Damastklinge in Eiswasser härten

Uwe 1971

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Damastklinge in Eiswasser härten ?!!!

Hallo Jungs,

hab letzten Winter aus versehen eine Klinge aus Feile und C40 in einen Kübel mit eiskalten Wasser geworfen. Wäre ja nicht so schlimm gewesen wenn sie nicht gerade 850 C° gehabt, und das Härteöl, schön warm, genau neben drangestanden hätte. Die Klinge dankte mir diese fachmänische Behandlung mit mehren Spannungsrissen. Hab sie dann trotzdem noch poliert und geätzt als Anschauungsbeispiel wie es nicht sein soll. Habe ein paar Bilder angehängt. Ich hoffe man sieht was.

Gruß Uwe
 

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Hallo ,

ist zwar schade , aber ich persöhnlich find die Risschen jetzt nicht so tragisch .( das gibt Charakter :steirer: )

MFG.

Markus Wagner
 
Autsch,

da werden auch harte Männer weich...
Wie lange hast du für den Damast und den Schliff gebraucht?

Ciao Sven
 
Uwe 1971 schrieb:
Die Klinge dankte mir diese fachmänische Behandlung mit mehren Spannungsrissen. Hab sie dann trotzdem noch poliert und geätzt als Anschauungsbeispiel wie es nicht sein soll. Habe ein paar Bilder angehängt. Ich hoffe man sieht was.

Gruß Uwe

Hallo Uwe,

vor allem sieht man einen sehr schönen Damast!

Natürlich sind die Härterisse ärgerlich, aber ist das Messer deshalb unbrauchbar? Hebeln sollte man damit natürlich nicht, aber das sollte man ja eh nicht. Also, warum nicht dennoch benutzen?
 
Sven schrieb:
Autsch,

da werden auch harte Männer weich...
Wie lange hast du für den Damast und den Schliff gebraucht?

Ciao Sven

Hallo Sven,

ist schon eine weile her, 5 Stunden zum Schmieden ( 224 lagen) und nochmal 2 Stunden zum Schleifen kommen so etwa hin.
Also insgesamt 7 Stunden. Die Klinge werd ich wohl nicht fertig machen . Hab da kein so gutes Gefühl dabei.

Gruß Uwe
 
hi
der damst ist echt schön geworden :) :super:

das mit den rissen tut mir auch leid...

da muss ich grad wieder an solche messer/rasierklingenhersteller denken, die damit werben ihr klingen in eis zu härten :super: :hmpf: :D
*EISGEHÄRTET* *eisgehärteter SPezialstahl*

fragt man sich was führ stahl die benutzen.. vermutlich baustahl st37 :p

gruß
TomasG
 
Uwe 1971 schrieb:
Die Klinge werd ich wohl nicht fertig machen . Hab da kein so gutes Gefühl dabei.

Hallo Uwe,

schade, wenn auch verständlich. Notfalls würde ich mich opfern :irre: um zu sehen, ob man auch ein rissiges Messer benutzen kann.

Hans
 
TomasG schrieb:
da muss ich grad wieder an solche messer/rasierklingenhersteller denken, die damit werben ihr klingen in eis zu härten
fragt man sich was führ stahl die benutzen.. vermutlich baustahl st37

Du musst bedenken, dass die Rasierklingen ja extrem dünn sind. Deshalb wird es keine grossen Temperaturunterschiede über die Dicke geben, damit kaum Spannungen und damit auch keine Risse.
Es ist eben ein grosser Unterschied, ob die Klinge 0.3 oder 3 mm dick ist.

Das ist ja auch der Grund dafür, dass man Rasierklingen (im Gegensatz zu einem etwas dickeren Blech aus St37) um extrem kleine Radien biegen kann ohne dass Risse auftreten.
 
TomasG schrieb:
...da muss ich grad wieder an solche messer/rasierklingenhersteller denken, die damit werben ihr klingen in eis zu härten :super: :hmpf: :D
*EISGEHÄRTET* *eisgehärteter SPezialstahl*...

Hallo TomasG
Ich denke die Hersteller meinen mit Eisgehärtet und ähnlichen Wortkreationen nur das Tiefkühlen nach dem Härten um Restaustenit umzuwandeln. Dadurch wird die Klinge ein wenig härter.
Bei rostträgen Rasierklingen wird ein spezieller Stahl verwendet. Schon hat man mit ein wenig Phantasie "Eisgehärteter Spezialstahl".
So in etwa würde ich mir das erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genauso ist es. Die Hersteller nicht nur von Rasierklingen sondern auch von manchen Küchenmessern (z.B. Henckels) nennen das Eishärten, was hier so üblicherweise unter Tiefkühlbehandlung oder cryo-quench gehandelt wird. Entwickelt wurde das Verfahren meines Wissens nach von Käthe Harnecker, der Metallurgin von Henckels in den 1920er Jahren. Dabei werden natürlich keine heißen Klingen in Eiswasser geworfen, sondern es wird zuerst normal abgeschreckt bis auf Raumtemperatur. Danach wird die Klinge, meist mit Hilfe von flüssigem Stickstoff, tief heruntergekühlt, um jeden Restaustenit in Martensit umzuwandeln.
 
Genau so wie AchimW es schreibt ist es.

Die Klingen werden natürlich nicht in Eiswasser geworfen, sondern, wie schon gesagt wurde, nach den normalen Härten noch in flüssigem Stickstoff "versenkt"

Ist das mit dem Eiswasser eigentlich versehentlich passiert (Klinge auf dem Weg zum Öl verloren), oder war das Absicht?
(Ich hoffe die erste Möglichkeit :irre: )

Gruß
Alexander
 
Ist das mit dem Eiswasser eigentlich versehentlich passiert (Klinge auf dem Weg zum Öl verloren), oder war das Absicht?
(Ich hoffe die erste Möglichkeit :irre: )

Gruß
Alexander[/QUOTE]


Hallo Alexander,

war natürlich keine absicht. Die Klinge ist mir aus der Flachzange gerutscht als ich ihre position zum eintauchen ins öl ändernwollte. Hab mir jetzt beim letzten Einkauf bei Peter Abel eine Wolfsmaulzange
mitgenommen mit der hat man wesentlich mehr Haltemöglichkeiten und bessere Kontrolle.

Gruß Uwe
 
Hab ich mir schon gedacht ;) , das es versehentlich passiert ist.

Mit der Wolfsmaulzange dürfte das ja nicht mehr passieren.

Gruß
Alexander
 
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