Damastzwinge?

MythBuster

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Hallo,

mich würde interessieren, wie Ihr (Messer-) Zwingen aus Damast herstellt.
Werden die
1. aus einem Damastblech gelötet oder sogar geschweisst?
2. aus dem Vollen gesenkgeschmiedet?
3. oder sind das keine richtigen Zwingen und werden stumpf an den Griff geklebt?
4. oder....

Danke

MythBuster
 
Damast schmieden oder schon haben,
Bei Bedarf plattschmieden, dann ein Loch rein, das Auffeilen bis es an den Erl angepasst sind, dann einfach mitverkleben.
 
Hallo Buster,

da gibts verschiedene Möglichkeiten:

1. Die wohl häufigst verwendete Methode(keine Zwinge im eigentlichen Sinn), du schmiedest dir ein Stück Damast in passender Stärke, passt die Klinge ein und setzt den Griff stumpf auf.

2. Du Schmiedest ein Damastblech welches du über eine Matitze mit der entsprechenden Form schmiedest, so hast du eine Umlaufende Optik.

3. Du schmiedest ein Damastblech, fertigst den Stoßboden und einen Ring daraus und verlötest ihn.

4. Du schmiedest ein Damaststück und fräst die Zwinge aus.

Je nachdem welche möglichkeiten du hast und welches Damastmuster du erzielen möchtest hast du verschiedene Möglichkeiten vorzugehen.


Schöne Grüße, David
 
Hallo,

danke für die sachdienlichen Hinweise!
Eukalypt´s Methode 2 ist IMHO die wohl "ehrlichste" Methode eine Zwinge herzustellen, aber wohl auch die schwierigste.
Hat das schon mal jemand hier gemacht?

Gruß

MythBuster
 
Klaus Papke hat u.a. Monturen in der beschriebenen Art gemacht.
Bei dem Messer sind die Monturen warm über eine Matrize geschmiedet/gezogen worden.
Dabei braucht man Geduld und gute Nerven.
Ist eine Heidenarbeit mit hohem Risiko, wegen der Rissgefahr beim ausziehen.

Gruß,
Peter
 

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Hi,

mal eine Frage zum Thema "Damast verlöten" (wurde als Möglichkeit oben genannt):

Nach meiner Erfahrung sollte man den Damast auf jeden Fall härten, um durch das Ätzen einen schönen Kontrast zu erhalten.

(Schonmal eine differentiell gehärtete Damastklinge gesehen ? Es ist mit mal passiert, daß beim Einbrennen der Angel einer Integralklinge in einen Holzgriff die Wärme in die Klinge gewandert ist (trotz feuchtem Lappen), woraufhin beim Ätzen ein markanter Ansatz sichtbar war.)

Wie verträgt sich das mit dem Löten, bzw. hat jemand eine Idee, wie man (Hart-)löten und Härten kombinieren kann ? Meine Ideen:

- Erst verlöten, irgendwie temperaturbeständig fixieren (z.B. Bindedraht, Punktschweißen), dann härten ?

- Lot anlegen, im Ofen auf Härtetemperatur erhitzen, wenn das Lot fließt, zum Härten abschrecken ?

Hab beides noch nicht ausprobiert, die zweite Idee ist vermutlich eher was für spezial-Spezialisten.

Meinungen, andere Ideen ?

Gruß,
Scorpio
 
gibt noch drei Alternativen der Montage die mir so einfallen.

a.vor dem härten anpunkten in einem Bereich der später vom Griff verdeckt wird! (Für Grobmotoriker:D:D, bzw englische Militärmesserhersteller:irre::irre:)

b. sauber vor dem überschieben auf die Klinge ausarbeiten so das nur ein minimaler Spalt da ist (den man am besten nicht sieht), dann härten etwas scharzen Pulverlack (den für Pulverbeschichtung) dazwischen beim aufschieben, und Anlassen.
Der Pulverlack hält beides bei entsprechender Passung massiv zusammen und hat die gleiche (fast) Temp wie das Anlassen, der Spalt sieht dann sehr sauber aus.

c. weichlöten, Klinge in Wärmeleitpaste einpacken.

Tschau Torsten
 
@scorpioDesign

Vielleicht klappts. Aber ich halte es für Murks, Löten und Härten in einem machen zu wollen und das Stück dann mit noch flüssigem Lot abzuschrecken.
Es gibt aber Lote (auf Kupferbasis mit Mangan und Kobalt), deren Arbeitstemperatur beginnt bei knapp 1000°C. Man könnte zuerst damit löten und dannach härten. Habe ich aber noch nicht gemacht.

viele Grüße,
Jan.
 
Hallo Zusammen,

beim Löten einer Zwinge gibts verschiedenen Möglichkeiten:

1. Boden und Ring vorbereiten, härten, fixiren und mit niedertemperaturlot und einem Fön vorsichtig verlöten, mit dem Fön kann man die Temperatur genauer steuern ohne mit der Temperatur zu hoch zu kommen. Funktioniert auch hervoragend zum auflöten von Parierelementen an Klingen! Wenn es mehrfachgelötete Konstruktionen sind Lot mit absteigender Flusstemperatur für die einzelenen Teile verwenden sonst fällts beim zusammen loten auseinander!

2. Boden und Ring vorbereiten, mit Silberlot hartlöten und das ganze bei raumtemperatur abkühlen lassen, viele Damastkombinationen haben Lufthärteeigenschaften da können schon mal 40-60HRC rauskommen, am besten ein Teststück vorbehndeln und schaun wies sich ätzen lässt.

3. Wie oben mit Hochtemperatur Kupferlot hartlöten und anschließend härten.

Da fällt mir gerade noch ein vieleicht kann der Boden auch mit ner Damastelekrtode an den Ring geschweit werden, dieht bestimmt ineressant aus.


Viel Spaß beim basteln:steirer:


Schöne Grüße, David
 
jafi:

Ja, ich hatte auch schonmal an "Email-Lot" gedacht, welches zum Löten zu emaillierender Teile verwendet wird, und auch eine AT von ca. 900° hat. Das erschien mir aber etwas zu heikel, da ich die verwendete Stahlkombo bei ca. 850° gehärtet hab und die Temp-Steuerung des Ofens ...ähm... nicht die präziseste ist.

Unter welcher Bezeichnung bekommt man das erwähnte HT-Lot ?

Gruß,
Scorpio
 
Damast-Elektrode ist super ! geht das dann nur mit WIG oder könnte man es auch zum Draht ausziehen und von der Rolle im MIG/MAG-Brutzler verarbeiten ??:hehe::hehe::hehe:

Scorpio
 
Hallo Leute,

was bitteschön soll denn eine "Damast-Elektrode" sein? Ich würde spontan denken, es ist ein Scherz... aber vielleicht gibt es sie ja doch:confused:

Gruß,

Der (verwirrte) Schlosser
 
Hallo Schlosser,

die Damastelektrode war in der Tat ein Scherz von mir. Beim Schweißen wird die Hitze so hoch das alles zusammen schmilzt und vom Damast nichts bleibt. Hab das Verfahren mal bei einem Werkzeugmacher gesehen, der sich für Reparaturen Elektroden aus dem selben Stahl wie das zu schweißende Bauteil gemacht hat. Nach dem überarbeiten und einer neuen WB sah das Teil wieder aus als were es nie gebrochen gewesen.


Were aber trotzdem mal interessant zu sehen wie die Optik werden würde:steirer:


Schöne Grüße, David
 
Ich hab mal den Versuch unternommen, mit WIG Reinnickel in 1.2842 einzuschmelzen. Das Ergebnis hat mich nicht überzeugt, nach dem Anätzen gab es in den angeschmolzenen Bereichen eine undefiniert graue Farbe.
Hab das dann nicht weiterverfolgt - vielleicht kann man (wenn man mit WIG besser ist als ich) das punktueller anschmelzen und so einen besseren Effekt bekommen.

Gruß,
Scorpio
 
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