Das Ding aus dem Sumpf

Alp-Man

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Mooreiche, Harpoon Grind und radioaktiv solls auch noch werden… passt doch - Swamp Thing!


Bevor ich mich wieder an richtig fette Messer traue und endlich die Klinge für mein großes Bowie neu mache, habe ich mir eine Übung in Präzision auferlegt. Ein ordentliches Outdoomesser aus 6,2mm starkem 1.2604.

Zuerst zeichne ich die für den Steckerl notwendigen Linien auf. Ich setze hier kleine Bohrungen in die Ecken und erhalte so gleich die notwendigen Rundungen, um Stresspunkte am Übergang Angel/ Klinge zu vermindern.

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Hier sieht man ganz gut, wie ich das Layout für den Anschliff setze.

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Flachschliff fast fertig

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Zwinge und Griffholz sind auch schon grob angepasst - mit den Spaltmaßen bin ich ziemlich glücklich!

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Wenn alles glattgeht, habe ich für das Teil noch ein paar Überraschungen eingeplant - drückt mir die Daumen!
 
Das wird mal ein amtliches Outdoormesser! :) Die ersten Bilder gefallen mir sehr gut. :super: Mit dieser Klingenstärke wird das Teil fast unzerstörbar. Ich finde es auch ganz reizvoll ab und zu etwas richtig stabiles zu bauen. So ein "Klopper" macht auch Spaß, derzeit stehe ich aber eher auf feine Geometrien, da damit das Schneiden viel mehr Spaß macht.

Ich weis, dass Achim den 1.2604 nur in dieser Stärke anbietet, habe mir auch ein Stück gekauft und dann auf 3 mm runtergeschliffen. Der erste Rohling ist schon fertig. Irgendwann gehe ich da auch dran.

Ich kenne den Stahl noch nicht, habe aber bis jetzt nur Gutes über ihn gehört. Er soll bei guter Härte (61° - 63° HRc) sehr zäh sein. Ich bin mal gespannt wie es bei Dir weitergeht und hoffe, dass Du das Messer auch testest und berichtest wie sich der Stahl und das Messer bewähren.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg bei deinem Projekt!

Gruß
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Jep - sauber, sieht gut aus!!!
Spaltmaße finde ich auch sehr gut, das ist bei der Stärke schon nicht Mal eben so gemacht ;)
Auf jeden Fall sollte das gut gehen durch Dick und Dünn, das ist wohl klar. Stahlwahl halte ich auch für sehr gut.

....und auf die Specials bin ich gespannt.

Viele Grüße und weiter viel Erfolg!

Edith: falls Du am Messing was machen willst: ich habe neulich von Balistol die Buntmetallfärbung Mal ausprobiert - das gibt einen Antiklook. Hat mir ganz gut gefallen. Zwar nicht super gleichmäßig, da ich aufgestrichen habe, aber mir gefällt's. Mit Tauchen könnte es noch besser werden, das probiere ich demnächst aus.
 
@Taperedtang Vielen Dank, Amtlich - Aye! Ja, der Hauer musste jetzt mal wieder sein. Ich plane eine große Outdoortour mit 4x4 und Motorrad in den ganz hohen Norden, da darf es auch ein bisschen mehr sein. Auf den 1.2604 bin ich, wie Du, ehrlich gespannt!
In der Bearbeitung scheint er nicht so extrem widerwillig zu sein, wie der 1.2519 - zumindest so weit ich es beurteilen kann.
Bevor ich ein ordentliches Finish mache, werde ich das Messer definitiv durch den einen oder anderen Balken hauen. Doku folgt!

@xtorsten Dir auch vielen Dank! Die Zwinge anzupassen war wirklich nicht ohne… Gerhard Wieland hatte hier vor Jahren einmal gezeigt, wie er seine unglaublichen Passungen mit Graphitstaub zum Markieren hergestellt hat und ich habe versucht das mit Anreißlack nachzumachen. An seine Arbeit komme ich nicht annähernd ran, aber die Technik hat schon geholfen.
Für eines der Specials bist Du tatsächlich mitverantwortlich - so von wegen im Dunkeln auf dem Boden wiederfinden 😅
Das Ballistol muss ich mir einmal ansehen, meine Kaltbrünierung färbt zwar toll, ist aber nicht sonderlich haltbar…
 
Das Ding ist hart und - mit Umwegen - auch gerade!

Leider habe ich vor lauter Aufregung das Bebildern vergessen… Ich habe nach Vorschrift erhitzt, gehalten und ins heiße Öl getaucht und die Klinge dann in das Ölbehältnis fallen lassen 🙄
Wer sich auskennt, weiß daß seitliches Eintauchen in das Härtemedium gerne mit Verzug einhergeht und das war dann auch hier der Fall. Jetzt war es allerdings günstig, daß ich das Öl, um es „schroffer“ zu machen schon auf 100°C erhitzt und die pure Masse der Klinge ordentlich Hitze gehalten hatte. Also habe ich das krumme Teil irgendwo in der Gegend der Anlasstemperatur aus der Fritteuse gerissen und auf meinem Werktisch auf eine Eisenplatte gespannt. Da habe ich dann mit Druckluft auf Zimmertemperatur gekühlt. Im Ofen, beim Anlassen habe ich es dann sogar noch etwas negativ gespannt und nach der ersten Stunde erst punktuell, dann komplett mit dem Wasserstrahl abgeschreckt. Der Verzug war dann vollkommen raus. Zur Sicherheit habe ich es in der zweiten Anlassrunde wieder gerade eingespannt.

Ich hatte noch Zeit, die Schneide ballig gegen null zu bringen

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Und den Flachschliff auf der einen Seite schon einmal mit der Diamantplatte abzuziehen, um „Low-Spots“ zu finden.

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Die gab es dann auch reichlich und natürlich an der unangenehmsten Stelle… wirklich grausam, wie ein initial ganz ordentliches Finish aussieht, wenn man mit einem tatsächlich perfekt geraden Werkzeug drangeht.

Eine knappe Stunde später, war ich dann auch bereit fürs Sandmännchen

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Jetzt das Ganze noch für die zweite Seite und dann alle Körnungen von 120-1000 für das Vorfinish.
Spätestens kommenden Sonntag muss ich die Klinge bis genau dahin bringen, denn dann darf sie mit mir auf Reisen gehen…
 
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