Damast aus CPM154 und CPM3V

Gregorios

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Ich grüße alle Messermacher!

Ich habe mal in einem englischsprachigen Messermacherforum gelesen dass jemand, oder einige, es schaffen aus Stählen wie CPM154 und CPM3V einen Damast zu schmieden. Bei O1 und L6 ist es nichts Unerhörtes, aber die beiden CPM-WErkstoffe, wenn man ihrer Zusammensezung nachgeht, sind doch schon an sich sehr schräg was Zähigkeit und Abriebfestigkeit angeht. Dieser Damast soll auch ziemlich widerstandsfähig gegenüber Politur und Ätzen sein.

Hat jemand schon damit Erfahrungen, oder kann mir sagen ob diese Kombination aus praktischer und technischer Sicht überhaupt die Zeit und Kraft eines Schmiedes wert ist? Bin selber keiner, aber wenn ich etwas in die Richtung bestellen sollte (pure Superstahl-Romantik :) ) dann möchte man schon dass der Schmied auch einen sinnvollen Auftrag bekommt.

Grüße, Gregorios
 
Wo sollte das grundsätzliche Problem sein? Der 3V ist nicht mal rostfrei. Daher sicher einfacher zu schweissen als ein Damast ausschliesslich aus Rostfreien. Ätzen dürfte ebenfalls nicht das Problem sein, so unterschiedlich wie die Stähle sind. Ansonsten alles eine Frage des Preises. Können tun das eine Reihe Leute, auch in Deutschland.
 
Wohl wahr, Markus. Die Menge für ein einzelnes Messerchen wird niemand machen. Das ist bei mir genauso wie bei Dir.
 
Vielen Dank!

@ Markus Balbach / AchimW
Welche Bestellmenge dürfte das denn sein? Wenns kein Messer wird könnte es vllt. ein Schwert (europäisch) diese Menge abdecken? Man liest und hört ötfers Lobgesänge an das legendäre L6 Bainit, aber rein von den Zahlen her dürften die beiden CPM's die Leistung locker bringen, auch ohne super-ausgefuchste Bainithärtung. Es ist wohl immer noch eine Sache des Preises...

Was anderes - kann der CPM154 - CPM3V Damast auch in Form eines 1000-lagigen Quasi-Raffinierstahls gemacht werden? Der Chromgehalt der 3V zum Beispiel macht einem irgendwie Sorgen, und ich persönlich stehe da mehr auf sauber herauspolierte und nachgeäzte Feinstrukturen als auf den eher "groben Damaszener" den man üblicherweis so sieht. Vom Kontrast her empfinde ich O1/L6-Kombi (weiß jetzt nicht was die dt. Werkstoffnummern sind) als sehr ansprechend.

Grüße, Gregorios
 
@ Markus Balbach / AchimW
Welche Bestellmenge dürfte das denn sein? Wenns kein Messer wird könnte es vllt. ein Schwert (europäisch) diese Menge abdecken?

Was mich angeht: sicher nicht. Um eine Menge mit entsprechender Lagenzahl herzustellen werden das mindestens einige Dutzend, wahrscheinlich eher einige hundert Kilo sein. Bei den Rohmaterialpreisen für diese beiden Stähle und angesichts der Sinnfreiheit eines solchen Damastes wird das ein sehr teurer Spaß.


Man liest und hört ötfers Lobgesänge an das legendäre L6 Bainit, aber rein von den Zahlen her dürften die beiden CPM's die Leistung locker bringen, auch ohne super-ausgefuchste Bainithärtung. Es ist wohl immer noch eine Sache des Preises...

Kommt drauf an, von welcher Leistung Du redest. Die Flexibilität und Zähigkeit eines 1.2721 (L6) mit Bainithärtung wird man mit diesen Stählen niemals auch nur annähernd erreichen können.


Was anderes - kann der CPM154 - CPM3V Damast auch in Form eines 1000-lagigen Quasi-Raffinierstahls gemacht werden? Der Chromgehalt der 3V zum Beispiel macht einem irgendwie Sorgen, und ich persönlich stehe da mehr auf sauber herauspolierte und nachgeäzte Feinstrukturen als auf den eher "groben Damaszener" den man üblicherweis so sieht. Vom Kontrast her empfinde ich O1/L6-Kombi (weiß jetzt nicht was die dt. Werkstoffnummern sind) als sehr ansprechend.

Wenn Dir der Chromgehalt des 3V schon Sorgen macht, wie ist es denn dann mit dem doppelt so hohen Chromgehalt des 154? Und ... machen kann man alles Mögliche. Nur bei solchen Lagenzahlen geht der Aufwand (und damit der Preis) erst Recht durch die Decke. Für ein - ich wiederhole mich - vollkommen sinnfreies Material. Mit Raffinierstahl hat es zudem gar nichts zu tun. Nicht mal quasi.


Frag Devin Thomas: http://www.devinthomas.com
Der macht das und verkauft das auch.

Pitter

Nee, Pitter, zumindest seiner Webseite nach macht der keinen Damast aus dieser Kombination. Nicht mal einen mit einem dieser Stähle.
 
Die Flexibilität und Zähigkeit eines 1.2721 (L6) mit Bainithärtung wird man mit diesen Stählen niemals auch nur annähernd erreichen können.
Und ... machen kann man alles Mögliche. Nur bei solchen Lagenzahlen geht der Aufwand (und damit der Preis) erst Recht durch die Decke. Für ein - ich wiederhole mich - vollkommen sinnfreies Material. Mit Raffinierstahl hat es zudem gar nichts zu tun. Nicht mal quasi.
Nochmal vielen Dank! Damit wäre das für mich entgültig geklärt. Ich habe mal in einem englischsprachigen Forum n' Messer gesehen, eben aus CPM154 & CPM3V Lagendamast, es sah so aus als ob die Nähte jede Minute aufplatzen können weil nicht ordentlich geschweißt. Andereseits sprach ein Anderer von "super-duper-Material".
Für mich steht fest - ich halte mich an 1.2721 und 1.2510 wenns wieder bestellt wird. :steirer:
 
Nee, Pitter, zumindest seiner Webseite nach macht der keinen Damast aus dieser Kombination. Nicht mal einen mit einem dieser Stähle.

"In addition to the fine/coarse combinations of AEB-L/154CM, 3V/154CM, etc. we also make coarse/coarse: D2/154CM or fine/fine: AEB-L/CPM-154 and 3V/CPM-154."

(http://www.devinthomas.com/faq.cfm)

Ob er das aktuell anbietet, keine Ahnung. Fragen kost nix, eventuell hat er ein Reststück ;)

Du weißt, dass ich ja auf den CPM Kram stehe, je mehr und größer und weiter, desto besser.
Aber so einfach "da mischen wir mal dies und das und das Ergebnis ist die Summe der Einzelteile" ists halt nicht. Bei CPM154 und S3V weiß ich, was ich bekomme. Die Kombination wäre mir zu sehr Gewürfel, sehe auch den Sinn nicht.

Wenn schon Quatsch, dann gleich Titan mit irgendwas oder ähnlich abgedrehtes. Da muss man dann auch nicht mit Performance argumentieren.

Pitter
 
Danke für den Hinweis, hab ich auf der Site nicht gefunden.

Ach und was denn PM Kram angeht, da kommt von mir was Neues im Mai was es bisher noch nicht gibt.
 
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