Damast, Elefant, Thuja

robbytobby

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Hallo Zusammen,

bei der Vorstellung meines letzten Messerchens hatte ich angekündigt, dass da noch eine etwas größere Version in der Planung war. Diese habe ich jetzt soweit fertiggestellt, dass ich sie vorzeigen kann.

Klinge:

  • Stahl: Stienen-Damast, San-Mai, mittlere Rose, hochlagig, Schneidlage 1.2842, Flanken 1.2842 und 1.2767
  • Dicke: ca. 4,5 mm
  • Länge: 110 mm
  • Höhe: 38 mm an der höchsten Stelle
  • Schliff: Flachschliff

Griff:

  • Parierelement aus Torsionsdamast, rundum aufschlagend
  • anschließend Elefantenelfenbein,
  • Thuja,
  • Abschluss Elefantenelfenbein,
  • Zwischenlagen aus schwarzem Vulkanfiber,
  • alle Teile untereinander verdübelt,
  • Mosaikpin,
  • Endbehandlung folgt noch

Scheide:

  • Blankleder,
  • gefütterter Holzinnenkern,
  • gefütterter Scheidenhals,
  • handgeprägt,
  • handgenäht,
  • wird noch lackiert

Diese hochlagigen Damaste finde ich sehr schwer zu fotografieren. Wahrscheinlich bin ich da selbst etwas "unterbelichtet". Ich bitte schonmal um Verzeihung.

Bin aber trotzdem sehr gespannt auf Eure Kommentare!
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Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Materialwahl und Form gefällt mir, auch die Verarbeitung sieht top aus.
Nur der Endknauf wäre mir persönlich etwas zu "mächtig", aber die Struktur (wenn´s keine optische Täuschung ist :)
finde ich gut.

Gruß
Rainer
p.s. was bedeutet beim Parierelement "rundum aufschlagend"?
 
Hoi,
nettes Messer !
Aber meine besondere Anerkennung für die schön gearbeitete Lederscheide, - echt fein !:super:

Gruss, Ralf.
 
Hallo,
da möchte ich mich meinem Vorredner anschliessen. Der Endknauf wäre mir ebenfalls zu mächtig. Weniger wäre hier mehr . Und noch was: Ich hasse Mosaikpins!:mad: Aber das ist ja nur meine ganz persönliche Meinung. Ansonsten hast du Dir da ein klasse Messer gefertigt.

Dizzy
 
Hallo Zusammen,

@Raifla

Mächtiger Knauf,.... stimmt.
Das Problem ist, dass Du das Messer nicht im Original sehen kannst und ich es Dir nicht in die Hand geben kann. Spätestens dann würde sich vieles relativieren. Die Sicherheit, die der Knauf vermittelt, ist mit Nichts zu vergleichen, was ich sonst so gebaut habe, obwohl auch diese Griffe schon nicht schlecht waren. Die Größe des Knaufes hängt natürlich auch ein bißchen vom Material ab, was man hat. Ich wollte einfach nicht mehr wegnehmen, als unbedingt nötig, um so viel wie möglich von dem Material zu erhalten ohne dabei die Proportionen völlig aus dem Auge zu verlieren. Das ist dann natürlich eine Gratwanderung und letztlich eine Geschmacksfrage. Die unterschiedlichen Strukturen gefallen mir eben auch.

Nein, keine optische Täuschung, sondern Schregerlinien in der Seitenansicht. Nein, nicht weil sie schräg verlaufen, sondern wahrscheinlich, weil sie vor Urzeiten von Hermann Leberecht Schreger entdeckt und zum ersten Mal beschrieben worden sind.:steirer:
Nee, Quatsch, wieso die so heißen weiß ich auch nicht, aber interessieren täte es mich schon, vielleicht weiß ja jemand mehr.

In der Draufsicht kann man im Prinzip den Zahnaufbau von Außen nach Innen erkennen. Ich wollte ungedingt ein Stück der Außenhaut erhalten. Auch das wirkt sich dann auf die Gesamtdimension aus.

Rundum aufschlagendes Parierelement. Habe ich so getauft, weil mir nichts Besseres einfiel. Normalerweise feilt man einen Spalt in das Parierelement, der möglichst eng an den Flanken der Klinge anliegen sollte. Im Idealfall spaltfrei. Manchen gelingt das auch perfekt. Mir leider nicht immer. Und die Methode, Kleber mit Metallstaub zu mischen und auszufüllen hat bei mir auch nie zu einem wirklich akzeptablen Ergebnis geführt.
Deshalb feile ich rundum eine kleine Stufe in den Erl, ca. 2 Zehntel auf jeder Seite über den ganzen Erl. Der Spalt wird auf dieses geringere Maß gefeilt und schlägt dann rundum auf. Damit lassen sich kleine Ungenauigkeiten perfekt ausgleichen. Kann man das verstehen?

@Ralf

Schönen Dank! Freut mich, dass Dir auch die Scheide gefällt. Für mich war es das erste Mal, dass ich versucht habe etwas "figürliches" auf die Scheide zu bringen. OK, man kann schon erkennen, dass es sich um eine Feder handeln soll, leider fehlt ihr m. M. nach ein wenig die "Leichtigkeit". Aber es war zumindest ein Anfang, demnächst mehr davon.

@ Dizzy

Der Knauf ist ja jetzt schon ausführlich behandelt worden.

Jou, die Mosaikpins werden immer wieder "bekrittelt". Er ist aber auch in diesem Falle kein reiner Selbstzweck. Darunter befindet sich ein einfacher Splint, der die Klinge gegen "Herausrutschen" sichert. Und der ist m. E. nach wesentlich unansehnlicher, als der Mosaikpin. Auf diese Sicherung wollte ich bei diesem Messer nicht verzichten.
 
Hallo Robert,
ich finde es auch schade das ich Dein Messer nicht im Original sehen kann, ich würde es gerne mal befingern ;)
Auch wenn ich geschrieben habe, das der Knauf mir persönlich etwas zu mächtig erscheint, es ist ein sehr schönes Messer.
Mit kleinerem Knauf wäre auch die schöne Struktur der Schregerlinien nicht mehr zu sehen.
Dazu habe ich bei Google etwas gefunden, die Schregerlinien sind wohl nach einem Zahnarzt benannt :p
http://www.incentivs.uni-mainz.de/downloads/AnnualMeeting2006/AM2006_palombo.pdf
Deine Erklärung zum rundum aufschlagendem Parierelement habe ich verstanden. Mir gelingt es auch nicht immer den Spalt genau passend zu feilen. Dadurch entstehen meine Messer mit doppelter Zwinge. Wenn der erste Feilversuch fehlschlägt, kommt das Stück an die zweite Stelle und ich versuche es nochmal. Das mit der kleinen Stufe ist eine gute Idee.
Gruß
Rainer
 
Na das ist aber ein klasse Messer:super:
Sehr schon finde ich auch den Elfenbeinknauf,
hat bestimmt viel Arbeit gemacht ihn so zu poliern?

Jens
 
*pfeift* :staun:
das is echt ein schönes messer! vor allem an der klinge könnt ich mich nicht satt sehen!

Aber vor dem Preis muss ma sich da glaub ich fürchten oder ;)
 
Ein schönes Messer. :super:

Schregerlinien ??? und dabei wollte ich Dich schon zum gelungenen Scrimshaw beglückwünschen. ;)

Zum Mosaikpin: In der Mitte des Griffes würde das Gesamtbild IMO ein wenig stimmiger aussehen, aber wahrscheinlich legst Du Wert darauf, dass er mit angelegeter Lederscheide immer noch sichtbar ist, oder? :p

MfG Klaus
 
Hallo,

das messer sieht wirklich sehr gut aus, die scheide auch.

immer wenn ich elfenbein sehe bekomm ich so ein komisches gefühl, selber würd halt nie elfenbein hernehmen.

haut mich aber jetzt nicht:)
gruß
 
N'Abend Zusammen,

Hossa!

Da ist ja richtig viel zusammengekommen, ..... freut mich.
Die Bilder haben mir keine Ruhe gelassen. Ich habe neue 'reingestellt.
Sie sich ein bißchen besser, aber kein Vergleich mir der Realität.

@Rainer

War ja eigentlich klar, Zahnarzt, jou. Der musste kommen, um die Linien zu finden, die die Mammuts schon hatten, aber vielleicht gab es ja damals schon Zahnärzte ;) . Aber schönen Dank, hab' ich nicht gewusst.

Parierelement nochmal.
Die Feilarbeiten werden unter Nutzung einer Hilfe durchgeführt. Läuft als "Feihilfe" bei Borger. Ohne würde es ausarten wie das freihändige Kürzen von Tischbeinen.

@Jens

Das Polieren ist eigentlich kein Problem. Aus einem Klotz diese Rundungen herauszuarbeiten, ohne Hitze in das Material zu bringen, das ist ein bißchen die Herausforderung. Mit dem Bandschleifer geht das nicht. Beim Abkühlen würden dann u. U. Risse auftreten. Bei so einem kostbaren Material möchte man dieses Risiko natürlich nicht eingehen. Ich arbeite dann gerne mit einer Raspelwalze in einer biegsamen Welle. Dabei wird das Material kaum erwärmt, geschweige denn heiß. Na, und danach schmirgeln von Hand bis Körnung 1200. Danach mit Stahlwolle "000". Das Polieren geht dann innerhalb von Sekunden, muss man aber wieder aufpassen, wegen der Hitze.

@Yallahyimshi

ehm, gibt's dafür auch 'ne Übesetzung? Ich will mich ja am Ende nicht selbst beschimpfen:steirer: .

Preise,.......... ein Thema für sich.
Ich habe hier schon Monostahlmesser, Flacherl, ohne Parierelement, (natürlich) ohne Knauf, mit schönem Griffholz gesehen, für die über 400 € aufgerufen werden. Der Arbeitsaufwand hält sich da schon in Grenzen.....
Ich habe für dieses Messer ca. 65 Stunden gebraucht (ohne Scheide).
Mag sein, dass andere es schneller können. Wenn man dazu den Materialaufwand bedenkt, kommt man schnell dahin, dass es unter "vierstellig" nicht geht. :hmpf:
Ohne jedoch an das Niveau heranzureichen, welches in gewissen Adelskreisen für schmiederauhe Jagd- und Küchenmesser bezahlt wird. :irre:
Dieses Messer ist kompromißlos auf äußerste Stabilität getrimmt, bei Verwendung handverlesener Komponenten. Das hat natürlich seinen Preis. Ich könnte es mir nicht leisten!:(

@Klaus

Eingangs habe ich es ja schon gesagt, kaum etwas ist an meinen Messern so kritisiert worden wie die Mosaikpins. Im Gegensatz zu Dir gibt es jemanden, der jede "Ausgewogenheit" im Sinne von "mittig" ablehnt. Er bevozugt den "Goldenen Schnitt". Du möchtest es "mittig", und nu'?
Jetzt sitzt der Pin da, wo er ist, guckt fröhlich in die Welt, auch wenn das Mäntelchen "um" ist. Na klar, war das so gedacht. Schließlich sieht man ein Messer meistens erstmal in der Scheide. Schön, wenn es einen Blickfang gibt, oder?

Allen Alles recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Nicht von Schreger, eher von Goethe, oder so, ..... oder wer war das?


@ Alex77

Die alte Diskussion. Elfenbein ist ja schön, aber verbauen?
Geht doch nicht, die armen Dumbos!

Ich hab's schonmal geschrieben. In manchen Gegenden haben sich die Elefanten durch mittlerweile jahrzehntelange Schonung derart verbreitet, dass sie zur "Landplage" geworden sind. Dort werden sie gezielt abgeschossen. Und das Elfenbein wird gehandelt.
Mit dem Erlös werden die Rangers finanziert. Die Rangers schützen wiederum das Wild. Was spricht also wirklich dagegen?
Es ist mein Standpunkt und ich möchte hier auch diesmal keine Grundsatzdiskussion lostreten. Und ich freue mich an dem schönen Material.
 
Eingangs habe ich es ja schon gesagt, kaum etwas ist an meinen Messern so kritisiert worden wie die Mosaikpins. Im Gegensatz zu Dir gibt es jemanden, der jede "Ausgewogenheit" im Sinne von "mittig" ablehnt. Er bevozugt den "Goldenen Schnitt". Du möchtest es "mittig", und nu'?
Jetzt sitzt der Pin da, wo er ist, guckt fröhlich in die Welt, auch wenn das Mäntelchen "um" ist. Na klar, war das so gedacht. Schließlich sieht man ein Messer meistens erstmal in der Scheide. Schön, wenn es einen Blickfang gibt, oder?
Allen Alles recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

Hallo Robert,
ja so ein Mosaikpin ist ein Blickfang, und dass er seine Arbeit gut macht, wird ersichtlich, wenn er möglichst vielen Leuten auffällt. :glgl:
Die Position desselben ist bei Deinem Messer genau richtig, wo Du ihn haben wolltest.
Meine Aussage wo ich den Pin gesetzt hätte, ist weder als Kritik noch als Doktrin fürs nächste Messer gemeint gewesen (würde mir als Anfänger auch im Traum nicht einfallen).
Aber immerhin konnte ich nachvollziehen warum er dort ist, wo er ist. ;)
Also, bis zum nächsten Messer :super:
MfG Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Klaus

'tschuldige, wenn meine Antwort vielleicht ein wenig "ruppig" 'rübergekommen ist. Das war so nicht gemeint. Als Kritik habe ich es auch nicht so richtig empfunden. Es ist nur wirklich so, dass - wie ich schon geschrieben habe - gerade diese kleinen Dinger immer wieder für Diskussionen sorgen. Dabei ist es ja eigentlich ganz einfach. Wenn ich jetzt so ein Messer in Gänze "begutachtet" habe, brauche ich doch nur den Teil, der mir nicht gefällt, mal kurz "abzudecken". Und dann stelle ich mir die Frage, ob das Gesamtkonzept dann eher gewinnt oder verliert. Häufig ist es dann so, dass ein Detail, welches man selbst so nie ausführen würde, trotzdem "passt".

Und das mit dem Anfänger, das pack' mal ganz schnell weg. Ich habe schon viele "erste Messer" von Praktikanten beim Schmied meines Vertrauens gesehen, da kann einem schon die Spucke wegbleiben. Und seien es nur Details, selbst weggelassene, bei denen man echt verblüfft sein kann. Ich denke, in dem Moment, in dem ich glaube, ich wüsste oder könnte schon alles, hätte ich Grund mir Sorgen zu machen. M. E. kann jeder von jedem lernen.

@ Alle

Da kommt noch was. 16 cm Klingenlänge, so eher in Richtung "heavy duty", demnächst in diesem Theater. Und dann hoffentlich mit besseren Fotos.
 
Ein wirklich tolles Messer. Ich finde auch, dass der Preisbereich durchaus okay ist. Wenn ich das geld hätte, was ich als Schüler natürlich nicht hab, würde ich mir was von dir kaufen.
Zum Elfenbein : Ich würde es eigentlich auch nicht verbauen wollen, zum einen weil es mir schlichtweg zu teuer ist, zum anderen hätte ich Angst einen Griff aus dem Material zu belasten, oder zu verdrecken.
Ich würde mir bei so ziemlich allem was CITES Papiere hat keine sorgen machen. Wie will an illegales Elfenbein bitte importierten ?

mfg
Moritz
 
Hallo Moritz,

das finde ich ein richtig nettes Kompliment (wenn ich mal Geld habe....).
Bei Vorlage der ausgedruckten Antwort, gibt's garantiert 10% Rabatt! :steirer:

Die Belastbarkeit von Elfenbein kann man glaube ich erst ermessen, wenn man den Vorzug hatte, es einmal verarbeiten zu können. Es ist schon ein verdammt hartes Zeug. Härter, fester und dichter, als jedes mir bekannte Holz. Und wenn man dann noch bedenkt, dass früher auf jedem Krambolagetisch (Billiard, Dreiband, Kunststoß, usw.) Elfenbeinkugeln gespielt wurden, die teilweise mit Impulsen konfrontiert wurden, die jenseits von Gut und Böse liegen, dann kann ich mir keine Belastung an einem Messer vorstellen, die es wirklich erschüttern könnte, solange beim Verarbeiten keine Hitze ins Material eingetragen wurde.
Das gilt im Prinzip auch für die Schmutzanfälligkeit. Schön poliert, mit einer Mischung aus Carnauba- und Bienenwachs berieben, die dann auch wieder auspoliert wird, gibt eine sehr strapazierfähige und schmutzunempfindliche Oberfläche, ohne die Haptik zu beeinflussen.

Was wirklich ein wenig schmerzt, ist der Preis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, an der Belastbarkeit des Elfenbein habe ich keine Zweifel. Aber ich hätte Hemmungen so ein Messer hart ranzunehmen oder überhaupt zu verwenden, schlicht und einfach weil es so schön und wertvoll ist.
mfg
Moritz
 
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