Damastmesser schmieden Fotodokumentation

Claymore

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Da sich die dokumentierten Entstehungsgeschichten handgefertigter Messer offensichtlich großer Beliebtheit erfreuen, ich habe in diesem zusammenhang kürzlich mit Achim aka Geist telefoniert, habe ich mich kurzentschlossen... dazu entschlossen die Entstehung eines Damastmessers einmal mit der Digicam zu dokumentieren und auf meine Website, bzw. hier als Beitrag einzustellen.
Da ich es alleine dokumentiere und Schmiede sind die Bilder evtl. etwas wackelig.
Leider kann ich auch das feuerschweissen mit dem 3kg Handhammer aus technischen Gründen (nur 2 hände :steirer: )nicht fotografieren.

Ausgangsmaterial ist ein 9 lagiges Paket aus 1.2842 und Ck 45.


Bild 1: Das zusammengestellte Paket.
Bild 2: in der Esse beim erhitzen
Bild 3: Das verschweisste und schon ausgereckte Paket.
Bild 4: Das Paket unterm Federhammer beim ausrecken.
Bild 5: Das teilweise auf Endmaß geschmiedete Paket.

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gruß


Peter
 

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und hier die nächsten Bilder:


Bild 6: das fertig ausgereckte Paket
Bid 7: in 3 gleichgroße Stücke zerlegt
Bild 8: die Teilstücke tordiert 2 Stück im Uhrzeigersinn 1 gegen den
Uhrzeigersinn als zwischenlage ein flachgeschmiedetes
niederlagiges Torsionspaket
Bild 9: Das paket zusammengefasst zum Feuerschweißen.
Bild 10: Das aus Torsionsstäben und Bahnen nun fertig verschweisste Paket.

Nun kommt noch die Schneidleiste wahrscheinlich aus einem Werkzeugstahl ( 100cr6)

weitere Bilder Folgen.

Die Diskussion ist eröffnet.

:D


gruß

Peter
 

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Hi Claymore,

prima Idee mal die Arbeitsschritte beim Damastschmieden zu dokumentieren!

Aber eine Sache kann ich mir doch nicht erklären. Werden die einzelnen Pakete (Bild 9) vor dem Feuerschweisen an den Kontaktflächen vom Zunder befreit und plangeschliffen? Oder wird die Zunderschicht vom Borax gelöst und die einzelnen Komponenten können ohne Reinigung mit einander verschweist werden?

Gruß Tobi
 
So gefällts mir , Peter :super:.
Ich könnte stundenlang solche Fotodokumentationen ansehen.

Was Tobi gefragt hat interessiert mich auch. Andrew Jordan hat in seinem Video die Stäbe extra saubergeschliffen. Braucht man das wirklich, oder ist das nur ne reine Vorsichtsmassnahme um Einschlüße zu vermeiden?

Außerdem würde mich noch interessieren wie du tordierst. Erhitzt du den ganzen Stab in der Esse, spannst ihn im Schraubstock ein und benützt dann so eine modifizierte Zange, wie sie Hrsiuolas in seinem Buch beschreibt?

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Gruß Marcus
 
Hi Peter, prima!
Mußt halt demnächst zum schmieden jemanden einladen der dich und dein Werk aufnimmt!
Wie ich schon oft sagte, wenn ich meinen Stahl auch noch schmieden müsste wäre ich beim Modellbau geblieben!!!
Ich bewundere euch Schmiede ob eurer Geduld und des enormen Könnens das hinter diesen Arbeiten steckt.
Wenn ich mal meinem Freund Gerald Schedel zuschaue bin ich jedes mal auf's Neue tief beeindruckt. Und wenn ich dann seinen Stahl zu einem schönen Messerchen verarbeite muß ich immer an den Aufwand denken.
Gruß
Wolfgang
 
Super, Peter! Ist wirklich Klasse, sowas Schritt für Schritt zu sehen. Dann kann man auch mal nachvollziehen, wieviele einzelne Schritte und Arbeit wirklich in so einem Messer stecken.

Danke, Jens.
 
@Tobi und Marcus

Die zunderschicht vor dem Verschweissen zu entfernen ist auf jeden Fall von Vorteil.
Für das erneute Verschweissen ist es nicht zwingend erforderlich, aber man verhindert wie ganz richtig vermutet Einschlüsse oder nicht korrekt gescweisste Stellen.
Es funktioniert im Prinzip aber auch ohne Blankschleifen.
Die 'Kontaktflächen' auf Bild 9 wurden vor dem 'Zusammenbau' desm Paketes blankgeschliffen.
Beim Tordieren erwärme ich den Stab immer abschnittsweise.
Bei kurzen Stäben wie hier ( ca. 16 cm ) hat man aber fast den ganzen Stab auf Temperatur.
Ich nehme eine 'modifizierte' Zange zum Drehen.

Hi Wolfgang.
Das mit dem einladen und fotografieren könnte man durchaus mal machen.

@jens.
und es werden noch ein paar SChritte folgen
;)
Im Laufe der nächsten Tage dann mehr Bilder.

gruß

Peter
 
Hier kommen die nächsten Bilder auf dem Weg vom Stahlblock zum Messer.


Bild 11: die Schneidleiste und das Paket für den Klingenkörper an der zu schweissenden Seite blankgeflext.
Bild 12: zum Paket zusammenfügt.
Bild 13: Ab in die Esse damit.
Bild 14: Sichtkontrolle des geschweissten Paketes. Die Schneide sitzt, die Schweissung hat funktioniert.
Bild 15: Die eine Seite des schon ausgereckten Paketes zur Spitze hin umgelegt und angezeichnet.
 

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und die nächsten beiden Bilder.


Bild 16: Die umgelegte Ecke abgetrennt. Die Form der Spitze lässt sich erkennen.

Bild 17: Das Ganze sieht schon ungefähr wie eine Messerklinge aus.
Der Griff ist auch schon ausgeschmiedet.
Die Form lässt schon in etwa erkennen was es werden soll.
Gesamtlänge ca. 42 cm, ist ganz schön groß geworden.
An der Spitze noch gut 7 mm stark am Ricasso ca. 13 mm am Griffende ca. 7mm

Ab jetzt wird der Hammer auf die Seite gelegt. Nun wird geschliffen.

Bald mehr davon.


Peter
 

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Hallo, Peter,
also, zwischen Bild 14 und 15 faltest Du noch einmal, und zwar wird Schneidleiste an Schneidleiste geschweist, verstehe ich das richtig? Ich dachte, sowas macht man immer mit 3 Lagen Konstruktion. Oder liegt die Schneidlage seitlich, wie bei den japanischen Kochmessern (2 Lagen)?

Gruß,

Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Martin,

ich glaubd da gibt es ein Missverständniss.

Der Klingenaufbau sieht so aus:



xxxxxxxxxxxxxxx
sssssssssssssss
xxxxxxxxxxxxxxx
sssssssssssssss
xxxxxxxxxxxxxxx
OOOOOOOOOOO


x = 9 lagiges Paket jeweils um 180 ° tortiert.
s = Torssionspaket flachgeschmiedet und als Zwischenlage eingesetzt.
O = Schneide aus 100cr6

Die Schneide wird aufgesohlt und zu Spitze hin nach oben geschmiedet.
Also keine 3 Lagen Konstruktion im Vertikalen Sinn, sondern 5 Lagen plus Schneide aber 'horizontal'

gruß


Peter
 
Hier nun ein paar Bilder der Konturierten und grob geschliffenen Klinge.
Dazu einige Ansichten der geätzten Klinge.




Bild 18: die Konturierte Klinge, grob vorgeschliffen.
Bild 19-22 Gesamt und Teilansichten der Klinge und des Damstmusters.
Die Bilder habe ich direkt nach dem anätzen (mit Schwefelsäure ) und abwaschen gemacht.
Deshalb ist die Klinge noch nass.


gruß

Peter
 

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Prima!

Hallo Peter!
Sehr schöne Doku! Wird das Dein diesjähriger Beitrag zur Leserwahl im MM?

Achim
 
Aha!!

Na, dann mach Dir mal keine Sorgen wegen der Größe. Meines ist über 51 cm Gesamtlänge. :D

Achim
 
Und weiter geht es mit einigen Bildern....


Bild Nr 23: Die grob vorgeschliffene Klinge mit dem bereits aufgefeilten Handschutz

Bild 24: Die fast fertige Klinge mit dem aufgesteckten Handschutz.
Bild 25: Nochmals die Klinge diesmal von mir gehalten.

Danke an Marcus ( bullet101) für die Bilder 24 und 25
 

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....Und zum Endspurt.

Da das Bowie ja mein Beitrag zum Messermacherwettbewerb werden soll, muss ich mich ranhalten.
Nun Fertig ist es jetzt soweit.
Dann will ich euch die Bilder nicht vorenthalten

Bild 26-Bild 30

Gesamt und Teilansichten des fertigen Messers.

Gesamtlänge ca. 43 cm Klingenlänge ca. 27 cm.

Schneidlage 100 Cr6
Klingenkörper 5 Bahnen tordierter und teiltordierter Damast aus 1.2842, ck45 und 1.2767
Handschutz aus 2 Bahnen Tordiertem Damast aus ck45 und St37. gefasst mit massiv Kupfer und vernietet.
Griffabschluss aus Massiv Kupfer mit Fiberlage vernietet und verschraubt.
Griffschalen aus Ebenholz mit Kupferpins genietet und verklebt..


gruß

Peter
 

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Das ist ein super Messer! Material, Design und Aufsführung gefällt mir ausgezeichnet und die vielen schönen Bilder, ich wünschte fast ich könnt das Messer einmal halten. :lechz:
Viel Glück beim Wettbewerb!
 
Was für ein Riesenprügel! Das Messer (und der Zweihänder von Thomas Hauschild!) gefällt mir ausgesprochen gut, eben weil es nicht die bowie-typische Schnabel-Form hat. Bin gespannt, was noch so für Werke beim Wettbewerb zu sehen sind.
Nebenbei bemerkt: Das hier ist wohl mit einer der informativsten Threads im ganzen Forum!!!
 
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