Damastflacherl - wie am besten

raifla

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Hallo,
wie macht ihr Flacherlmesser aus Damast um nach der Montage der Griffschalen die Damaststruktur auch auf dem Messerrücken im Griffbereich zu erhalten? (siehe Bilder)
Klebt Ihr erst die Griffschalen auf, schleift bündig mit dem Stahl und ätzt dann vorsichtig den Griffbereich? (mit Wattestäbchen)
Oder passt ihr die Griffschalen genau an, ätzt den Klingenrohling und verklebt dann?? Wie entfernt ihr den überschüssigen Kleber, mit einem trockenen Lappen oder mit Aceton getränkt?
So habe ich es bei meinen letzten beiden Messern gemacht (es waren die ersten Flacherl aus Damast). Einmal hat es funktioniert, bei einem Messer musste ich nach dem Kleben doch noch mal überschleifen weil die Griffschalen nicht ganz bündig waren bzw. Kleberreste nicht ganz entfernt waren. Jetzt ist natürlich keine Struktur mehr sichtbar. Nachätzen habe ich probiert, aber das Ergebnis war nicht so.

Gruß
Rainer
 
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Hallo Rainer!

Da war glaube ich schon im letzten Jahr ein ausführlicher Beitrag. Na, seis´ drum.

Erst Stifte rein, die Schaalen mit einem Tröpfchen Sekundenkleber fixieren, schleifen, Schalen wieder unter, ätzen, Schalen wieder drauf, Kleber entfernen und das Ganze polieren. Den Kleber entferne ich mit einem Bronze- oder Messingstichel. Geht bei 5 min Epoxi vom Steigerwald nach ca. 10 min recht gut.

Grüsse

Steffen
 
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Hi Rainer , ich würde es so machen nach dem Härten oder vor dem Härten die Schalen bündieg rasplen oder Schleifen abbessten so 3 mm Löcher in die Schalen böhren und den mit Schrauben notdürftig Festmachen den kann besser den Griff bearbeiten.
Ich hoffe ich konnte dir etwas Helfen!




Liebe Grüße Santino
 
Danke Euch.
Ich habe natürlich zuerst die Suchfunktion bemüht ;) aber nix speziell zu Damastflacherl gefunden. Ich war gestern Abend nicht mehr ganz wach.

Mein Fehler war anscheinend der Kleber. Ich habe mit UHU Endfest geklebt und gleich den Kleber abgewischt. Durch die lange Verarbeitungszeit von UHU Endfest ist wohl später noch etwas Kleber ausgetreten. Beim Entfernen des getrockneten Klebers habe ich dann die geätzte Schmalseite und die Griffschalen verkratzt.
Beim nächsten (das bis zum 13.04.07 verschickt sein muss :)) nehme ich 5 Minuten Epoxy.

Gruß
Rainer
 
Hallo,
Also bei meinen Damastmessern mache ich erst die Klinge fertig bis 800er Finish, dann passe ich den Griff an und klebe ihn fest. Dann alles fein überschleifen und den Griff bis 400 oder feiner. Eventuell versiegle ich das Griffholz mit Starbond. Dann ätze ich alles zusammen mitsammt Griff in warmer Schwefelsäure. Dabei habe ich einen sehr großen Glaskolben (3l), da passt das ganze Messer rein. Nach meiner Erfahrung macht die Säure dem Griffmaterial eigentlich kaum etwas aus.

Gruß
Gerhard
 
Nach meiner Erfahrung macht die Säure dem Griffmaterial eigentlich kaum etwas aus.

Hallo Gerhard,

also DAS hätte ich ich nicht getraut!
Markus Balbach hat zwar berichtet, dass er das mit Wüsteneisenholz auch macht, aber eben nur bei diesem Holz.

Hast Du das mit FeIIICl auch schon mal probiert?

Hans
 
Gerhard, da wünsche ich Dir bei Elfenbein, Perlmutt & Co. viel Spass. Und mal ehrlich: Wer will schon nen Griffholz mit Säurerestbeständen? :rolleyes:

Gruss

Steffen

PS.: Frohe Ostern!
 
Zuletzt bearbeitet:
EisendreiChloridsulfat und einen Q-Tip, halte ich nach wie vor für den besten Tip :D
Tips über Tips.
Das EisendreiChloridsulfat kannst Du jederzeit von mir bekommen.
Allerdings nicht mehr als 1 m³ ;-)

Stefan
 
@Hobby
Mit FeIII-Cl habe ich es noch nicht probiert. Damasteel lässt sich IMHO mit warmer Schwefelsäure recht gut ätzen.

@Steffen
Klar, das geht nicht bei allem. Aber ich habe ja beschrieben, dass mit etwas Starbond die Poren geschlossen werden können. Dann passiert dem Holz fast nichts.

Was ich nicht geschrieben habe: Natürlich tauche ich nach dem Ätzen das Messer sofort in eine Natronlauge. Die neutralisiert die Säure prima und es gibt keine Säurereste.;)

Manche Messer haben bei mir Perlmut-Einlagen. Da diese auf der Flachseite des Griffes sind, kann ich sie noch einmal nach dem Ätzen überschleifen und polieren, ohne an den Flacherl zu kommen.

Allerdings muß ich sagen: Ich habe es so gemacht und hatte ganz gute Erfahrungen. Allerdings gibt es hier jede Menge bessere Messermacher. Die haben wahrscheinlich auch die besseren Methoden und die größere Erfahrung. Daher ist meine Erfahrung mit dem Ätzen bestimmt nicht das Evangelium.:D

Frohe Ostern, viel Glück beim Eiersuchen und viele Grüße

Gerhard
 
EisendreiChloridsulfat und einen Q-Tip, halte ich nach wie vor für den besten Tip :D
Habe ich auch probiert... hat leider nicht so hingehauen... Stattdessen hat sich dort wo ich das mit dem Wattestäbchen aufgebracht habe eine goldene Patina gebildet... Keine Ahnung, woran das liegt. Kann es mir einer sagen? Habe ich zu wenig geätzt?

Sebastian

edit: Nagut, ich hatte Fe3Cl, ob das nun mit dem Sulfat auch stimmt... :confused:
 
edit: Nagut, ich hatte Fe3Cl, ob das nun mit dem Sulfat auch stimmt... :confused:

Jo, stimmt, sonst hätte ich es nicht geschrieben.
Gibt es übrigens auf fast jeder Kläranlage.
Das geht aus dem Sicherheitsdatenblatt des Stoffes hervor, und nach etwas Recherche bekam ich erklärt, warum das besser/stärker ätzt als das Zeug von Elektro-Conrad.
Raifla und ich haben es auch schon getestet, und ich fand die Erfolge recht gut.
Die mit der bei Dir erschiene Patina kann ich auch nicht erklären.
Vor dem Ätzen sollte man säuberlichst reinigen, und dann sollte das gehen.

Stefan
 
ich machs so wie es steffen beschrieben hat
- ausser bei wüsteneisenholz und stabilisierten hölzern(wohlgemerkt bei denen von mir ;-) ) - da passiert nichts..
 
Ich setze die Griffschalen erst trocken an und schleife nur umlaufend bis auf den Stahl runter. Wenn das Griffmaterial dann noch dick ist, gibt es keine Probleme, wenn beim ziehen und montieren der Stifte dann mal am Griffmaterial etwas ausbricht. Nach der Demontage und Feinschliff dann Ätzen, die Griffschalen mit 5 min Epoxy ankleben. Solange es nicht ausgehärtet ist kann man auch mit Nitroverdünnung noch Reste entfernen. Danach schleife ich dann die Griffschalen seitlich vorsichtig auf die Endstärke runter ( Vorsicht beim Schleifen an den Pins, die dürfen nicht zu heiß werden ) Die Abrundung zum Rücken hin dann mit feinem Papier beischleifen und den Rücken mit Tesafilm abkleben, falls man doch mal abrutscht.

Gruß Thomas
 
Hallo,
danke an alle.
Ich war also auf dem richtigen Weg, muss nur etwas sorgfältiger arbeiten.
Bei meinem Wettbewerbsmesser (Custom Knife 2007) habe ich es so gemacht wie von Steffen beschrieben. Den Tip mit dem Sekundenkleber habe ich benötigt. Oft sind es die einfachen Dinge die einem nicht einfallen ;) (ich hatte beim bündig schleifen der Griffschalen zuerst nur die Pins durchgesteckt ohne mit Sekundenkleber zu fixieren).
Und ich werde das Messer hier im Forum noch nicht zeigen, auch wenn´s schwer fällt :)
Gruß
Rainer
 
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