El Dirko
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Eine nicht ganz ernst gemeinte Entstehungsgeschichte ... 😉
TL;DR - für die die keine zwei Stunden lesen möchten ...
Warum das Ganze ...
Ende 2024 hatte ich mal wieder Bock auf etwas Besonderes. Ich war auf der Suche nach einem Messer, das so einzigartig ist wie ich selbst – ein Statement, das meine Persönlichkeit und meinen Stil unterstreicht. Und weil es auf dem Markt nichts gab, was meinen Ansprüchen genügte, habe ich beschlossen, mir wieder einmal mein eigenes Custom-Messer bauen zu lassen.
Ein EDC-Fixed für echte Kenner, Individualisten und solche, die es noch werden wollen. Ich wusste genau, was ich wollte:
Ein praktisches EDC-Fixed für meine bevorzugte Trageweise – Inside-the-Waistband (IWB). Es sollte schlank, leicht und unauffällig sein – ein Gentleman-Messer für den modernen Krieger, der Wert auf Stil und Funktionalität legt. Aber eben auch ein bisschen "badass" sein darf.
Die Klingenstärke sollte deutlich unter 2 mm liegen – ein absolutes Muss für mich. Die meisten Hersteller produzieren heutzutage leider nur noch überdimensionierte Klopper, aber ich weiß eben was ein gutes Messer ausmacht.
Der Entwurf war eine echte Herausforderung, denn ich hatte viele – teilweise widersprüchliche – Anforderungen.
Das Messer sollte nicht nur beim Brötchenschneiden und Obstzerkleinern eine gute Figur machen, sondern auch am Küchenbrett überzeugen und als universelles EDC-Messer für alle Lebenslagen dienen. Und es sollte natürlich meinen ganz persönlichen Stil widerspiegeln – ein bisschen "rough" und "sexy", aber dennoch elegant und stilvoll.
Ein weiteres Kriterium war das Klinge-Griff-Verhältnis. Ich liebe lange Klingen und kurze Griffe – das Maximum an Schneide für die Gesamtlänge. Ja, das mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber ich stehe nun mal auf Winzgriffe – das ist mein Style, mein Markenzeichen. 😎
Ein Hauch von Fighter-DNA und ein Schuss Extravaganz – Ein Messer für echte Kerle
Und weil das Auge bekanntlich mitisst, sollte das Messer auch Designelemente eines klassischen „Fighters“ aufgreifen – ein Hauch von Adrenalin für den urbanen Dschungel. Schließlich habe ich einen Kampfkunst-Hintergrund und weiß, wie man ein Messer richtig einsetzt. Und ein bisschen Extravaganz darf natürlich auch nicht fehlen – das Messer soll schließlich ein Hingucker sein, ein Statement am Gürtel.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an @güNef, dessen fachkundiger Rat mir sehr geholfen hat, den Entwurf in die richtige Richtung zu lenken. Manchmal braucht man einfach einen Experten, der einem den Weg weist und einem hilft, die eigenen Ideen zu verwirklichen.
Der Entwurf ist inspiriert von einem Custom-Messer, das Günther Bölke vor Jahren für mich gebaut hat – dem "Kleinen Bunten".
Die Winkelstellung zwischen Griff und Schneide, die für mehr Abstand zum Brett sorgt, habe ich mir beim CIVIVI Vision abgeschaut. Den Rest habe ich selbst entworfen, wobei die Spitze an den klassischen 0815-Droppoint von Victorinox erinnert – ideal für Brötchen und Obst. Aber eben auch für andere Aufgaben, die im Alltag anfallen.
Die über sehr weite Teile extrem gerade verlaufende Schneide habe ich so gewählt, weil mich bei anderen Messern gestört hat, dass man mit ihnen – trotz ausreichender Klingenlänge – nur schwer größere Stücke auf dem Brett schneiden kann. Bei meinem Messer kann man mehr als die hintersten 5 cm zum Choppen im Druckschnitt nutzen.
Am Ende war ich mit dem Entwurf relativ zufrieden, auch wenn nicht alles perfekt zusammenpasste. Mir war aber klar, dass weiteres Feilen am Entwurf wenig bringen würde – es war Zeit, das Projekt in die Hände eines kompetenten Messermachers zu legen, und da hatte ich zum Glück auch schon jemanden im Auge.
Die Arbeiten von @Martin K. gefallen mir sehr gut. Was mich besonders fasziniert, ist die Qualität seiner Messer und dass er viele Arbeitsschritte selbst übernimmt – einschließlich der Herstellung der Griffschalen und seiner wirklich aufwendig gemachten Scheiden.
Die Kommunikation mit Martin war einfach phänomenal. Er hat meinen Entwurf noch einmal verfeinert und ihm den letzten Schliff gegeben. Dabei blieb das Originaldesign erhalten, aber er hat es durch seine Expertise noch besser gemacht.
Martin hat mich am gesamten Entstehungsprozess teilhaben lassen. Ich erhielt regelmäßig Updates, darunter hunderte von Bildern und Videos, die mir Einblicke in die verschiedenen Phasen der Messerentstehung gaben. Es war fast so, als würde ich selbst mit ihm an der Werkbank stehen. Man spürt, dass er das mit Leidenschaft macht.
Seine Auswahl an Materialien für die Griffschalen ist einfach unglaublich. Mir ist mehr als einmal die Kinnlade heruntergefallen. Phosphoreszierendes Micarta, mit Epoxid gefüllte Tannenzapfen – er hat einfach alles, was das Herz begehrt. Ich habe mich sofort in die knallblauen Tannenzapfen verliebt.
Als Stahl kam ein dünner N690-Stahl in 1,7 mm Dicke zum Einsatz. N690 habe ich bisher noch nicht verwendet, aber seine Eigenschaften scheinen solide zu sein und sich gut für ein Messer zu eignen, das auch öfter mal Früchte mit hohem Säureanteil oder Gesalzenes schneidet. Der Stahl passte für mich daher; ein besonderer Stahl-Fetischist bin ich eh nicht, mein liebster Stahl ist 440C, C75 und so.
Nach ein paar Experimenten mit dem Finish habe ich mich in quasi letzter Sekunde für Spiegelpolish entschieden (Eigentlich sollte es dann in die Säure und anschließend die Steintrommel ... das Spiegelfinisch war dann aber einfach zu geil ...)
Meine größte Sorge war, dass Martin das Messer nicht so dünn ausschleifen würde, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber er hat meine Erwartungen übertroffen. Es ist sehr dünn ausgeschliffen, aber noch vertrauenerweckend genug. Die Spitze ist etwas feiner als ein achter Opinel.
Unten im Bild das schon sehr schlanke Coutellerie Maria Canif.
Die Zahlen sprechen für sich:
Größenvergleich oben Bestech Heidi, unten Coutellerie Maria Canif
Die Steckscheide ist eine geniale Idee, die ich mir von Nidan abgeschaut habe. ich habe vor ewig langer Zeit mal ein zweites Fury-Messer von ihm bauen lassen, das in einer Steckscheide mit Beilkopf kam. Naja, und das ist eine wirklich ganz fantastische Art von Scheide, finde ich. Man kann sie jederzeit einfach in den Hosenbund stecken und auch ganz einfach wieder rausnehmen, um das Messer wieder zu versorgen, z. B.
Irgendwann während des Baus kam dann in einer Diskussion mit Martin noch die Idee auf, auch eine Schlaufe zum Einhängen dazuzubauen. Das ist eigentlich typisch für diese irre langen Bowie-Messer, sind aber auch für das kleine EDC-Messerchen eine gute Idee, weil ich dadurch noch eine weitere Option zum Tragen am Gürtel habe.
Was den Porno-Style angeht, klar, muss man mögen; ist sicherlich nicht jedermanns Sache, ich mag es ab und an laut und schrill, besonders bei allem was scharf ist, ihr versteht schon. 😂😎
Bleibt noch zu sagen: Danke Martin, ist hammer geil geworden und macht alles besser als erwartet!
Naja und wem Blau (oder Totenköpfe) nicht gefällt soll halt einfach mal das Maul halten ... blau ist endgeil ...
Gruß
Dirk

TL;DR - für die die keine zwei Stunden lesen möchten ...
- Ende 2024: Bedarf nach einem neuen Custom-Messer für EDC-Trageweise (Inside-the-Waistband, IWB).
- Ziel: Ein schlankes, leichtes Messer, das sich unauffällig tragen lässt, zusammen mit einer passenden Scheide für IWB-Trageweise.
- Vielseitigkeit: Das Messer sollte für alltägliche Aufgaben wie Brötchen schneiden, Obst zerkleinern und Küchenarbeiten geeignet sein, mit einem Fokus auf einem geeigneten Abstand der Hand zum Brett.
- Klinge/Griff-Verhältnis (KGV): Bevorzugung eines langen Klingenverhältnisses zum Griff für eine bessere Funktion und Ästhetik – subjektive Präferenz.
- Design: Das Messer sollte nicht wie ein typisches Küchenmesser aussehen, sondern bodenständig und funktional wirken, dabei aber auch subtile „Fighter“-Elemente beinhalten.
- Inspirationen:
- Griffgestaltung inspiriert durch ein Messer von Günther Bölke.
- Winkelstellung zwischen Griff und Schneide beeinflusst durch CIVIVI Vision.
- Spitze erinnert an einen klassischen Victorinox Droppoint.
- Scheide inspiriert von Nidan und von US Bowie-Messern
Warum das Ganze ...
Ende 2024 hatte ich mal wieder Bock auf etwas Besonderes. Ich war auf der Suche nach einem Messer, das so einzigartig ist wie ich selbst – ein Statement, das meine Persönlichkeit und meinen Stil unterstreicht. Und weil es auf dem Markt nichts gab, was meinen Ansprüchen genügte, habe ich beschlossen, mir wieder einmal mein eigenes Custom-Messer bauen zu lassen.
Ein EDC-Fixed für echte Kenner, Individualisten und solche, die es noch werden wollen. Ich wusste genau, was ich wollte:
Ein praktisches EDC-Fixed für meine bevorzugte Trageweise – Inside-the-Waistband (IWB). Es sollte schlank, leicht und unauffällig sein – ein Gentleman-Messer für den modernen Krieger, der Wert auf Stil und Funktionalität legt. Aber eben auch ein bisschen "badass" sein darf.
Die Klingenstärke sollte deutlich unter 2 mm liegen – ein absolutes Muss für mich. Die meisten Hersteller produzieren heutzutage leider nur noch überdimensionierte Klopper, aber ich weiß eben was ein gutes Messer ausmacht.
Der Entwurf war eine echte Herausforderung, denn ich hatte viele – teilweise widersprüchliche – Anforderungen.
Das Messer sollte nicht nur beim Brötchenschneiden und Obstzerkleinern eine gute Figur machen, sondern auch am Küchenbrett überzeugen und als universelles EDC-Messer für alle Lebenslagen dienen. Und es sollte natürlich meinen ganz persönlichen Stil widerspiegeln – ein bisschen "rough" und "sexy", aber dennoch elegant und stilvoll.
Ein weiteres Kriterium war das Klinge-Griff-Verhältnis. Ich liebe lange Klingen und kurze Griffe – das Maximum an Schneide für die Gesamtlänge. Ja, das mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber ich stehe nun mal auf Winzgriffe – das ist mein Style, mein Markenzeichen. 😎
Ein Hauch von Fighter-DNA und ein Schuss Extravaganz – Ein Messer für echte Kerle
Und weil das Auge bekanntlich mitisst, sollte das Messer auch Designelemente eines klassischen „Fighters“ aufgreifen – ein Hauch von Adrenalin für den urbanen Dschungel. Schließlich habe ich einen Kampfkunst-Hintergrund und weiß, wie man ein Messer richtig einsetzt. Und ein bisschen Extravaganz darf natürlich auch nicht fehlen – das Messer soll schließlich ein Hingucker sein, ein Statement am Gürtel.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an @güNef, dessen fachkundiger Rat mir sehr geholfen hat, den Entwurf in die richtige Richtung zu lenken. Manchmal braucht man einfach einen Experten, der einem den Weg weist und einem hilft, die eigenen Ideen zu verwirklichen.
Der Entwurf ist inspiriert von einem Custom-Messer, das Günther Bölke vor Jahren für mich gebaut hat – dem "Kleinen Bunten".
Die Winkelstellung zwischen Griff und Schneide, die für mehr Abstand zum Brett sorgt, habe ich mir beim CIVIVI Vision abgeschaut. Den Rest habe ich selbst entworfen, wobei die Spitze an den klassischen 0815-Droppoint von Victorinox erinnert – ideal für Brötchen und Obst. Aber eben auch für andere Aufgaben, die im Alltag anfallen.
Die über sehr weite Teile extrem gerade verlaufende Schneide habe ich so gewählt, weil mich bei anderen Messern gestört hat, dass man mit ihnen – trotz ausreichender Klingenlänge – nur schwer größere Stücke auf dem Brett schneiden kann. Bei meinem Messer kann man mehr als die hintersten 5 cm zum Choppen im Druckschnitt nutzen.
Am Ende war ich mit dem Entwurf relativ zufrieden, auch wenn nicht alles perfekt zusammenpasste. Mir war aber klar, dass weiteres Feilen am Entwurf wenig bringen würde – es war Zeit, das Projekt in die Hände eines kompetenten Messermachers zu legen, und da hatte ich zum Glück auch schon jemanden im Auge.
Die Arbeiten von @Martin K. gefallen mir sehr gut. Was mich besonders fasziniert, ist die Qualität seiner Messer und dass er viele Arbeitsschritte selbst übernimmt – einschließlich der Herstellung der Griffschalen und seiner wirklich aufwendig gemachten Scheiden.
Die Kommunikation mit Martin war einfach phänomenal. Er hat meinen Entwurf noch einmal verfeinert und ihm den letzten Schliff gegeben. Dabei blieb das Originaldesign erhalten, aber er hat es durch seine Expertise noch besser gemacht.
Martin hat mich am gesamten Entstehungsprozess teilhaben lassen. Ich erhielt regelmäßig Updates, darunter hunderte von Bildern und Videos, die mir Einblicke in die verschiedenen Phasen der Messerentstehung gaben. Es war fast so, als würde ich selbst mit ihm an der Werkbank stehen. Man spürt, dass er das mit Leidenschaft macht.
Seine Auswahl an Materialien für die Griffschalen ist einfach unglaublich. Mir ist mehr als einmal die Kinnlade heruntergefallen. Phosphoreszierendes Micarta, mit Epoxid gefüllte Tannenzapfen – er hat einfach alles, was das Herz begehrt. Ich habe mich sofort in die knallblauen Tannenzapfen verliebt.
Als Stahl kam ein dünner N690-Stahl in 1,7 mm Dicke zum Einsatz. N690 habe ich bisher noch nicht verwendet, aber seine Eigenschaften scheinen solide zu sein und sich gut für ein Messer zu eignen, das auch öfter mal Früchte mit hohem Säureanteil oder Gesalzenes schneidet. Der Stahl passte für mich daher; ein besonderer Stahl-Fetischist bin ich eh nicht, mein liebster Stahl ist 440C, C75 und so.
Nach ein paar Experimenten mit dem Finish habe ich mich in quasi letzter Sekunde für Spiegelpolish entschieden (Eigentlich sollte es dann in die Säure und anschließend die Steintrommel ... das Spiegelfinisch war dann aber einfach zu geil ...)
Meine größte Sorge war, dass Martin das Messer nicht so dünn ausschleifen würde, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber er hat meine Erwartungen übertroffen. Es ist sehr dünn ausgeschliffen, aber noch vertrauenerweckend genug. Die Spitze ist etwas feiner als ein achter Opinel.
Unten im Bild das schon sehr schlanke Coutellerie Maria Canif.
Die Zahlen sprechen für sich:
- 195 mm lang
- 115 mm Schneidenlänge
- Unter 53 Gramm Gewicht – ein Benchmade Bugout wiegt mehr
- Mit Steckscheide wiegt es knapp über 80 Gramm.
Größenvergleich oben Bestech Heidi, unten Coutellerie Maria Canif
Die Steckscheide ist eine geniale Idee, die ich mir von Nidan abgeschaut habe. ich habe vor ewig langer Zeit mal ein zweites Fury-Messer von ihm bauen lassen, das in einer Steckscheide mit Beilkopf kam. Naja, und das ist eine wirklich ganz fantastische Art von Scheide, finde ich. Man kann sie jederzeit einfach in den Hosenbund stecken und auch ganz einfach wieder rausnehmen, um das Messer wieder zu versorgen, z. B.
Irgendwann während des Baus kam dann in einer Diskussion mit Martin noch die Idee auf, auch eine Schlaufe zum Einhängen dazuzubauen. Das ist eigentlich typisch für diese irre langen Bowie-Messer, sind aber auch für das kleine EDC-Messerchen eine gute Idee, weil ich dadurch noch eine weitere Option zum Tragen am Gürtel habe.
Was den Porno-Style angeht, klar, muss man mögen; ist sicherlich nicht jedermanns Sache, ich mag es ab und an laut und schrill, besonders bei allem was scharf ist, ihr versteht schon. 😂😎
Bleibt noch zu sagen: Danke Martin, ist hammer geil geworden und macht alles besser als erwartet!
Naja und wem Blau (oder Totenköpfe) nicht gefällt soll halt einfach mal das Maul halten ... blau ist endgeil ...

Gruß
Dirk
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