Damast mit weissem Papierstahl

Brutus

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Grüsst Euch
Ich habe mir ein Stück weisser Papierstahl besorgt. Möchte damit meine 1. (richtigen) Damastklingen machen.
Ist ein verschweissen mit St37 sinnvoll und machbar (Damast-Anfänger)?
Wäre Kugellagerstahl oder Schwedenstahl-1770 also Kombination empfehlenswerter (hätte ich an"Lager")?
Was spricht eigendlich gegen Damast nur aus Papierstahl?

Im voraus besten Dank für Infos
Grüsse aus der Innerschweiz
Brutus
 
Hi Brutus,

also da du noch nie Damast geschmiedet hast, würde ich dir davon abraten es gleich mal mit einem teuer bezahlten Stahl zu versuchen.

Nimm doch erst mal einen Stahl den du einfach und billig besorgen kannst. Ist nur ein Ratschlag, du kannst natürlich auch gleich den Papierstahl verwenden - wäre halt schade wenns dann nicht so klappen würde.

Wegen ST37 - also ich würde Baustahl nicht verwenden. Das liegt einfach daran das er direkt gesagt eine miserable Qualität (Gefüge, unerwünschte Bestandteile etc.) hat. Besorg dir da lieber ganz normales Eisen, solte es eigentlich in jedem Baumarkt geben.

Nun zu deiner Frage warum kein Damast aus einer einzigen Legierung. Macht man selten weil man beim Damast ja eine schöne Zeichnung erhalten will. Aus diesem Grund nimmt man Stähle die beim Ätzen möglichst unterschiedliche Farben annehmen.

Ein mit Mangan legierter Stahl (z.B. 1.2842) wird schön schwarz. Ein Nickellegierter Stahl (z.B. 1.2767) bleibt fast blank, ist also silbern.
Feilenstahl nimmt zum Beispiel eine hellgraue Farbe an usw. usw.

Noch was anderes: bei Damast findet ja ein Kohlenstoffausgleich statt, sprich der Kohlenstoff wandert vom dem Stahl mit dem höheren Anteil in den anderen. Um eine akzeptable Klinge zu erhalten sollte der Kohlenstoffgehalt mindestens 0,6 Prozent betragen. Wenn du also Eisen oder Baustahl verwenden willst, sollte die andere Legierung mindestens 1,2 oder mehr Prozent intus haben (also z.B. Feile). Bei dem Papierstahl (~1 %) könnte das Probleme machen.
Wäre also besser wenn du anstatt Eisen etc. C45 nehmen würdest.


Gruß

Simon
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antwort.
Kohlenstoffausgleich, in meinem Fall, bewirkt scheinbar eine zu massive Verschlechterung der Klingenqualität. Demgegenüber, vermutlich wenige, bis keine positiveren Eigenschaften entstehen.
St37 (und ähnliches), wäre halt einfach zu bekommen …

Gruss Brutus
 
Brutus schrieb:
St37 (und ähnliches), wäre halt einfach zu bekommen …

Ich wollt bzw. will dich aber nicht von deinem Vorhaben abbringen!
Wenn du St37 schon hast bzw. leicht rankommst dann nimm es doch einfach! Klar es gibt Besseres aber muss ja auch nicht immer das Beste vom Besten sein...

Bitte denk auch daran das man durch das Mischungsverhältnis den Kohlenstoffanteil ebenfalls beeinflussen kann ;)

Hier mal ein Beispiel für Eisen und Papierstahl:

Verhältnis 1:1 -> 0,00 + 1,00 / 2 = 0,5 % Kohlenstoff

Verhaltnis 1:2 -> 0,00 + 1,00 + 1,00 / 3 = 0,66 % Kohlenstoff

usw.

Sorry aber das hab ich vorhin total vergessen zu erwähnen.

Zum Thema Kohlenstoffausgleich kannst du ja mal hier im Forum suchen.

Hier wurde es auch schon tiefgehend besprochen: http://www.schmiedecafe.com/forum/showthread.php?p=2806#post2806

Gruß

Simon
 
hallo,

ich würde mich auch der empfehlung anschließen, erst mal baustahl oder sonst irgendeinen billig zu besorgenden stahl zu versuchen.

ich weiss zwar nicht wie deine fähigkeiten sind, aber die ersten versuche enden meist nicht in einem messer ;)

diese diskussion hats glaub ich hier schon mal gegeben, ob man sich die mühe antun soll, einen minderwertigen "damast" zu schmieden, den man dann ohnehin nicht verwenden kann.... aber ich bin der meinung, dass zuerst mal das feuerverschweissen geübt werden sollte, bevor man dann die teuren stähle massakriert ;)

also kurzum, wenn du der meinung bist, dass du es hinbekommst, tu dir keinen zwang an ;) aber empfehlen würde ich dir , einfach mal ne billige verschweissung zu versuchen....das ist der motivation um einiges dienlicher als mit "schwierigen" stählen zu arbeiten, die man dann kaputt macht....

my 2cent

Gruß Daniel
 
Ich kann mich nur anschließen, nimm zum probieren was billiges.

Ich hab mit C101 und 2510 angefangen, ist voll in die Hose gegangen. :mad:

Dann bin ich auf 2842 und ck 45 umgestiegen, wieder nichts.

Nach drei Fehlversuchen und jeder Menge Frust hab ich jetzt mal ein Dreilagen Messer aus Ck45 und 2510 gemacht, das hat geklappt, zumindest sieht´s vor dem Härten noch so aus.


Damast Schmieden ist eine sehr heikle Sache, also mit billigen, einfach zu verschweißenden Werkstoffen beginnen und langsam steigern.

Wenn die Minderwertigen Damaste klappenm, und optisch auch noch was hergeben, kann man ja immer noch eine Schneidleiste einsetzen.


Und blos nicht aufgeben, egal wie oft es schief läuft (muß ich mir selber auch immer wieder vor sagen). :glgl:
 
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