Das Obst-Indianermesser

henwilk

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Schuld ist Annihilator...:))

Er hatte meine Obsidianmesser im ersten Moment als ObstIndiandermesser gelesen. http://www.messerforum.net/showthread.php?t=104888&highlight=obsidianmesser

Jedenfalls hab ich die Idee nicht mehr aus dem Kopf bekommen:irre:....und hier ist das ( voll gebrauchsfaehige) Ergebnis.

Klinge 8cm lang, 2,5 cm breit. Feuerstein von den weissen Klippen von Ruegen. Markanter Kalsteineinschluss im vorderen Bereich !
Schaeftung mit Birkenpech, Sehnenmaterial und Enstueck eines Springbockhorns.:super:

Gruss!
henwilk
 

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Tach,
wunderbares Messer ! Mag das Urige an dem Teil!
Wo kriegst du das Birkenpech her? Oder stellst dus selbst her ?
Grüße Till
 
Die Herstellung von Birkenpech ist mit viel Rauch, Dreck und Feuer verbunden. Alles nicht nicht machbar in meiner Muechner Mietwohnung:rolleyes:
Ich beziehe das Birkenpech von Hans Muellegger aus Oesterreich.
Eine Gute und verlaessliche Quelle !

Gruss
henwilk
 
Schönes Messer. Ich schau mir schon ein Weile Deine Messer an.
Du hast mich jetzt dazu gebracht mich mal in die Materie der Feuersteinmesser einzulesen :) Man gut, dass Weihnachten kommt.
Mach weiter so.
Peter (pgj)
 
Die Schwünge passen super zusammen ... gefällt mir gut! Wie lange arbeitest Du an einem solchen Stück?

Wurden solche Skinnerformen in der Steinzeit auch verwendet? Die mussten ja ziemlich viel häuten damals!

Jedenfalls tolle Stück, die Du hier zeigst!

Gruß, C.
 
Hallo !

Wie lange man an so was arbeitet ist immer schwierig zu beantworten da ich die Teile immer wieder weglege wenn ich merke das "nicht mein Tag ist" und zuviel Bruch ensteht...:) So alles in allem, wenn alles gut läuft, mit Schäftung, so 3 ca. Stunden (oder mehr...).
In der Steinzeit und bei den Indianern sind "verspielte" Formen doch eher selten. Es kam auf Robustheit und Funktionalität an. "Einfache" breite Dolch Klingen oder einfach "nur" geschäftete scharfe Abschläge waren in der Mehrzahl.

Bei mir entscheidet sich meist immer erst am Ende was es denn mal werden soll weil der Stein immer eine Menge "Überraschungen" bereithält ( siehe Kalksteineinschluß an der Spitze...) :steirer:
 
Hallo henwilk,

Deine Feuersteinmesser sind schon echt klasse. Ich mag solche archaischen Formen und Materialien.
Verwendest du die Dinger auch tatsächlich dauerhaft?
Ich frage mich nämlich, wie es mit der Schneidhaltigkeit der Klingen aussieht. Und Schärfen stelle ich mir irgendwie schwierig vor; es sei denn durch neue Abschläge, die dann aber der Klingenform abträglich wären.

Entschuldige diese grundsätzlichen Fragen; sind mir nur gerade in den Sinn gekommen und da ich von Feuersteinklingen keine Ahnung habe...

Eins noch: Wirkt sich der Kalksteineinschluß vorne an der Klinge nicht negativ auf die Schneidleistung aus?

mfG,

Karlkarlsson
 
Grundsätzlich mache diese Sachen aus "Spaß an der Freud".Bin kein Experimentalarchäologe oder so...
Die Formen orientieren sich teilweise an Originalfunden , aber auch meiner Fantasie ("Was gibt der Stein her"). Die Fülle von Originalformen ist unüberschaubar. Man hat schon immer gemacht was der Stein hergab.
Manchmal benutze ich die Teile, ansonsten liegen sie als Vergleichsstücke neben Originalfunden in der Vitrine.
Der Kalkeinschluß in der Spitze macht die Sache mit der Schärfe und Haltbarkeit natürlich kompliziert. Muss man halt nicht so mit der Spitze rumwerkeln......
Grundsätzlich gibt es 2 Arten von "Schärfe" bzw. Klingen. Der einfache Abschlag von einem Feuerstein ist eine scharfe , sofort verwendbare Klinge die einiges mitmacht. Die anderen, retuschierten Klingen ähneln vom Prinzip her "Brot-bzw Küchenmesserklingen" ( Serrations). Beide Klingen können mit dem Druckstift ( Hornspitze etc.) "nachgeschärft werden (solange bis der Stein aufgebraucht ist :hehe:)
 
Hallo henwilk,

das heißt, wenn ich das richtig verstanden habe, die Splitter, die man beim Nachschärfen abbricht sind so klein, daß die Klingengeometrie gewahrt bleibt?
Was mich mal interessieren würde ist die Schneidhaltigkeit verglichen mit einer Stahlklinge.

mfG,

Karlkarlsson
 
Der Versuch eines Vergleichs Silex mit Stahl ist in Bezug auf Schnitthaltig sicher etwas "verwegen".......denn es gibt ja soviele verschieden Staehle....:D
Na ja, es gibt Leute die sagen ( weil sie es ausprobiert haben....) das man mit 2 "einfachen", grossen scharfen Abschlaegen ein komplettes Reh haeuten und vollstaendig zerlegen kann;)
 
Ja klar, die Unterschiede zwischen Stahlklingen bezüglich Werkstoff Schneidengeometrie usw. nehmen natürlich mitunter extreme Ausmaße an. Was ich meinte war eher, eine grobe Abschätzung, eine Tendenz (vielleicht gegenüber einer Schneidhaltigkeit von gutem Durchschnitt).

Ein wirklich sinnvoller Vergleich mit quantifiziernaren Ergebnissen ist natürlich aufgrund der unterschiedlichen Schneidengeometrien von Stein- und Stahlklinge unmöglich.
Es sei denn, man würde ein Stahlmesser mit der gleichen Klingen-und Schneidenform herstellen. (Wäre schon irgendwie abgefahren.)

Das Beispiel mit dem Reh ist schon mal ganz gut für eine ungefähre Vorstellung.

mfG,

Karlkarlsson
 
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