle, wenn es um die Wahl eines neuen Modells geht. Erfreulicherweise gibt es aber neben der Optik noch eine weitere Eigenschaft, die mir am 251 sehr gut gefällt: Die Handlage. So ist der Griff des Cudemans vermutlich einer der angenehmsten, die ich bei einem Serienmesser bis jetzt erlebt habe. Ursächlich hierfür dürften zum einen die vernünftige Stärke des G10-Materials sein, die ich bei vielen Serienmessern als unterdimensioniert empfinde. Zum anderen sind es die großzügig abgerundeten G10-Schalen und die Linienführung, die den Griff förmlich mit meiner Hand verschmelzen lassen. Hier war jemand am Werk, der etwas von Griffgestaltung versteht.
Das G10 ist verschraubt und mit schwarzen Linern unterlegt. Auf dem Griff- bzw. Klingenrücken finden sich Riffelungen zur Daumenauflage, die sich weitaus weniger aggressiv anfühlen, als sie aussehen. Um auf etwas einschlagen zu können, steht der Stahl am Griffende ein Stück heraus. Die Öse für den Fangriemen wurde angesenkt, was ebenfalls die Liebe zum Detail herausstellt.
Eine Besonderheit und häufig genutztes Element von Cudeman der Durchbruch, der sich im Bereich des Ricassos befindet.
Die Klinge aus dem beliebten Böhler N690 (@60 HRC; Angabe des Herstellers) kommt zwar für mein Empfinden ein wenig zu dick ausgeschliffen aber ordentlich scharf aus dem Werk. Sie ist symmetrisch geschliffen und in einem sauberen Finish gehalten. Auch hier gibt sich Cudeman hinsichtlich der Verarbeitung keine Blöße.
Was die Formgebung betrifft sehe ich jedoch etwas Verbesserungspotential. So hätte man auf den Buckel im ersten Drittel der Klinge verzichten können, was nicht nur besser ausgesehen hätte, sondern auch dem Nutzer eine ausgeprägter Spitze beschert hätte. Für mich stellt dieser Punkt ein zu vernachlässigendes Problem dar, das mit ein paar Zügen über den Bandschleifer behoben ist. Leider nicht mehr zu beheben ist der “Choil”, also die Aussparung in der Schneide kurz vor dem Griffbeginn. Sie ist zu klein, als dass man darin den Zeigefinger platzieren könnte. Sie erfüllt für mich daher keinen Zweck und dient letztlich nur der Verschwendung wertvoller Schneide, so wie es auf beinahe alle Choils zutrifft. Hätte man das Ricasso etwas verkürzt bzw. die Beschalung näher zur Schneide verlagert, würde sich die Frage nach einem Choil gar nicht stellen. Diese Aussparung schafft es jedoch nicht das Messer schlecht werden zu lassen und fairerweise muss erwähnt werden, dass es sich hier um ein (Design-)Element handelt, das dem Käufer bereits vor dem Kauf bekannt sein sollte.
Das Messer gibt es in mehreren Versionen. Wer es etwas dezenter mag, kann statt auf das orangene und somit auffällige G10 auf dunkleres Micarta zurückgreifen. Auch was den Ausstattungsumfang angeht, wird der Käufer vor zwei Optionen gestellt. Entweder die Messer-und-Scheide-Kombination oder die erweiterte Ausführung, die mit einem Schleifstein, einer zugehörigen aufsetzbaren Tasche, etwas Schnurmaterial und einem Feuerstahl geliefert wird. Ich habe die “aufgebohrte” Variante vorliegen und muss sagen, dass ich die ganzen Zugaben bis auf den Feuerstahl und die aufgesetzte Tasche in die Kategorie Gimmick einordnen würde. Die Lederscheide des Messers ist zweckmäßig und sichert das Messer mittels Druckknopf vor dem Herausfallen.
Mein Fazit zu dem Messer: Das Cudeman 251 ist ein qualitativ hochwertiges und sehr sauber verarbeitetes Produkt ist, das auf Grund der wertigen und wartungsarmen Materialien in das Beuteschema vieler Messerfreunde passen dürfte. Es ist ein wie ich finde optisch sehr ansprechendes Werkzeug, das über einen phänomenal angenehmen Griff verfügt. Die Positiven Attribute lassen mich mit dem Manko Choil ganz gut leben. In Anbetracht der gebotenen Leistung bin ich gewagt das Messer als durchaus preiswert zu bezeichnen. Allerdings scheint die Versorgungslage für dieses Messer in Deutschland aktuell noch etwas dünn zu sein.
Das Cudeman hat auf jeden Fall mein Interesse an spanischen Messern geweckt und mir demonstriert, dass Albacete (das spanische Solingen) durchaus ernstzunehmend ist. Das hier vorgestellte Modell wird wahrscheinlich nicht das letzte iberische Eisen gewesen sein, das seinen Weg von der Halbinsel zu mir gefunden hat.
Das Cudeman 251 gehört zu den Messern, die mich bereits beim ersten Anblick angesprochen haben. Auch wenn es letztlich zweit- oder drittrangig sein sollte, spielt das Aussehen eines Messers bei mir immer noch eine große Rolle, wenn es um die Wahl eines neuen Modells geht. Erfreulicherweise gibt es aber neben der Optik noch eine weitere Eigenschaft, die mir am 251 sehr gut gefällt: Die Handlage. So ist der Griff des Cudemans vermutlich einer der angenehmsten, die ich bei einem Serienmesser bis jetzt erlebt habe. Ursächlich hierfür dürften zum einen die vernünftige Stärke des G10-Materials sein, die ich bei vielen Serienmessern als unterdimensioniert empfinde. Zum anderen sind es die großzügig abgerundeten G10-Schalen und die Linienführung, die den Griff förmlich mit meiner Hand verschmelzen lassen. Hier war jemand am Werk, der etwas von Griffgestaltung versteht.
Das G10 ist verschraubt und mit schwarzen Linern unterlegt. Auf dem Griff- bzw. Klingenrücken finden sich Riffelungen zur Daumenauflage, die sich weitaus weniger aggressiv anfühlen, als sie aussehen. Um auf etwas einschlagen zu können, steht der Stahl am Griffende ein Stück heraus. Die Öse für den Fangriemen wurde angesenkt, was ebenfalls die Liebe zum Detail herausstellt.
Eine Besonderheit und häufig genutztes Element von Cudeman der Durchbruch, der sich im Bereich des Ricassos befindet.
Die Klinge aus dem beliebten Böhler N690 (@60 HRC; Angabe des Herstellers) kommt zwar für mein Empfinden ein wenig zu dick ausgeschliffen aber ordentlich scharf aus dem Werk. Sie ist symmetrisch geschliffen und in einem sauberen Finish gehalten. Auch hier gibt sich Cudeman hinsichtlich der Verarbeitung keine Blöße.
Was die Formgebung betrifft sehe ich jedoch etwas Verbesserungspotential. So hätte man auf den Buckel im ersten Drittel der Klinge verzichten können, was nicht nur besser ausgesehen hätte, sondern auch dem Nutzer eine ausgeprägter Spitze beschert hätte. Für mich stellt dieser Punkt ein zu vernachlässigendes Problem dar, das mit ein paar Zügen über den Bandschleifer behoben ist. Leider nicht mehr zu beheben ist der “Choil”, also die Aussparung in der Schneide kurz vor dem Griffbeginn. Sie ist zu klein, als dass man darin den Zeigefinger platzieren könnte. Sie erfüllt für mich daher keinen Zweck und dient letztlich nur der Verschwendung wertvoller Schneide, so wie es auf beinahe alle Choils zutrifft. Hätte man das Ricasso etwas verkürzt bzw. die Beschalung näher zur Schneide verlagert, würde sich die Frage nach einem Choil gar nicht stellen. Diese Aussparung schafft es jedoch nicht das Messer schlecht werden zu lassen und fairerweise muss erwähnt werden, dass es sich hier um ein (Design-)Element handelt, das dem Käufer bereits vor dem Kauf bekannt sein sollte.
Das Messer gibt es in mehreren Versionen. Wer es etwas dezenter mag, kann statt auf das orangene und somit auffällige G10 auf dunkleres Micarta zurückgreifen. Auch was den Ausstattungsumfang angeht, wird der Käufer vor zwei Optionen gestellt. Entweder die Messer-und-Scheide-Kombination oder die erweiterte Ausführung, die mit einem Schleifstein, einer zugehörigen aufsetzbaren Tasche, etwas Schnurmaterial und einem Feuerstahl geliefert wird. Ich habe die “aufgebohrte” Variante vorliegen und muss sagen, dass ich die ganzen Zugaben bis auf den Feuerstahl und die aufgesetzte Tasche in die Kategorie Gimmick einordnen würde. Die Lederscheide des Messers ist zweckmäßig und sichert das Messer mittels Druckknopf vor dem Herausfallen.
Mein Fazit zu dem Messer: Das Cudeman 251 ist ein qualitativ hochwertiges und sehr sauber verarbeitetes Produkt ist, das auf Grund der wertigen und wartungsarmen Materialien in das Beuteschema vieler Messerfreunde passen dürfte. Es ist ein wie ich finde optisch sehr ansprechendes Werkzeug, das über einen phänomenal angenehmen Griff verfügt. Die Positiven Attribute lassen mich mit dem Manko Choil ganz gut leben. In Anbetracht der gebotenen Leistung bin ich gewagt das Messer als durchaus preiswert zu bezeichnen. Allerdings scheint die Versorgungslage für dieses Messer in Deutschland aktuell noch etwas dünn zu sein.
Das Cudeman hat auf jeden Fall mein Interesse an spanischen Messern geweckt und mir demonstriert, dass Albacete (das spanische Solingen) durchaus ernstzunehmend ist. Das hier vorgestellte Modell wird wahrscheinlich nicht das letzte iberische Eisen gewesen sein, das seinen Weg von der Halbinsel zu mir gefunden hat.