DDR-Jagdbesteck - Infos gesucht

Haebbie

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Liebe Mitstreiter,

Seit geraumer Zeit besite ich ein Waidbesteck, dessen Herkunft ich in der DDR vermute. Eine ausgiebige Nutzung der Suchfungktion hat mich aber in meinem Bestreben Informationen über das Set zu finden nicht weiter gebracht. Weiß jemand mehr über dieses ungleiche Messerpärchen?

Für Infos vielen Dank im Voraus.

Haebbie





 
Zuletzt bearbeitet:
Ist auf den Klingen keinerlei Schmiedemarke, Herstellerangabe, Logo o.ä. zu sehen? Ist das Leder lackiert? Welche Punzierung ist auf der Teilscheide für das Beimesser (Aufbrechklinge) zu sehen? Detailliertere Fotos könnten vielleicht weiter helfen. Gibt es auf dem Leder evtl. einen Stempel?
 
Das ist definitiv DDR-Produktion!
Ich hatte mal ein ähnliches Besteck, waren zwar andere Messertypen aber das Material war genau das gleiche.
Besonders markant die grüne Lederscheide mit aufgeprägtem Hirschkopf.
Auch bei meinen Messern gab es keinerlei Beschriftungen, Stempel oä.

Viel mehr kann ich dazu aber nicht sagen, außer dass der Stahl sauhart ist und sich besch... schleifen lässt. :irre:

Gruß Thomas
 
DDR-Jagdbesteck

Glückwunsch zum Besitz der schönen Messerkombination und den gelungenen Aufnahmen.
Hersteller war offenbar die "Genossenschaft Messerschmiede Leegebruch" (GML). Es soll aber auch eine Variante vom VEB Jagd- & Schneidwaren, Mühlhausen gegeben haben dessen Unterschied ich bisher nicht kenne. Möglicherweise handelt es sich bei dieser Ausführung auch nur um im Rahmen von Arbeitsteilung in Mühlhausen fertiggestellte Messer. Vielleicht weiss hier im Forum jemand nähere Einzelheiten.

In der aktuellen Ausgabe VISIER 12/2008 ist ein umfassender und mehrseitiger Bericht über Waidblätter und Waidbestecke veröffentlicht.
Dort ist auch ein GML Waidbesteck mit Abbildungen von GML Verkaufskatalogen berücksichtigt

Vom Leegebruch Waidblatt gab es auch eine DeLuxe Ausführung, die für hochkarätige Gäste von Staatsjagden mit handgravierten jagdlichen Scenen verziert waren.


Grüße
cut

@ Moderator ....... Thema passt sicherlich besser in "vintage knives"
 
Hallo, Cut, Dein Archiv möchte ich haben. :super:
Meine Fragen weiter oben stellte ich aus dem Grund, weil ich das Waidbesteck schon gesehen habe. Und mit Deinem Beitrag fiel es mir wieder ein: Messerschmiede Mühlhausen! Ich war 'mal dort, weil dort auch die Paradesäbel und Ehrendolche für NVA, Grenztruppen etc. hergestellt wurden.
 
Es ist so wie Cut schreibt, ein Leegebrucher Messer, gab es auch als vierteiliges Set. Die dem Puma nachempfundenen Klingen waren einem guten Freund zufolge, vorwiegend für den Export bestimmt.

CUT, hast DU meine Mail mit den Bildern zum Thema Unterschiede Mühlhausen/ Leegebruch nicht erhalten ?
 
@ Schlosser

Es freut mich, dass sich "ingoweimar" mit eingeschaltet hat, ich hätte dich sonst an ihn verwiesen.
Das von ihm beschriebene "vierteilige Set" gab es in einem "Diplomatenkoffer" aber in irgendeiner Variante auch in einer Umhängetasche. Ich schau mal in meinen Unterlagen nach.

@ Ingo
irgendwo hat es in der Kommunikation gehakt.
Bitte probier es noch einmal unter
cut.cut@gmx.net

Danke vorab
cut
 
Super!!!

Herzlichen Dank für die umfassenden Informationen, insbesondere an Cut!

Interessant an dem Waidblatt ist die dünn ausgeschliffene und dadurch leichte Klinge und durch den dicken Erl dennoch ausgezeichnet ausgewogene Balance. Nach meinem Dafürhalten hat sich da jemand ausgetobt, der ein ausgezeichnetes Gespür für gute Messer als Werkzeuge hat :D.

Aber, Ingoweimar, wenn es nicht die Exportvariante war, gab es das Set in der DDR offiziell zu kaufen?

Ich habe das Puma Waidblatt noch nicht in der Hand gehabt, aber es wirkt auf den Bildern recht kopflastig. Stimmt das?

Herzliche Grüße,
Haebbie
 
Ich selber bin leider seit ein paar Jahren :)confused:) nicht mehr im Besitz solcher seltenen Stücke. In meiner Jugend hatte ich sowas.
Die Koffer mit den 2 Teilen ala 2 Messer drin wurden glaube ich nur als Geschenke verwendet unter den oberen Zehntausend.
Dann gab es noch Sonderanfertigungen für die Regierungsriege, da hab ich schon mal eins gesehen,aber nur auf einem Foto.
Die Stücke wie Du eins hast, wurden auch im Handel (wenn man Glück hatte oder jemand kannte ) verkauft.
An Preise kann ich mich nicht mehr genau erinnern, aber es ging vom einfachen GML-Dolch für wenige Ostmark bis hin zu Stücken an die 400 Mark.
Vielleicht weiss jemand Anderes da mehr zu den Preisen.
Heute sind die Teile auf jeden Fall mehrere hundert Euro wert.
An einer bekannten Börse wurde so ein Koffer schon für 900 Glocken vergeben.
Auch unter Foron-Regie wurden dann weiter schöne Jagdmesser hergestellt.
Gruß Ingo

Aber ich würde mich freuen, wenn jemand so ein Leegebruch für mich hat. ;.))
http://talks.guns.ru/forums/icons/forum_pictures/000693/693233.jpg
 
Sehr interessante Klingenform beim kleinen Messer. Typische Aufbruchklingenform mit Zusatzfunktion. Gefällt mir sehr. Muss mal meinen Messermacher fragen, ob Er so etwas stemmen kann?

Dizzy
 
... Typische Aufbruchklingenform mit Zusatzfunktion ...
Dizzy

Hallo Dizzy,

worin liegt die von Dir erkannte "Zusatzfunktion" dieser Aufbruchklinge ?
Ich sehe bisher als einzigen Unterschied zu den bekannten Ausführungen (z.B. zu den hier bereits von diversen Solinger Herstellern vorgestellten Modellen), dass diese als klappbare Klinge ausgeführt sind, während sie bei GML als feststehendes Messer verwendet wird.
Hier eine für einen möglichen Nachbau eventuell günstigere Abbildung.
GMLWaidmesser.jpg


Grüße
cut


Vielleicht
 
Von welchem Hersteller mein Bruder seine Jagt-Tasche hat weis ich nicht,wenn es drauf steht kriege ich es aber raus.Ich habe aber bis jetzt nur das "normale" Jagtmesser in der Benutzung(aber nicht zur Jagt) gehabt,aber erstes ist der Griff zu Kantig(wie es bei deinen auch zu seien scheint)und zweitens ist er wohl was für Kinderhände,womit ich auch den Chromstahl meine.
Mal sehen was zu der Tasche die auf dem Boden rumliegt noch alles da ist,das Jagtmesser müßte ich auch noch finden und die Lederbezogene Plastik-Trinkflasche liegt in der nähe der Tasche.
Mein Bruder hat noch,ich bezeichne es mal als großen Dolch und in der Küchenschublade liegt der nicht mehr ganz so Zahnige Stahl und der Rest an Klingen müßte mein Bruder auch noch haben:confused:

Ach so,er hat es ganz normal im Laden gekauft,muß ihn dann mal fragen wo und wann das war.

Gruß Maik
 
So, auf dem Stahl steht JVO-DDR,der Rest wird sich auch noch finden Denke ich,habe den Arsch(meinen Bruder) trotz 2 Handys und ein Festnetz in seiner Umgebung noch nicht erreicht.
Das Glücklicherweise echte Leder ist Narbenseitig Grünlich und Fleischseitig Natur oder Hellbraun?
Ich Denke da war auch ein Klappmesser und ein Häute bzw Aufbrechmesser mit dieser Verdickung an der Spitze dabei.
http://messerforum.net/fotoalbum/data/500/DSCI000124.JPG

http://messerforum.net/fotoalbum/data/500/DSCI000224.JPG

http://messerforum.net/fotoalbum/data/500/DSCI000317.JPG

Gruß Maik
 
So,Infos sind da,der Nicker ist auf dem Scheunenboden bei seinem Umzugsichweisnichtwohindamitkrempel:D Morgen werde ich nach dem über 3Kg Paket machen mal nachsehen.
Das ganze hat um 1980 rum,ihm um die 400 Mark gekostet,Hersteller Leegebruch und auf den Klingen haben alle eine Prüf-Stelle,Denke HRC.
Das Klappmesser hat er bei der Fahne verloren,also das einziege was jetzt fehlt.Er hat sie im Jagdladen in Magdeburg gekauft,und die Flasche für den Jägermeister:D ist aus Glas.

Gruß Maik
 
Hallo Dizzy,
worin liegt die von Dir erkannte "Zusatzfunktion" dieser Aufbruchklinge ?

Hallo cut,
wie ich in Deiner Vergrößerung der Klinge nun sehe gibt's keine Zusatzfunktion.-)) Ich dachte, daß die Klinge beidseitig scharf geschliffen wäre,was sie ja gar nicht ist.
Ich habe das anfertigen lassen einer solchen Klinge auch schon wieder verworfen, der Messermacher meines Vertrauens hatte Tränen in den Augen, als ich Ihm einen Link zu dieser Klinge überspielt hatte.

Dizzy
 
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