Das hat gerade noch gefehlt: Feines & Klassisches von Hartkopf aus Solingen

ots 15

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Es gibt ja so Dinge, von denen weiß man nicht, dass man sie braucht (oder haben möchte :)), bis man sie sieht. So war das bei dem Stilett von Hartkopf, wobei es zu allererst nicht so sehr die Optik war, sondern das Handgefühl. Satt, geschmeidig, sicher, ausgewogen, natürlich hat sich das Stilett sofort angefühlt – und der Gedanke „das möchte ich behalten“ war da.



Vor einigen Jahren hatte ich mal das Buch „Messer und Besteck in der Lederhose“ gelesen (Autoren: Alfred A. Stadlbauer und Heinz Huther) und gedacht, dass es nett wäre, ein hübsches traditionelles Jagdmesser zu besitzen. Was dieses Stilett zusätzlich für mich so interessant macht, ist die tolle Verarbeitung, die feine Politur und der saubere Abzug: Die Klinge aus 1.4116-Stahl war sehr gut abgezogen und scharf. So wie beim Stilett mit der Nummer 31.1.HH 11 würde ich mir das immer wünschen.





Auch der Stahl an sich ist mir irgendwie sympathisch. Sehr pflegeleicht, stark rostträge, immer noch feinkörnig und leicht nachschärfbar... Seit dem ich mit dem 420HC von Case so gute Erfahrungen gemacht habe, muss es bei mir inzwischen nicht mehr der allerneueste Stahl sein (wobei so ein CPM 1V und CPM 3V durchaus ihren – großen – Reiz haben...).



Das Hartkopf-Stilett werde ich als mein Wander- und Reisemesser benutzen: freundlich in der Optik, pflegeleicht, stabil und zur Essenszubereitung wie zum Stöckchenschnitzen geeignet.
Es ist vom 4,7 Millimeter starken Rücken (direkt hinter dem Ricasso gemessen; kontinuierlich schmaler werdend) flach geschliffen, die Steckangel reicht zirka fünf bis sechs Zentimeter in den Griff, wo sie verharzt ist. Die Schneidenlänge beträgt 9,8 Zentimeter, ab der Zwinge sind's 11,1 Zentimeter, sodass es auch mit den Trageregulierungen und Verboten in Deutschland kein Problem gibt. Gesamtlänge: knapp über 23 cm.







Alltagstauglicher ist das feine Slip-Joint-Taschenmesser mit Rotholzbeschalung, Neusilberbacken und Messingplatinen.



Zusammen mit dem Victorinox Spirit plus Bitsatz, das ich meistens dabei habe, ist es eine – für mich passende – Kombination und wird mein Case und mein Victorinox Huntsman bestimmt oft ablösen.




Die max. 2,4 Millimeter starke Klinge aus 1.4034 war fast genauso fein abgezogen wie beim Stilett, der Stahl ist ganz ähnlich in seinen Eigenschaften.



Ich hab ja auch mit dem Gedanken gespielt, ein schönes Laguiole zu kaufen, und tu das auch immer noch, aber ich habe selten ein Laguiole gesehen (selbst bei den hochpreisigeren nicht), das so gut verarbeitet und geschärft war wie das Hartkopf (aufwändiger verziert ja, aber häufig nicht tolerierbar stumpf). Und dabei kostet das Hartkopf-Taschenmesser bei Herbertz und im Handel nur 65 Euro.



Die 7,6 Zentimeter lange, flach geschliffene und glatte Klinge ist für vieles besser geeignet als die „spitzenlose“ Wellenschliffklinge am Spirit. Eine Verriegelung hat das Taschenmesser nicht, die Feder ist aber so eingestellt, dass die Klinge geschmeidig läuft, aber ganz herausgeklappt doch gut hörbar „einschnackelt“.

Der Korkenzieher mit fünf Wendeln wird bald mal getestet.


Einfach nett – also mir gefällt's!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bieter Hartkopf das als "Stilett" an? Weil, an sich ist das ein Nicker... ;)

Gefällt mir. Schöner Griff und sehr schöner Griffabschluss. Nur die Beschriftung der Klinge stört mich massiv.

-Walter
 
Sehr schöne Messer! Gratuliere!

Frage zu dem Slipjoint: der Flaschenöffner daran, kann man den auch als Dosenöffner verwenden? (so wie beim SAK Waiter, da ist der Flaschenöffner recht dünn, dünn genug um Dosen damit zu öffnen).

Ich finde ja Flaschenöffner reichlich unnötig, einen Kronkorken bekomme ich mit allem auf, eine Dose weniger. Die Kombination aus nur den drei Elementen Klinge, Korkenzieher und Dosenöffner ist zwar selten, aber meiner Meinung nach die sinnvollste für den Alltag.
 
Bieter Hartkopf das als "Stilett" an? Weil, an sich ist das ein Nicker... ;)

Gefällt mir. Schöner Griff und sehr schöner Griffabschluss. Nur die Beschriftung der Klinge stört mich massiv.

-Walter

Hallo Walter, bei Hartkopf läuft das Modell als Stilettmesser http://www.friedrich-hartkopf.de/#/Startseite, und auch in dem oben genannten Buch, das ich wirklich empfehlen kann, finden sich als Bezeichnung für diesen Messertyp neben Jagdmesser, Nicker, Stockmesser, Tisch- und Brotzeitmesser, Knicker und Gnicker auch die Bezeichnungen Stilett und Brotzeitstilett. Viele Namen für ein "meist aus Solingen stammendes, in der Regel feststehendes Messer mit bis zu 10 cm langer, häufig ziselierter, dreikantiger und spitz zulaufender Klinge mit mehr oder weniger verziertem Hirschhorn- resp. Gamskrickerlgriff" (Zitat aus dem Buch). :)
Das Logo, der Schriftzug und die Detailangaben nehmen etwa 30x10 Millimeter ein, die rechte Klingenseite ist frei.

Grüße

Oliver
 
Sehr schöne Messer! Gratuliere!

Frage zu dem Slipjoint: der Flaschenöffner daran, kann man den auch als Dosenöffner verwenden? (so wie beim SAK Waiter, da ist der Flaschenöffner recht dünn, dünn genug um Dosen damit zu öffnen).

Ich finde ja Flaschenöffner reichlich unnötig, einen Kronkorken bekomme ich mit allem auf, eine Dose weniger. Die Kombination aus nur den drei Elementen Klinge, Korkenzieher und Dosenöffner ist zwar selten, aber meiner Meinung nach die sinnvollste für den Alltag.

Stimmt, beim Waiter oder dem Compact lässt sich der Kapselheber als Dosenöffner verwenden. Das probier ich mit dem Hartkopf mal aus – Ravioli, ich komme... Und auch das stimmt: Ne Dose ohne Dosenöffner zu öffnen ist bedeutend schwieriger, als einen Kronkorken zu lüpfen. Praktisch an der vorliegenden Werkzeug finde ich allerdings, dass man damit auch Schrauben drehen kann (4,0 mm), und irgendwie macht es ja auch Spaß, eine Flasche ganz gediegen mit dem dafür bestimmten Werkzeug zu öffnen.
 
Wirklich schöne Messer - Hartkopf ist ein meist sträflich unterschätzter Hersteller wirklich schöner und preiswerter Messer in meist sehr guter Qualität. Da du den Preis für das TM genannt hast, für den Nicker (Stilett) leider nicht, frage ich jetzt einfach mal, was so ein (für mich "unnützes", aber sehr schönes) Teil kostet ?
Kannst du was zu Schärfe/Schnitthaltigkeit - über den "Schnitztest" hinaus - sagen ?
 
Vielen Dank für den Test und die tollen Bilder!
So ein schönes dreiteiliges Herrenmesser von Hartkopf habe ich vor ein paar Jahren meinem Vater zum Geburtstag geschenkt und es ist auch heute noch gerne beim Ihm in Benutzung.
 
Wirklich schöne Messer - Hartkopf ist ein meist sträflich unterschätzter Hersteller wirklich schöner und preiswerter Messer in meist sehr guter Qualität. Da du den Preis für das TM genannt hast, für den Nicker (Stilett) leider nicht, frage ich jetzt einfach mal, was so ein (für mich "unnützes", aber sehr schönes) Teil kostet ?
Kannst du was zu Schärfe/Schnitthaltigkeit - über den "Schnitztest" hinaus - sagen ?

Ja klar doch, zebulon1, der Nicker kostet 82 Euro. Zur Schnitthaltigkeit kann ich bisher nur das sagen: Beide Messer kamen mit fein geschärften Schneiden an, die Klingen waren rasierscharf und schnitten auf Schub (ohne ziehende Bewegung) feine Streifen von lose gehaltenem Papier, der Nicker war noch schärfer. Nach ein paar Minuten schnitzen hatten die Messer immer noch Biss und rasierten (Arm), Papier wurde ohne ziehende Bewegung immer noch, aber nicht mehr fein geschnitten. Ein paar Züge am weißen Keramikstab vom Sharpmaker haben gereicht, das zu ändern.

 
Wirklich eine schöne, klassische, praktische und auch noch gesetzeskonforme Kombination, welche mit tollen Bildern super präsentiert wurde!
Meinem Geldbeutel wird es zwar nicht gut tun, aber so hart ist das Leben.
 
Klasse Bilder. Und Hartkopf-Messer liebe ich sowieso. Natürlich, ich als Nordlicht würde nicht mit so einem Trachtennicker rumlaufen wollen ;), aber hübsch ist er allemal.
 
Klasse Bilder. Und Hartkopf-Messer liebe ich sowieso. Natürlich, ich als Nordlicht würde nicht mit so einem Trachtennicker rumlaufen wollen ;), aber hübsch ist er allemal.

Wollen also nicht, dann müsste man dich also dazu zwingen???:hehe: Hier ins Alpenvorland passt diese Art von Messer auf jeden Fall gut. Was trägt man denn dann so im Norden, wenn man es traditionell und praktisch haben möchte?

Gruß

Oliver
 
Das Stilett gefällt mir sehr gut , auch die Preise sind in Ordnung , könnte mir das sehr gut für die Küche als Steakmesser vorstellen , Traditionell im Norden ?, ich glaube da giebt es nichts , vieleicht sollten die Jungs zum Matrosenhemd mal ein Matrosenmesser tragen , ich habe jedenfalls noch keinem im Shantychor damitt gesehen :D
 
...Was trägt man denn dann so im Norden, wenn man es traditionell und praktisch haben möchte?

Hier gibts nichts Einheitliches. Schon gar kein feststehendes, obwohl sich das Matrosenmesser anbieten täte.
Was der eine oder andere bei sich trägt, ist das BW-Seglermesser, das manche noch aus ihrer Dienstzeit haben.
Ich hab auch eins, aber in der Vitrine:D
 
Hier gibts nichts Einheitliches. Schon gar kein feststehendes, obwohl sich das Matrosenmesser anbieten täte.
Was der eine oder andere bei sich trägt, ist das BW-Seglermesser, das manche noch aus ihrer Dienstzeit haben.
Ich hab auch eins, aber in der Vitrine:D

so ein Seglermesser mit Schaffußklinge und Marlspieker würde mir auch noch gefallen, obwohl ich aus dem Süden komme – aber am Chiemsee wird ja auch fleißig gesegelt und geknotet...

schönen Abend
 
Gestern stand zwar nicht der kulinarische Höhepunkt der letzten Wochen an, aber es gab eine gute Gelegenheit, den Kapselheber – wie versprochen – auf seine Eignung als Dosenöffner zu testen: Ravioli...
Die von tomberger angesprochene Kombiklinge beim Victorinox habe ich selbst noch nicht probiert, beim Hartkopf-Messer jedoch funktioniert der Kapselheber nicht als Dosenöffner. Ein Loch habe ich zwar durch drücken und stoßen in den Deckel bekommen, ich konnte das Blech jedoch nicht schneiden, weder durch Druck von oben, noch durch Druck von unten.
No tinned food: Frisch zubereiten heißt die Devise!
 
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