Den richtigen Kleber für eine Steckangel...

sabiji

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Es ist mit Sicherheit ein leidiges Thema und ich habe auch die Suchfunktion bemüht - bin aber immer noch unsicher.

Unsicher, weil ich Kraft meiner Wassersuppe unbedingt ein "Messer" selber bauen - oder exakter - für eine Klinge ein entsprechenden Griff anfertigen und montieren wollte und dies vorher noch nie getan habe.

Auch eine Scheide gehört zum Projekt und ich verspreche, alles dann hier vorzustellen, sollte es halbwegs funktioniert haben.

Aber zum Thema: Der Griff ist grob in Form und das Loch für die Angel ausgebohrt, gefeilt und angepasst. Ich habe in Videos gesehen, das dazu oft recht flüssiges Epoxid/Harz/Härter-Gemisch genommen wird. Auf der Suche nach entsprechenden Kleber bin ich über deren Eigenschaften gestolpert "zäh-elastisch" bis zäh-fest". Für meine Pfeilbau-Geschichten habe ich immer UHU endfest 300 benutzt und bin damit hoch zufrieden. Dieses Gemisch ist jedoch sehr zäh - kein Vergleich zu diesen flüsigen Gemischen, welche mit Sicherheit gut das Angelloch ausfüllen und "Fehlstellen" bzw. Lufteinschlüssen verhindern.

Die Klinge ist etwas größer und schwerer, und ich möchte nicht den falschen Kleber verwenden.

Erbitte also diesbezüglich um Rat.

Vielen Dank,
Thomas.
 
Uhu Endfest 300 kannst Du ruhig nehmen. Achte nur darauf,
dass beim Aushärten lassen die Klinge nach unten zeigt.
Öffnungen müsstest Du vorher in geeigneter Weise abdichten,
damit kein Kleber ausfließt - wenn die Konstruktion nicht von
vornherein den Klebebereich formschlüpssig verdeckt.
Lufblasen sammeln sich dann am Ende des Steckangelloches
und richtet dort keinen Schaden an.
Also: Weitermachen und zeigen!! ;) :)

Haebbie
 
Uhu endfest ist zwar zäh, mit etwas Zeit fliesst es aber gut in die Bohrung. Allerdings mache ich meine Messer immer mit der Klinge nach oben.

Den Griff forme ich nicht vor, sondern stelle ein quaderförmiges Kantel her (fräsen), mache die Bohrung und fülle dann die Bohrung mit Kleber. Das bedeutet immer wieder Kleber auf die Bohrung geben, mit der Zeit steigen die Luftblasen nach oben und der Kleber füllt das Loch ganz auf. Der Kantel steht gut ohne Hilfsmittel und last sich nachhher gut einspannen. Wenn man dann die Angel ins Loch steckt, wird der überschüssige Kleber aus der Bohrung gedrückt. Dann gibt es keine Luftblasen mehr. So wird das ganze in einer Vorrichtung eingespannt und über Nacht fest - fertig.

Ich nehme meistens Uhu schnellfest oder Uhu endfest. Früher habe ich auch öfter Stabilit Express genommen. Das Fabrikat ist meiner Meinung nach weniger wichtig als die richtige Vorbereitung (entfetten, einspannen ...) und die geometrische Form (Größe der Bohrung, passende Zwinge, Querbohrung und Sicherungspin, ...)

Viele Grüße

Gerhard
 
Das Fabrikat ist meiner Meinung nach weniger wichtig als die richtige Vorbereitung (entfetten, einspannen ...) und die geometrische Form (Größe der Bohrung, passende Zwinge, Querbohrung und Sicherungspin, ...)

Viele Grüße

Gerhard

Vielen Dank für Eure Antwort!

Die Größe der Bohrung - das war auch ein Punkt, welcher mir bezüglich des Klebers Sorgen machte. Wie verhält es sich bei größeren Hohlräume zwischen Angel und Griffholz? Wie verhält sich der Kleber, schwindet er stark beim binden oder behält er sein Volumen.
Ich bin Laie, einige Kleber brauchen ja direkten Materialkontakt, andere weniger...

Das Angelloch habe ich mit 4 nebeneinander liegenden Bohrungen im Durchmesse von 5 mm mit etwa 130 mm Tiefe ausgebohrt. Die Bohrungen folgen in etwa dem Breitentapering der Angel, welche in etwa die Form einer jap. Schwertangel besitz. Sie tapert sich in der Breite wie in der Materialstärke zum Angelende hin - so dass genug Hohlraum bleibt.

Zumindestens beim UHU hatte ich den Eindruck, dass dieser Kleber nicht merkbar beim abbinden schwindet.

Apropos Vorbereitung: da die Bohrungen anschließend mit einer Nadelraspel zu einer Angelpassung ausgefeilt wurden, ist mit Sichereit eine schöne raue Oberfläche gegeben, aber auch noch viel Staub oder halblose Partikel.
Genügt kräftiges ausblasen (Kompressor habe ich keinen) oder gibt es da noch Profi-Tips...oder mach ich mir einfach zu viele Gedanken.

Gruß,
Thomas.
 
Endfest 300 ist kein Holzleim der Materialkontakt braucht. Er füllt Lücken,
schwindet kaum und ist hinreichend fest. Zur Sicherheit kannst Du noch
Zacken in die Angel feilen, ich halte das aber für überflüssig. Die Fließzeit
des Klebers ist lange genug, dass Luftblasen weitestgend verschwinden.

Ich reinige die Angel mit Aceton und spüle auch noch die Bohrung im Griff.
Als Trockenzeit nach dem Spülen halte ich 1 Stunde für ausreichend.
Hauptsache das Fett ist weg, ggf. auch Öle aus dem Holz. Staub gibt
es dann auch keinen mehr. Reste spielen keine Rolle.

Apropos ausblasen: Das solltest Du eigentlich nur dann tun, wenn Dein
Komprssor ein Ölfilter im Druckluftausgang hat. Also, wenn schon
auspusten, dann vor dem Spülen mit Aceton.

Klinge nach oben oder Klinge nach unten ist eine Frage der Methode.
Mir ist es wichtiger, dass im Bereich der Zwinge auf jeden Fall alle Luftblasen
verschwunden sind. Deshalb Klinge nach unten. Weit hinten im Griff spielen
die Blasen, wenn es überhaupt welche gibt, keine Rolle mehr.

Haebbie

Damast119verklebtklein.jpg


keine Lufblasen!
Buck119DamastAusschnittII.jpg
 
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Noch ein kleiner Tipp am Rande:
Wenn Du den Kleber (UHU Endfest) mit einer Heißluftpistole (niedrigste Stufe) oder alternativ mit einem Fön ein wenig anwärmst, wird er dünnflüssiger.

Viele Grüße
Jo
 
Ich mache das auch mit Klinge nach oben, und nehme Endfest 300. Der schwindet wenig, und wenn man den anwärmt, sind Luftblasen kein Problem, wobei man wirklich sehr viel Sorgfalt beim Anmischen walten lassen sollte.

Das mit dem Entfetten ist wichtig, und wenn man nicht mir Azeton arbeiten möchte/kann, dann nehme man Coca Cola. Die darin enthaltene Phosphorsäure ist ein hervorragendes Vorbereitungsmittel für solche Klebungen (hat mir ein Anwendungsingenieur von 3M, für 2K-Klebstoffe empfohlen. Man bekommt Endfest auch in großen Gebinden, so für ca. 2kg fertigen Kleber.

Ich stochere mit alten Laubsägeblättern in dem gut gefüllten Loch herum, damit sich alles setzt, und wenn man alles richtig macht, erstarrt der Kleber fast glasklar.
Ich sichere so auch Hämmer und Äxte, indem ich von oben auf den Keil in das Hausloch Kleber einbringe und erstarren lasse.

Mir ist noch nie ein mit Endfest 300 verklebtes Messer "aus dem Leim gegangen".
 
Hi Leute

wie "verstopft" ihr den Übergang von Klinge zu Parrierelement ?

Gerade der Endfest 300 wird während des trockenens ja sehr flüssig. Bei mir ist die ganze Soße da mal unten rausgelaufen :/

War nicht schön. *schnieeeef*

Um tips des Abdrichtens bin ich sehr verbunden.
 
Je genauer die Passung desto dichter der Abschluss. Den Rest übernimmt Tesafilm. Durch den Film kannst Du ggf. sehen wo's drippt.

Haebbie
 
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