Das Ausnahme-Petty „Thin Lizzy“ …..

Rock'n'Roll

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Boas,

es begab sich vor ein paar Tagen, daß hier im Forum ein gebrauchtes, individuell angefertigtes Messerchen als Küchenmesser zum Kauf angeboten wurde. Die Daten sagten uns auf Anhieb mehr als zu. Wir haben es genommen. Gestern Abend war es da.

Auf die Schnelle kurz die Fakten. Gebaut hat es “pmg“ hier aus dem Forum. Gekauft haben wir es von Dimm. Wir zitieren aus dem thread von pmg, wo es 2011 vorgestellt wurde:

„Die Klinge ist an ihrer dicksten Stelle am Griff gerade mal 1,3mm stark und hat einen Flachschliff auf
fast 0. Und das bei einer Klingenhöhe von 4cm!
Das Ausgangsmaterial war 1,5mm starker 1.2519. Nach dem Härten habe ich gemerkt, was mit
höherer Ansprunghärte bei dünnen Querschnitten gemeint ist: Das Finishen war deutlich schwieriger
als bei anderen Klingen. Gleichzeitig ist die Klinge wunderbar flexibel. An dieser Stelle ein
Dankeschön an Siebenstern für diese exzellente Wärmebehandlung!

Noch ein paar Daten:

Klinge gute 12cm lang aus 1.2519
Der Griff hat ebenfalls ca. 12cm und besteht aus Wüsteneisenholz und Riegelahorn.
Gewicht? Ich habe die Waage leider gerade nicht hier, aber durch die dünne Klinge und das leichte
Griffholz sehr sehr leicht.“


Wir haben nachgewogen: 78 Gramm


Die Daten waren für uns Anlaß zu spontanem Kauf! Und Riegelahorn paßt sozusagen wie die Faust aufs Brett! Der erste Schnitt galt einem Apfel. Der zweite und dritte dem Vergleich mit dem Masakage. Leider müssen wir einräumen, daß „Thin Lizzy“ das Masakage, wie auch unsere beiden Herder, zu „stumpfen Hobeln“ deklassiert. Wenn Extrem-Geometrie ins Spiel kommt und dazu Dimm, der nach seiner Mitteilung die Schneide fein poliert hat, dann herrscht Ausnahmezustand in der Küche …

Wir haben nochmal nachgemessen am Rücken: 1,3 mm am Griff, 1,10 in der Mitte und 0,45 mm 1 cm vor der Spitze. Richtig los geht es dann unten hinter der Wate. Wir haben am Griff ebendort 0,13 mm digital erschoben. Dann das Messerchen vorn 1 cm vor der Spitze direkt hinter der Wate - um uns nicht selbst zu verkackeiern - mit dem Meßschieber gegriffen und frei in der Luft hängen lassen. Für eine Weile, ohne daß es runterfiel. Das Spielchen haben wir sechsmal wiederholt.

Der angezeigte Wert: 0,05 mm! Fast hätten wir also nix gefunden hinter der Wate :drunk:! Von max. 1,3 mm am Rücken leicht ballig auf so gut wie nix. Das haut rein!! Die Schneide - bissi Fase von 30 Grad Schneidwinkel ist da - von Dimm spiegelpoliert. Unsere zukünftige Meßlatte, wenn mal’n neues Küchenmesser ins Haus kommt. Na das wird ein Spaß. Wir werden es erstmal nicht weiter benutzen. Dann kann beim nächsten Review keiner maulen, wir hätten keinen „anständig“ geschärften Kokurrenten im Review aufgeboten :)


Thin Lizzy

Bei der Draufsicht auf dem letzten Bild (Bild 8) ist rechts neben „Thin Lizzy“ unser schön schlankes Herder 1922 Office zu sehen …

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Die Jukebox mit Thin Lizzy „The Rocker“:


Aus Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

ein Leckerbissen für Dünnschlifffanatiker, sehr schön! :haemisch:

So richtig praxistauglich ist das ja nicht mehr, aber das ist völlig wurscht. Hier geht es nur mehr um eine einzige Eigenschaft, den absoluten Schnitt!
Die Spitze verzeiht augenscheinlich nicht die geringste Unachtsamkeit, einmal gegen die Wand vom Spülbecken geschrammt und weg is sie! :D Zum Glück ist das Messer kurz!

Zwei meiner gestrippten Messer können mit dem Klingenrücken an der Spitze noch gut mithalten, wo aber nix mehr außer Luft hinter der Wate ist, wird die selbige dünn. Mit 0,05 hab ich nichts vergleichbares!

Zum Problem könnte das fulminante Schneidgefühl werden, so das gute Messer in Zukunft als Spaltkeile wahrgenommen werden, obwohl meilenweit davon entfernt. Die Wahrnehmung ist ein Hund, also schön im Schrank lassen und nur in homöopathischen Dosen anwenden, wenn die Lust auf einen "extremen Schnitt" nicht mehr zu bändigen ist! :D

Langsam wirst du mir unheimlich! :eek:

Gruß, güNef
 
Moin,

das Messer kommt mir doch bekannt vor :D
Hätte ich mir schon fast denken können, dass das früher oder später auf deinem Tisch landet.

Das ist wirklich ein Messer mit dem es gilt vorsichtig umzugehen. Aber als Referenzwert wie du ja glaube ich bedenkst astrein!

...Mit 0,05 hab ich nichts vergleichbares!...

Ich schon aber ich glaube von der Stange gibt es sowas nicht :haemisch:
(wobei ich mein K1 nochmal messen müsste... das könnte eventuell auch in dem Bereich liegen. Nagelt mehr als jedes andere Messer bisher)

Gruß, Gabriel
 
Vielleicht kann Dimm noch ein paar Worte schreiben wie stark das Messer davor genutzt wurde. Ist ja immerhin schon 4 Jahre alt. Wenn es nach dieser Zeit -wenn auch nur unter mäßiger Benutzung- noch so gut aussieht, dann "Hut ab"
 
:drunk: Also die Klinge ist mächtig flexibel und läßt sich ein gutes Stück durchbiegen. Um die Spitze mach ich mir ehrlich gesagt überhaupt keinen Kopf. Der 1.2519 mit der offensichtlich ausgezeichneten Wärmebehandlung kann eine Menge ab, wie ich zufrieden feststelle. Ein weiteres "edles" Stück Metall in unseren Händen :). Werde das Messerchen nach einem Weilchen selbstredend benutzen. Und irgendwann auch schärfen ...

Den "Produzenten" pmg und Siebenstern gilt mein ausdrücklicher Respekt!!

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Gruß R'n'R
 

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Habe den "Referenzrasierer" nochmal vorsichtig zum Schnitt gebeten. Wollte mal wissen ;) ...

Als das Masakage ankam, hatte ich ja testweise eine Tomate geköpft. Dazu ein Scheibchen abgeschnitten, die Tomate aufs Brett gesetzt und mit dem Masakage eine zentimeterdicke Scheibe abgesäbelt. Bissi ist sie gewandert - die Tomate - obwohl sie ja mit der nassen Schnittfläche etwas auf dem Brett gebremst wird. Ging aber beeindruckend vorwärts :super:.

Eben gerade eine Tomate - ohne irgendwas abzuschneiden - aufs Brett gesetzt, "Thin Lizzy" am Griff gepackt und mal angesetzt. Puuh, ey, Mann - das Monster schneidet sauberst eine Zentimeterscheibe ab, ohne daß die Tomate auch nur den kleinsten Mucks macht.

Da werden die beiden Kandidaten, die noch unterwegs sind, sich warm anziehen müssen :eek: ...

Nicht unbeeindruckt

R'n'R
 
Vielleicht kann Dimm noch ein paar Worte schreiben wie stark das Messer davor genutzt wurde. Ist ja immerhin schon 4 Jahre alt. Wenn es nach dieser Zeit -wenn auch nur unter mäßiger Benutzung- noch so gut aussieht, dann "Hut ab"


Das Messer hab ich eher selten benutzt.

Zu Hause habe ich noch nie so viel (Schneid)arbeit gesehen, ich meine, hin und wieder Salat machen, Obst und Gemüse schneiden- so was kann ein „ganz normales“ Messer, auch ohne Nachschärfen, jahrelang.
 
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