Damast Mini-Razor

Buddel

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Ich möchte hier ein kleines Rasiermesser vorstellen, dessen Rohling bei meinem Schmiedelehrgang bei ademos entstanden ist. Beim Stahl handelt es sich um 1.2842 und 75Ni8. Das ganze ist, wenn ich das noch richtig zusammenbekomme, aus zwei Paketen entstanden, die gegenläufig mit einander verschweißt wurden (drei oder vier mal glaube ich). Danach wurde das ganze tordiert und wieder ausgeschmiedet.
An der Stelle haben wir dann gemerkt, dass das Material nicht ganz für ein normal großes Rasiermesser reichen wird. Daher hier die Mini-Version.

Der Griff besteht aus geöltem Ebenholz, bewusst nicht auf Glanz gebracht und der Keil aus Aluminium. Dieses wurde ebenfalls nur mit 120er Schleifpapier bearbeitet.

Gehärtet ist das ganze auf 62 HRC und wurde anschließend auf Wassersteinen bis zu 16.000er Körnung geschärft und dann geledert. Haartest ist gar kein Problem, allerdings muss ich mich an das etwas andere Handling eines so kleinen Messers bei der Rasur erst gewöhnen.

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DER absolute Hammer !!! :super::super::super:

Habe hier schon einige sehr tolle Rasiermesser gesehen, aber dieses gefällt mir besonders gut.
Die Klinge hat einfach eine enorm besondere Form.
Sehr gelungen !

R.
 
Eine wunderschöne Form, tolle Linien! Ist es sehr abwegig, wenn ich da einen Pottwal in dem Messer sehe?

Gruß,
Carsten
 
Servus Buddel,

wunderschön!:staun:

Ein wahrer Traum von einem Rasiermesser, auch wenn ich mich wohl ebenfalls an die Größe gewöhnen müsste. Umstellen fällt halt immer schwer...

Grüße
Fabi
 
Danke schön, freut mich, dass es euch gefällt. Leider darf ich mich nicht all zu lange umstellen, da das Messer bereits einem Freund versprochen ist, der damals den Schmiedekurs mit mir gemacht hat - Mist :irre:

Naja, ich versuch ihn noch für 2-3 Rasuren hinzuhalten und dann werde ich das Teilchen ziehen lassen. Ist ein Anreiz endlich mal selbst mit dem schmieden anzufangen ;)
 
Hallo Buddel,

seeehr schönes Gerät! Wie rasiert es denn?
Man hört ja immer, der 1.2842 sei nicht soo toll für Rasiermesser = feine Schneiden geeignet. Wie ist Deine Erfahrung? Du hast ja schon mehr aus 2842- Damast gebaut.

Danke noch mal für die schnelle Antwort auf die Verschraubungsfrage :)

Gruß,
Sascha
 
Hallo Sascha,

ich kann deine Skepsis gegen den 1.2842 bei Rasiermessern nachvollziehen aber nicht bestätigen. Wenn, was ich mal voraussetze, die Wärmebehandlung gut gelaufen ist, kommt der Stahl auf ca. 62 HRC und hat trotzdem eine feine Körnung.
Das hab ich mir nicht ausgedacht, sondern das hat mir Willi Peter bestätigt, nachdem er eines meiner Messer untersucht hatte.

Was sehr viel wesentlicher ist, ist genügend Erfahrung beim schärfen von Rasiermessern. Obwohl ich hunderte alte Klingen geschärft habe, ist das bei selbstgemachten Klingen fast immer noch einen ganzen Zacken schwieriger.

Das liegt daran, dass man (ich) beim schleifen der Klingen nicht so sauber und präzise arbeitet, wie das die altne Solinger Meister noch konnten. Daher muss man dann eventuelle Abweichungen in der Klingengeometrie beim schärfen in den Griff bekommen.

Faktisch heißt das bei mir, dass die Messer immer erst mal auf den 200er Schruppstein müssen, um Schneide und Geometrie aufzubauen. Danach kommt ein 600er DMT, ein 1000 - 2000er Aoto, ein Thüringer Wasserstein (ca. 6000) und ein 10.000er Naniwa. Bisher kamen danache Pastenriemen und Hängeriemen. Seit kurzem kann ich nun aber einen 16.000er Naturstein aus Franken einsetzen, der mir komplet die Pastenriemen erspart. Dieser Stein hat auch diesem Messer sehr gut getan.

Bevor ich ihn hatte war das Messer zwar scharf aber nicht sanft bei der Rasur. Ich hatte schon bedenken, dass ich durch den Damast vielleicht Mikroausbrüche in der Schneide hätte bez. die Materialkombi nichts taugt. Nach dem 16.000er ist das Messer jetzt aber top scharf und sanft zugleich. Von daher spricht meiner Meinung nach nichts gegen diese Stahlkombi bei Rasiermessern.

Ich muss aber betonen, ich schaue auch noch nicht auf eine sonst wie lange Erfahrung zurück. Ich bin gerade selbst dabei mir das alles zu erarbeiten und zu testen. Wer weiß wie ich das in 1-2 Jahren sehe :hehe:

Als nächstes wird es mal ein Messer aus 1.2436 geben. Bin schon gespannt wie der sich so macht.

Gruß
Gabor
 
Junge, Du hast ein Formempfinden, da kann einem schwindlig werden.
Das ist eine Gabe, mach was draus!
 
Hallo Gabor

Das Messer ist ja mal der Hammer geworden. Ich kann mich noch gut an den Rohling erinnern. Und das der doch so simple Damastaufbau so Klasse aussieht hätte ich nicht erwartet. Da weiß ich ja was ich demnächst mal wieder machen werde. :steirer:

Also nochmal :super:

und Grüße aus Bernau

Der Uwe
 
Ich bin ganz hin und weg:super:
Wunderschön!

Wie hast du denn diesen schönen Hohlschliff hinbekommen?

Wie kommt ihr eigentlich darauf dass der 1.2842 keine feine Schneide macht? Was sollte die Begründung sein?

Ciao Sven
 
Hallo Sven,

ich hab meinen Bandschleifer so umgerüstet, wie hier zu sehen:

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An den Hilfsarm kann ich nun Rollen mit verschiedenenen Durchmessern aufstecken, so dass ich mich mit immer kleiner werdenden Rollen in die Hohlung des Rückens vorarbeiten kann. Ein Wall ist so aber natürlich nicht hinzubekommen. Außerdem brauch ich noch einiges an Übung. Bei diesem kleinen Messer hat es aber gut geklappt.

Traditionell hat man für Rasiermesser wohl 1.2210 genommen. Insofern gab es meiner Kenntnis nach bis vor kurzem keine Messer aus 1.2842. Daher konnte man nicht sicher sein, ob der auch gut funktioniert. Und wenn man dann noch Probleme beim schärfen bekommt, kann man zu er Auffassung gelangen der Stahl wäre für Rasiermesser nicht so gut geeignet. Aber wie gesagt, nach einigen Experimenten kann ich das nicht bestätigen.

Sobald aber meine Schmiede steht, werde ich mal den 1.2210 nehmen. Da der nur als Rundmaterial zu bekommen ist, konnte ich den bisher nicht verwenden.
 
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