Der "Biss" geht bei weißem Papierstahl schnell weg

Da ich auf den "Blauen Papierstahl" angesprochen worden bin, will ich kurz darauf antworten, obwohl Roman das meiste schon vorweggenommen hat. Der fast legierungsgleiche 1.2516 ist einer meiner absoluten Lieblinge, den ich auch gerne im Damast verarbeite. Noch zwei kleine Anregungen: Verbundstahlmesser für die Tabak- oder Papierverarbeitung werden auch heute noch hergestellt. Wenn es auf besonders feine Schneiden ankommt, wird auf den Grundkörper aus C-armem Material eine Schneide aus 1.2515 aufgeschweißt. Georg und ich haben aus solchen Papierschneidmessern sowohl Hobelklingen, wie auch Stechbeitel ausgeschmiedet und waren über die Leistung begeistert.
Ein ganz exzellentes Material für unsere Zwecke ist auch der von Roman genannte 1.2442, der wohl aus Kostengründen kaum noch hergestellt wird. Aber: Die alten beidseitig schneidenden Bügelsägenblätter für den Stahlschnitt sind oft aus diesem Material- das ist sehr gut am roten Schleiffunken erkennbar, der anders als bei Schnellarbeitsstählen auch noch leichtes Sternsprühen zeigt. Wer solche Sägeblätter findet und nicht nutzt, dem werde ich im Alptraum erscheinen.
MfG U. Gerfin
 
Mit Stählen kenne ich mich eher nicht aus, außer, dass Wolfram und Kohlenstoff gut sind.

Es ergibt sich aber eine Frage. Es hört sich so an, als ob möglicherweise ein einfacherer Stahl mit hohem Kohlenstoffanteil für eine stabile Kochmesserklinge besser ist als ein höher legierter.

Anders gesagt, ein Kochmesser aus blauem Papierstahl ist zwar prima, jedoch nur, wenn er irgendwie gestützt wird.

Weißer Papierstahl dagegen gäbe eine gutmütigere und erheblich billigere einschichtige Klinge. Sie hält zwar die Schärfe schlechter, kann aber mit dem Stahl abgezogen werden. Dies würde die "Wartung" erheblich erleichtern.

Ist das so richtig?

Gruß Peter
 
nein peter,

das wäre dann doch zu einfach :p ,

so ein abziehstahl ist auf ca. 62 hrc and der oberfläche noch einen tick mehr gehärtet.....

na schaltets? ;)

mit einem 66 hrc messer wetzt du nicht das messer sondern den stahl :D


das mit dem aogami und shirogami aus benutzter sicht und eigentlich nichts anderes als was roman schon sagte:

shirogami = tiefere verschleissfestigkeit als ao. (weniger schnitte bis zum nachschärfen)
dafür tiefere schockempfindlichkeit als ao (kleinere beschädigung der schneide beim aufprall am brett (zb beim zwiebel hacken = hoher impact)

allerdings beides auf sehr, sehr hohem niveau und bei hoher empfindlichkeit


@ ulrich,

hast du fotos von solchen "Bügelsägenblätter für den Stahlschnitt sind oft aus diesem Material" denn erstens möchte ich solche finden/benutzen und zweitens möchte ich nicht von dir träumen :p
 
albino said:
so ein abziehstahl ist auf ca. 62 hrc and der oberfläche noch einen tick mehr gehärtet.....

mit einem 66 hrc messer wetzt du nicht das messer sondern den stahl
Also gut, man muss es ja nicht übertreiben. Die ganz harten Messer ziehe ich tatsächlich nicht ab,

Gruß Peter
 
Man beobachtet immer wieder die Unsitte, daß teuerste Messer, mit aufs feinste ausgeschliffenen und abgezogenen Klingen nach dem Schneiden dazu benutzt werden, um das Schneidgut vom Brett zu schieben - quer zur Richtung der Klinge, wobei die Schneide munter übers Holz schrapelt ... :D

Auch sollen exquisiteste Kochmesser, trotz gegenläufiger Behauptungen immer wieder in Geschirrspülern angetroffen werden sein ... :D

DACK :super:

"I won't give up my knife until you pry my cold dead fingers from around it !"
 
Man beobachtet immer wieder die Unsitte, daß teuerste Messer, mit aufs feinste ausgeschliffenen und abgezogenen Klingen nach dem Schneiden dazu benutzt werden, um das Schneidgut vom Brett zu schieben - quer zur Richtung der Klinge, wobei die Schneide munter übers Holz schrapelt ...

Ja und das beste ist, das wird täglich im Fersehen von den Profis so vorgeführt.
 
Bei welchen Fernsehprofis hattest Du schon mal exquisite Küchenmesser gesehen? ;)

Oder, anders gesagt, die Messer, die ich da sah, sollten so einen Faustkeilgebrauch mitmachen, ohne dass die etwas derbere Schneide Schäden nimmt.
 
fürs vom brett schieben haben deshalb meine kochmesser immer ein gerades rückensegment :) (ich kann das geräusch von stahl auf keramik genausowenig hören wie dieses stahl-holz-geholpere :glgl:
 
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