Das erste handgemachte Messer für Marius

Hej Thomas,
Da hast Du aber ein bescheidenes Bild von Deinem "Arbeitsplatz" gemacht. :D

Wie wäre es mit einer Fotoserie oder einem 360° Schwenk durch Deine Werkstatt-Räume?

Es gibt wahrscheinlich noch Mitglieder, die denken, nach der Werkbank kommt nichts mehr. Also keine Schleifmaschinen (sind es jetzt mehr als ein halbes Dutzend?), Bohrmaschine, Fräsmaschine, Drehbank, Kompressor ... :p

Ich bin immer noch der Meinung, Du solltes bei Dir im Keller Lehrlinge ausbilden.

Ach ja, ... schönes Messer übrigens.

Grüße

Gerhard
 
@uuups

Die Außenkontur der Klinge habe ich mit einem normalen Bandschleifer vorsichtig und mit viel Wasser zum kühlen geschliffen. Quasi kurz schleifen, im Wasserbehälter kühlen, schleifen, kühlen....
Ansonsten kann man mit einer dünnen Flexscheibe zumindest die benötigte Länge von so einem gehärteten Klingenrohling abtrennen.
Die Klinge auf Endstärke ausschleifen erfolgte, wie von Alexander richtig bemerkt, auf meinem "Spezialbandschleifer". Auch hier schleifen und noch mehr kühlen.....
Deswegen empfehle ich auch jedem, der einen Bandschleifer baut, einen Frequenzumrichter zu verwenden. Mein nächster und hoffentlich letzter Bandschleifer, den ich bauen werde, wird mit FU.

@all

Ich kann ja mal ein extra Thema mit Bildern meiner Werkstatt aufmachen.
 
Wieder ein kleines Stück weitergekommen. Das Holz für den Griff auf Maß gefräst und das Loch für den Erl vorgebohrt.
Als nächstes wird mit einem Stichsägenblatt das Loch auf das Erlmaß erweitert und dann der Griff mit der Klinge verklebt.

Da meine eigene Fräse zur Zeit überholt wird, muß ich auf einen sehr guten Bekannnten ausweichen, wenn ich fräsen will. Kein Messermacher, aber ein begnadeter Modell- und Dampfmaschinenbauer, bei dem ich schon frührer seine Deckel FP1 benutzen konnte.......... :super:

Hier die Deckel FP1 (leider nicht meine, aber der Schraubstock gehört mir :steirer: und ist schon länger eine Dauerleihgabe an meinen Bekannten)


Und hier im Einsatz


Als nächstes wird vorgebohrt


Und dann mit diesem Werkzeug (Stichsägenblatt) die Bohrung dem Erl angepaßt
 
Hallo!
Ist das ein normaler Feilengriff, in den das Stichsägeblatt eingeschlagen ist, oder gibt es da spezielle Griffe, wo man auch einfach wechseln kann?

Gruß,

Daniel
 
Das ist ein ganz normaler Feilengriff von Dick, in den ich das Sägeblatt gesteckt habe. Und das auch nur provisorisch fürs Foto. Extra Aufnahmen für Stichsägeblätter könnte es unter Umständen geben. Allerdings fällt mir auf die Schnelle kein Hersteller ein, der sowas anbietet. Ansonsten selber machen. Oder einfach mehrere Feilengriffe aus Holz nehmen und mit verschieden Sägeblättern bestücken.
Das Sägeblatt auf dem Foto muß ich noch etwas modifizieren, da es zu breit ist. Je nach Erl mußt Du auch zwei Sägeblätter aufeinander kleben, da eins allein zu dünn ist.
 
Mittlerweile bin ich ein Stück weitergekommen (den Geschwindigkeitsrekord im Messermachen werde ich sicher nicht brechen :irre: ).
Der Griff ist mit der Klinge verklebt und die Außenkontur grob vorgeschliffen. Als nächstes wird der Griff in Form gebracht und dann ist außer schärfen nicht mehr viel zu machen.


Hier die zwei Stichsägen, die ich zum Erl anpassen verwendet habe


Epoxidharz mischen


Spannvorrichtung zum Klinge mit Griff verkleben


Das Messer nach dem kleben. Außenkontur mit dem Tellerschleifer bearbeitet


Und an diesem Arbeitsplatz geht es weiter




 
@Survivor
Wenn wir seine Werkstatt sehen, gehen wir alle hinterher heulend in den Keller und betrachten unsere armselige Werkstatt

Jetzt haben wir den Salat!
Ich hab tatsächlich gerade geheult :glgl: :irre:

Wahnsinn, die Werkstatt !!

Und wegen des Geschwindigkeitsrekordes im Messerbauen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du hälst wahrscheinlich einen anderen Rekord...ich muss doch nicht erwähnen welchen, oder?` :D
:super:

Gruß Daniel
 
Bist du der einzige Messermacher, der seine Werkstatt aufräumt??? :D
Würd ich nie freiwillig machen. Aber, was machst du, wenn mal ein Span daneben fliegt? Alles durchfegen? :irre:
Nette Werkstatt, und das Messer wird sicher toll.
Ein neidischer
Sebastian
 
Ich werde auch mal ein Foto machen, wenn ich einen Tag gearbeitet habe. Ohne vorher aufzuräumen. :haemisch:

Was das aufräumen betrifft, ist daß ganz einfach:

1. Ich habe das von Anfang an so gelernt.

2. Da ich mittlerweile einiges an Zeit und Geld investiert habe, sind mir die Werkzeuge und Maschinen auch entsprechend wertvoll.

3. Viele Sachen, die ich habe, werde ich zu den Konditionen, wie ich sie bekommen habe, vermutlich nie wieder kriegen und werden deshalb entsprechend pfleglich behandelt.

4. Ich habe einfach keinen Bock, in einer total versifften Werkstatt zu arbeiten.

5. Ich sehe die Werkstatt eines Messermachers auch immer ein bisschen als seine Visitenkarte...............
 
rumag schrieb:
5. Ich sehe die Werkstatt eines Messermachers auch immer ein bisschen als seine Visitenkarte...............


Donnerwetter. Respeckt.
Was für ein Glück, das meine neue Werkstatt noch ohne Dach ist...... :glgl:
In der habe ich mir ganz fest vorgenommen alles anders zu machn. Ich muß mich, bei dem Anblick Deiner Werkstatt ja echt schämen. Meine momentane wird alle halbe Jahr mal saubergemacht....

Grüße Andy
 
Nachdem jetzt der Griff bearbeitet werden kann, ist mir eingefallen, daß ich noch Teile für eine schon länger geplante Vorrichtung herumliegen habe. Mit dieser Vorrichtung kann man das fertig montierte Messer an der Klinge spannen. Durch das feststellbare Kugelgelenk ist das in die Vorrichtung gespannte Messer frei im Raum drehbar und ermöglicht so für den Bearbeiter die jeweils beste Position um den Griff in Form zu feilen und zu finishen. Da das Kugelgelenk nur mit einem Hebel arretiert wird, läßt sich das ganze sehr schnell lösen und wieder spannen.

In der Vergangenheit habe ich einfach einen kleinen Schraubstock hochkant in den großen Schraubstock gespannt und so den Griff beabeitet. Ging auch gut, aber diese Lösung gefällt mir besser. Mal sehen, wie sich diese Lösung bewährt. Eventuell ist die eine oder andere Modifikation noch notwendig.

Hier die gestern fertig gewordene Spannvorrichtung. Als Beispiel ist ein altes Herder Küchenmesser eingespannt.




 
Raus aus der Versenkung.....................:steirer:

Nun ist auch das Messer für Marius fertig.

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Hat doch etwas länger als geplant gedauert. Aber mittlerweile wurde das Drängen von Marius bei jedem Werkstattbesuch größer (das Interesse an Messern wächst immer mehr) und die hämischen Bemerkungen von Bruder und Messermacherkollegen nahmen stetig zu.

Aber keine Angst, ganz Messerlos war Marius nicht. Bei Bedarf steht immer eine Schublade mit diversen Schweizer Taschenmessern zur Verfügung, die auf Anfrage und unter Aufsicht ausgehändigt werden. Und das geschmiedete Messer gibt es ja auch noch.

Jetzt noch eine Lederscheide und das Projekt wurde erfolgreich zu Ende geführt.
 
Schönes Messer für den Kleinen !

Aber die Werkstatt ist ja noch schöner :super:

Bin ja schon fast ein bissel neidich ;-)

Gruß Murat
 
hy Rumag mal ne OT Frage!

wo ich das gerade sehe, ich habe mal eine Frage zum Leinen Schraubstock.
Ich habe auch zwei Leinen und bin mit dem einem ein wenig unglücklich (der zweite ist Perfekt).
Er greif sehr gut und fest aber beim arbeiten öffnet er sich relativ leicht.
Ich hatte ihn schon auseinander aber eine Sichtkontrolle zeigte keinen Fehler (im direktem vergleich zum anderem).
Macht irgendwie keinen Spaß gerade empfindliche Dinge fester als unbedingt nötig spannen zu müssen, damit er sich nicht selbstsständig öffnet.
Hast du nen Tip oder ne Idee nach was ich da nochmal schauen könnte. Ist zwar neuwertig aber aus ner Auflösung somit ist Umtausch halt nicht drinn.

Tschau Torsten
 
Gute Frage, nächste Frage.............:steirer:

Keine Ahnung. So ein Problem kenne ich nicht. Eventuell mal die Gewindespindel genauer anschauen und ausmessen. Dann mit der Spindel vom guten Schraubstock vergleichen. Vielleicht liegt hier das Problem.
 
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