Damast- oder Keramikmesser?

Plaustand

Mitglied
Beiträge
4
Erstmal Hallo an die Community und danke für die Aufnahme :)

Ich quähle mich seit längerem mit meinen alten Messern ab und überlege ob ich mir zur Abwechslung nicht doch einmal ein hochwertigeres "Arbeitswerkzeug" gönne. Deshalb frage ich mich ob in der Küche ein Damastmesser überhaupt Sinn macht, schließlich bin ich kein Sternekoch der damit sein Geld verdient ;)
Das ein richtig scharfes Messer her muss ist für mich mittlerweile klar. Ob es ein Keramikmesser, Damastmesser oder ein richtig gutes Stahlmesser wird weiß ich jedoch noch nicht so recht.
Ich denke für so eine Frage bin ich im richtigem Forum gelandet :)
Zu welchem Messer würdet ihr tendieren wenn ihr täglich damit kocht, aber wie schon erwähnt nicht euer Geld damit verdient.
 
Bist hier leider eher Falsch.

Füll doch bitte den Fragebogen in dem Kaufberatungsfaden aus.

PS. : Ich bin selbst Koch und habe noch keinen Koch kennengelernt der mit einem Damastmesser gearbeitet hat , maximal mit Damasttapete ala Kai.
 
Ich schiebe das mal an die richtige Stelle und bitte den TE, noch den ausgefüllten Fragenkatalog einzufügen.
 
Hoppla, den Fragekatalog habe ich übersehen... Also auf ein Neues :)

@Rothgas

Was meinst du denn mit Damasttapete ala Kai?


*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?

Erstanschaffung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?

Privat

*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?

Nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien


Stil gibt es keine Präferenz, hauptsacke scharf und bleibt es auch bei entsprechender Pflege

*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?

Gemüse, Fisch und Fleisch

--------------------------------------------------------------------------------------------
*Falls ja, bitte diese hier angeben:


Küchenmesser-/set, welcher Stil?

Europäische Messerform
Europäisches Messer im japanischen Design
Japanisches Messer im traditionellen Stil (Wa-bocho)
Japanisches Messer mit europäischer Griffform (Yo-bocho)
Exotische/hochspezialisierte Messerform (z.B. chin. Nudelmesser)[/B]


*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm


eher 20cm


*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?



Bin ich offen

*Welches Budget steht zur Verfügung?

ca. 200 Euro, bei einem entsprechend hochwertigem Set können es auch max. 300 Euro sein


*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?


Egal


*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.


WMF - Santokumesser https://www.wmf.com/de/messer-schneider/kuechenmesser/santokumesser-16-5-cm-yari.html

WMF Set - Yari https://www.wmf.com/de/messerset-3-teilig-yari.html

Tim Mälzer - Kai Shun https://damastmesser-welt.com/damaststahl/tim-maelzer-kai-shun-damastmesser/

Gerade bei Tim Mälzers Messer frage ich mich ob das Messer tatsächlich so gut ist wie im Fernsehen versprochen, oder ob er nur seinen Namen für ein Produkt hergibt um es besser zu verkaufen.

Bei der Suche nach einem passenden Keramikmesser habe ich festgestellt das es kaum teure Kermaikmesser gibt. Woran liegt denn das? Ich bin bisher davon ausgegangen das bei Messern gilt, teuer = entsprechende Qualität. Muss ich hier meinen Glauben übern Haufen schmeißen? :)
 
Mit Damasttapete meine ich die "vorgefertigte" weiche Außenlage die man immer wieder sieht, diese ist nur Optisch schön hat aber keinen nennenswerten Nutzen.

Du könntest dir auch ein Eden Damast holen https://www.knivesandtools.de/de/pt/-eden-quality-classic-damast-santokumesser-18-cm.htm das liegt mit Kai etwa gleich auf.

Ich persönlich würde dir dazu raten entweder ein Standartsolinger zu kaufen also Zwilling,WMF , Wüsthof, Dick , Gieser bzw. die günstige Serie von Herder (Kochmesser 20cm) und dann noch Schleifsteine um die Schärfe zu halten und oder wieder aufzufrischen.

Es gibt natürlich noch viele andere Hersteller bis 200€ die man empfehlen könnte , ich persönlich bin der Meinung das man aber dafür schleifen können sollte und das sollte man erstmal lernen um nicht das Messer zu versauen.

Von Keramikmesser raten ich grundsätzlich hab da man diese privat kaum naschschleifen also schärfen kann, was erhoffst du dir von Keramik ?

Keramikmesser benutzt kaum jemand und diese bedürfen auch keinem Handwerklichen geschickt , Pulver in eine Form brennen geg. schleifen fertig. Ab ca. 150€ fangen , zumindest in Teilschritten, handgefertigte Messer an daher auch der Preis.
 
Bei üblichen Damastmessern mit einem dreilagigen Aufbau (nicht Leistungsdamast vom Schmied ab 1000€ aufwärts) ist funktionell allein die Güte des Stahls der Schneidlage interessant. Ob 3 Lagen 67 Lagen oder 1000 Lagen spielt funktionell überhaupt keine Rolle. Das "Muster" ist bloß Zierde.

Allerdings ist es so, dass üblicherweise die Schneidlage aus einem etwas besseren und härteren Stahl mit mehr Kohlenstoff besteht als Solinger Standardstahl. Daher sind die mehrlagigen Messer im allgemeinen doch als etwas hochwertiger einzustufen.

Kein Keramikmesser, da nur vom Profi schärfbar. Meist schlechtere Klingengeometrie.

Schärfe ist ein Pflegezustand. Man kauft ein Auto ja auch nicht, weil der Tank voll ist. Zudem liefern manche Hersteller nicht in Topschärfe
aus, was zwar zu beanstanden ist, denn ein neues Messer sollte rasieren. Die Qualität des Messer wird jedoch nicht durch die Schärfe bestimmt.

Meistens wird Schärfe nämlich mit Schneidfähigkeit verwechselt und Schneidfähigkeit ist absolut eine Eigenschaft eines Messers und kein vorübergehender Pflegezustand. Die Schneidfähigkeit wird bestimmt durch die Klingengeometrie. Mit anderen Worten: Je dünner ein Messer an der Wate ausgeschliffen ist, desto leichter (Schärfe vorausgesetzt) gleitet es durch das Schnittgut. Vor allem bei hartem Gemüse, wie Sellerie und Karotten oder auch Zwiebeln macht sich das bemerkbar. Da beim Schneiden weniger Kraft erforderlich ist, wird diese Eigenschaft oft auch als Schärfe empfunden, denn auch ein scharfes Messer erfordert weniger Kraft als ein stumpfes.

Alle Solinger Hersteller (außer Herder) lassen in Sachen Klingengeometrie zu wünschen übrig d.h. sie sind dick an der Wate. Eine dünne Schneide ist nämlich auch empfindlich und weil der durchschnittliche Nutzer keinen Sinn für das Messer als Werkzeug hat, wird damit alles mögliche angestellt. Wenn nun die Schneide dünn wäre, wäre sie schnell ruiniert und der Hersteller hätte mit Reklamationen zu rechnen. Deshalb haben diese Messer "Sicherheitsreserve".

Wer ein leicht schneidendes Messer haben will, sollte bei der Benutzung berücksichtigen, dass die Schneide etwas empfindlicher ist. Vor allem Belastungen quer zur Schneide sollten vermieden werden.

Die Messer von Kai z.B. die Tim Mälzer Serie sind schon gut und anständig verarbeitet, allerdings auch ziemlich überteuert. Wem es aufs Geld nicht ankommt, kann sich das kaufen.

Es gibt übrigens kein günstiges Kochmesser von Herder mit 20 cm Länge. Günstig wäre vielleicht noch das Standardsantoku zu bezeichnen, das jedoch übliche Santokulänge mit 16,5 cm besitzt. Trotzdem sehr empfehlenswert da dünn und nagelgängig.
Das sehr gute und empfehlenswerte 1922er Kochmesser in 23cm Länge kostet um die 170€. gibt es nur in nicht rostfrei

Günstig ist das TOJIRO FUJITORA DP Kobalt Serie Gyuto Koch Messer 210 mm FU-808

Das Eden Kanso Aogami in 20 oder 23cm Länge hat ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis 3-Lagig nicht rostfrei

Immer empfehlenswert, da sehr dünn an der Wate sind die Messer von Shiro kamo z.B. das Carbon Damaskus mit Aogami Schneidlage

Hier noch ein Shiro Kamo mit Schmiedehaut ähnlich dem Eden Kanso (das auch von Shiro Kamo gefertigt wird)

Schleifmittel nicht vergessen, sonst kannst du dein gutes Messer nach einigen Monaten nicht mehr von einem billigen unterscheiden.
 
Herzlichen Dank für diese ausführlichen Informationen! Da merke ich schnell wie wenig Ahnung ich doch über Messer habe. Auf jeden Fall ist der Gedanke eines Keramik Messers passé und ich habe einiges gelernt :super:
Hier wird man doch glatt besser beraten als im Geschäft selbst :)

Ich denke das Eden Kanso Aogami wird es wohl werden. Mir gefällt dieser dunkle Stil mit diesem Walnuss Holzgriff. Den Preis finde ich auch in Ordnung. Ich denke ich werde mir das gönnen und ausführlich testen. Bin schon auf die Schneidfähigkeit gespannt!

Danke für die tolle Beratung :)
 
Das Eden Kanso hat einen Griff aus "Red Sandalwood". Das Shiro Kamo von Dictum einen Griff aus Walnussholz. Nicht dass etwas durcheinander geht.
 
Zurück