Cudeman Bowie 106-C gemischte Eindrücke?

Coop

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Wünsche erstmal einen schönen Abend in die Runde, ich bin neu hier, aber habe das ein oder andere Mal hier schon interessiert mitgelesen. Hoffe es ist hier die richtige Kategorie für diesen Post. Über die aktuelle Gesetzgebung bin ich soweit informiert. Da wir einen recht großen Garten haben, verwende ich ganz gerne mal das ein oder andere auch größere Messer als Werkzeug um etwas Ordnung ins Unterholz zu bringen (berechtigtes Interesse in dazu umfriedetem Privatgelände). Darüber hinaus interessiere ich mich für Bushcraft (wobei hierfür das Messer zu groß ist). Dieses Modell mit Hirschhorngriff hatte mich vor allem wegen der nostalgischen Optik, aber auch der praktischen Verwendbarkeit und Robustheit interessiert, zumindest was aus verschiedenen Video-Tests zu vernehmen war. Praktisch testen wollte ich das Messer wohl in Zukunft, wobei es auch nicht mein hauptsächliches Arbeitsmesser werden sollte.

An sich finde ich das Messer hübsch, recht sauber verarbeitet, der Griff ist angenehm, das Hirschhorn schaut wie von guter Qualität aus, die Klinge ist recht gut und sauber geschliffen. Das Messer ist jetzt auch nicht zu schwer und recht gut ausbalanciert, aber hat eine leichte Kopflastigkeit, wodurch man leichte Hackarbeiten damit verrichten könnte. Die Scheide ist solides Leder, wenn auch nicht das hochwertigste Leder. Es ist dickes Spaltleder, also dieses verloursartige mit beschichteter Oberfläche, welche die Narbenseite imitiert (Narbenleder wäre sonst noch teurer, habe paar Hüllen für Äxte, Messer, etc. aus hochwertigen Blankleder selber gebaut und gutes Leder hat seinen Preis).

In den Videos schien die Passung der Parrierstange recht sauber und verhältnismäßig Lückenfrei.
Zum Kauf war dies ein Kriterium, neben anscheinend guter Wärmebehandlung des Stahls (Rezensionen + Holzarbeit-Videos). Ich wollte halt kein Messer, bei welchem die Parierstange nach Benutzung anfängt wild zu klappern.

Nun sind aber schon recht große Spalten zwischen Klingenangel / "Klingenschulter" und Parrierelement, auch auf beiden Seiten der "Fläche". Es scheint auf einer Sekundären schulter und dem Griff zu klemmen und daher wakelt momentan nix. Aber die Frage wie lange?

Ich bin etwas verunsichert ob das so die zu erwartende Qualität ist, wie haltbar und ob ich es doch lieber zurückschicken soll?

Deshalb habe ich das Messer auch noch nicht in Gebrauch genommen. Ist erst kürzlich gekommen.
Dropbox Link zu den Fotos

Ps.: ich kenne mich hier auch einfach zu wenig aus um das sicher beurteilen zu können. Besitze hauptsächlich Arbeitsmesser ohne separate Parrierelemente.
 
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Ich habe mal noch ein bisserl Google bemüht und nach scharfen Fotos von dem Messer gesucht und bei einem anderen Webangebot scheint die Parrierstange mit den gleichen Spalten rundherum konstruiert zu sein. Zumindest sieht es für mich auf den Bildern so aus (habe keine Rechte an den Bildern, deshalb der Link):
Dream Knives - Cudeman 106-C Bowie Stag

Wahrscheinlich ist das bei "günstigeren" Serienmessern die standardmäßige Passung, womit man halt leben muss. Die Gesamt-Konstruktion ist an sich stabil, allerdings vermute ich, dass die Parrierstange früher oder später nach intensivem Gebrauch anfangen wird zu klappern.

Wenn jemand Erfahrungen diesbezüglich mit den Cudeman Bowies hat, wäre das sicher interessant hier zu hören?

(Kleine Ergänzung: die Parrierstange ist etwas zu scharfkantig bei meinem Modell, was auch ein anderer Reviewer auf YouTube erwähnt hatte. Sowas kann aber recht leicht mit etwas Schleifpapier oder Ähnlichem angepasst werden, um Blasen an den Händen zu vermeiden. Sonst hat der Griff keine scharfe Kanten oder unangenehme Stellen, daher wäre das für mich kein Grund zu mosern.)
 
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Seit etwa einem Jahr ist die etwas kleinere Version davon, also das 107 mit Micarta Griffschalen in meinem Besitz. Ich benutze es als Allroundmesser, wenn ich durch die Natur im südlichen schwedischen Norrland streife, wo ich lebe. Da ich einige Messer mit Hirschhorn - und auch Holzgriffschalen besitze, weiss ich, das solche im Laufe der Zeit gern schon mal schrumpfen. Dieses Messer hatte ich als Gebrauchsmesser gedacht und deshalb in der etwas unempfindlicheren Micarta Version bestellt. Ich hatte es etwa ein halbes Jahr lang in fast täglichem Gebrauch. Habe damit feinere Zweige von Ästen geschlagen, geschnitzt und batoniert. Natürlich gibt es schnitthaltigere, bessere Stähle auf dem Markt, aber ansonsten... zu dem Preis sind das durchaus ordentliche und brauchbare Messer. Die Parierstange sitzt nach wie vor so felsenfest wie am Anfang, als ich es mit der Post bekam.
 
Du kannst den Händler fragen, ob es ein Modell mit weniger Spalten gibt und es dann tauschen. einfach so tauschen könnte bedeuten, dass das nächste Modell genauso aussieht.
Ich finde das aber generell nicht allzu tragisch. Wär's meins, würde ich damit arbeiten und, falls später was wackelt, die Spalte mit 2-K-Kleber füllen. Habe ich bei anderen Messern schon gemacht.
 
Hallo,

ich habe das 106 C als auch das 294 C und die 107 Version (20 cm Klinge) Alles einwandfrei in Bezug auf Verarbeitung und Qualität. Das sind für mich super Messer zu einem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis. Qualitativ werden sie evtl. etwas von Muela übertroffen. Aber das ist dann Ansichtssache.

Das man bei dem verwendeten Stahl nicht die Schnitthaltigkeit von z.B. VG 10 wie bei Fällkniven erwarten kann, ist wohl klar. Ich finde die Bowies von Cudeman extrem gut gelungen und habe damit auch viel im Wald gearbeitet. Viele schreckt wohl der günstige Preis ab, so könnte ich es mir vorstellen. Es ist ja z. T. in der Messerszene so, das "sinnfrei teuer, das neue "In" zu seien scheint!", anders kann ich mir das nicht erklären.

Gruß
Henning
 
Hallo zusammen,

ich benutze neben anderen Messern sowohl Cudeman als auch Fällkniven draussen. Wie es mir gerade in den Sinn kommt. Habe Spass an den Produkten beider Firmen. Es gibt ja auch noch Kriterien, die über die technischen Eigenschaften hinausgehen. Passt ein Messer gut zu deiner Hand und fühlt es sich gut an, so dass du es aus diesen Gründen gern benutzt? Erlaubt ist was gefällt, sagt man ja und ich schliesse mich da klar an. Wenn man das Messer mag, ist es doch in Ordnung. Wenn nicht gerade eine hohe Leistung als Werkzeug davon erwartet wird, was spricht dann dagegen? Ich wünsche allen Mitgliedern hier jedenfalls viel Spass mit all den Messern, die sie sich selbst ausgesucht haben, weil sie ihnen persönlich gefallen!

Erlaubt ist, was gefällt.JPG
 
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ich benutze neben anderen Messern sowohl Cudeman als auch Fällkniven draussen.
Danke für deinen Beitrag. Mir gefällt ja das Cudeman richtig gut! Es ist vom Design her an der History und doch auch schön modern. Das gefällt mir.
Kannst du aktuell etwas über deine Erfahrungen im Einsatz mit dem Teil sagen? Ich weiß, wenn man viele Messer hat, ist nicht immer alles draußen! Aber du kannst ja bitte mal eine Einschätzung geben!
Danke schon einmal!
 
Ich bin etwas verunsichert ob das so die zu erwartende Qualität ist, wie haltbar und ob ich es doch lieber zurückschicken soll?

Brauchst Du nicht, viele Firmen liefern hervorragende Qualität mit Abstrichen bei Passform und Spaltmaßen. Die zu Grunde liegende Konstruktionsweise ist bewährt und es ist nichts zu erkennen was darauf schließen lässt, das es richtige konstruktive Mängel aufweist.

Es ist daher sehr wahrscheinlich das es sich um ein gut konstruiertes Messer in nicht ganz so edler Ausführung handelt, um den Preis günstig zu halten.

Außerdem gibt Cudeman eine Lebenslange Garantie und bei einem Hersteller aus Spanien steht bei solch einer Aussage in der Regel auch etwas dahinter. Ich kann mir nicht vorstellen das die Kernschrott verkaufen.

Ich glaube nicht das man es mit normaler Nutzung klein bekommt, das dies kein Messer für exzessives Batoning ist sollte sich von selber verstehen. Es ist kein Bushcraft Messer sondern ein Fighter mit Allrounder Eigenschaften.
 
Ich glaube nicht das man es mit normaler Nutzung klein bekommt, das dies kein Messer für exzessives Batoning ist sollte sich von selber verstehen. Es ist kein Bushcraft Messer sondern ein Fighter mit Allrounder Eigenschaften.
So sieht es wohl aus!

Allerdings wird wohl dem Batoning in meinen Augen etwas zuviel Bedeutung beigemessen. Auch das geht problemlos mit den großen Bowies von Cudeman, wenn es denn sein muss...! Man kann auch kleines Holz sammeln, dann spart man sich das mühselige ermüdene Batoning! :)

Und ich gebe Dir recht, man muss das einfach mal aussprechen, wofür so ein 10 Zoll Bowie konzepiert wurde. Das ist halt in erster Linie im Wilden Westen ein Verteidigungsmesser gewesen.

Vielleicht noch etwas zum Einsatz: ich damit ein ganzes Wochenende gehackt, geschnitten und sonst was. Ging 3 Tage so... die Schärfe war dann nicht mehr 100%ig ließ sich aber noch sehen!

Gruß
Henning
 
Danke für deinen Beitrag. Mir gefällt ja das Cudeman richtig gut! Es ist vom Design her an der History und doch auch schön modern. Das gefällt mir.
Kannst du aktuell etwas über deine Erfahrungen im Einsatz mit dem Teil sagen? Ich weiß, wenn man viele Messer hat, ist nicht immer alles draußen! Aber du kannst ja bitte mal eine Einschätzung geben!
Danke schon einmal!
Also... wie du schon richtig schriebst, besitze ich - wie vermutlich alle Mitglieder hier - viele Messer. Bei den meisten davon stand für mich Praxistauglichkeit bei der Anschaffung im Vordergrund. Praxistauglichkeit bedeutet bei mir, dass ich die grösseren davon auch schon mal einsetzen kann, um mir damit den Weg freischlagen zu können, wenn ich mich durch dicht gewachsenes Unterholz bewege, was hin und wieder vorkommt. Die Suche nach Gold ist eines meiner Hobbys und das führt mich öfter mal an solche Orte. Ich habe deshalb immer eine klappbare Astsäge und auch ein zum Abschlagen von Zweigen geeignetes Messer dabei, wenn ich in dieser Angelegenheit unterwegs bin. Das Cudeman Bowie besitze ich nun seit etwa zwei Jahren und so rund zehn Mal hatte ich es bei solchen Streifzügen dabei. Ich habe mich damit mehrfach durch Gestrüpp und einmal durch die Zweige eines umgefallenden toten Baumes gekämpft, was sehr gut funktionierte. Hölzer für ein Feuer, auf dem ich mir einen "Wildniskaffee" kochte, habe ich auch schon damit gespalten. Das funktionierte ebenfalls sehr gut. Um meine Hütte herum benutze ich es ständig für kleinere Sachen. Ich habe es erst ein Mal nachgeschärft, was sich problemlos und schnell erledigen liess.

Goldkörnchen auf Millimeterpapier.jpg Goldkörnchen auf Fingerspitze.jpg Auf der Suche nach dem verlorenen Abenteuer.jpg

Ein feines Wochenende wünsche ich aus meiner Wahlheimat Jämtland/Härjedalen

Peter
 
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