SCHWEIZER MESSER
Händler leiden unter Bin-Laden-Effekt
Kleine rote Messer waren jahrzehntelang das Standard-Mitbringsel von Touristen aus der Schweiz. Ein Großteil der Souvenirs wurde an Flughäfen verkauft. Seit dem 11. September aber sieht es düster aus für die eidgenössische Klappmesser-Industrie.
AP
Keiner will mehr Schweizer Messer: Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen lassen das Geschäft einbrechen. Genf - Der Einbruch kam jäh: Vom einen auf den anderen Tag waren die kleinen Schweizer Markenartikel nicht mehr gefragt. Früher habe sie an guten Tagen bis zu zwölf Messer auf einmal verkauft, zitiert die "New York Times" eine Souvenirverkäuferin am Genfer Flughafen. In den ersten Wochen nach den Anschlägen sei die Kundschaft dann plötzlich ganz ausgeblieben.
Die verschärften Sicherheitsbestimmungen seit dem 11. September sind der Grund für das schlechte Geschäft mit den Messern. Scharfe Gegenstände dürfen nicht mehr ins Handgepäck. Flugreisende gehören seither nur noch selten zu den Kunden in dem Genfer Geschäft.
Dem Bericht der "New York Times" zufolge kämpfen beide Schweizer Hersteller der Messer seit dem 11. September mit sinkenden Absätzen. Allein bei Victorinox, dem größeren der beiden Produzenten, seien die Umsätze in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres um 32 Prozent zurückgegangen und hätten die Bilanz eines ansonsten florierenden Geschäftsjahres nach unten gezogen. Auf das Jahr gerechnet gingen die Verkäufe um elf Prozent zurück.
Auch Wenger, der kleinere Schweizer-Messer-Hersteller, beklagt dem Bericht zufolge schlechtere Umsätze. Acht Prozent habe das in der französischen Schweiz ansässige Unternehmen in den letzten drei Monaten 2001 eingebüßt.
Gefragt sind nun andere Möglichkeiten, die begehrten kleinen Messer wieder an die Touristen zu bringen. So wollen die Marken-Strategen die Kunden davon überzeugen, die Messer künftig nicht erst kurz vor dem Abflug zu kaufen. Auch das messerlose Schweizer Messer ist offenbar schon im Gespräch. "Unsere Produkte sind Werkzeuge und keine Waffen", zitiert die "New York Times" einen Sprecher von Swiss Army Brands. Meistens würden doch nicht die Messer benutzt, sondern die Schere, der Zahnstocher und der Flaschenöffner. "Die Frage ist also: Können wir ein Taschenmesser ohne Messer machen?"
Alternativ haben sich Wenger und Victorinox ebenfalls schon Gedanken gemacht über die Messer nach dem 11. September. Victorinox etwa plane ein Messer mit einer gerundeten Klinge, heißt es in der Zeitung. Wenger wolle ein "Messer aus der Dose" auf den Markt bringen - zu öffnen nur mit einem Dosenöffner. Die Chancen, damit an Bord eines Flugzeuges zu kommen, stehen jedenfalls nicht schlecht.
Händler leiden unter Bin-Laden-Effekt
Kleine rote Messer waren jahrzehntelang das Standard-Mitbringsel von Touristen aus der Schweiz. Ein Großteil der Souvenirs wurde an Flughäfen verkauft. Seit dem 11. September aber sieht es düster aus für die eidgenössische Klappmesser-Industrie.
AP
Keiner will mehr Schweizer Messer: Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen lassen das Geschäft einbrechen. Genf - Der Einbruch kam jäh: Vom einen auf den anderen Tag waren die kleinen Schweizer Markenartikel nicht mehr gefragt. Früher habe sie an guten Tagen bis zu zwölf Messer auf einmal verkauft, zitiert die "New York Times" eine Souvenirverkäuferin am Genfer Flughafen. In den ersten Wochen nach den Anschlägen sei die Kundschaft dann plötzlich ganz ausgeblieben.
Die verschärften Sicherheitsbestimmungen seit dem 11. September sind der Grund für das schlechte Geschäft mit den Messern. Scharfe Gegenstände dürfen nicht mehr ins Handgepäck. Flugreisende gehören seither nur noch selten zu den Kunden in dem Genfer Geschäft.
Dem Bericht der "New York Times" zufolge kämpfen beide Schweizer Hersteller der Messer seit dem 11. September mit sinkenden Absätzen. Allein bei Victorinox, dem größeren der beiden Produzenten, seien die Umsätze in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres um 32 Prozent zurückgegangen und hätten die Bilanz eines ansonsten florierenden Geschäftsjahres nach unten gezogen. Auf das Jahr gerechnet gingen die Verkäufe um elf Prozent zurück.
Auch Wenger, der kleinere Schweizer-Messer-Hersteller, beklagt dem Bericht zufolge schlechtere Umsätze. Acht Prozent habe das in der französischen Schweiz ansässige Unternehmen in den letzten drei Monaten 2001 eingebüßt.
Gefragt sind nun andere Möglichkeiten, die begehrten kleinen Messer wieder an die Touristen zu bringen. So wollen die Marken-Strategen die Kunden davon überzeugen, die Messer künftig nicht erst kurz vor dem Abflug zu kaufen. Auch das messerlose Schweizer Messer ist offenbar schon im Gespräch. "Unsere Produkte sind Werkzeuge und keine Waffen", zitiert die "New York Times" einen Sprecher von Swiss Army Brands. Meistens würden doch nicht die Messer benutzt, sondern die Schere, der Zahnstocher und der Flaschenöffner. "Die Frage ist also: Können wir ein Taschenmesser ohne Messer machen?"
Alternativ haben sich Wenger und Victorinox ebenfalls schon Gedanken gemacht über die Messer nach dem 11. September. Victorinox etwa plane ein Messer mit einer gerundeten Klinge, heißt es in der Zeitung. Wenger wolle ein "Messer aus der Dose" auf den Markt bringen - zu öffnen nur mit einem Dosenöffner. Die Chancen, damit an Bord eines Flugzeuges zu kommen, stehen jedenfalls nicht schlecht.