damasteel und rost

Schanz Juergen

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versuche seit einiger zeit damasteel zum rosten zu bringen (ungehärteter zustand) aber leider klappt das nicht so richtig - ha jemand ne idee????????

meine vorstellung ist ne tsuba aus damasteel zu machen diese rosten "zu lassen" und dann zu konservieren..

aber wenns mal rosten soll gehts nicht;-((
 
Hallo, Jürgen!

Hast du denn die Antworten in dem verschwundenen Thema im gelesen bzw die Tips ausprobiert?
Mein Tip war, die Tsuba mit Schleifstaub von einem rostenden Stahl und schwacher Säure (z.B. Essig) zu beschmieren und in einer Plastiktüte in der Sonne zu lassen (ich bin ein Sadist, ich weiss).
Es gibt aber auch spezielle Brünierungen zur Erzeugung von dem sogenannten Edelrost auf Stahloberflächen, z.B. bei Triebel kann man welche bestellen.

Gruß,

Martin
 
hallo martin,
nö hab ich nicht gelesen--- als ich es gesucht hab wars weg;-(((
das mit triebel werd ich mal versuchen - danke!!
dann werd ich das ganze morgen mal mit essig und öl in die sonne legen..
weitere hilfetips sind willkommen..
 
Tsuba

Schanz Jürgen schrieb:
dann werd ich das ganze morgen mal mit essig und öl in die sonne legen...weitere hilfetips sind willkommen..

Ich bin nicht sicher, dass sich SABIJI (der Edelrost) auch auf "nichtjapanischen" Stahloberfächen erzeugen lässt. Die Schmiede hatten eigentlich nur einfachen Kohlenstoffstahl, und die Patinierungen waren darauf abgestimmt. TSUBA waren nicht gehärtet. Es gibt schöne MOKUME-TSUBA aus Stahl, die manchmal nur leicht brüniert waren.

Gruß

sanjuro
 
@ sanjuro
ungehärtet ist klar...
wenn man damasteel z.b. nicht richtig neutralisiert rostet das "zeugs wie sch,. nach dem ätzen(im gehärteten zustand) - warum funktioiert das ganze aber im weichen zustand nun nicht?????? -ich hab keine lösung..;-(


?? mokume tsuba aus stahl - das ist doch dann mix anderes wie damst?? - oder versteh ich da jetzt was falsch??- das das nix mit damasteel zu tun hat ist mir klar;-)
 
jürgen ich habe mal einen ring aus damasteel gemacht.
ich ahnte dass er zum rosten anfangen wird und genau das tat er auch.
der stahl war ungehärtet und der finger war nach ein paar stunden schön rostrot.
also das ding unter die achsel klemmen und schön schwitzen...das sollte klappen. ;)

schöne zeit!

bert.
 
Moin,
habe auch einen Ring aus Damasteel und der rostet auch leicht.Eine Nacht am Finger gelasse und am nächsten Morgen hat man Rost.
Tschö Micha
 
Hallo Jürgen,

da fällt mir nur ein Versuch aus dem Physikunterricht ein (auch wenn's schon lange her ist).

Schließe die Klinge an einen Pol einer Gleichstromquelle an (starke Batterie, Trafo etc.)
Lege die Klinge in Wasser (am besten etwas Salz dazu, wegen der Leitfähigkeit)
Lege einen Draht vom anderen Pol auch ins Wasser.
Bei richtiger Polung entsteht an der Klinge durch die Elektrolyse reiner Sauerstoff (wenn nicht: Pole vertauschen)
Damals konnte man dem Stahl beim Rosten zusehen!

Hoffe, es klappt!

Gruß,

blackfox

PS: AM ANDEREN POL ENTSTEHT WASSERSTOFF. DAS GEMISCH IST EXPLOSIV. ALSO NICHT MIT DEM FEUER SPIELEN!!!
 
@ blackfox
wo plus und wo minus hin soll weisst du nicht genau?? - ist aber sicher ein "heisser" tip!
danke!!!!!!!
das werd ich als erstes testen - ausser am montag zeigt die essigbehandlung schon spuren..
 
MOKUME = Damast

Schanz Jürgen schrieb:
?? Mokume-Tsuba aus Stahl - das ist doch dann nix anderes als Damast??

Du hast natürlich recht, Jürgen. Japanische Klingen sind ja (innerhalb ihrer Schichtungen bzw. die Bauteile, aus denen die Pakete aufgebaut werden) aus homogenem Material. Das kann man theoretisch Damast nennen, er zeichnet aber nicht richtig und wird auch nicht geätzt. Es gibt aber auch MOKUME aus Stahl, der (wie in Indonesien beim KRIS) aus inhomogenen Ausgangsmaterialien gemacht wird und sich dann auch ätzen lässt. Das ist dann nach japanischem Empfinden dekorativ, aber gelegentlich etwas aufdringlich, daher findet man das nicht häufig.

Gruß

sanjuro
 
danke!

@ blackfox das ist ja mal ne sehr gute anleitung - hoffe das es funktioniert!
@ sanjuro - genau diese aufdringlichkeit will ich ja;-))))
 
Ja, muss der Pluspol sein. Der Minuspool ist voller Elektronen, eben diese willst du aber loswerden, da beim rosten das Metall oxidiert und die Oxidation von Metallen ist als Abgabe von Elektronen definiert.
Teilweise kann man daher bei umgekehrtem Versuchsaufbau auch Rost wieder entfernen, soll angeblich mit Tafelsilber super funktionieren ;-).
 
Käme das was wir landläufig unter Damast verstehen käme dann am ehesten dem Mokume aus Stahl gleich. ??
Bestehend aus unterschiedlichen Stählen/Stahllegierungen, die zum Zwecke der kontrastreichen Zeichnung ausgewählt werden, wobei natürlich die technischen Aspekte wie Härtbarkeit, Schnitthaltigkeit etc. eine äußerst wichtige Rolle spielen, zumindest für in der Schneide zum Einsatzkommende Damaste (Seitenlagen müssen höhere Zähigkeit aufweisen), oder evtl. besser Schweissverbundstähle was die korrekte technische Bezeichnung wäre, könnte man das vielleicht als Mokume bezeichnen.

Vom Prinzip her kommen den Damastbestandteilen einer z.b. in 3-lagen Bauweise aufgesetzten Klinge die gleichen Aufgaben zu wie den japanischen Entsprechungen.
Das hier anzutreffende 'homogene' material zeichnet nicht sehr dekorativ, da es durch wiederholte Faltung eben homogenisiert wurde.
Die sichtbaren Ätzungen rühren in der Regel von den einzelnen Schweissnähten der gefalteten Pakete her und der damit einhergehenden Entkohlung, Aufnahme von Bestandteilen aus dem Kohlefeuer Silizium vom verwendeten Flussmittel (Sand )etc.

Das Ausgangsmaterial, welches aus aus dem Rennofen ( Tatara ) gewonnen wurde wird ja eben auch schon nach dem Zerschlagen der Luppe nach sicht sortiert um möglichst gleichmäßige homogene Pakete aufbauen zu können. Das wiederholte falten und Verschweissen dient hier nicht der Musterbildung sondern dem Feinen des Stahls. Es handelt sich dabei quasi um einen Raffinierstahl oder Schweissstahl.
Das wurde früher in Europa genauso gemacht um ein möglichst gleichmäßiges Material zu erhalten.

Um auf den Mokume aus Stahl zurückzukommen.
Ich verstehe unter dem Begriff Mokume ein zu hauptsächlich oder auschließlich dekorativen Zwecken zugeordnetes Material.
Wenn ich falsch liege lasse ich mich gerne aufklären.
Wen man davon spricht dürfte das am ehesten einem dekorativen Damast oder Schweissverbundstahl ohne technische Aspekte wie Härtbarkeit etc. gleichkommen.
Z.b. Buttereisen und Nickel, Mangan(haltigen)Stahl mit wenig C, der sich leicht schweissen und Schmieden lässt und auch danach noch einfach zu bearbeiten ist würde ich mir da vorstellen.
Aber weniger ein Klingenmaterial.

Gibt es nicht auch einen nicht oder nicht hoch härtbaren aber ätzbaren Damasteel ?

Einen Stahl auch Rostfrei, der in Säure getaucht wird und anschließend nicht neutralisiert wird und nicht weiterrostet ist in der Tat sehr eigenartig.
Die elektrochemische Keule sollte helfen.
Mir würde auf Anhieb einfallen, die Tsuba über einem im Wasserbad zu erhitzendem mit Säure gefülltem Behälter in die Säuredämpfe zu hängen
( auf gute Belüftung achten und nichts einatmen erwähne ich der Vollständigkeit halber falls es jemand ausprobiert der nicht genau weis was er macht :steirer: )
Wenn sich dann kein Rost bildet ??



Peter
 
@ peter
der nicht härtbare damasteel wird für schmuck usw.. verwendet - dieser ist auch "rostfrei" ohne das man ihn härtet..

ich habe aber ganz bewusst nen härtbaren genommen (odins eye)
 
Ashen schrieb:
...
Teilweise kann man daher bei umgekehrtem Versuchsaufbau auch Rost wieder entfernen, soll angeblich mit Tafelsilber super funktionieren ;-).
Stimmt, der Prozess ist umkehrbar. Aber: Es wird lediglich Rost (Eisenoxyd) wieder in Eisen verwandelt. Die strukturellen Schäden am Gefüge (Rostfraß) lassen sich damit nicht beseitigen.
@Jürgen: Du scheinst doch gerne zu experimentieren. Eisen mit der Struktur von Rost ...
Wäre das nicht vielleicht auch eine interessante Oberfläche?

Gruß,

blackfox
 
Ich habe ja kaum ahnung darüber aber ich denke wenn du das zeug in Photo Entwickler legst kriegst du es zum rosten, das einzigste was da nicht rostet ist v2a .....
 
Salzsäure

Häng dein Messer einfach mal über ein Behältniss mit Salzsäure und verschliesse es dann mit einerm Gefrierbeutel damit die Gase nicht entweichen. Sollte der herlichsten Rost ever geben... :steirer:
 
Ja, Hallo erstmal :)
Hmm, Säuren funktionieren nicht, damit bekommt man Rost sogar ganz gut weg, allerdings ist die Oberfläche dann aktiviert und wenn man nix macht rostet es danach wie verrückt. Wenn ich im Modellbau ne feine Rostoberfläche brauche, nehme ich ne schwache Salzsäure zum aktivieren, spüle mit Wasser und leg das Ding in eine Wasserstoffperoxidlösung, ca 3%ig, weils langsam wachsen soll. Zur Not gibts das Zeug beim Frisör, der braucht es zum blondieren.
 
@Havor:
Sheuel schrieb "über die Salzsäure hangen" , nicht eintauchen - das sollte so sehr gut funktionieren.

Und Jürgen: Mach das bitte unbedingt ggf. draußen.
Von Salzsäuredämpfen reichen die allerkleinsten Spuren um Dir die gesamte Werkstatt wegrosten zu lassen :glgl:
 
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