Damastpaket mit Selbstbaupresse verschweißt

Nachtrag:

ich lese gerade, dass du auf M20 umrüsten willst, die M20x40 FK 10.9 (10.9 ist leichter zu besorgen als 12.9) kannst du mit 700Nm festziehen (laaanges Rohr als Verlängerung) und erhältst 190kNx0,15=28,5kN Querkraft. Das mal acht sind etwa 23,2 Tonnen.

das dürfte fürs erste reichen.

MfG
newtoolsmith
 
Hast Du für die Verstärkung/Versteifung des Umbaus schon an eine Art "Sprenggewerk" (stammt aus dem Fachwerkbau) gedacht ?
Sieht von der Optik her aus, wie ein Blattfederpaket, nur eben nicht flexibel, sondern stufenweise zum Hauptbelastungsbereich verdickt.

Falls es mit wenigen großen Einzeltbauteilen nicht machbar sein sollte, lässt sich das Fertigungsproblem evtl. mit mehreren kleinen Bauteilen umgehen.

Gruß Andreas
 
@newtoolsmith
Klingt gut und wird gemacht.

@Luftauge
Da kann ich leider nichts drunter vorstellen. Du könnstest nicht zufällig mal eine Zeichnung posten? Am besten vielleicht sogar in eins der CAD-Bilder einzeichnen :D

Gruß Heiko
 
In Deine Zeichnung werde ich es nicht reinmodifizieren können, aber ich werde es als Skizze versuchen, googeln ergab leider keine Bildquellen, die man als Anhalt hätte heranziehen können.
Ich habe ein altes Zimmermannsfachbuch, da sind einige Zeichnungen enthalten, ich versuche, was nachvollziehbares herauszufinden.

Gruß Andreas
 
Wenn man die 25t sauber per Reibung mit entsprechender Schraubenvorspannung übertragen will ist das doch schon ein ordentlicher Umbauaufwand. M20 Schrauben in 10.9 sind auch weder billig noch im Bauhaus zu bekommen.
Und dann der Anzug mit Drehmomentschlüssel bei jedem Umbau? Örks.

Deine bestehenden M12 Gewindestangen werden gnadenlos auf Scherung beansprucht--- und halten. Also was solls.
Das ist zwar nicht besonders schön, aber billig und selbst wenn man davon ausgeht, dass nur die hälfte aller Gewindestangen tragen kommt man bei 8.8 Qualität immer noch auf ca. 22 to.

Sogar eine Änderung in glatte Stangen mit Gewinde nur am Ende könnte kontraproduktiv sein, weil dann in den Auflagerpunkten kein Gewinde mehr ist, das sich plastisch verformen kann und die Kräfteverteilung zwischen den 4 Stangen verbessert.

Darüber hinaus würde ich die Gewindestangen nicht mal besonders fest anziehen, weil das nur die Scher-Tragfähigkeit runtersetzt und die Querträger rutschen sowieso.

Also Vorsicht vor Verschlimmbesserungen.
 
@mikromeister:

deine Einwände sind ja nicht ganz unberechtigt aber bedenke dass die angegebenen 23t nur die Reibung breücksichtigen, keine Scherbeanspruchung. Wenn man die auch noch zulässt, ist man sicherlich bei über 50t Belastbarkeit und über die Biegefestigkeit der Träger hinausgallopiert.

Erzähle nur keinem Maschinenbauingenieur, dass du deine Schrauben auf Scherung beanspruchst...kann man machen, muss man aber nicht!

Der Umbau dürfte sich auch ohne Drehmomentschlüssel einfach gestalten, er ist nämlich gar nicht vorgesehen. Ich würde die Querträger in großzügigem Abstand montieren und bei Bedarf mit dicken Blechen den Abstand ausfüllen, wie es auch schon auf den Bildern zu sehen ist.

MfG
newtoolsmith
 
Ich habe heute noch mal ein Paket verschweißt und dabei ist ganz deutlich geworden, dass die Konstruktion für's erste hält.

Die Presse läßt sich so fest zusammendrücken, dass ich den Hebel am Wagenheber kaum noch bewegen kann. Ich habe eher Bedenken, dass der kleine Pumpenmechanismus den Geist aufgibt als dass der Rahmen kaputtgeht.

Da die Presse so wunderbar geräuschlos arbeitet, kann ich jetzt auch an Sonn- und Feiertagen Damastpakete machen :D
Für die Reckarbeiten nehme ich im Moment einen Federhammer. Sonntags geht das nicht. Also was liegt dann näher als eine Reckwalze zu bauen. Der Getriebemotor dafür ist schon da.

Gruß Heiko
 
@newtoolsmith
Ich dachte der Umbau wäre notwendig weil die Presse auch noch als Holzspalter eingesetzt würde, aber das war wohl eine andere Baustelle.

Dass M20 Schrauben mehr halten will ich ja auch gar nicht bezweifeln und es ist klar dass man immer was besser machen kann, aber muss man?

Im übrigen muss ich zu meiner Schande gestehen, das ich Maschinenbauingenieur bin und tatsächlich Konstruktionen gegen Geld mache.
Ich vertrete halt die Meinung, dass es leicht ist mit großem Aufwand eine gute Maschine zu bauen.
Die größere Kunst ist es den Aufwand in jeder Hinsicht zu minimieren und doch die Anforderungen sicher zu erfüllen. Vor den Konstrukteuren des BIC -Einwegfeuerzeuges ziehe ich zum Beispiel den Hut ganz tief, oder vor jemand der ein verschweisstes 3 EUR Uhrwerk mit Plastikzahnrädern bauen kann, das über viele Jahre zuverlässig läuft.
 
@mikromeister
Ich bin auch Maschinenbauingenieur und halte mich selbst nicht immer an das, was wir in der Uni gelernt haben (bitte nicht weitersagen). Das hat folgenden Grund:

Meine technische Grundausstattung und Prägung bekam ich von einem pansionierten Bergbauingenieur. Den Spruch "Geht nicht gibts nicht" hat er quasi gepachtet. :super:

MfG
newtoolsmith
 
Ja genauso hatte ich mir das vorgestellt:
Ich stelle meine Presse vor und das gesammelte Maschinenbauwissen des Forums befindet die Konstruktion für brauchbar, aber verbesserungsfähig ;)

Vielleicht noch was zu den Kosten:
Hydraulikstempelheber 20t für 20,-
UNP-Profil 100x50 für 12,50/m + 2xSägen in 3 handliche Stücke a 2m
Pressplatten aus C45 (196mmx346mm) zu 42,- Euro. Habe ich dann einmal in der Mitte geteilt.
Die Gewindestangen und Muttern sind Baumarktsachen um die 10 Euro. Der Rest sind Stahlreste, die ich so rumliegen hatte.

Gruß Heiko
 
Lanfear,

so liebe ich es: aus nichts eine Maschine bauen.

Mein Federhammer hat mich etwa 100€ gekostet - das teuerste war das Netzkabel (6m 5x2,5mm² zu 4€/m).

Der Bandschleifer, der gerade im Entstehen begriffen ist, soll ebenso günstig werden.

MfG
newtoolsmith
 
Bisherige Lösung mit M12-Gewindestangen reicht nicht

Ihr hattet natürlich recht behalten.

Die Gewindestangen oben links hat es heute zerlegt.
Ein kurzer Doppelknack und dann war sie durch. Zum Glück beim Anziehen der Presse passiert und nicht nachdem ich sie schon auf voller Spannung hatte.

Die M12-Gewindestangen durchgehend reichen also definitiv nicht.

Die M20-Schrauben sind schon geordert. Fehlt mir nur noch ein MK2-Bohrer in 20mm :staun:

Hier ein Bildchen von den abgescherten Gewindestangen. Man sieht auch schön die eingedrückten Gewinde:


Gruß Heiko
 
Was zu erwarten war!

Ich habe bei meiner Presse (25- 30to) für das in der Höhe verschiebbare untere Gesenk 10 (!) Schrauben mit 16 mm und der besseren Bauart angedacht und werde nun wahrscheinlich erst recht dabei bleiben.

Badger
 
Eine günstige Alternative für Schrauben <M20 sollte es dennoch geben:
Vergütete, evtl. gehärtete Buchsen, durch die die Schrauben geführt werden.
"Buchsenbolzen" wenn man sie so nennen will - werden im Flugzeugbau und auch im Sondermaschinenbau verwendet.
Sie nehmen die Hauptkräfte auf, während die Schrauben das ganze nur zusammenhalten.

Gruß Andreas
 
Sollte das ganze Maschinchen nicht auch noch irgendwo recht einfach gehalten werden?
Mit den ganzen HighTech-Teilen wird die Sache ja schon etwas komplizierter, oder?

Badger
 
Wieso Hightec ?
Nur weil das im Flugzeugbau genutzt/gemacht wird, ist das noch lange kein Hightec, im Gegenteil.
Mit diesen "Buchsbolzen" + Montageplatten werden Tragflächenholme verbunden, die einfachsten Versionen die ich selbst schon ausgebaut habe, sind aus ungehärtetem 1.2210. Einfach nur abgelängt, aufgebohrt, fertig.

Das "günstig" bezog sich auf die Herstellung/Anwendung, nur falls schon jemand danach gesucht haben sollte ;)
Einfacher C45 reicht schon aus, ob oder welche Passmaße Schraube/Buchse nötig sind, müsste man herausfinden, genauso, ob besser nur vergütet, oder gehärtet.

Hier sind ja nun genug Ingenieure vertreten, die das berechnen und beurteilen können - zur Ideenfindung sollte man schon Alles heranziehen, was einfach machbar ist ;)

Gruß Andreas
 
Versteh mal "HighTec" nicht so wie es hier im Forum und in der Industrie gebraucht wird, sondern einfach nur im Aufwand.
Ich möchte wie gesagt, bei meiner Hydraulikpresse das untere Gesenk in der Höhe verstellbar und demontierbar machen, da ich diese Presse auch universeller einsetzen möchte: z.B. als Holzspalter. Daher habe ich mich mit einem Dipl.Ing. hingesetzt und habe ihn die Berechnungen anstellen lassen. Mit 10 bis 12 Schrauben M12 und höherer Güte erreicht man gerade mal so die Reibung zwischen den beiden Stahlplatten, die benötigt wird, um die Scherkräfte von den Schrauben wegzubekommen.
Klar schneller zu wechseln sind vier Schrauben, die in Buchsen laufen, aber was ist, wenn die Scherkräfte anfangen die Hülsen zu verformen und die Schrauben festzuklemmen? Ich weiß nicht so recht, ich hab´ da meine Bedenken.
Allerdings bin ich nicht der "Berechner" vor dem Herrn, sondern eher einer der Tat und des Ausprobierens. Leider damit auch der, der ab und an mal doppelt oder dreifach arbeiten muß.
"Einfach" sind für mich links und rechts 25 Löcher, die ich in einem Abstand von 40mm bohre und dann in der Aufnahmeplatte jeweils 5 an jeder Seite im gleichen Abstand. bei der Fertigung sind es mehr Löcher zu Bohren, bei der (Um-)Montage daher auch mehr Schrauben zu lösen, Problemfälle sind dann aber leichter zu beheben.

Badger
 
ich bin nach wie vor der Meinung dass die M12 Gwindestangen halten müssen.
Für das Versagen sehe ich 3 Möglichkeiten, die Du ausschliessen solltest , weil sie genau so auch deine M20 killen können.

1. Gewindestangen zu fest angezogen. Wenn schon auf Scherung belastet, sollten sie nur leicht angezogen sein, weil sich sonst zusätzlich zur Schubspannung auch noch hier unnütze Zugspannung und Torsionsspannung aus dem Anziehmoment gesellt. Zu starkes Anziehen kann bekanntlich eine Schraube sogar ohne jede Zusatzbelastung in den Orcus schicken und vom Gefühl her neigen selbst Profis dazu Schrauben zu fest anzuziehen.

2. Schlechtes Material im Baumarkt erwischt 6.8 , bessser 8.8 sollte es schon sein.

3. Durch ungünstige und ungleichmäßige Lochabstände tragen die Gewindestangen nicht alle gleichmäßig.
Übliche Vorgehensweise: Alle Löcher vorbohren, vormontieren und zusammen mit Enddurchmesser aufbohren.
 
Hallo Heiko

War ich mit meiner Vermutung mit den M 20 er Bolzen doch nicht so nebendran. Nimm verzikte Schaftschrauben und das Problem ist behoben.

Hallo Mikormeister

Du bist mit deiner Annahme voll auf dem Holzweg. Die Bolzen sind sehr wohl auf Abscherung beansprucht! Die Reibung der beiden Stahlträger nimmt nie und nimmer die Kraft der 20 t auf! Außerdem gibts nen Drehmomentschlüssel für das Anzugsmoment. Weiterhin hat ein Gewindestab keinne 12 mm Durchmesser sondern bei einem metrischem Gewinde mal ca 9,5 mm Kerndurchmesser.
Bloß ganz nebenbei. Ich bin seit 26 Jahren Zimmerermeister mit 1 1/2 Jahren Vollzeitmeisterschule. Statik war ein Hauptfach. Die letzten sieben Jahre Ausbildungsmeister für Lehrlinge sowie als Dozent an der Meisterschule in Bayreuth. Ich weiß also, wovon ich spreche.

Gruß Dieter
 
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